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seine ganze Habe einem verlegenen Bruder um Christi willen zuzutragen, aber wie er wies der heimkommt, und die Folgen dieses Schrittes sich offenbaren in seinem eigenen Hunger oder im Hunger seiner Kinder, und in andern Verlegenheiten, da zieht die Freude aus, und das Herz erschrickt. Da wird ein anderer fortgerissen von heil'gem Eifer, unter seinen Freunden oder Hausgenossen nach langer Zurückhaltung endlich einmal mit einem offenen freudigen Bekenntniß von Jesu dem Gekreuzigten, oder gar mit ernstem Bußruf aufzutreten, aber wie es geschehen ist, und er gewahr wird, welch ein Feuer der Feindseligkeit er um sich angezündet, mit seinem Wort, und wie er die Eintracht seines eignen Hauses gar zerrüttet, da ist der Eifer fort und es wird ihm jämmerlich zu Muthe. Allein was ist zu thun? Widerrufen? das kann, das darf er nicht um seines Herrn willen, er muß es brennen lassen.

Einen dritten drängts von ganz freudigem Herzen den Herrn zu bitten, ihn inniger doch mit ihm zu vereinigen, und könne es auf sanftem Wege nicht geschehen, so môge er nur Lei, den senden. Die Leiden kommen, die Wasser der Trübsal rauschen daher, aber wehe! die Trübsal, wie sie da ist, rúnkt sie ihm nicht

mehr Freude, sondern Traurigkeit zu seyn. Der freudige Drang, in dem er betete, ist ers loschen, sein Gebet will ihn gereuen, und sein Herz ist klagbar und seufzend. Soll man denn nichts beginnen, ohne zuvor die Folgen berech net zu haben? - Antwort: wo es möglich ist, zuvor zu sizen, und die Kosten zu überschlagen, da size man. Aber thu es einmal einer, wo es unmöglich ist? Zur allgemeinen Regel läßt sich das nicht machen. Der Löwe brüllt, wer sollte sich nicht fürchten? Der Herr Herr redet, wer sollte nicht weissagen? Der Strom braußt daher, wer will ihn hemmen? Die Liebe Christi dringt, wer will ihr wehren? Der Geist reißt fort, wer kann ihn dämpfen? Was man muß, das muß man, und kommt was Schlimmes daraus, so weiß man: »Ich hab's gemußt, Gott hat's geheißen, und nicht mein Fleisch, und mit diesem Glauben wird schon vicles überwunden. Und darauf könnt ihr euch verlassen, wenn irgend Jemanden Gottes Arm zu Dienste steht, so sind es diejenigen, die auf sein: » Komm her!«.mit freudigem Geist, ohne mit Fleisch und Blut sich zu besprechen, über Bord treten, und auf sein Wort den Fuß auf die stürmische Woge seßten. Das lehrt uns das Erempel unsers Propheten.

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2.

Elias blieb nicht lange so einsam und sich selbst gelassen mit seinem schweren Herzen. Da er recht rathlos war, erschien der Rath, und da er keinen Ausweg sah, öffneten sich die Pforten. So pflegt's ja zu gehen. »Das Wort des Herrn, heißt es, kam zu ihm, und sprach. O, ein angenehmer Zuspruch im Lande der Verwüstung und des Elends.. Denn wenn das Wort des Herrn uns besucht, so besucht uns niemand anders als Gottes ewiz ge Liebe und Erbarmung, denn das Wort des Herrn ist Christus. Zu jeder Zeit ist nichts seliger, als Christi Besuch und innerlicher Zuspruch. Aber vor allem selig und erwünscht ist er dann, wenn wir in seinem Namen etwas angefangen, und siehe! wir haben dadurch ein Feuer angezündet, das uns und andere zu vers derben droht. Wenn wir auf sein Geheiß einen Schritt gewagt, und die Folgen dieses Schrittes sind von der Art, daß sie uns in Verwirrung bringen und irre machen, ob er auch wirklich mit Gottes Willen und auf sein Geheiß geschehen sey. Diese Ungewißheit ist dann unbeschreiblich peinlich, und treibt unsere Noth und Verlegenheit aufs Aeußerste. Aber wie heißen wir Ihn willkommen, wenn er un

ter solchen Umständen unversehens wieder an unsere Thüre klopft, und die Süßigkeit seiner Stimme und wieder hören lässet; wenn er uns in irgend einer Weise wieder zu verstehen giebt, wir hätten recht gethan, und etwas an uns thut, das über seine völlige Zustimmung zu unserm Schritte uns nicht mehr im Dunkeln lässet, und entweder durch eine augenscheinliche äußere Hülfe, oder durch eine innerliche Gunstbezeugung und ermunternde Versicherung unserer Kindschaft uns ein unzweideutig Zeichen giebt: er zürne nicht, sondern sey uns von Herzen zugeneigt, und was wir unternommen, das sey so wohlgethan, er habe es gut geheißen, o, die Freude geht dann über alles, und bliebe dann das äußere Ungemach auch wie es ist, die Freude macht die Schultern stark zum Tragen.

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»Das Wort des Herrn kam zu Elias, « heißt es. Nicht umgekehrt. Ja, er ist freund-` lich genug, auch ungeladen bei seinen Kindern einzusprechen, und mit seinem Rath ihrem Gesuch zuvor zu kommen, und wartet nicht immer orst auf ihre Bitten. Es trifft nicht allzeit ein, was das Sprüchwort sagt, daß die Noth beten lehre. Ach Gott, was ist das oft für eine Verwirrung, wenn einem plößlich die Waffer

der Trübsal über das Haupt rauschen, oder dråuende Gefahren uns umlagern. Da sieht der auf den Wind, jener auf die Wellen. Der greift zum Ruder eigner Kraft, jener zum mors schen Anker menschlicher Hoffnung, und das Herr, stehe auf! wird gar vergessen, und wird auch des Herrn gedacht, so fehlt bald der Glaube, bald der kindliche Muth, und das Vertrauen, bald dies, bald jenes, und es geschiehet kaum ein Schritt, den Herrn zu suchen. Wie könnte der Herr uns das so übel nehmen, und entgelten lassen. Aber nein, er zieht es vor, seine Kinder durch Liebe zu beschämen, und feurige Kohlen auf ihr Haupt zu sammeln. Auch ungerufen besucht er sie, und bricht auch da nicht selten mit Licht und Hülfe herein, wo er nicht nur nicht begehrt, sondern gar mit Mißtrauen beleidigt wurde. Aber solche Besuche des Herrn, ich versichre es euch, die können wohl beugen und klein machen, zerschmelzen und den Mund stopfen, daß er vor Scham und Schande sich nicht aufzuthun wagt. Da tritt einem die reine, freie Gnade so recht in vollem Glanze unter die Augen; es ist ja nichts vorhanden, was man etwa als eine mits verdienende Ursache der erschienenen Hülfe ansehen könnte, kein Gebet, kein Seufzer, kein

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