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scheint er auch zum Ziel gelangt zu sein: die Legende berichtet, von nun an sei der Erzbischof gegen die Brüder devoter geworden. Daran hat's also gefehlt.

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Das Sicherste endlich, was wir aus der ganzen Zeit des Aufenthaltes des Antonius in Frankreich hören, ist seine Predigt auf dem Provinzialkapitel in Arles. Als Prediger, als Lektor, als Guardian, wie als Kustos hatte Antonius das Recht, an dem Provinzialkapitel teilzunehmen, das in der Provence, Bonaventura sagt in Arles, gefeiert wurde. Er predigte hier über die Inschrift des Kreuzes: Jesus, Nazarenus, Rex Judaeorum 2; da erschien während der Predigt der damals noch lebende Franz einem besonders frommen Bruder Monald, wie er gleichsam die Predigt billigend die Arme in Kreuzesform ausstreckte und die Brüder mit dem Kreuzeszeichen segnete 3.

vom Kapitel zu S. Antonin in Rhodes energisch als Verleumdung zurückgewiesen worden, s. Martène, Thes. nov. anecd. I, p. 966. Es ist darum die im Text gegebene Darstellung schon durch den angegebenen Erfolg des Auftretens des Antonius gerechtfertigt. Daher mag auch gehören, wenn P2 S. 91 etwas rätselhaft von Antonius sagt: Hoc insuper a fratribus praecipue memoriter est tenendum, quod sicut vere gratissimus pro Religionis suae sincere zelans honore, ubicunque audiebat fratrum simplicitatem ab aemulis despici vel gravari, corpori non parcens ... mox fratribus gravatis refigerium praesentiae exhibebat; sicque ubique caninos aemulorum rictus retundebat prudentia serpentina, ut superbos mendaces, pariter et mordaces civitatem domini oppugnantes sanctus pauper et humilis sapientia confutans, tranquillitatem civibus exhiberet.

1) In der Leg. major c. IV.

2) Daraus schliefst Azzoguidi not. 36, dass der Tag das Fest der Kreuzerhöhung der 14. September gewesen sei; das Jahr 1226 will Azzoguidi aus den letzten Worten der Erzählung Bonaventura's (Franz , bajulus et minister crucis Christi ") entnehmen, woraus sich ergebe, dafs die Geschichte nach Empfang der Wundenmale falle.

3) Dieses Gesicht, aus der Vita I des Thomas von Celano n. 48, wo Antonius noch als wenig bedeutender Bruder hinter Monald zurücktritt, in die Antoniuslegenden übergegangen (erst seit V. v. B. und Leg. B., während sie in M. P., P', A noch fehlt), wird auch von dem Zeitgenossen Bartholomäus von Trient angeführt offenbar als

Am 3./4. Oktober 1226 starb Franz von Assisi. Elias von Cortona, als Vikar des Ordens, schrieb für Pfingsten (29. Mai) 1227 das zur Wahl eines neuen Generals nötige Kapitel nach Assisi aus. Als Kustos war auch Antonius zum Erscheinen verpflichtet; wir werden also seine Anwesenheit annehmen dürfen, obgleich alle Quellen völlig schweigen 1. Die Italiener des vorigen Jahrhunderts wollen nun wissen, dass Antonius auf diesem Kapitel zum Provinzial der Emilia oder eigentlich von Oberitalien ernannt worden sei, in welchem Amt er bis 1230 geblieben sei. Dafs Antonius Provinzial in Oberitalien war, ist zweifellos, obwohl es unmittelbar nur in einer späteren Quelle bezeugt ist ".

das einzig Wunderbare, was ihm aus dem Leben des Antonius bekannt war.

1) Die Phantasie hat bei den Hagiographen an diesem Punkt des Lebens unseres Heiligen besonders üppig gewuchert. Den nächsten Ausgangspunkt bildeten Wadding's verwirrte Angaben. Man braucht aber nur das Itinerar des Heiligen zusammenzustellen, das sich aus Wadding für die Jahre 1222-1230 ergiebt, um die ganze Unmöglichkeit dieser Chronologie einzusehen, welche eben durch die Klostergründungsberichte des Marianus, Rodulfus, Gonzaga ganz beherrscht ist. Dem Marianus folgt Wadding in der gänzlich unbegründeten Annahme einer zweiten unglücklichen Seefahrt, die den Heiligen wieder nach Sicilien führt. Da die Tradition und Rodulfus die Gründung der dortigen Klöster Patti, Lentini, Noto und Cephalù ins Jahr 1225 setzt und diese Klöster von Antonius gegründet sein wollen, so mufs ja Antonius zweimal nach Sicilien verschlagen worden sein, vgl. Azevedo I, c. 16 und Azzoguidi not. 21 und 35. Ebenso grundlos ist die Annahme eines zweimaligen Aufenthalts des Antonius in Rom; der einzige Grund dieser Behauptung ist das von S. c. XIX berichtete Sprachenwunder, eine genaue Kopie von Apostelgeschichte 2, 6-12, das zur Osterzeit geschehen sein soll. Da nun Antonius 1230 erst nach Pfingsten nach Rom kam, schlofs man auf eine frühere Anwesenheit und wählte dazu das Kapitel von 1227. Aber die Verlegung dieses Wunders auf Ostern scheint nur eine Korrektur der noch unmöglicheren Behauptung des L. M. n. 1, das Wunder sei zur Zeit eines Konzils geschehen. Man suchte eben eine Zeit, wo möglichst viele Fremde nach Rom kommen. Aus diesem Schatz Wadding's hat nun von den Biographen des Antonius jeder herausgelesen, was ihm gefiel.

2) Angedeutet wird diese Thatsache schon in M. P., wo gesagt

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Wenn in jener Quelle gesagt ist, Antonius sei Provinzial der Emilia gewesen, so ist das ohne Zweifel im weiteren Sinn zu verstehen. Denn damals bildeten Deutschland1, Frankreich 2, England 3, Spanien noch je nur eine Provinz; da könnte wohl die Behauptung 5 im Recht sein, die Provinz des Antonius habe alles Land zwischen Alpen und Apenninen umfafst. Eine gröfsere Spaltung der Provinzen versuchte zuerst Elias von Cortona, welcher zweiundsiebzig Provinzen errichten wollte, aber nach seiner Absetzung wurde die Zahl wieder auf zweiunddreissig herabgesetzt; unter General Haymo wurde dann 1239 eine neue Einteilung gemacht, wonach zwischen Alpen und Apenninen vier Provinzen sein sollten: Bologna, St. Antonsprovinz, Genua und Mailand. Diese Provinzen erhielten unter Bonaventura 1260 eine bestimmtere Abgrenzung und nach dieser

wird, Antonius sei auf dem Generalkapitel von 1230 „,ab aministratione fratrum" gelöst worden; ausschlaggebend wäre, wenn wir's hätten, das Zeugnis des Minoriten Lukas, der 1266 Lektor und Kustos in Padua war (gest. 1272), und der nach der Aussage Arbusti's c. XII Anm. in einem seiner Sermone sage, dafs Antonius Provinzial gewesen sei. Diese Sermone liegen in Padua (s. Josa, I codici manoscr. della Antoniana, p. 164, Nr. 466) und sind noch nicht gedruckt, lagen aber Arbusti zweifellos vor. Die Legende S. c. XI sagt dann ganz bestimmt: Idem autem ipse etiam in Aemilia provincia permultis annis fratrum minister cum laude fuit. Das unmögliche,, permultis annis", das sonst das ganze Zeugnis verdächtigen könnte, scheint mir unter diesen Umständen nur eine Übertreibung. Dagegen konnte ich im L. Conf. trotz der Behauptung Arbusti's nichts von einer derartigen Angabe finden.

1) Erst 1230 wurde Deutschland in zwei Provinzen geteilt. Jordan c. 57.

2) Elias zeigt den Tod des Stifters dem Provinzial von Frankreich an. Wadding II, 149.

3) Agnellus war Provinzial von England 1225-1235.

4) Johannes Parens war Provinzial von Spanien.

5) Azzoguidi not. 26.

6) Thomas von Eccleston c. VIII. Mon. francisc.

7) Ibid. p. 33.

8) Wadding ad 1239.

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begriff dann die Provinz des h. Antonius, deren Name ja zunächst auf den Schauplatz der ehemaligen Thätigkeit des Heiligen als Provinzial hinweist, vier Kustodien unter sich, nämlich die von Padua, Venedig, Friaul und Verona'. Über die Zeit seines Amtsantrittes ist nichts überliefert 2. Auch über seine Verwaltung der Provinz wissen wir so gut wie nichts 3.

1 L. Conf. conf. 11.

2) S. oben S. 429 Anm. 4.

3) Erst die Italiener des 18. Jahrhunderts bringen plötzlich eine Fülle von Nachrichten über diese Jahre 1227-1230, auch chronologisch trefflich geordnet. Angelico da Vicenza hat zuerst das Material aus Klostertraditionen zusammengetragen, Azzoguidi, Arbusti, Azevedo haben die Sammlung erweitert und besonders die Chronologie verbessert. Da nun auch die neueste Arbeit über Antonius (Salvagnini S. 124-129. 144-146. 153–160. 175-177) sich fast alle Resultate dieser Italiener aneignet, ohne sich die Mühe zu nehmen, sie auf ihren Ursprung und geschichtliche Berechtigung zu prüfen, so mufs ich sie wenigstens in Kürze anführen: Danach sind die drei Jahre durch eine oder, wenn man will, zwei grofse Visitationsreisen in der Provinz ausgefüllt. Vom Generalkapitel nach 1227 geht Antonius nach Rimini, dann zu Schiff über Aquileja nach Triest, von da nach Görz, wo er das Kloster und die Kirche der h. Katharina gründet; dann nach Udine, Gemona, Conegliano. Die Minoriten von Treviso bewegen ihn sodann erst nach Treviso, dann nach Venedig zu gehen. Für alle diese Stationen weifs man die Thätigkeit des Heiligen zu schildern, Wunder zu erzählen, Predigt, Klostergründungen, Totenerweckungen u. s. w. Aber schon im November 1227 betritt Antonius die ruhmvolle Stadt seiner Zukunft, Padua, stiftet die Kolumbiner, übernimmt die Leitung des Klarissenkonvents, insbesondere der Helena Enselmini, übernimmt zugleich das Lektorat, schreibt die Sermones Dominicales, erlebt im Schlofs Tiso's von Camposampiero die Vision mit dem Jesuskindlein und vollbringt eine ganze Reihe von Wundern. Im Gefolge seiner Fastenpredigten im Frühjahr 1228 entsteht die Flagellantenbewegung. Den Ezzelin weifs er zur Herausgabe eines Raubes zu bewegen, den dieser an Tiso von Camposampiero begangen hatte. Von Padua geht Antonius nach Ferrara, wo auf sein Geheifs ein Wochenkind dem eifersüchtigen Vater, der es nicht als sein Kind anerkennen wollte, die Ehre seiner Mutter bezeugen mufs, dann nach Bologna, wo er als Lektor der Theologie den Sommer zubringt, weiter auf Befehl des Generals nach Florenz, um von Advent 1228 bis Frühjahr 1229 als Fest- und Fasten

prediger zu wirken. Von da über den Monte Alverno nach Ostern 1229 nach Mailand zum Kampf gegen die Ketzer, dann nach Vercelli, Varese, Cremona, Bergamo, Brescia, ins Val Camonica nach Breno, über Garda, Riva, Trient nach Verona, von da wieder nach Padua. Darauf visitiert Antonius weiter in Bassano, Vicenza, Verona, Mantua, und von hier aus endlich begiebt er sich zum Pfingstkapitel des Jahres 1230. Betrachten wir nun zuerst die lokale und chrono

logische Aufeinanderfolge, so kann bei dem gänzlichen Fehlen gegebener historischer Stützpunkte kein Zweifel sein, dafs sie nichts anderes ist, als das Produkt freier Phantasie, mit Geschick um die zwei vermeintlich festen Punkte, den Aufenthalt des Antonius in Padua im Winter und Frühling 1227-1228 und den in Mailand Frühjahr 1229, gruppiert. Im übrigen sind eben alle Überlieferungen, die sich in Oberitalien über den Heiligen fanden, nach der Landkarte aneinandergereiht. Jene beiden vermeintlich festen Daten aber sind gerade ganz unmöglich. Für jene Paduaner Zeit sind zwei Stücke datiert, die Stiftung der Kolumbiner am 27. Dezember 1227 und die Intervention bei Ezzelin im Frühjahr 1228. Von der Stiftung der Kolumbiner ist aber oben S. 435 Anm. 1 schon erwiesen, von der Einwirkung auf Ezzelin wird noch erwiesen werden, dafs sie nicht in diese Zeit fallen können; überdies sagt der zeitgenössische Paduaner Rolandin bestimmt, dafs Antonius erst 1229 in die Mark Treviso gekommen sei (s. Muratori, Ser., T. VIII, 1. II, c. 19; vgl. auch die Mantissa zum Monach. Patav. ibid. p. 736: S. Antonius venit Paduam anno Domini 1229). Der Aufenthalt des Antonius in Mailand aber ist gerade für jene Zeit nirgends bezeugt und wird nur aus der damaligen Durchführung der vom Papst geforderten Ketzerverfolgung ganz willkürlich geschlossen. Damit wird der ganze Faden jener Erzählung der Visitationsreisen des Antonius zunichte. Dazu kommt, dafs die Thätigkeit eines Provinzials in diesem Bild unrichtig gezeichnet ist: er kann nicht zugleich Lektor sein (s Jordan c. 54); er ist zwar mit der Visitation der Brüder beauftragt (c. X der Regel), aber diese kann nicht seine Zeit ganz füllen, wie es hier vorausgesetzt ist, hat er doch die Aufnahme jedes einzelnen Bruders vorzunehmen (c. II der Regel), musste er doch auch von den Brüdern um der disziplinaren Behandlung bestimmter Sünden willen aufgesucht werden (c. VII der Regel), was ja eine feste Residenz voraussetzt, und wurden doch schon 1229 eigene Visitatoren vom General in die Provinzen ausgesandt (Jordan c. 56). Die Quellen, aus denen die Italiener des 18. Jahrhunderts schöpfen, sind nahezu in allen Fällen festzustellen, als solche, die keinen geschichtlichen Wert beanspruchen können: Es würde zu viel Raum einnehmen, wollte ich hier alle die Quellen nachweisen: da ist ein altes Gemälde, dort eine unerklärliche Kanzel in einer Hofmauer, dort der alte Name,,Antoniuszelle", dort ein guter Brunnen Veran

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