Tauben, und die Schaafe, die auf magerer Weide gehen, tragen oft die feinste Wolle, und wundersam ist es, Kinder Gottes finden sich. - Da nun Elias wußte, es sey die Wittwe, davon ihm Gott geredet, so nahm er, keinen Anstand mehr, sie mit aller Macht zu trösten. Gott hieß es ihn. »Fürchte dich nicht, rief er ihr zu, sey nur ganz stille und wohlgemuth, du stirbst nicht, und dein Sohn nicht, und ich auch nicht. Gehe nur hin, mache es, wie du gesagt hast; doch, sezte er hinzu, mache mir erst ein kleines Gebackenes davon, und bringe mirs heraus; dir aber und deinem Sohne sollst du darnach auch machen. Aber Elias, wird auch das Tröpflein Del und die Hand voll Mehl zu drei Küchlein hinreichen? »Ei ja, zu drei tausend, wenn es. seyn müßte, denkt Elias, denn nun wird der Herr uns mahlen, backen und zurichten. Mir zuerst ein Gebacknes, und dann euch auch eins. Die arme Wittwe mußte stußen bei diesen Worten; du lieber Gott, mochte ste denken, wie soll ich aus meinem Vorrath drei Küchlein fertig bringen. Aber da der Tiebe Gott sah, daß die Prüfung noch das Maaß ihres Glaubens überschreite, da trieb er seinen Propheten, daß er ihr zurufen mußte: > So spricht der Herr, das Mehl im Cad soll nicht verzehret werden, und dem Sels krug soll nichts mangeln bis auf den Tag, da der Herr regnen lassen wird auf Erden. « Da war ihr das Glauben schon leichter, wohlges muth ging sie hin, und machte, wie Elias gesagt hatte, und die drei Flådlein kamen wirklich heraus, und Elias aß, und sie auch, und ihr Haus, und so war allen auf die wunderbarste, herrlichste Weise geholfen. Glückseliger Glau Seht, da sitt er nun der Mann Gottes in der einsamen Hütte, nicht fern vom Meeresufer, denn da soll das Häuslein der armen Wittwe einer alten Sage nach gestanden haben. Da hauset er nun sehr wohlgemuth, und das ganze Haus freuet sich seiner mit großer Freude, nicht um der leiblichen allein, sondern vielmehr noch um der geistlichen Gaben willen. Israel hat ihn verloren, eine arme Bettlerin ihn gewonnen. L Aber so geht es endlich einem Volke, das müde ist, sich zum Herrn zu bekehren, und sich \\nicht aufrichten will, wie man ihm auch predigt. Das Brod wird ihnen genommen und den Hündlein gegeben, die draußen schmachten. Das hält auch der Herr Jesus den Leuten vor Luc. 4, 25. indem er spricht: » Aber in Wahrheit, ich sage euch, es waren viele Wittwen in Israel zu Eliä Zeiten, da der Himmel verschlossen ward drei Jahr und sechs Monate, aber zu deren Keiner wurde Elias gesandt, denn allein gen Sarepta der Sidonier zu einer Wittwe.« Da fißt er nun vergnügt mit dem ganzen Hause. Alle Noth ist verschwunden. Das Mehl im Cad wird nicht verzehrt, und das Delkrüglein füllt sich immer wieder von selber nach dem Worte des Herrn. Und die geistliche Tafel deckt sich auch immer wieder von Neuem. O wie freut sich das arme Weiblein, so alle: Lage zu den Füßen dieses weisen, frommen Mannes sigen zu können, um sich von ihm über die himmlischen Sachen belehren zu lassen, und wie gern thut Elias seinen Mund auf zu dieser lieben, herzigen und einfältigen Schwesterseele. Sie beten miteinander, lesen was zusammen in Moses und den Propheten, unterreden sich von dem verheißenen Messias und seiner Erscheinung, stimmen dann und wann ein geistlich Liedlein an dem Herrn zu Ehren, und die Zeit wird ihnen nimmer lange, und die Engel Gottes mogten sich freuen über solch' ein Kirchlein in der Wüste, und mit Lust darauf herniederschauen. Schet, sehet, lieben Brüder, das ist der Ausgang und das Ende eines Weges, der in so tiefer Dunkelheit begann. So führt Gott . feine Kinder, im Leiblichen wie im Geistlichen immer zum herrlichsten Ziele. »Und er ging hin,« heißt es von Elias. Herrliches Zeugniß. Laßt es auch von euch ges sagt werden können, wohin der Herr euch rus fen möge, und er ging hin. Ist der Gang auch sauer, geht nur hin. Zieht getrost im Glauben ab, seyd stille, harret; im Schauen werdet ihr enden; so oder so. Und wer nun abgestoßen ist auf Gottes Wort mit seinem Lebensschifflein, und gegenwärtig auf der offenbaren See herumkreuzt, der zittre nicht, sondern werfe seinen Anker in den Grund der Treue Gottes und auf den Felsen seiner ewigen Verheißungen und seh guten Muthes und spreche mit dem königlichen Sånger: Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott, du wirst ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hülfe und mein Gott ist. IV. Die Auferweckung zu Unter den Gegenständen, mit welchen der liebe Gott seinen Weinberg auf Erden versehen hat, wird auch eine Kelter genannt. Matth. 21, 33. Versteht man darunter das Predigtamt, so ist das Wort Gottes die Frucht des Weinstockes, der Geist im Buchstaben der Most, die Auslegung das Keltergeschäft. All unser Predigen soll ein Kelterwerk seyn, und weiter nichts, und das sind die falschen Propheten, die sich selbst zum Weinstock machen, und wollen nicht lesen und keltern, sondern produciren aus dem . Eigenen. Die Trauben des göttlichen Wortes haben. Schaalen von Erz und Eisen für die Ungeweihten, und kein Preßwerk menschlicher Kunst, kein Verstand der Mündigen und Klugen dringt |