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der bisherige Aftervasall Israels, den Anschluß. Juda tritt hier zum ersten Male im Bereiche der assyrischen Inschriften mit Namen auf. König Ahas von Juda (Ja-uha-zi Jaudai)1 hatte sich für Assyrien entschieden. Schon sein Vater Jotham wird geneigt gewesen sein, sich der assyrischen Macht anzuschließen. Gewiß wird auch er Phul gehuldigt haben in der Hoffnung, auf diese Weise von der Vormundschaft Israels loszukommen und mit Hilfe Assyriens das David-Reich wiederherzustellen. Er zog sich dadurch die Feindschaft Rezins von Syrien und Pekachs von Israel zu (2 Kg 15, 37), eine Feindschaft, die unter Ahas zur Belagerung Jerusalems führt. Juda sollte mit Waffengewalt genötigt werden, sich dem Bündnis gegen Tiglatpileser anzuschließen; .,der Sohn Tab'els", der nach Jes 7,6 König in Jerusalem werden soll, ist kein anderer als Rezin2. Jesaias hat Ahas im scharfen Gegensatz zur Stimmung des Volkes dringend vor dem Anschluß an Assyrien gewarnt 3. Er solle dem Zorne Syriens und Israels standhalten (Jes 7) und im übrigen glauben und stille sein. Er sieht im Geist, wie die Wasser des Euphrat Juda verschlingen (Jes 8, 5 ff.). Aber sein Zeugnis war vergeblich. Er verschließt es fortan in den Kreis seiner Jünger, wie man Wein in Schläuche verschließt zur Erquickung für künftige Zeiten. Und der Gang der Ereignisse schien den Propheten zunächst ins Unrecht zu setzen.

Der Zug Phuls nach dem Westlande im Jahre 734 befreite Juda aus seiner Not. Nach 2 Kg 16, 7 hat Ahas selbst ihn durch eine (außerordentliche?) Tributsendung um sein Kommen gebeten. Das assyrische Heer zog zunächst gegen Philistäa. Auf dem Wege dahin (Annalen 227) wurde Israel durchzogen und besetzt. Phul verfolgte dabei zugleich den Zweck, Damaskus von der Hilfeleistung aus dem Süden abzuschneiden. er zieht durch Galiläa und zieht das Gebiet Manasse als damaszenisches Gebiet ein und faßt es mit Teilen des Hauran zur Provinz Soba zusammen. Dieses Ereignis bedeutet den eigentlichen Untergang des Staates Israel. In einer Inschrift, die die Ereignisse des Jahres 733 schildert, sagt Phul, er habe alle Städte des ,,Hauses Omri" auf den früheren

Tontafelinschrift Tiglatpilesers III. (KT3 34) von Nimrud.

2) S. Bredenkamp im Kommentar z. Stelle und H. Winckler, Alttestamentliche Untersuchungen, S. 74.

3) Der Auffassung von Wilke, Jesaja und Assur über den Wechsel der assyrischen Politik Jesaias' kann ich mich nicht anschließen. Sie trennt übrigens gewaltsam Jes 7, 14 ff. u. 9, 5 ff. + Annalen 227, s. KT3 31.

Feldzügen zum Gebiete seines Landes gezogen, die Bewohner in die Gefangenschaft geführt und nur Samarien (Ephraim) übriggelassen. Zur Illustrierung solcher Kämpfe mögen Abb. 172 f. und 211 ff. dienen. Die Bibel berichtet diese Wegführung 2 Kg 15, 29. Die nördliche Hälfte Israels, Manasse, war also ganz assyrisch. Sagt deshalb Hose a fast nur Ephraim und nicht mehr Israel Während nun Phul 733 gegen Gaza vorrückte, wurde Pekach in Samarien gestürzt und Hosea (A-u-si-')

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Abb. 172: Sturm auf eine feindliche Festung. Relief aus Khorsabad (Botta).

übernahm mit Genehmigung des assyrischen Königs die Herrschaft. Es heißt in den Inschriften Phuls:

,,Pekach ihren König stürzten sie, Hosea setzte ich [zur Herrschaft] über sie. 10 Talente Gold .. Talente Silber empfing ich als Geschenk."

Durch diese Angabe wird die Situation in 2 Kg 15, 30 (,,Hosea zettelte eine Verschwörung wider Pekach an, ermordete ihn und ward König an seiner Statt") bestätigt und erläutert. Auch ergibt sich daraus, daß 2 Kg 17, 3 Salmanassar korrigiert werden muß in Phul'. Ahas von Juda erfüllte dann im folgenden Jahre 733 seine Lehnspflicht gegenüber Assyrien, als Phul zum Vernichtungskampf gegen das isolierte Damaskus heranzog. Wir haben uns vorzustellen, daß Ahas persönlich sich im Gefolge Tiglatpilesers befunden hat während des Siegeszuges, von dem die Tafelschreiber ausführlich erzählen. Die Belagerung von Damaskus, von der 2 Kg 16, 9 summarisch berichtet wird, scheint sich durch zwei Jahre hingezogen zu haben (733 und S. mein Im Kampf um B. u. B. S. 12. Kittel, Könige z. St. streicht Salmanassar als Glosse, vgl. auch KAT 268.

732). Nach der Eroberung der Stadt standen die phönizischen Häfen dem assyrischen Großkönig offen. Lange hat sich dann auch der Rest des Staates Israel nicht halten können.

Hosea von Israel muß bald nach Phuls Tode Salmanassar IV.1 im Einverständnis mit Tyrus und anderen Besitzern von Mittelmeerhäfen Tribut verweigert haben. Wir besitzen leider keine Inschriften aus der Zeit. Sie müßten vom Strafzug gegen das

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Abb. 173: Assyrische Darstellung einer Schlacht.
Asurbanipal im Kampfe gegen die Elamiter.

Westland und von der dreijährigen Belagerung Samariens (2 Kg 17, 5) erzählen. Die Eroberung der Stadt erfolgte erst unter seinem Nachfolger Sargon (722-705) 2. Seine Annalen erzählen gleich im Anfang den Fall Samariens:

,,Im Anfang meiner Regierung (722) und in meinem ersten Regierungsjahr Samaria belagerte und eroberte ich ... (3 Zeilen fehlen)... 27 290 Einwohner schleppte ich fort, 50 Streitwagen als meine königliche Streitmacht hob ich dort aus. ... stellte ich wieder

1) Tebet 726 bis Tebet 722.

2) Usurpator? s. S. 569 Anm. 1.

her und besiedelte es mehr als früher. Leute aus Ländern, die ich erobert, siedelte ich dort an. Meine Beamten setzte ich als Statthalter über sie. Tribut und Abgabe wie den assyrischen legte ich ihnen auf." Wir nennen dieses Ereignis,, die Wegführung der zehn Stämme". In Wirklichkeit war die Hauptsache elf Jahre früher geschehen, als Manasse assyrische Provinz wurde (S. 520). Was wir als,,Wegführung der zehn Stämme" bezeichnen, konnte sich nur noch auf Ephraim beziehen, d. h. auf das Gebiet, das im Süden von Juda, im Norden

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von Galiläa, im Osten vom Jordan begrenzt wurde. Der Bericht 1 Chr 5, 26 und 6 wirft die Berichte der beiden Wegführungen 733 und 722 zusammen, wenn er die Wegführung auch auf die ostjordanischen Stämme bezieht. Die Zahl der Weggeführten gibt Sargon auf 27 290 an. Die Besitzlosen ließ er im Lande. Zwei Jahre später hat der Rest der alten Einwohnerschaft unter Führung Ja'u-bi'di's von Hamath noch einmal sich an einer Erhebung gegen Assyrien beteiligt. Der Erfolg war, daß auch Hamath

Abb. 174: König Sargon II. und sein Feldmarschall.

nach einer Schlacht bei Karkar und damit der Rest des großen Aramäerstaates assyrische Provinz wurde.

Als Gegenden, in die die Exilierten geführt wurden, nennt 2 Kg 17 Mesopotamien und Medien, nach dem Buche Tobias auch Niniveh selbst. Näheres darüber s. S. 544 f. zu den genannten Stellen. Vielleicht sind auch hier die Gebiete der beiden Deportationen von 733 und 722 vermengt.

Geschichte der Judäer vom Fall Samariens
bis zum Untergang Ninivehs.

Auch der Fall Samariens hatte die glühenden Hoffnungen der Judäer auf die Wiederaufrichtung eines geeinten Reiches nicht erfüllt. Ahas sah sich gegen Ende seiner Regierung bitter getäuscht. Deshalb hat sein Nachfolger Hiskia

mit den Feinden Assyriens geliebäugelt. Die nächste Gelegenheit wird der Philisteraufstand unter dem König Hanûnu von Gaza, den Tiglatpileser - Phul geschont hatte, geboten haben, Jes 14, 23-32. Die Philister hatten sich offenbar durch die vorhin erwähnte Erhebung des Ja'u-bi'di von Hamat, an der auch die Reste der Samaritaner sich beteiligt hatten, ermutigen lassen. Der Aufstand hat ebenfalls ein schlimmes Ende gefunden. Hanûnu wurde mit 9633 Philistern nach Assyrien geschleppt, Rapihu, die Grenzfestung des Gebietes von Gaza. am nahal Musri', wurde geschleift. Es erhebt sich die Frage, wie weit Judäa bei diesen Vorgängen im Nachbarlande beteiligt war. In der Steinplattenschrift von Kelah sagt Sargon von sich, ,,er habe das fernliegende Land Ja-u-du unterworfen." Wenn Judäa damit gemeint ist, so müßten wir annehmen, daß Hiskia in der Hoffnung auf einen Erfolg der Philister den Tribut an Assyrien eine Zeitlang verweigert hat, dann aber rechtzeitig sich wieder vor dem siegreichen Sargon gedemütigt hat. Aber es kann auch jenes Ja'udi gemeint sein, von dem oben S. 519 die Rede war. Jedenfalls ist aber in den folgenden Jahren 713 bis 711 Juda bei den Empörungen, die in Mittelsyrien ausbrachen, beteiligt. In den Annalen Sargons wie in der Bibel wird die Beteiligung Judas an einem von der Philisterhafenstadt Asdod ausgehenden Aufstand ausdrücklich erwähnt. Sargon nennt die Beteiligten: u. a. Philistäa (Pi-lis-ti), Juda (Ja-u-di), auch Moab und Edom. Jesaias hat den König vergeblich gewarnt. Der Erfolg konnte kein glücklicher sein. Sargon erzählt, er habe Asdod zur Provinz gemacht und die Bewohner* weggeführt 3. Juda hat sich nicht über Strenge beklagen können, wenn es verschont wurde.

Inzwischen war für Hiskia von ganz andrer Seite Hoffnung auf Befreiung von der assyrischen Herrschaft heraufgestiegen. Der gefährlichste Feind Assyriens, Merodachbaladan (s. Abb. 188), der König von Babylon, hatte eine Gesandtschaft zu Hiskia nach Jerusalem geschickt, s. 2 Kg 20; Jes 394. Dieselbe Ge

15 KT2 38. Die Führung gegen Asur übernahm später Asdod. 2) Vielleicht indem er durch den 2 Kg 18, 8 (versprengtes Stück) bezeugten Zug gegen die Philister sich um Assyrien verdient macht. 3) Ann. 227. Pr. 107. Das stimmt aber nicht, denn bald darauf tritt ein König von Asdod auf, s. S. 527.

Assyrisch ša'al šulmi, eig. „,nach der Gesundheit erkundigen“, in Wirklichkeit: seine Dienste anbieten", seine Ergebenheit kundtun“, vgl. S. 507. Eine Parallele zu dem Vorgang im wörtlichen Sinne bietet Amarna 10, 14-27. Burnaburiaš von Babylon ist sehr ungehalten, daß

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