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Ja identisch befunden.

Dass man in alter

Zeit bei den Hebräern nicht Jahve, sondern Ja sagte, danken wir merkwürdigerweise der Eselin des Bileam, welche zu ihrem Herrn ,,sprechen“ konnte ! Bileam war durch ihr gewarnt worden,

Geschrei J

A

vom falschen Wege abzulassen! Wir wollen nicht ergründen, ob die Eselin einen wirklich verständigeren Gottesglauben besass als Bileam, obgleich wir ja auch heute zuweilen Tiere finden, die verständiger sind als manche Menschen. Für uns ist es genug, die Aussprache des uralten Wortes für den Begriff des Ewigen zu erfahren.

Nun ist auch Gott Ea der „Unwandelbare", der, wie es aus den Psalmen Davids uns bekannt ist, ebenso wie Gott Jahve in des Meeres Tiefe mit seinem Geist zu suchen ist.

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Hat Jona darum im Meer zu seinem Gott Jahve gebetet? Als Schüler, geistiger Nachfolger des Elia, hätte Jona eher zu El Gott rufen mögen! Doch im Westmeer herrscht Ja der Ewige, der

Unergründliche!

Auf diesen Gott

sollte der Schiffer des Westmeeres seinen

Poseidon-Kult übertragen!

Dass die Auswanderung des Abraham mit der Erhebung Marduks, „des Sohnes von Eridu", in den Götterstand zusammentrifft, betonten wir bereits.

Nun haben wir in unserer I. Folge S. 29 ff. und S. 36 u. 43 das alte babylonische Lehrgedicht Adapa und der Südwind mit dem Buch Jona verglichen. Dieses Gedicht ist etwa zur Zeit der Auswanderung des Abraham entstanden und zeigt bereits den Streit der Gottheiten Anu und Ea! Doch hier fällt es auf, dass gerade in jener Urzeit im Kult kein Opfer dargebracht wurde, sondern im Gegenteil, die Gabe kommt von Gott zum Menschen herab. Adapa wird zwar zum Bewusstsein seiner Schuld geführt, die er aber nicht abzahlen kann. Das Gedicht trägt, wie wir es bereits I. Folge betonten, einen sehr erhabenen Charakter. Adapa als erster Mensch" zeigt bei aller ihm von Gott Ea gegebenen

Weisheit dennoch den mit sterblicher Hülle „Umfangenen"!

Wir werden in den alten babylonischen Mythen finden, dass Adapa uns die Brücke baut, die zu Abraham und den Hebräern führt.

Adapas Heimstätte ist das alte Eridu, welches nach dem von uns (II. Folge S. 6) angeführten altbabylonischen Schöpfungsbericht der älteste Kultort am südlichen Euphrat war. Sagen uns die assyrisch-babylonischen Keilschrifttexte die Wahrheit, und wir haben keinen Grund, daran zu zweifeln, so begann hier die erste Schrift, die erste Kunst und Wissenschaft, Feld- und Gartenbau,

das erste geordnete menschliche Leben!

Der oben angeführte Bericht des Berosos bestätigt das vollauf.

Auch das Gesetz wurde in Eridu gegründet!

Ueber diese Frage belehrt uns ganz besonders eine alte Keilschrift *):

*) Die ganze Inschrift II. Folge S. 37.

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„Wenn der König auf das Gesetz seines ,,Landes nicht achtet, so wird Ea, der Herr „der Geschicke, sein Geschick ändern und ,,mit einem widrigen ihn verfolgen. . . .

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Wenn er auf das Buch Eas (šipir ilu Ea) ,,achtet, so werden ihn die grossen Götter zu gerechter Entscheidung und Bestim„mung führen."

Dieses Buch Eas erregt unser besonderes Interesse! In Gelehrtenkreisen nimmt man an, dass es sich hier um das Gesetz der Weltordnung gehandelt hat. Die Lehre von den Weltenumlaufszeiten, von dem Umlauf der Sternkörper im unendlichen Weltenraum war es, auf welche Könige und Priester achteten. Da die alte Weltumlaufswissenschaft von den Sumerern herrührt und alle daraus geschöpften Gesetzesvorstellungen gleichzeitig mit Gott Ea und seinem Walten" in Eridu verbunden sind, so dürfen wir daraus folgern, dass eben in Eridu die merkwürdige sumerische Schriftsprache gegründet worden ist, welche dem späteren Babylonier stets als Born der Weisheit gilt.

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Nach dem Ausspruch heutiger Astronomen müssen freilich Jahrtausende vergangen sein, bis die Sternkunde mit ihren ausführlichen Berechnungen, die den Weltenumlauf betreffen, so aufgezeichnet und festgelegt werden konnte, wie sie es tatsächlich Keilschriften um 3000 v. Chr. bezeugen.

Auch bestätigt es sich, dass diese uralten Berechnungen aufs genaueste stimmen *)!

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*) H. Winckler hat sich mit dieser Frage in letzter Zeit besonders beschäftigt und hat ihre hohe Bedeutung ausführlich dargestellt in Zeitschr. Ex Oriente Lux: „Die Weltanschauung des alten Orients". „Altoriental. Geschichtsauffassung". Ferner: „Die babylonische Kultur in ihren Beziehungen zur unserigen". Und Zeitschr. „Der alte Orient": „Himmels- und Weltenbild der Babylonier als Grundlage der Weltanschauung und Mythologie aller Völker". Auch besonders : Altoriental. Forschungen III. Reihe Bd. I, II. Ferner Mitteilungen der Vorderasiatischen Gesellschaft 1901 Heft 4 u. 5 u. s. w.

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Siehe auch A. Jeremias: Das Alte Test. im Lichte d. alt. Orients". "Altorientalisches im

"

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Neuen Testament". - Monotheistische Strömungen im alten Orient".

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