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Wenn die Mitglieder von Cäsars Haushalt - des zukünftigen Cäsars von Barma, wie wir hoffen fich unter solchen Schrecknissen zum Glauben bekennen, dürfen wir da nicht hoffen, daß sich endlich Cäsar selbst vor Christus beugen wird? der Gedanke überwältigt mich. Ein ganzes Volk könnte dem Herrn dann an einem Tage geboren werden. Sie werden sich nicht wundern, wenn es mir schwer wird, unter solchen Segnungen Mandalay aufgeben zu müssen." "Mit diesen Worten schließt er seinen lezten Bericht.

Er mußte die Stadt verlassen wie er ging und stand, verlor also sein ganzes Eigentum in seinem Hause. Mehrere bekehrte Barmanen begleiteten ihn. Die kleine Schar wandte sich nach Maulmain, wo Mr. Colbeck weiter arbeitete und in seinen treuen Nachfolgern von Mandalay ein tüchtiges Hilfspersonal fand.

Während dieser traurigen Ereignisse im Norden Barmas machte die Missionsarbeit im Süden stetige Fortschritte. Im nun folgenden Jahre (1879) erweiterte sich besonders die Gemeinde in Rangun. In St. Johns Kollege wurden 11 Knaben getauft und ihre Eltern zur selben Zeit zur ersten Kommunion zugelassen.

Um ein Band innerer Gemeinschaft unter all den Schülern herzustellen, welche in dieser Anstalt ausgebildet worden waren, gründete der Bischof die „Guild of St. John the Evangelist", eine Art Verein, dessen Mitglieder aus alten Schülern der Anstalt, die nach und nach über ganz Barma zerstreut lebten und wirkten, bestanden, und die sich verpflichteten, jeden Monat einmal zusammen zu kommen, je nachdem es Ort und Umstände erlaubten, um sich in gemeinschaftlichem Gebet zu stärken und wichtige Tagesfragen, welche sich auf praktisches, christliches Leben bezogen, zu erörtern.

Von großer Bedeutung für das Wachstum der Gemeinde war die Konfirmation von 69 Befehrten, nämlich 27 Chinesen, 25 Barmanen und 17 Eurasiern. Die feierliche Handlung wurde in drei Sprachen vollzogen, so daß je ein Missionar die Worte des Bischofs in der Sprache der betreffenden Konfirmanden wiederholte. Der Bischof sagt in seinem Bericht, er habe nie die Sichtbarkeit der allgemeinen christlichen Kirche und organischen Einheit christlicher Brüderschaft so lebhaft und wahrhaftig gefühlt wie an jenem Tage.

Von nicht geringerer Bedeutung war die Abhaltung der Synode, welche diesmal schon eine zahlreiche Vertretung des Laienelements zeigte.

Am St. Andreastage wurde ein allgemeiner Gebetstag für die Misfion gehalten, und nicht nur alle Christen und Missionsfreunde in Barma vereinigten sich im Gebet zum Herrn um Segen für ihre Arbeit, sondern auch die ganze Diöcese von Winchester in England machte einen erfolg= reichen Fortgang der Mission in Barma zum besonderen Gegenstand ihrer Miff.-3tschr. 1893.

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Gebete an diesem Tage und gemäß dem Wunsche ihres Bischofs wurden alle Gaben, welche an dem Tage in der Diöcese für die Missionssache als Opfer dargebracht wurden, dem Bischof von Barma zugewiesen. Der Gesamtbetrag der Kollekten belief sich auf 15 100 Mark1) und setzte Titcomb in den Stand, sogleich eine höchst notwendig gewordene Schulräumlichkeit in Alatchyoung zu errichten und ein Boot für den unabhängigen Verkehr zwischen Rangun und Kemmendine, welches zur Erinnerung an die edelmütigen Geber „The Winchester" getauft wurde, zu kaufen.

Vor Jahresschluß konnte der Bischof noch in Thonzay, einem größeren Ort an der Prome Eisenbahn, Gottesdienste einrichten. Ein dort stationierter englischer Offizier erbot sich, dieselben weiterzuführen und ein barmanischer Regierungsbeamter, ein Christ und früherer Student von St. Johns Kollege, eröffnete und unterhielt auf eigene Kosten eine christliche Schule daselbst.

Auch die Zahl der Missionare vermehrte sich noch gegen Ende des Jahres um drei, ein Europäer, Mr. Jones, ein Barmane, J. Kristna und ein Karen, Martway, welche für die Station Tounghu, also für die Arbeit unter den Karenen, ordiniert wurden.

Titcomb beabsichtigte jegt, die südlich von Maulmain gelegenen Distrikte von Tavoy und Mergui zu besuchen, infolge der bedenklichen Zustände in Mandalay wurde ihm jedoch von der Regierung geraten, mit der Visitation dort zu warten, bis sich der politische Horizont wieder ge= klärt habe, Titcomb wandte sich also nach dem nördlich von Rangun, 500 Meilen aufwärts gelegenen Akyab in der Provinz Arakan. Die Stadt liegt an der Mündung der Koladyne, ihr gegenüber liegt Savage Island mit dem Leuchtturm, zwischen beiden liegt die prachtvolle Bai, welche als Hafen dient.

Die amerikanische Mission hatte früher eine Station hier, dieselbe wurde aber aufgegeben, es ist also in dem ganzen Distrikt, welcher 18000 Quadrat= meilen umfaßt, nicht ein Missionar. Ebenso sind die Gebirgsstämme, welche im Norden Arakans wohnen, bisher ohne einen Zeugen des Evangeliums geblieben. Der Bischof suchte alle nur mögliche Information über dieselben zu erlangen, weil er hoffte, daß entweder die S. P. G. oder andere Missions= freunde sich bereit finden würden, dieses Arbeitsfeld aufzunehmen. Er hatte zu diesem Zweck eingehende Unterredungen mit Major Hughes, dem Beamten, welchem die Regierung die Bewachung und Erforschung dieser Distrikte über= tragen hatte. Major Hughes nannte als die Hauptstämme die Khamies, Mros, Chyoungthas, Chams und die Kyens oder Chins. Alle diese Stämme find turanischen Ursprungs und dürfen die Khamies als die eigentlichen Ur

1) Vgl. Kap. III. Die Diöcese Winchester hatte schon 200 000 M. zur Gründung des Bistums Barma beigesteuert.

einwohner dieser Landstriche angesehen werden. Sie sind sprachlich eng mit den Karenen verwandt. Die Chyoungthas find die einzigen unter diesen Bergstämmen, welche lesen und schreiben können. Der Major beschrieb sie alle als kräftige, fernige Leute, ehrlich im Handel, wahrheitsliebend und dem Trunk nicht ergeben. Sie haben Gesetze, welche einen bedeutenden Grad moralischen Bewußtseins erkennen lassen. Ihre Strafen bestehen vorzüglich in Geldzahlungen, Mord wird mit einer Geldbuße von 1200 M. bestraft, Totschlag mit 600 M., Körperverlegung mit 200 M., Diebstahl mit 60 M. und Zurückgabe des gestohlenen Gegenstandes. Sie haben weder Priester noch Kaste, ebensowenig religiöse Schriften oder eine bestimmte Klasse von Lehrern. Wie die Karenen glauben sie an Geister, welche in Strömen, Bäumen und Wäldern wohnen und ihnen je nach ihrem Charakter Gutes oder Böses zufügen, sie opfern denselben in Zeiten von Krankheit und Not und bei der Aussaat und Ernte Hühner und Schweine, um sie zu versöhnen und ihnen für die gewährte Hilfe zu danken. Das Gefühl einer natürlichen Religiosität beurkundet sich bei ihnen besonders in der Observanz langer Fasten. Die Khamies fasten z. B. wenn der Reis reift, und die Mros enthalten sich bei dem Tode eines Verwandten 40 Tage lang aller Speise außer Reis.

Welche Erfolge würde das Evangelium unter einem so urkräftigen, einfachen Naturvolke haben, wenn es ihnen mit der rechten Liebe gepredigt würde!" ruft der Bischof aus. Alle seine Bemühungen, einen Missionar für Arakan zu erlangen, waren jedoch fruchtlos.

Da es unmöglich war, aus Mangel an geeigneten Persönlichkeiten neue Außenstationen zu öffnen, so drang Titcomb mit allem Eifer auf eine energische Entfaltung der Arbeit auf den schon bestehenden Centralpläßen der Mission. Gottesdienste wurden von nun an auch in den Schulräumlichkeiten in Kemmendine und Atchayoung an Sonntagen und Wochentagen abgehalten. Um allen in der Diöcese stattfindenden gottesdienstlichen und andern religiösen Handlungen einen einheitlichen Charakter zu geben, schien es geboten, auch die liturgischen Teile des Prayer-Book sowie die occasional Offices, den Kalender für die täglichen Bibellektionen u. s. w. in das Barmanische zu überseßen,1) und vor allen Dingen ein Kirchen-Gesangbuch in dieser Sprache herzustellen. Bisher hatte man das Gesangbuch der amerikanischen Mission benußt. Titcomb berief also ein Übersetzungs-Komitee, welches aus den Missionaren Marks, Fairelough und Colbeck bestand, um die Übersetzung der noch fehlenden Teile des Prayer-Book und die Herstellung eines paffenden Gesangbuchs in die Hand zu nehmen. Die Mittel zu diesem Unternehmen waren der Mission glücklicherweise durch die oben erwähnte reiche Kollekte von Winchester ge= geben. Aus derselben Kasse bestritt der Bischof auch die Einrichtungs

1) Die für die gewöhnlichen Gottesdienste vorgeschriebenen Formen waren schon früher von Marts überseßt worden.

fosten eines christlichen Buchladens. Bisher war im ganzen Königreich Barma nicht ein Laden, in dem man englische oder barmanische christliche Schriften erhalten konnte. Titcomb seßte sich also mit der S. P. C. K. in Verbindung, welche der Mission zwei große Kisten voll Bibeln, Gebetsbücher und andere christliche Bücher, Traktate u. dgl. zum Geschenk machte. Er mietete einen Laden in der Nähe der Kirche in Rangun, stellte einen gebildeten christlichen Barmanen als Buchhändler an und eröffnete auf diese Weise für Heiden und Christen ein neues Mittel geistigen Verkehrs und die Möglichkeit sich mit dem Christentum und der Wissenschaft des Westens bekannt zu machen.

Weiter bestritt der Bischof aus demselben Fond das Gehalt eines eingeborenen Katechisten für Prome. Die Kirche daselbst war ihrer Vollendung nahe und die Anstellung eines tüchtigen Mannes absolut notwendig, um die Missionsarbeit dort erfolgreich fortzuführen. Der Rest des Geldes reichte noch aus, um das Gehalt eines Katechisten und Lehrers in Thayetmyo auf einige Jahre zu garantieren.

Ein fernerer Schritt in der organischen Entwicklung der Mission und in diesem Falle von unberechenbarem Segen war die Errichtung einer Medical Mission in Tounghu unter den Karenen. Sir Walter Farquhar von Surrey und einige Winchester-Freunde hatten Titcomb ihre Hilfe bei diesem wichtigen und kostspieligen Unternehmen zugesagt, und es gelang ihm, einen jungen eingeborenen Arzt, welcher in Madras studiert und von dem dortigen Medical-Kollege sein Diplom erhalten, für diesen Posten zu gewinnen. Wohl versehen mit Medizinen- und chirurgischen Instrumenten reiste derselbe nach Tounghu ab und begann sofort seine Thätigkeit daselbst.

Mit erneutem Eifer wurde die Herstellung der Kirche für die Tamilchristen in Rangun, welche St. Gabriels genannt wurde, sowie der Bau einer Kirche in Maulmain, welche St. Augustine's heißen sollte, und die ihre Entstehung vorzüglich den Bemühungen der beiden Brüder Colbec verdankte, in Angriff genommen. Die Regierung hat den Bauplag ge= geben, die Kosten für den Bau der Kirche, der Schule und des Pfarrhauses wurde durch allgemeine Sammlungen gedeckt. Ich will hier gleich bemerken, daß diese Kirche schon im Jahre 1883 am 23. Mai eingeweiht werden konnte. Drei Tage später, am Tage St. Augustins (26. Mai) wurde der Grundstein zur neuen Knabenschule gelegt. Ein Teil der da bei stattfindenden Ceremonien bestand darin, daß der Kirchensängerchor in feierlicher Prozession die Grundmauern umschritt und dabei in barmanischer Sprache dieselbe Hymne sang, welche St. Augustin und seine Mönche bei

ihrer ersten Zusammenkunft mit König Ethelbert in der Nähe von Canterbury (A. D. 597) gesungen hatten.

Auch die Kirche in Prome war ihrer Vollendung nahe. Da gefiel es dem Herrn, Bischof Titcomb mit einem schweren Kreuz heimzusuchen und ihn mitten aus seiner Arbeit herauszunehmen. Seine älteste Tochter, welche schon längere Zeit von klimatischen Beschwerden gelitten, verfiel in Delirium und starb nach 24 Tagen unsäglichen Leidens. Seine zweite Tochter, durch die aufregenden Scenen während der Krankheit der Schwester aufs äußerste angegriffen, fing plößlich auch an zu fiechen. Die Doktoren sahen die einzige Hoffnung auf Rettung oder Linderung ihres Zustandes in ihrer sofortigen Entfernung. Mit blutendem Herzen mußte sich Titcomb entschließen, alles aufzugeben und sein todkrankes Kind nach England zu bringen. Dort schien sie sich anfangs besser zu fühlen aber nach einigen Wochen trat eine Wendung zum Schlimmeren ein und der tiefgebeugte Vater mußte auch dies Kind hingeben.

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,,3ch kann nicht ich wage nicht die bitteren Lebenswege zu be= schreiben, welche mein himmlischer Vater mich jetzt führt," sagt er am Abend des Begräbnistages in seinem Tagebuch, Wahrlich, ich bin wie ein Ball in der Welt hin und her geschleudert. Mein Heim in Rangun ist zerbrochen (broken to pieces). Meine süße Mary ist mir genommen, ihr Körper ruht auf dem Kirchhofe in Rangun, wo sie an meinem Geburtstage begraben wurde, aber ihr Geist ist bei dem Herrn. Und nun ist meine geliebte Amy an denselben Ort der Ruhe gegangen. Zwei liebliche Leben, welche um meinetwillen fich mutig den Gefahren des tropischen Klimas ausseßten, sind nun eingegangen. in das Land, wo keine Sonnenhige sie mehr trifft. Es ist vorbei! Mein Vater im Himmel hat es so gewollt. Das muß mir genügen, wie früher, so will ich mich auch jezt vor seinem höchsten Willen stille beugen. Nun bleibt mir nur das eine übrig, sobald ich wieder Kräfte gesammelt habe, auf meinen Posten zurückzukehren und meine Arbeit fortzusetzen. Gott, gieb Gnade fie zu vollenden!"

Am 27. Oktober 1880 verließ er England zum zweiten Mal, jezt von seiner jüngsten Tochter und zwei Söhnen begleitet. Ende Dezember fam er in Rangun an und nahm mit neuem Eifer seine Arbeit auf. Während seiner Abwesenheit hatten die bischöflichen Funktionen selbstredend nicht stattfinden können, er fand also ein reich besettes Programm für seine Thätigkeit vor. Die auf allen Stationen vorbereiteten Konfirmanden nahmen seine Aufmerksamkeit zuerst in Anspruch. Er hielt kurz hintereinander sechs Konfirmationen, ordinierte fünf neue Geistliche und konsekrierte zwei Kirchen, St. Gabriels in Rangun und die mittlerweile fertig gewordene Kirche in Brome. Hierauf besuchte er die Karenenmission in Taungu. Auf dieser Reise traf ihn ein Unfall, welcher einen neuen folgen

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