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Es gibt noch ein merkwürdiges Wort des Königs Assurbanipal, welches in seiner Bibliothek aufgefunden wurde. Der König rühmt sich seiner hohen Bildung und lässt von sich schreiben, dass er die Schrift (Steine) vor der Flut lesen" konnte.

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Diese Schrift vor der Flut" kann aber nur die alte sumerische sein, denn eine ältere Schrift als diese gab es in Assurbanipals Bibliothek nicht, und auch bis heute hat man keine ältere gefunden. Ihre Heimat ist am Ausfluss des Euphrat zu suchen, in der Gegend von Eridu.

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Wenn nun König Hammurabi um 2200 v. Chr. sich in einem Keilschrifttext Herr der Flut" nennt, so ersehen wir aus der Redewendung Assurbanipals, der die „Schrift vor der Flut" lesen konnte, dass mit Hammurabi der Flut" ein Ende bereitet wurde!?

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Wir sind hier wieder auf die symbolische Sprache des alten Orients angewiesen!

Es hat also vor Hammurabi eine Flut-Zeit gegeben, in welcher die beiden Schriftsprachen,

die assyrisch-babylonische und die sumerische, um die Herrschaft miteinander kämpften.

Und Hammurabi hat es dann verstanden, mit seinen Priestern und Gelehrten beide Sprachen zu einigen!

Wir müssen nun wissen, dass die assyrisch-babylonische Sprache, wie man sie in der Keilschrift kennt, von den eingewanderten Semiten in das Euphrat- und Tigris-Gebiet gekommen ist. Und zwar sind es arabische Stämme, welche durch Kanaan ihre Strasse zogen und von dort weiter die ganzen vorderasiatischen Gebiete bis Babylon einnahmen. Die wissenschaftliche Forschung hat nicht nur in dieser Schriftsprache, sondern auch in den mitgebrachten Königs- und Götternamen deutliche Spuren feststellen können *).

Die alte, am Euphrat einheimische Schriftsprache, die sumerische genannt, wurde nun

A. Jeremias, Das Alte

*) Über die Wanderungen der sogenannten Kanaanäer: H. Winckler, Altoriental. Forschungen. Keilschr. u. Altes Test. Test. u. der alte Orient. und Bibel. Ein Vortrag.

Im Kampf um Babel

von den Semiten gewissermaßen aufgehoben. Aber sie galt ihnen doch als Heiligtum, oft stehen beide Sprachen in den Texten nebeneinander! Peinlich übersetzte man die weisen Lehren der Sumerer, die den Semiten als Vorbild aller Wissenschaft galten!

Vor Hammurabi bestanden im EuphratGebiet die alten Kultorte:

Lagaš mit Gott Ningirsu, d. i. Ninib-Mars. Nippur mit Gott Bel-Baal, Herr", „Herr der Länder".

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Larsa mit Gott Šamaš Sonnengott.

Schon hier treten überall teilweise kanaanäische Namen auf, und die Keilschrifttexte sind in assyrisch-babylonischer Sprache verfasst, wenngleich das Sumerische noch, wie auch in späterer Zeit, stets durchblickt.

Hammurabi hat alle diese Kultorte im Marduk-Kult geeinigt! Wir haben davon bereits mehrfach gesprochen (I. Folge S. 44-52), und diese Einigung kann der „Flut“ ein

Ende bereitet haben! Sehen wir, was die Bibel dazu schreibt!

Nimrod"

Die semitischen Einwanderer dürfen wir mit dem „Jäger vor Jahve (1. Mos. 10,8) identifizieren:

1. Mos. 10,10. „Es erstreckte sich aber ,,seine Herrschaft anfänglich auf Babel

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und Erech und Akkad und Kalne im Lande Sinear *).

11. Von diesem Lande zog er aus nach

12.

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Assur und erbaute Ninive und Rehoboth-Ir und Kalah,

und Resen zwischen Ninive und Kalah

,, das ist die grosse Stadt."

Aus dieser Stelle ersehen wir zugleich, dass sie sehr spät erst geschrieben wurde,

*) Unsere Leser mögen darauf achten, dass hier die Herrschaft" des Jägers sich nicht auch auf Ur, die Stätte des Mond-Gottes, erstreckt!

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Hingegen bringen wir später die Zerstörung von Uruk-Erech, wie sie dem grossen GilgamesEpos zu Grunde liegt. Dort hatte man, wie oben bemerkt, Gott Anu und der „Himmelstochter" Ištar einen Tempel erbaut.

denn Ninive, „die grosse Stadt“, ersteht als solche erst in der Zeit des Propheten Jona, ganz besonders unter Sargon!

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Der Stammvater dieses Nimrod ist Ham, und als Söhne Hams werden ferner genannt Mizraim, Put und Kanaan!

Der eigentliche Schutz-Gott dieser Kanaanäer war Baal Herr, und in der alten babylonischen Götter-Trias, Anu — Himmel, Ea Wassertiefe, Bel Herr des festen Landes, vertrat er den Regenten des Staates. Wir erinnern unsere Leser nun daran, dass im alten Eridu Gott Bel nicht vorkommt. Zwar wird er in sumerischer Sprache En-lil genannt, also hat man ihn bereits in der sumerischen Zeit gekannt, aber Adapa in Eridu hat nichts mit ihm zu tun.

Es drängt sich uns die Frage auf, welche Stellung Gott Bel, der „Herr", seit grauer Vorzeit schon im Euphrat-Gebiet eingenommen hat! Und wie mit ihm die Sprachenverwirrung nach Babylon gekommen sein mag, von der das Alte Testament erzählt.

Wenn mit der „Flut“ bei Assurbanipal

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