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I.

1. Grabinschrift zu Sabaria (Stein am Anger) in Ungarn.

Grut. p. 1052, 12; Fleetwood p. 403, 4; Mommsen CIL, T. III, p. 532, 4221 (mit der Bemerkung divisio incerta) und genauer in den Add., Ephem. epigr., T. IV, p. 141, 484.

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HIC POSITVS EST FLORENTIN VS
INFANS QVI VIXIT ANN SEPTEM

ET REQVIEM ADCEPIT IN DEO
PATRE NOSTRO ET CHRISTO EIVS.

Hier liegt Florentinus, ein Kind, welches sieben Jahre gelebt und Ruhe empfangen hat in Gott unserm Vater et Christo ejus."

Dabei von Mommsen die Note:,,ante EIVS excidit FILIO". was ohne Zweifel nicht eine erklärende, sondern eine kritische Anmerkung sein soll.

Es kommt hinzu eine Inschrift zu Ain. - Guaber in Numidien mit demselben Ausdruck:

2.

Wilmanns-Mommsen CIL, T. VIII, p. 247, 2219.
Palmzweig P Palmzweig

SPES. IN DO. ET. CHRISTO EI (Bruch des Steines).

Dabei die Note von Wilmanns mit der Transskription:,,Spes in d(e)o et Christo [f]i[lio ejus]; vix enim omitti potest filio." Wo also im Text selbst die Korrektur vorgenommen ist, indem das unvollständige EI.. (das man nach dem Vorgang der ersten Inschrift EIVS lesen würde), in FI(lio ejus) umgewandelt ist, jedenfalls ein kühnes Experiment.

Diese Korrektur ist auch von Mommsen (der die Vollendung und Herausgabe des Bandes, nach dem Tode von Wilmanns übernommen hatte) zurückgewiesen worden, mit Berufung auf jene Inschrift aus Ungarn, in den Additamentis p. 948.

Merkwürdig ist eine Inschrift aus dem Cömeterium der Cyriaca im Lateranischen Museum (Christl. Inschr. XI unten), welche nicht allein denselben Ausdruck darbietet, sondern auch der gedachten Korrektur günstig zu sein scheint:

Settele, Un antico monumento cristiano, in Atti dell' accad. pontif. vol. IV (Rom. 1831), p. 24 mit Faksimile. Perret, Catac., T. V, Pl. VI, 7 cf. T. VI, p. 145. Auch bei Northcote, Epist. of the catac., p. 181 und Kraus, R. S., p. 469, wo der Text einige Abweichungen enthält.

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,, Der Adeodata, der würdigen und verdienten Jungfrau; und sie ruht hier in Frieden jubente Christo F ejus."

ein

Da hätte man also auf dem Stein Christo filio ejus. Nun müfste man erst für ejus das Subjekt (deus) suchen: was nicht anders als in dem Eigennamen Adeodat(a)e gefunden werden kann, indem er in den Satz a deo datae aufgelöst wird, Verfahren, das nicht ohne Beispiel ist. So ist aus metrischer Veranlassung gleichfalls der Name Adeodatus zerlegt und in einen Satz umgebildet in der Inschrift von S. Paolo in Rom vom Jahre 473, de Rossi Inscr. I, p. 331, 753 zweite Inschrift v. 5:

A deo sic datus altaris fuit ille minister.

Allein der Buchstabe F im Text der lateranischen Inschrift ist nicht echt. Zwar hat ihn das genannte lithographierte Faksimile, jedoch die photographische Abbildung des Steines (im christl. Museum zu Berlin) läfst ersehen, dafs dies F ein moderner Zusatz ist. Auch haben das Faksimile in der Gröfse des Originals bei Perret so wie die Abdrucke bei Northcote und Kraus den Buchstaben nicht. Die Beziehung des EIVS auf deus in A-deo-datae bleibt aber bestehen, denn von dem Verstorbenen könnte Christus ejus nicht gesagt sein. Anders ist es mit einer Inschrift, deren Anfang mit dem Schlufs der vorigen verwandt ist, zu Rom auf dem Sarkophage des Victorinus, bei Marangoni, App., p. 29; Baron., Martyrolog. ad. d. 15. April; Reines. p. 492. 411; Fleetw. p. 504, 1:

IVBENTE DEO CHRISTO NOSTRO

S. MARTVRI VICTORINO

QVOD VVLT DEVS DE SVO FECIT

,, auf Geheifs unseres Herrn Christus", ersten Inschrift IN DEO PATRE NOSTRO.

analog dem Satz der

Was nun die ersten beiden Inschriften, um die es sich hier handelt, und die an dem beiderseitigen Ausdruck in Deo et Christo ejus angebrachten Korrektur betrifft, so mufs vorerst schon dagegen Bedenken erregen oder vielmehr von dem Versuch abstehen lassen das häufige Vorkommen jenes Ausdrucks in den Inschriften aus den Ländern sowohl der lateinischen als der griechischen Zunge, die doch nicht alle korrigiert werden

1) Nach Faksimile bei Settele.

können. Von der Art ist das Fragment einer Sarkophaginschrift aus dem Ende des 4. oder Anfang des 5. Jahrhunderts im Magazin von S. Paolo in Rom bei Nicolai, Basil. di S. Paolo, p. 175, 297; Renier zu Perret Catac., T. V, pl. LVIII, 1 (beide nicht ganz korrekt); de Rossi, Bullett. crist. 1866, p. 49, welche Dank ausspricht:

DEO PATRI OMNIPOTEN || TI ET XPO EIVS ET
SANCTIS || MARTVRIBVS LAVRINO ET HERCVLANO
OMNI || ORA GRATIAS agiMVS.

Ebenso wird andrerseits ein Gelübde dargebracht in der Inschrift eines Mosaikfufsbodens der Kirche zu Chemorra in Numidien, Wilmanns-Mommsen CIL. VIII, p. 258, 2335 und Add. p. 951:

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VOTVM QVOD DEO ET CRISTO (sic) EIVS IPSI PROMISERVNT ET CONPLEVERVNT.

Geläufiger ist die Formel im Griechischen. In einer Grabschrift zu Catana, Kirchhoff CIGr., T. IV, p. 507, 9479, heifst es: σὺν θεῷ κ[αὶ τῷ Χριστῷ] αὐτοῦ 1 ἐκοιμ[ήθη] ἡ δούλη τοῦ [eo] etc. Namentlich in Syrien verbunden mit monotheistischer Bezeugung. So hat sich in den Ruinen eines Klosters zwischen Beroea und Antiochien die Inschrift gefunden, Kirchhoff 1. c. p. 446, 9154:

Εἷς θεὸς κὲ ὁ Χριστὸς αὐτοῦ
Ευσταθίου νουμεραρίου,

die für eine Grabschrift gelten mag. Ebenfalls in Syrien vom Jahre 483, Waddington, Inscr. gr. et lat. de la Syrie (Paris 1870), p. 623, n. 2689:

Εἷς θεὸς καὶ ὁ Χριστὸς αὐτοῦ καὶ τὸ ἅγιον πνεῦμα βοηθήτω.

Und in Alexandrien eine Bauinschrift des Tetrapylon vom Jahre 374, wo der Thatsache vorangestellt wird der Wille des allmächtigen Gottes und seines Christus, Kirchhoff 1. c. p. 279, 8610; genauer bei Wachsmuth im Rhein. Museum für Philol., Bd. XXVIII (1873), S. 581:

Τοῦ παντοκράτορος Θεοῦ θελήσαντος καὶ τοῦ Χριστοῦ αὐτοῦ, ἐπὶ τῆς πανευδαίμονος βασιλείας τῶν τὰ πάντα νεικώντων. δεσπότων ἡμῶν etc.

Die Verbreitung der Formel im Griechischen hat ohne Zweifel

1) Die andere Ergänzung, welche Kirchhoff proponiert: [1 v] avrou, ist kaum annehmbar.

darin ihren Grund, dafs der eigentliche Sinn des Ausdrucks hier durch die Sprache, in welcher Tov Xorov zugleich Eigenname und Prädikat ist, deutlich ins Bewufstein trat.

Eine höhere Instanz führt dahin, die versuchte Emendation durch Einschaltung von filio als verfehlt zu erkennen, da sie dem Sinn des Ausdrucks ganz und gar widerspricht. Denn derselbe in eigentümlicher Bedeutung, wobei zunächst an den Sohn Gottes nicht gedacht wird, hat sein Fundament in der heiligen Schrift und findet seine Entfaltung in der ganzen alten Kirche und mit dem Gebrauch der Kirchenlehrer stimmt die monumentale Aneignung überein.

1. Im Alten Testament ist seit Errichtung des Königtums von dem Könige als dem Gesalbten des Herrn die Rede (1 Sam. 12, 3), insbesondere in den Psalmen und den Büchern der Könige: und zwar von dem Herrn und seinem Gesalbten, dem χριστὸς τοῦ κυρίου oder χριστὸς αὐτοῦ. Ps. 2: „warum toben die Völker .... wider den Herrn und seinen Gesalbten". Auch wird dem Herrn selbst das Wort in den Mund gelegt, Ps. 132, 17: „Ich habe meinem Gesalbten eine Leuchte zugerichtet." Von diesem Königtum und der Salbung zu demselben wird dann im Neuen Testament der Übergang zu dem Königtum Christi gemacht. Gleich an der Schwelle begegnet uns Symeon, der wartend auf den Trost Israels die Weissagung empfangen hatte: er solle den Tod nicht sehen, er hätte denn zuvor den Christ des Herrn gesehen — τὸν Χριστὸν κυρίου (Luk. 2, 26). Und auf die Frage Jesu an die Jünger: sagt ihr, dafs ich sei", antwortet Petrus in ihrem Namen: bist der Christ Gottes", τὸν Χριστὸν τοῦ Θεοῦ (Luk. 9, 20). Auch die Gegner erkennen diesen Inbegriff an, die Obersten, als sie spotten über den Gekreuzigten (Luk. 23, 35) 1. Desgleichen zu Anfang der apostolischen Verkündigung wird jenes Wort des zweiten Psalms auf Jesum angewendet (Apg. 4, 25. 26) mit der Bekräftigung: „, wahrlich ja, sie haben sich versammlet über dein heiliges Kind Jesum, welchen du gesalbet hast", ov ἔχρισας. xqious. Und weiterhin ist dies eine Wort, dafs Jesus der Christ sei, der Inbegriff der apostolischen Verkündigung an die Juden: des Saulus zu Damaskus (Apg. 9, 22), des Paulus zu Thessalonich, Korinth, Ephesus (17, 3; 18, 5; 19, 4), des

τός,

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wer

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1) Es ist doch wohl zu verbinden ὁ Χριστὸς τοῦ Θεοῦ, ὁ ἐκλεκ nicht τοῦ Θεοῦ ὁ ἐκλεκτός.

-

Apollo in Achaja (18, 28). Auch bei dem Apostel Johannes in seinem ersten Briefe, wenn er schreibt: wer ist ein Lügner ohne der da leugnet, dafs Jesus der Christ sei" (2, 22); und weiterhin: „,wer da glaubet, dafs Ἰησοῦς ἐστὶν ὁ Χριστός, der ist von Gott geboren" (5, 1). Endlich spricht noch die Offenbarung es aus von der Vollendung des Reiches Gottes, wo grofse Stimmen im Himmel gehört werden: , es sind die Reiche der Welt unsers Herrn und seines Christus worden" (11, 15). Und eine grofse Stimme daselbst, nachdem die Schlange ausgeworfen ist:,, nun ist das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus worden (ἡ ἐξουσία τοῦ Χριστοῦ avtov)1, weil der Verkläger unserer Brüder verworfen ist" (12, 10).

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Dieser Gedanke und dessen Ausdruck tönt dann durch die ganze alte Kirche. Schon von Melito, Bischof von Sardes, in seiner Apologie an Kaiser Marc Aurel finden wir es ausgesprochen in einem Fragment, welches nicht Eusebius (dem das Hauptstück daraus verdankt wird), aber das Chronicon paschale erhalten hat 2: wir sind nicht Diener von Steinen, die keine Empfindung haben“; sondern μόνου θεοῦ τοῦ πρὸ πάντων καὶ ἐπὶ πάντων, καὶ ἔτι τοῦ Χριστοῦ αὐτοῦ ὄντος θεοῦ Λόγου πρὸ αἰώνων. Und derselbe Ausdruck findet sich um dieselbe Zeit, nur in der zweiten Person, als Anrede, in dem Martyrium des Polycarp (c. 14): und zwar in dessen letztem Gebet auf dem Scheiterhaufen, worin er Gott preiset, dafs er ihn gewürdigt habe, teilzunehmen in der Zahl der Märtyrer an dem Kelch tov Χριστοῦ σου. Von besonderem Interesse ist dann die Stellung Tertullian's, welche er in seiner Polemik gegen Marcion einnimmt gerade über dieses Thema. Denn er hatte gegen ihn geschrieben de deo unico et Christo ejus, eine Schrift, die verloren gegangen ist; er erwähnt sie aber in seinem Buch de resurrectione carnis (c. 2). Und der Inhalt ist aus seinem dritten, dem erhaltenen Hauptwerk gegen Marcion zu ersehen, wo dies eine Hauptfrage ist. Denn indem er dem Dualismus Marcion's entgegentritt, der den Gott des Gesetzes (d. i. den Schöpfer) und den Gott des Evangeliums als notus und ignotas unterschied, welcher letzterer durch einen gewissen Jesus Christus geoffenbart sei (adv. Marc. I, 8. 19), erklärt Tertullian, dafs Christus keinen anderen Gott geoffenbart habe als den Schöpfer. Und hier braucht er durchgängig jene Terminologie von Christus, auch mit Berufung auf den zweiten Psalm betreffend die Erhebung der Völker gegen das Gesetz: astiterunt reges

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1) Die Lutherische Übersetzung ist an dieser Stelle verworren. 2) Meliton, Fragm. ed. Routh, Reliq. sacr., T. I, p. 118.

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