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Ehe wir von diesem Ur-König scheiden, bringen wir noch ein Wort über Gudeas Gemahlin! Sie wird eine Magd des Marduk"*) genannt! Vielleicht der höchste Ehrentitel, den eine Frau gewinnen konnte denn wir wissen, dass Marduk „der Sohn von Eridu“ als göttlicher Vertreter alles geordneten Wandels hochgehalten wurde.

Drum wird in der Inschrift auch einmal vor den gefürchteten Beschwörern mit Zauberkraut" gewarnt. Hingegen „Frauen, welche Botschaft bringen“, scheint man zu achten!!

Und wenn wir nochmals auf den Kriegsgott Ningirsu zurückblicken, so ist es bezeichnend, dass Gudea seine Statue, die auf Ningirsu blickt, an einen Ort, „da man Wasser trinkt", stellen lässt. Abgesehn von allen mit dem Wasserkult zusammenhängenden Deutungen, dürfte sich's hier noch um ein uns neues Symbol handeln, welches wir im Gedicht „Adapa und der Südwind" (I. Folge S. 29 ff.) beleuchtet finden: der Krieger sowohl

*) Maria „des Herrn Magd".

als der „Statthalter" soll sich rein und nüchtern erhalten, und soll acht haben auf Gott Eas Gabe des süssen Quellwassers!

,,Ur-Ningirsu Statthalter von Lagaš, ,,der Sohn des Gudea" baut dem „Ningirsu ,,sein geliebtes Dunkelgemach."

Ur heisst Knecht, so nennt dieser König sich mit keinem anderen Namen als nur einfach „Knecht des Ningirsu". Wir ersehn daraus, dass die blühende Landschaft Lagaš bereits von kriegerischen Eindringlingen zu leiden hatte? Das „Dunkelgemach des Ningirsu" dürfte eine Art Sternwarte sein, ein Gemach mit kleinen Luken, durch welche der Astronom das Himmelszelt beobachtete. Es wird auch in manchen Schrifttexten Observatorium genannt, und stets ist es hoch in Ehren gehalten. Wächter gibt es schon zur Zeit, auch Nachtwächter treten als Ahnherren unseres heute oft SO notwendigen Nacht-Patesi auf!

Hier nun einige Königsinschriften:

„Ur-Ninâ, Herr von Lagaš, baut ein Haus „der Ga-sig-dug, den Tempel E-pa mit ,,seinem Observatorium. Den Tempel ,,E-u-gal-nir mit seinem Hochbau. Und ,,das Haus des Ningirsu mit dessen „Speise,,haus", in dem er 70 Getreidehaufen hin„geschüttet. Und die Mauer von Lagaš.“ — „Das „kleine Weltmeer" in das Haus der „Ninâ, der Herrin, hineingebracht, zwei „Statuen gereinigt, geweiht, in ihr Haus „gebracht."

Wir erwähnten (II. Folge S. 16) den „kleinen und grossen Ozean-Apsû", welchen einer jener uralten Könige, Urnina von Lagaš, dem Gott Ea in Eridu „weiht".

Es ist im uralten Sinne damit ein Wasserreservoir) gemeint, welches als Vorrat dient für dürre Zeit, zugleich auch daran erinnert, dass dieses reine Wasser behütet werden soll. Daher hat man die heilige Stätte gestiftet.

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*) Nach H. Winckler: Keilschr.-Bibliothek. E. Schrader: Bd. III.

Es waltete zur Zeit ein prophetischer, zugleich sehr praktischer Geist, von dem der Heiland redet als „von Uranfang an.“

Und welche Frömmigkeit liegt in dieser einfachen Wirtschaftslehre verborgen!

„En-an-na-tuma, Herr von Lagaš

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,,,,sein Gott ist Šul-gur-ana", Herr der Korn,,haufen des (Himmels)".

Die Inschrift ist auf einem Alabasterstein, der als Grundlage einer sich auf ihm drehenden Tür dient. Wir könnten hier einen Anklang finden an den Eckstein, der die Himmelstür stützt.

Nichts Ungeweihtes soll in dieses „Vorratshaus" eindringen! Der erste Mensch" ——— Adapa hat seine erste Arbeit darin bewahrt, um sie als Patesi zu verwalten!

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Wie praktisch, wie einfach lebt der erste Mensch" vor Abraham an Gottes Hand! Wird er sein Paradies zu erhalten wissen?

Wird er aus seinem Paradiese durch eigene Schuld verstossen werden? Wird die Flut"

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über ihn kommen, und wird nur der „Weise",

-Atra-hasis-Noa, mit seinem Weib, über der Flut hinweg sein „Haus“ an festem „Land“ begründen?

Wir wählen aus den alten Königsinschriften noch eine aus Ur, der Heimat der Väter Abrahams.

,,Sin-iddina, der tapfere Held, der Erhalter „von Ur, König von Larsa, König von „Sumer und Akkad, Erbauer des Tempels „E-barra, dem Tempel des Sonnengottes, gräbt ,,den breiten Kanal, damit nicht aussetzende ,,Wasser der Fruchtbarkeit und des Über,,flusses nach der Stadt seines Landes leitete. ,,Sein Land liess er ruhig wohnen, ,,seine Märkte machte er schön

,,und bewohnt für ferne Tage; ,,den Ruhm seines Königtums

,,im Lande begründete er."

Lebendig steht diese friedliche, blühende Landschaft mit ihren Märkten, ihrem Handel und der Verwertung fleissiger Arbeit und Kultur vor unserem Auge.

Eine andere Inschrift:

,,Dem Nannar, seinem König, hat Ur-gur,

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