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Jerusalem nicht überall die Kerzen in gleis cher Helle brennen, und daß es auch unter dem Israel Gottes an Seelen nicht fehlt, die, bei allem Bedürfniß für das Sonnens licht aus der Höhe, doch in mancher Rücks sicht noch den Unglauben der glaubenslosen Zeit, in welche ihre Geburt und Erziehung ́ fiel; theoretisch theilen, die noch unter einer starken Decke mannigfaltiger mit der Muttermilch eingesogener Vorurtheile einher gehen, und namentlich im Blicke auf so manchen Abschnitt des alten Testamentes vieler beun ruhigenden Zweifel beim besten Willen sich nicht erwehren können. Denen bietet fie nun recht als eine Gehülfin ihrer Freude die dienstwillige Hand, sucht das Mißver: standene ihnen in das rechte Licht zu stellen, enthüllt ihnen, so weit ihr Licht reicht, in mancher befremdenden Thatsache, das Gotteswürdige, weiset ihnen den Zusammenhang nach, in welchem das Einzelne ‘und Besondere mit dem Ganzen der göttlichen Oekono, mie stehe, löset ihnen die scheinbaren Widersprüche, deutet die Bilder und Räthsel, förs dert aus der Tiefe des scheinbar Sterilen die verborgenen Schäße zu Tage, und räumt

in solcher Weise, so weit sie von oben her dazu befähigt wird, allewege die Steine und Anstöße hinweg, welche jenen lieben Seelen zu so manchem Trost- und Erquickungs-Born im Gebiete der göttlichen Offenbarung den Zugang versperren. Nach der Regel solch einer freundlichen Weisheit wünschten auch wir in den vorliegenden Betrachtungen einherzugehen; wie erwünscht wäre uns das Zeugniß, daß es uns in der That gelungen sey, hie oder da einer miterkauften Seele willkommene Handreichung zu thun.

Daß wir die Geschichte des Propheten Elias uns ausersahen, um sie in stillen Abendstunden einer Reihe von kirchlichen Vorträgen zum Grunde zu legen, geschah nicht deshalb allein, weil diese Geschichte an tiefem und herzerhebenden Allgemeinsinn so überschwänglich reich ist, und ohnstreitig unter die wundervollsten, anziehendsten und trostreichsten der ganzen Schrift gehört, sondern auch darum, weil sie so vorzüglich geeignet ist, den Unkundigen das Charakteristi sche der alten Bundesverfassung zum klaren Bewußtseyn zu bringen und ihnen ein eben

so anschauliches als bestimmtes und umfas sendes Bild von der Stellung, Führung und Regierung der alttestamentlichen Kirche vor das Auge zu rücken. Das eigentliche Weser der Haushaltung Gottes in der Zeit des Gesezes, sein theokratisches Verhältniß zu dem auserwählten Volke, die Erziehungsweise, die er in demselben offenbarte, das Eigenthümliche des Prophetenberufes und der Stellung dieser Gottesmånner als Eife, rer um die Ehre des Heiligen in Israel und als Vollzieher und Dollmetscher der göttli chen Rathschlüsse auf Erden, dieses Alles stellt uns die Geschichte des Propheten von Thisbe in der klarsten und anschaulichsten Enthüllung in den Blick, und wem diese eine Geschichte sich aufschloß, der hat in ihr eine Leuchte gefunden, welche an manchem andern Orte in dem geheimnisvollen Tempel des alten Testamentes das Dunkel vor ihm her erhellen wird.

Wir geben die Betrachtungen über das Leben unsers Propheten, wie sie vor der Gemeine angestellt wurden, in der Form des Kanzelvortrags. Wir hatten, es anders

damit vor. Um Manches kürzer, als es in einer Predigt vor einer sehr gemischten Versammlung geschehen darf, darstellen, und mehr andeutungsweise als entwickelnd zu Werke gehen zu können, waren wir gesonnen, sie in eine freiere Form umzuarbeiten, und zweifeln nicht, daß wir uns dadurch einen großen Theil unserer Leser zu innigem Danke würden verpflichtet haben. Die litte rärische Fluth, mit welcher wir in dieser schreibseligen Zeit überschwemmt werden, macht es allerdings je långer je mehr einem Schriftsteller, der sich gelesen sehen will, zur unerläßlichen Bedingung, sich so kurz und gedrängt zu fassen, als nur immer möglich, und den Lapidarstyl zu gebrauchen. Man halte es uns zu gut, wenn diesem Zeitbe: dürfnisse, welches in den beiden folgenden Bändchen ernstlicher soll berücksichtigt werden, in dem vorliegenden nicht überall Genüge geleistet ist. Nur um den wiederholt und dringend ausgesprochenen Wunsche mehrerer unserer lieben Zuhörer zu willfahren, geschieht es, daß wir diesmal unsere Be trachtungen unverändert in der ursprüngli

chen homiletischen Form ans Licht treten lassen.

Was die radirten Titelblätter anbelangt, deren erstes, den Propheten am Crith darstellend, wir diesem Bändchen beigegeben, so wissen wir freilich wohl, daß dieselben nicht auf den Beifall aller unserer Leser rechnen dürfen, was denn auch kein Unglück · ist. Wer indeß für Darstellungen einer ernsteren Kunst ein Auge hat, und auch in Bildern Gewand und Idee, Fleisch und Geist zu unterscheiden versteht, und wo er den leztern wahrnimmt, nach jenem nicht fragt, dem werden diese Blätter ohne Zweifel Freude machen.

Wir entlassen denn dieses Werklein mit dem Wunsche, daß ihm die höchste Ehre widerfahren möge, die unserer Meinung nach einem Buche in der Welt zu Theil werden kann, nämlich die, bei den Stillen und Verachteten im Lande eine freundliche Aufnahme zu finden. Der Verfasser wird es gern vernehmen, daß jene Ünmündigen die Stimme des liebenden Bruders zu den Brüdern aus seinem Büchlein wohl herausge

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