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Aehnliche Verwendung kehrt auch später immer wieder:

Nu kom ouch Tristan schiere wider,

vil lise er an sin bette seic.

er sweic unde jener sweic,

daz ir deweder nie wort gespruch.

Gotfrid, Tristan 13 626.

Da nu die Kinder Israel also woneten unter den Cananitern, Hethitern, Amoritern, Pheresitern, Hevitern und Jebusitern, namen sie jener Töchter zu Weibern, und gaben jre Töchter jener Söne, und dieneten jener Göttern, Luther, Buch der Richter 3, 6 u. a.

Gordon: Die Unglückseligen! Wie ahnungslos

Buttler:

Sie in das ausgespannte Mordnetz stürzen,
In ihrer blinden Siegestrunkenheit!

Ich kann sie nicht beklagen...

Schickt Patrouillen

Herum, sorgt für die Sicherheit der Vestung;
Sind jene oben, schliess' ich gleich die Burg.
Schiller (Wallensteins Tod 4, 8) 12, 343.

Auf die gleiche ältere Stufe führen auch andere Gebrauchsformen des Pronomens zurück, so der Hinweis auf nachfolgende Bestimmungen (Und jener sind viel, die Priester wurden, Luther, Hebreer 7, 23 u. a.; vgl. D. W. B. 4, 2, 2307; vgl. auch Matthias S. 73) 1): Noch näher läge die unbestimmte Andeutung, in der das Demonstrativ mit dem Indefinitum konkurriert; sie beruht aber vielfach auf jüngerer Entwickelung:

es stet ein lind in jenem tal,

ist oben breit und unden schmal.

Uhland, Volkslieder 263.

dass ich nur nicht zur andern Frau komme, wie jener zur Ohrfeige, Lessing 2, 407; vgl. D. W. B. 4, 2, 2307. 2308.

1) Hieraus entsprang die Verbindung derjenige, welcher.

(2) solch dient gar nicht eigentlich der Stellvertretung, wie die anderen Pronomina, es führt nicht eine Vorstellung oder Person im Satze weiter, sondern es leitet einen Vergleich mit dieser ein:

Wanta er gikundta herasun, thaz er si selbo gotes sun, joh ubar al in wari so det er sulih mari.

Ther wizod lerit thare, in cruce man then hahe, so wer so in urheize

sih sulihes biheize.

Otfrid 4, 23, 26. 28.

Aber schon in der althochdeutschen Periode wird diese Scheidewand übersprungen, wir finden das Pronomen schon dort zur Uebersetzung des lateinischen hic, is, ille verwendet (vgl. Graff 6, 20); vgl.: inti suohenti untar in wer iz wari fon in wer sulih tati, qui hoc facturus esset, Tatian 158, 7 (der dicz wer zu thun, Cod. Tepl., Lukas 22, 23; Der das thun würde, Luther). In dieser Form des Neutrums ist das Pronomen später auch bei Luther beliebt, der es im Gegensatze zu den anderen Uebersetzern in die Bibel einführt: Wir aber hoffeten, er solte Israel erlösen. Und uber das alles, ist heute der dritte tag, das solchs geschehen ist, Luther, Lukas 24, 21 (dise dink, Cod. Tepl.; diz, Beheim); ebenso 24, 26; Joh. 20, 18 u. a. Aber auch andere Formen lassen sich bei Luther und späteren belegen: Daher kumpts, das in der not, ein iglicher teuffen und absolvieren kan ... Solche grosz gnad und gewalt der tauff und des Christlichen stands, haben sie uns durchs geistlich recht fast nidergelegt, An den Adel, 8 (Neudruck) u. a. was vor eine grosse Gnade und Wohlthat es ist, wenn du deine Erkantnus mittheilest und wie gar nichts ein Mensch sei, dem du solche nicht gibest, Grimmelshausen, Simplicissimus 25 Kögel u. a. Ihr urtheilt viel zu vortheilhafft, von denen Gedichten aus dem 12. 13. und 14. Seculo, deren Druck Ihr befördert habet... Meiner

Einsicht nach, sind solche nicht einen Schuss Pulver werth, Friedrich der Grosse an den ersten Herausgeber des Nibelungenliedes Myller 22. 2. 1784 (vgl. Zarncke, Einleitung zum Nibelungenlied S. 31/32). Der Prophet hingegen sieht nur auf einen einzigen bestimmten Zweck; solchen zu erlangen bedient er sich der einfachsten Mittel, Goethe (Noten zu Divan, Mahomet) 7, 32 u. a.; vgl. Matthias S. 72.

2. Die Pronomina des Relativsatzes.

Unsere neuere Sprache kennt für den Relativsatz zwei Formen des Pronomens; vgl.: der Fisch, den du gefangen hast und der Fisch, welchen du gefangen hast. Das erste Beispiel führt uns wieder das gleiche Pronomen vor, das wir als Artikel (der Fisch, den Fisch) und als Demonstrativ schon kennen gelernt haben (den hast du gefangen). Die Aenderung, die mit dem Pronomen im Relativsatze vor sich geht, beruht also zunächst nur in der Wortstellung, die nach den oben entwickelten Gesetzen (vgl. I. Teil, S. 401 ff.) im deutschen Nebensatz eintritt. Das Gleiche trifft auch für das zweite Beispiel zu, nur dass das Indefinitum, das hier vorliegt, in der Parataxe sich nicht mehr so frei bewegt (hier sind Fische, willst du welche).

Wir haben also zweierlei äussere Merkmale für den Relativsatz gewonnen: Pronominalformen, die in der Bedeutung auseinandergehen, in der Bindekraft aber, mit der sie Haupt- und Nebensatz zusammenhalten, sich berühren; zweitens die Wortstellung, die den Nebensatz kennzeichnet. Da nun die Bindekraft dieser Pronomina darauf beruht, dass sie eine im Hauptsatz enthaltene Vorstellung oder Person im Nebensatz weiter führen, so können wir für den Relativsatz als wesentliche Züge die Anknüpfung eines Satzinhaltes an eine Person oder Vorstellung, die zugleich einem anderen Satze angehört, und die Form der Hypotaxe

für den anknüpfenden Satz feststellen. Aus dieser Form spricht ein Unterschied in der Funktion des Satzinhaltes, den wir schon früher beleuchtet haben: der anknüpfende Satz enthält Bestimmungen, die den Gang der Darstellung nicht geradlinig weiterführen, sondern mit Einschiebseln durchbrechen. Der Relativsatz ist also eine Satzform, in der sich Vorstellungen, die durch das Gesetz der Ideenassoziation an eine Person oder Vorstellung gebunden sind, auslösen, wenn sie den Gang der Darstellung nicht vorwärts bringen, sondern durchkreuzen. Dass der Relativsatz nicht die einzige Form ist, in der diese Erscheinung Ausdruck findet, zeigt die geschichtliche Betrachtung; wir werden zunächst die Parallelformen ins Auge fassen müssen, um so mehr, als sie teilweise zugleich die Erklärung für die Entwickelung des Relativsatzes darbieten.

a) Die Parataxe für eingeschobene Satzinhalte.

a) In mittelbarer Anknüpfung, d. h. in der lockeren Form, die den fraglichen Satz mit einem Anknüpfungspunkt durch Pronomina verbindet, gehört die Parataxe zu den beliebtesten Freiheiten, die sich der unentwickelte Stil gestattet; sie findet sich daher am häufigsten in denjenigen älteren Denkmälern, die von der Zucht der lateinischen Sprache weniger berührt sind; vgl.:

Hiltibrant gimahalta (Heribrantes sunu, her was hêrôro

man)1). Hildebrandslied 8.

Than was thar én gigamalod mann,

that was fruod gomo, habda ferehtan hugi Zacharias was hie hêtan.

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Heliand 76.

1) In diesem Beispiel sind die Sätze zugleich durch das Gesetz von Grund und Folge verknüpft; daher liesse sich auch die Form des Kausalsatzes hier ebenso gut einführen wie die des Relativsatzes.

Anna hiaz ein wib thar, si thionota thar manag jar,

alt was si jaro ju filu manegero.

Otfrid 1, 16, 1 u. a.;

vgl. Erdmann, Syntax Otfrids 1, 124.

Sun bar si tho zeizan, ther was uns io giheizan.

Otfrid 1, 11, 31 u. a.; vgl. Erdmann 1, 125.

er vant die frowen da vore

si unde ir bruoder Laban

si waren nach wazzer gegan.

Vorauer Handschrift 20, 5.

vil fru huben si ein strit

vil lange hertot er sit.

25, 16 u. a.

Aber auch später und in der Kunstform taucht diese Form der Verbindung immer wieder auf, je naturwüchsiger der Stil ist:

Do wuohs in Niderlanden eins richen küneges kint (des vater hiez Sigemunt sin muoter Sigelint) in einer bürge riche witen wol bekant,

niden bi dem Rine: diu was ze Santen genant. Nibelungen 20, 1; ähnlich 335, 3 u. a.

Die Schriftsprache vermag die Unebenheit solcher Fügungen durch Interpunktionszeichen etwas auszugleichen, wie z. B. Lachmann solche in die eben angezogene Nibelungenstelle eingeführt hat1); vgl. auch: würden wir wohl aus diesen Gemählden sie sollen von der Hand des vollkommensten Meisters sein ich will nicht sagen von dem ganzen Dichter, sondern bloss von seinem mahlerischen Talente, uns den Begriff bilden können, Lessing (Laokoon 1, 13) 9, 88. Im allgemeinen aber ist es die mündliche

1) Vgl. dazu die folgende Otfridstelle in der Ausgabe Erdmanns : so ward er hiar (thes was nôt !) fon thêsemo firdamnot.

2, 5, 24; ebenso 2, 4, 105 u. a.

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