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schwert" in die Hand, das ist die Mondsichel,

das zweischneidige Schwert!! Gott Marduk wird als „aufgehender Sonnengott" von nun an das grosse Weltreich regieren. Von den „Zwillingen" hat man noch eine, wohl alte Tradition weiter übernommen. Nämlich der Gott muss seinen Priesterstand haben! Letzterer wird durch Gott Nebo (Merkur), den „Verkünder“, vertreten. Diese Bezeichnung führt uns zu der Beobachtung, dass man zur Zeit in Gott Nebo den prophetischen Geist verehrte! Dem Verkünder" wurde nun der grosse Siebenstufen-Tempel in der Vorstadt Borsippa geweiht. Sonne, Mond und 5 Planeten bildeten 7 Himmelsstufen. Und Gott Marduk mit seinem im Osten der Stadt Babylon gelegenen Tempel Esagila „das hohe Haus", welches zum Himmel-Anu hinaufragt, gilt, wie gesagt, als „aufgehender Sonnengott".

Von nun

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an werden Marduk und Nebo als „Zwillinge" gefeiert! Nämlich Marduk Sonne leuchtet am Tage, vor diesem Gott erbleichen alle Sterne! Nebo wird

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Mond

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er erleuchtet die Finsternis", wenn Marduk in der Unterwelt" seinen Lauf erfüllt. Diese Zwillinge sind nie vereint, nur einmal jeden Monat treffen sie „in der Unterwelt" zusammen für „drei Tage". Nämlich, wenn die Mondsichel abnehmend am Horizont verschwindet und erst nach drei Tagen als zunehmende Mondsichel wieder am Horizont erscheint.

Gott Marduk gab seinem Priesterstand in der Unterwelt das „neue Leben“ wieder!

Wir dürfen dem Babylonier für diese Lehre dankbar sein, heute vermögen wir sie in ihrer eigentlichen hohen und reinen Grundlage würdigen.

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Hatten die Abraham-Gemeinden wohl aus dem Zeitalter der „Zwillinge" nur allein die Vorstellung von der Einheit" bewahrt? Marduk als „Sohn von Eridu" besteht seit unberechenbarer Urzeit! Vor Hammurabi, „vor Abraham" schon ist Marduk als „Sohn Eas" das Ideal, nach welchem der Bewohner des südlichen Euphrat-Gebietes sich sehnt, sich richtet! Über diesem Ideal stand

Gott Ea,

Abraham konnte wohl schon die Einheit des Menschen mit seinem Gott in seinem Herzen bewahren, konnte solchen Gottesglauben von seinen Vätern ererbt haben! Und Abraham kann sehr wohl diesen Glauben aus dem seiner Zeit schon beginnenden Verfall gerettet haben.

So steht Abraham dem König Hammurabi gewissermaßen zur Seite! Er im Haus*)

in der Familie, Hammurabi statt dessen im Staat, im grossen ehrwürdigen Staatengebilde!

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Auch den Durchgang der 5 Planeten durch die Tierkreisbilder hatte man berechnet, ebenso den anderer hervortretender Sterne.

Wenn wir heute in unseren Kalendern lesen, dass die Venus 224 Tage, der Mars 1 Jahr und 321 Tage, der Jupiter 11 Jahre und 314 Tage brauchen, um ihren Umlauf zu erfüllen, so ist das dem Babylonier um 3000 v. Chr. nichts Neues. Im Gegenteil er hat die Zahlen bereits im Keilschrifttext

*) A. Wünsche, Die Schönheiten der Bibel.

peinlich notiert und hat auch noch u. a. aufgeschrieben, dass der Stern Sirius seinen Umlauf in 1460 Jahren vollendet!!

Wir haben vorläufig nur die Gottheiten Ea und Anu im alten Euphrat-Gebiet ins Auge gefasst! Adapa hat es nur mit diesen beiden Gottesbegriffen zu tun (I. Folge S. 29 ff.)! Und beide Gottheiten suchte der,,erste Mensch" in den Luftreichen über und unter der Erde, so meinte also Adapa, dass er vom Gotteswalten umfangen sei! Und wenn es in der Parabel „Adapa und der Südwind" schliesslich heisst: „Adapa vom Fundament

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des Himmels bis zu des Himmels Höhen „schaute und sah seine Furchtbarkeit“, so wollen wir an die jahrtausendlange Erfahrung denken, welche Adapa, der erste Mensch", in Eridu sammelte. Wie er seine Mitmenschen beobachtete, wie er endlich das Erdenleben und Erdenwalten seiner Mitmenschen in die Sternkörper hineinzeichnete. Wie er durch Jahrtausende unter dem Schutz seines Gottes Ea, der stärker war als Anu, für die Menschheit jene weisen Lehren in

Tontafeln eingravierte, die uns noch heute nützlich sind.

Adapa erscheint uns als Gesamtbegriff einer Reihe wahrhaft treuer Berater und Arbeiter!!

Die Bibel hat Adapa und Adam gleichgestellt*). Wir sehen jetzt, dass wir unter Adam einen Menschen zu verstehen haben, der durch Jahrtausende an der Hand seines Gottes im „Gottesgarten" wandelte, gehört das „,goldene Zeitalter", die „gute Zeit".

--

ihm

Wir drückten uns in unserem Buch einmal aus, dass unser Thema unerschöpflich sei! Und wenn wir die Busse von Ninive besonders im Auge behalten, so erweitert sich das Gebiet, in welchem wir uns eigentlich nur bewegen wollten, fortwährend über die Grenzen Ninives hinaus!

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Der erste Mensch" wird hier zum Gesamtbild der Menschheit".

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*) Zu dieser Frage ist ein grösseres wissenschaftliches Werk A. Wünsches in Vorbereitung.

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