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gnedigklich bevhelen zu restituieren, auch sunst ime gnedig schutz vnd schirm (wie e. f. g. ane das zu thun ane zweyffel geneigt) mytteylen vñd also in gnedigen befelh haben, domitt er dieser vndterthanigen bitt vnd vorschriefft genossen empfunden muge. Das wird Gott belhonen. So sind wir e. f. g. vndterthanig dienst zuerzeygen geflissen willigk.

Datum Wittembergk. Dornstag 1 nach Elisabeth Anno dni. 1539.

E. f. g. willige dieñer

Martinus Luther d.
Justus Jonas d.

Philippus Melanchthon.

Darunter: Ist anthwort geben, wo er sunst keiner andern sachen halben weichen mussen, das er sich wider dahin begeben muchte.

Dresden.

Paul Vetter.

3. Melanchthon's Entwurf zu einem Briefe Kurfürst August's an die Königin Elisabeth.

In dem Calendar of State Papers Foreign Series 1559/60, no. 1 und 2 ist ein Brief des Kurfürsten August von Sachsen an die Königin Elisabeth von England, d. d. 1. Oktober 1559, verzeichnet, in welchem der Wunsch nach Einigung der Kirchen, sowie die Freude darüber ausgesprochen wird, dafs die Königin die Augsburgische Konfession vor allen anderen hochschätzt. Derselbe ist die Antwort auf ein Schreiben der Königin vom 2. Juli 1559 (State Papers 1558/9, no. 916), in welchem neben dem Danke für eine frühere kurfürstliche Zuschrift vom 23. Mai (a. a. O. no. 730) der Augsburgischen Konfession grofse Anerkennung gespendet und die Notwendigkeit des Zusammenhaltens der evangelischen Fürsten ausgesprochen wird. Die Entstehungsgeschichte des erstgenannten kurfürstlichen Briefes ist nicht ohne Interesse. Kaum durfte man annehmen, dafs er mit dem von Melanchthon an Joachim Camerarius am 8. Oktober 1559 übersandten Entwurfe (Corp. Reff. IX, 942, no. 6838) identisch ist, der für den Kurfürsten bestimmt, in seinem zweiten Teile nicht die Billigung des Hofes gefunden hatte und um dessen Begut

1) 25. November.

Zeitschr. f. .K-G. XII, 3. 4.

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achtung und Übersendung an D. Mordeisen der Verfasser seinen Freund bat. Und doch wird der Beweis hierfür durch einen Fund geliefert, den Herr Archivrat Dr. Diestel gemacht und mir zur Veröffentlichung überlassen hat.

In dem Königlichen Hauptstaatsarchive zu Dresden (III, 32, fol. 14, no. 1, Bl. 12-15) befindet sich nämlich die Urschrift Melanchthons, in welcher der Satz über die Teilnahme fremder Gelehrten an einer Generalsynode durch einen Strich an der Seite eingeklammert ist. Genau dieselben Worte fehlen in der dem Kopial (Cop. 300, Bl. 142) einverleibten Abschrift, auf Grund welcher der Brief an Elisabeth ausgefertigt worden ist. Schon äufserlich zeigt sich deutlich, dafs diese Korrektur nicht von dem Verfasser selbst, der sonst mehrfach an dem Texte geändert hat, sondern von einer fremden Hand herstammt. Denn während die Schrift Melanchthon's auch hier, wie sonst, an den breiten Haarstrichen kenntlich ist, ist die Klammer mit einer feinen Feder gezogen.

Aber auch der Inhalt ist ein Beweis dafür, dafs diese Korrektur am kurfürstlichen Hofe vorgenommen worden ist. Tritt doch hier der Gegensatz offen zutage, welcher zwischen den Anschauungen Melanchthon's und der Dresdener Räte, bzw. des Kurfürsten selbst bestand. Und gerade dieser Umstand verleiht dem kurzen Briefe neben dem eingehenden Urteile des Verfassers über die fast 30 Jahre früher entstandene Augsburgische Konfession einige Bedeutung. Unermüdlich war Landgraf Philipp und sein Anhang in diesen Jahren im Werben um einen engeren Zusammenschlufs der evangelischen Fürsten Deutschlands, wobei sich der Blick auch nach dem Auslande, und namentlich seit der Thronbesteigung Elisabeths nach England richtete (vgl. Heidenhain, Die Unionspolitik Landgraf Philipp's von Hessen 1557-1562. Halle 1890). Während nun Kurfürst August diesen Werbungen hartnäckigen Widerstand entgegenstellte (a. a. O. S. 67 u. ö., vgl. auch Schweitzersches Museum IV [Zürich 1788], S. 834), ja Kurfürst Joachim von Brandenburg für seine Anschauungen zu gewinnen wusste, war Melanchthon den Gedanken des betriebsamen Fürsten zugänglicher gewesen (Heidenhain, S. 122 u. ō.; Corp. Reff. IX, 916 n. ö.; C. Schmidt, Philipp Melanchthon [Elberfeld 1861], S. 646 ff.). Noch in einem Gutachten vom 18. Dezember 1559 schrieb er: Sollte es auch ein ernstlicher (andere Lesart: christlicher) Synodus seyn, so wäre zu bedenken, ob auch gelehrte Männer aus den ausländischen Kirchen zu erfordern und zu hören sein sollten (Corp. Reff. IX, 992).

Von Interesse wäre es zu Konzept korrigiert hat. Man

erfahren, wer Melanchthon ins darf wohl in erster Linie an

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D. Mordeisen denken, dem jener später auch die angebliche Rückkehr der Gesandten meldet (Corp. Reff. IX, 919, no. 6821; 978, no. 6873). Hans Jenitz wird kaum in Frage kommen, welcher bei vertraulichen Angelegenheiten eine Rolle spielte und auch in kirchlichen Fragen verwendet wurde. Das Kopial ist allerdings als des Cammer Secretarien Hansenn Jenitzenn Concepta" bezeichnet, aber es ist nicht gewifs, ob er überhaupt lateinisch verstanden hat. Jedenfalls ist der Brief ein neuer Beweis dafür, in wie mannigfacher Weise der Praeceptor Germaniae, den man sich so gern in der traulichen Stille des Studierzimmers denkt, zu den verschiedensten Aufgaben von den fürstlichen Kanzleien herangezogen wurde. (Vgl. auch sein Gutachten über einen Ochsenprozefs für Kurfürst Johann Friedrich 1536. Dresdener Hauptstaatsarchiv.)

Ein Zeugnis für das hohe Ansehen, welches Melanchthon in dieser Zeit bei den mafsgebenden Persönlichkeiten Englands genofs, findet sich in dem anerkennenden Urteile des ersten Staatssekretärs, Wilhelm Cecil, in einem Briefe an Calvin vom 22. Juni 1559 in Calvini opera ed. G. Baum etc. XVII, 566. Vgl. auch den Brief Melanchthon's an die Königin von England vom 1. März 1559 (State Papers 1558/9, no. 372), sowie den eingehenden Bericht des Alesius vom 1. September 1559 (a. a. O. no. 1303, 9, Abschnitt 6. 7. 31. 33).

Der Entwurf Melanchthon's wird im folgenden genau nach der Urschrift abgedruckt, der von der Kanzlei gestrichene Passus ist in eckige Klammern eingeschlossen. Die Änderungen im Kopial sind unwesentlich. Das Original umfafst vier Folioblätter, wovon Bl. 1-3a beschrieben ist, die Adresse steht auf Bl. 4.

S. D. Serenissima Regina, et cognata carissima. Vt pii Reges et gubernatores consolatione diuina confirmentur, et se a Deo adiuuari sciant, sepe Deus hanc dulcissimam adseuerationem repetit, quod Legitima potestas Regia opus dei sit, et diuinitus adiuuetur. Ac præcipue Potestatibus eum recte inuocantibus auxilium promittit. Quare et nos intuentes horrendas generis humani confusiones, et Europae pericula, et de Imperiis multa cogitantes adsiduis gemitibus a Deo petimus, vt in hac languida mundi senecta non prorsus extingui in genere humano veram ipsius inuocationem sinat, sed semper æternam Ecclesiam voce Euangelii colligat, et multos Reges et principes ei adiungat, vt cœtus talis sit, deo placens, qualem psalmus describit his verbis: Vt conueniant Reges et populi consentientes, vt seruiant Deo. In his cogitationibus et gratias agimus deo, qui Regiam Dignitatem vestram ad veram inuocationem vocauit, et precamur eum, vt eum pia gubernatio verissime sit opus dei, ipse clementer tribuat Regiae Dignitati vestrae longa et foelicia vitæ spacia,

foelix et foecundum coniugium et salutarem gubernationem. Maxime autem optamus, vt pius consensus sit omnium Ecclesiarum vestrarum et Nostrarum, vt sint vere vnum in Deo, et prosit hic consensus multis gentibus. Quare gaudemus Regiam dig. v. genus doctrinæ purum, simplex, et perspicuum confessionis nostrarum Ecclesiarum exhibitae Carolo Quinto Imp. in Conuentu Augustano Anni 1530 anteferre multis aliis disputationibus, quæ his quadraginta annis motae sunt. Manifestum est enim nos sine sediciosis et sine monstrosis opinionibus recte et perspicue summam doctrina Ecclesiae catholicae dei recitare, sicut in scriptis propheticis et Apostolicis, et Symbolis tradita est, et taxare errores contumeliosos contra Deum, et perniciosos hominibus. Et quidem congruere nostram confessionem cum probatis scriptoribus Ecclesiae veteris vicinæ Apostolorum temporibus non dubitamus. [Et tamen sicubi Explicatio desideratur, maxime optamus, vt colloqui viri eruditi et pii ex multis regnis quæ veritatem quærunt possent, vt rebus deliberatis una consentiens omnium Ecclesiarum confessio extaret, et propter alias gentes et propter posteritatem: qua in re nostri labores non defuturi essent vniversæ Ecclesiae saluti.] Precamur autem Filium Dei dominum nostrum Jhesum Christum sedentem ad dextram æterni patris ac dona largientem hominibus, vt omnis veritatem expetentes doceat et Regiae dignitatis vestrae consilia gubernet. Ac si qua in re gratificari Regiæ Dignitati vestræ poterimus, officia nostra sincera benevolentia ei deferimus. Bene et foeliciter valeat Regia Dignitas v. Datae Cal. Octobris 1559.

Regiae dignitatis vestrae Consanguineus et Amicus

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Weimar, 28. November 15591.

Gratiam et pacem in Christo. Clarissime domine doctor: patrone et amice longe charissime et colendissime. Mitto domino Moecenatj reliquas conciones, quas vir dej Lutherus in

1) Das Original befindet sich auf der Vatikanischen Bibliothek

24. caput Matthei habuit. sunt autem duae priores conciones, que in his chartis continentur, admodum insignes, ac nunc accingar ad describendas conciones super 23. caput, quod ualde illustres conciones complectitur. quarum ingens usus his nostris temporibus esse posset. His addidi conciones quatuor in quartum caput Joannis. nam cum ex Dania eodem tempore Doctor Pommeranus reuerteretur, ulterius in Ioanne Lutherus non est progressus.

Mitto etiam quasdam contiones, quas diebus dominicis anno 1.5.3.8 Lutherus habuit. ac breui eiusdem anni plures conciones mittam. diligenter enim pergam in descriptione istarum concionum. ita ut meo officio non sim defuturus.

Adiunxi his chartis etiam aliquot paginas colloquiorum Lutherj.

Anno 1.5.3.2 Lutherus Wittenbergę pro concione interprętatus est sextum, septimum & octauum caput Joannis. Hæ conciones nondum prodierunt in lucem. et vtile esset, presertim propter Sacramentarios, vt explicatio sexti capitis tipis committeretur. Si igitur aliquantulum ocij nactus fuero, accingar ad descriptionem istarum contionum. & habeo in promptu exemplaria. ex quibus descriptionem parare potero. videlicet Viti Theodorj, M. Georgij Rorarij et aliorum, qui summa diligentia et bona fide ex ore Lutherj eas contiones exceperunt.

Sarcerius discessit a comitibus Mansfeldensibus & urbis Magdeburgensis constitutus est superintendens. Cumque Wigando et

suasit enim

ceteris ministris verbj cum eo non bene conveniat. Sarcerius senatuj Magdeburgensj receptionem sacrificulorum. Quare Wigandus ac M. Judex cum omnibus cooperarijs Historię ecclesiasticę ex Magdeburga urbe discedunt ac Jhenam se conferunt, ubi reliquam partem Historię Ecclesiasticę contexent ac erunt Wigandus ac Judex eo in loco professores Theologię.

D. Hesshusius ex Palatinatu discessit ad Bremenses, ubi superintendentem aget: ibique egregiam operam nauabit contra D. Hardenbergium sacramentarium, qui in Bremensi ecclesia maximas turbas mouit.

Exoritur etiam dissidium inter Landgrauium et Archiepiscopum Coloniensem propter quasdam fodinas metallicas, ac colligit clam equites Landgrauius ac se ad bellum instruit. hocque bellum forsitan fons et origo nouj belli Germanicj inter papistas et protestantes esse posset.

His bene et foeliciter V. E. ualeat, cuj me totum commendo

Cod. Pal. 1902. Die hier zum Abdruck gebrachte Abschrift hat Wilhelm Crecelius angefertigt. Über Gasser s. die Allg. Deutsche Biogr. VIII, 396f.

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