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wollen uns aber in die alte, erste Epoche Hammurabis und in die Zeit der Auswanderung des Abraham zurückversetzen.

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Die Erhebung des Gottes" Marduk zum Staatsgott" von Babylon kann möglicherweise die Väter Abrahams schon zur Auswanderung aus Ur nach Mesopotamien und von dort, seitdem auch dieser Landstrich unter babylonische Herrschaft geriet, weiter nach dem gelobten Land" geführt haben. Denn für die Abraham-Stämme mag die Erhebung des Sohnes von Eridu in den Götterstand ein Anstoss gewesen sein.

Mit unseren heutigen Anschauungen werden wir zwar dem Babylonier danken müssen für seinen erhabenen Marduk-Kult, mit seinen Hymnen und Gebeten!

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Wir erblicken hier das Ideal des Erlösergeistes! Die ewige, unveränderte Sehnsucht des Menschen hat immer wieder Worte gefunden, um den Einen zu suchen, ihn zu bitten, Rat zu schaffen da, wo der Mensch mit seinen Kräften, seinem guten Willen

dennoch das gewünschte Ziel nicht. erreicht.

Wenn nun Jesus von Abraham sagt, dass er geworden ist (Joh. 8), so muss sein Gottesglauben sich erst entwickelt haben.

Jesus statt dessen sagt von sich selbst, dass er ist! Er war also stets inmitten seiner Menschheit zu finden!

Wir sehen in den alten assyrisch-babylonischen Keilschrifttexten erhabene Vorstellungen von einer Erlösermacht, die uns tatsächlich überraschten. Der Erlöser in Gottes Gestalt wird im babylonisch-assyrischen Reich Jahrtausende lang ersehnt! Und fortwährend finden wir dort Beziehungen, welche bei Jesus dem Jesus von Nazareth wie wir ihn kennen, ihren Ruhepunkt finden. Es ist da keine Entwickelung, sondern von Anfang an dieselbe Vorstellung! ,,Der Barmherzige, dem es zusteht, lebendig zu machen."

„Der alles Geringe in Mengen verwandelt."

„Du bist der Erhabene

Herr

wer

ist

dir gleich, o Gott Marduk,

„unter allen Göttern bist du erhaben.“

„Marduk, grosser Herr, auf dein erhabenes

Gebot

,,möge ich gesund und heil sein und so deine Gottheit verehren "

„Lege Wahrheit in meinen Mund;

,,lass gute Gedanken in meinem Herzen

sein!"

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„Marduk, grosser Herr, schenke mir Leben;

,,Leben meiner Seele befiehl!

,,Vor dir fröhlich zu wandeln, daran möge ich mich sättigen!

,,Bêl freue sich deiner, Ea jauchze dir zu; ,,die Götter des Alls mögen dir huldigen; ,,die grossen Götter mögen dein Herz erfreuen!"

Wie alt solche Hymnen und Gebete an Gott Marduk sind, lässt sich nicht feststellen, denn manche davon werden von dem Baby

lonier noch aus der sumerischen Vorzeit ent

nommen.

Unter Hammurabi wird ausdrücklich betont, wie alle anderen Götter ihre Herrschaft dem Einen Gott Marduk abgeben! Und bis in die späteste Zeit bleibt es dabei!

Welche Stellung Gott Marduk noch im Neubabylonischen Reich einnahm, zeigt ein weiterer, besonders interessanter Keilschrifttext*):

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Gott Marduk vertritt in seiner

Person folgende Gottheiten:

Ninib (Mars) als „Kraft“.

*) Nach Friedr. Delitzsch.

Nêrgal (Saturn) und Zamâmâ als „Herrn des Kampfes und der Schlacht".

Bêl als Inhaber der „Herrschaft".

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Nabû (Merkur) als Herrn des „Geschäfts" (?).
Sin (Mondgott) als Erleuchter der Nacht".
Šamas (Sonnengott) als „Herrn dessen, was
recht ist".

Addu als „Gott des Regens".

Aus dieser Inschrift ersehen wir, dass man im babylonischen Reich unter den anderen Göttern solche verstand, die diesem einen Marduk untertan waren. Gewissermaßen

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Heilige, an die man sich in speziellen Fällen wendete, die aber doch nur immer als Dolmetscher*) dienten, um spezielle Anliegen vor Gott Marduk zu bringen.

Endlich auch Nebukadnezar weiht ihm lange Inschriften! Wir bringen einen Auszug davon!

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Nebukadnezar an Marduk:

„Mit deinem strahlenden Munde, der nicht

verändert wird,

*) H. Winckler, Die altorientalische Weltanschauung. Zeitschr. Ex Oriente Lux.

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