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schaft nach dem Westlande" und darüber hinaus berichtet1 und zwar in einer Weise, die erkennen läßt, daß es zum natürlichen Interessengebiet Babyloniens längst gehörte. Ihre Taten sind uns leider nur fragmentarisch als ,,Omina" in der Bibliothek Asurbanipals aufbewahrt, und zwar ist bei jedem Ereignis die Konstellation angegeben, unter der es geschah.

In der Urkunde, die die Neugründung Babylons durch Sargon berichtet hat, heißt es:

,,Sargon, der unter dem Vorzeichen die Regierung [nach dem

Gebiete von] Babylon ver[legte], die Erdmassen in der Umgebung (?) des Tuna-Tores wegräumte ... [nach dem Muster ()] von Agade eine Stadt baute, sie [Babi]lu nannte"

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....

Eine weitere Omina-Urkunde berichtet die Unterwerfung Elams:

,,Er warf das Meer nieder und wendete sich gegen Gutium (Armenien), er warf Gutium nieder und wendete sich gegen Elam, er warf Elam nieder und . . . . ."

Sodann heißt es in einer Urkunde :

,,Sargon, der (unter dem Vorzeichen ... .) .... hinaufzog, einen widerstandsfähigen Gegner nicht fand, seinen Schrecken über das Meer des Westens überschritt, drei Jahre im Westen [verweilte, das Land] eroberte, es einigte, seine Bildsäulen im Westen [aufstellte, ihre Gefangenen in Menge über das Meer führte."

Abb. 88: Siegesstele Naramsins 2.

1) Abb. 86 Sargons Siegel. Zur Geburtslegende Sargons s. zu 2 Mos 2. Abb. 87 Naramsin. Abb. 88 Feldzug Naramsins, in der Darstellung auffällig verwandt mit dem mykenischen Schlachtendenkmal Abb. 89, s. hierzu und zum Folgenden Winckler, AO VII, 2, S. 12. Sargon galt als Typus babylonischer Herrschermacht. Der Begründer der letzten assyrischen Dynastie nennt sich Sargon der Zweite. Er will ein neues Weltzeitalter eröffnen; 350 (Welten-Mondjahr) Könige hätten vor ihm regiert. Nach dem Vorbild Sargons I. stellt er in Kition auf Cypern seine Bildsäule auf. 2) Sie stellt den Triumph der Babylonier über die Elamiter dar. Die babylonische Inschrift ist von den Elamitern, die später die Siegesstele als Beutestück nach Elam schleppten, teilweise ausgekratzt und

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Abb. 89: Bruchstück eines silbernen Bechers aus einem mykenischen Grabe. (Nach Perrot-Chipier, histoire de l'art.)

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Woher hatte Sargon

die Schiffe? Baute er sie selbst? Oder lieferten sie ihm die Küstenstädte? Jedenfalls bestanden die späteren phönizischen Städte längst. In einer Inschrift, die sich auf Sargon oder seinen Sohn Naramsin bezieht, heißt es, daßß ihm,,Könige der Meeresküste" aus 32 Städten gehorchten.

Unsre Abbildungen 90-95 sollen die Kultur

Abb. 90: Altbabylonischer Ziegenkopf nach Hilprecht

aus Fara bei Babylon.

durch eine Inschrift des elamitischen Herrschers Šutruknahunte ersetzt worden. Die Astralgötter können auf Abb. 88 übrigens auch als ,,Weltregenten" gelten.

Babyloniens illustrieren, deren Einflüsse seit den ältesten uns bekannten Zeiten auch das Gebiet des späteren Bibellandes überfluteten1.

Abb. 91: Altbabylonische Spinnerin (Gudea-Zeit).
Gefunden in Susa".

vorüber; die alte Heeresstraße bei den Denkmälern ist fast ungangbar. Am rechten Ufer wurde eine Inschrift Nebukadnezars gefunden. Abb. 97 zeigt zwei der Monumente, ein ägyptisches und ein assyrisches (Asarhaddon). Leider sind die übrigen noch nicht

1) Abb. 93 und 94 ist ein höchst instruktives Beispiel für die durch die Jahrtausende gewanderten Wappen - Motive. Der Äskulap-Stab und die Wappen-Adler auf der Gudea-Vase und Entemena-Vase Abb. 95. Ein anderes Beispiel der Wanderung s. S. 290 f. und Hommel, Grundriß S. 122 Anm. 1 (die zwei Löwen). Für das Wappen der Gudea-Vase hat Hommelib. 112 Anm. 4 auf ein altägyptisches Pendant hingewiesen.

2) Hinter der königlichen (?) Spinnerin steht die Sklavin mit dem Wedel. Die Spinnerin sitzt mit eingeschlagenen Beinen auf einem Schemel. Das Bild ergänzt unsre Bemerkungen zu 1 Mos 18, 4.

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publiziert. Eine genaue Registrierung der Denkmäler findet man in Baedekers Palästina 1904, das Benzinger bearbeitet hat, S. 248. Die Abbildungen 98 und 99 sollen Wanderungen auf der Karawanenstraße illustrieren. Nach den Dattelpalmen zu schließen, dürfte es sich Abb. 98 nicht um Assyrer handeln, sondern um Babylonier.

Da das,,Westland" als ein wichtiger Teil des babylonischen Herrschaftsgebietes galt, so erscheint es auch bald als ein politischer Begriff. Aus dem Briefwechsel der Hammurabizeit1 erfahren wir, daß der Name Amurrû ursprünglich eine Völkerschaft bedeutet (gleich den biblischen Amoritern), denn es ist hier von Amurrû in der syrischen Wüste die Rede, die eine ähnliche Rolle spielen, wie später die Suti, Aramäer, Araber in

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derselben Gegend. Aber Amurrû bezeichnet in dieser Zeit auch ein bestimmtes Ländergebiet, das spätere Phönizien, Palästina

Abb. 97: Monumente vom Nahr el Kelb. Nach Bezold, Ninive und Babylon.

und Cölesyrien umfassend1.

Der Vater des Rîm-Sin (Eri-Aku, vielleicht der biblische Arioch 1 Mos 14), ein elamitischer König in der Dynastie von Larsa, nennt sich ad-da des Westlandes2. Hammurabi aber, sein Zeitgenosse und Besieger, der Süd- und Nordbabylonien (Sumer und Akkad) zu einem Reiche geeinigt hat, nennt sich auf einer Steinplatteninschrift, die sein Bildnis zeigt (Abb. 100) und der westländischen Ištar (Ašratu) geweiht ist, König Mar-tu (Amurrû)", und einer seiner Briefe ist an Ahati, die Gemahlin des Sin-idina, gerichtet, der als rabiân (Befehls

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von

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2) Es bedeutet wohl König oder dergleichen, vielleicht den Begriff ,,Vormund" deckend (so vermute ich nach einer Stelle in Peisers Urkunden, S. 37).

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