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,,Die rechten Schlachtopfer für Gott sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz. wirst du, Gott, nicht verschmähen!" Jes 1, 18, s. S. 372, Anm. 6. Jes 2, 2. Hinter dem Zukunftsbilde verbirgt sich die Vorstellung von dem mythischen,,Berg der Versammlung" wie Jes 14, 13 har mo'ed (s. S. 558). Im Neuen Testament erscheint er Apk 21, 101. Das Gegenstück ist der Versammlungsberg der Unterweltsmächte, den ich Apk 16, 16 wiederzufinden glaube (Harmagedon, verderbt aus harmo'ed).

Jes 6, 1ff. Jesaias sieht in der Vision den himmlischen Tempel. Die Schilderung der Seraphim entspricht den Genien, die babylonische Bilder zeigen, s. Abb. 65 ff. 122. 187 vgl. S. 218.

Der Name ist kaum mit dem Namen Sar

Craig, Rel. Texts II, 19, s. Zimmern KAT 3 595, Anm. 1.

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Abb. 187: Genius auf einem Relief des Königs Asurnaṣirpal, der trinkend in seinem Palaste sitzt (Nimrud).

rab(p)u zu vergleichen, den,,im Westlande" Nergal führt nach II R 54, 76 cd (s. Zimmern KAT 3 415). Es wird wie Kerubim (s. S. 218) ein allgemeiner Name für die Engel sein, die den Verkehr zwischen der himmlischen und irdischen Welt vermitteln.

Der Lobgesang:

Heilig heilig ist Jahve Sebaoth,

alle Lande erfüllt seine Herrlichkeit (kabôd)"

entspricht den Grundgedanken der mosaischen Religion, s. S. 422.

1) Auch Mt 4 und hierzu BNT 95.

Jes 8, 11-13 wird der Grundsatz, der Jesaias' Seele in entscheidender Stunde bewegt, wiederholt, und 30, 11 zeigt, daß hier der springende Punkt lag im Kampf gegen ein in Heidentum versunkenes Volk. Hier liegt das Charakteristikum der JahveReligion im Gegensatz zu jeder Paganisierung, wie sie die Volksreligion (S. 338) zu allen Zeiten in Israel zeigt.

Jes 7, 14ff. Eine Jungfrau wird einen Sohn gebären, den sie,,Gott mit uns" nennen wird. Es ist der Retter der Zukunft, der 9, 5 aufgetreten ist und der dort die mis'ra auf seiner Schulter trägt1. Jesaias ist in tiefer Erregung dem König gegenüber getreten, um ihn vor unseligem Bündnis zu warnen und sein Vertrauen auf die Hilfe Jahve's zu wecken. Seine Worte sind abgerissen und rätselhaft. Sie kündigen ein goldenes Zeitalter an. Es handelt sich um das Kommen des Erretters wie in dem Gemälde der Endzeit Apk 12. Die Jungfrau ist im Sinne der den ganzen Orient beherrschenden, in Israel prophetisch vertieften Erlösererwartung die himmlische Jungfrau. Ob der Prophet an ein in naher Zukunft zu erwartendes oder endgeschichtliches Ereignis denkt, ist zunächst gleichgültig. Den prophetischen Bildern fehlt die Perspektive. Wenn er an eine Königstochter dachte, so war ihm diese die Repräsentantin der himmlischen Jungfrau. Man könnte auch an die,,Tochter Zion" bei Micha denken, die die Geburt des rettenden Königs aus Bethlehem erwartet (s. zu Mi 4f).

Milch und Honig wird er essen. Auch das ist ein feststehendes Motiv der anbrechenden Segenszeit 3, wie Mi 4, 4: es wird jeder unter seinem „Weinstock und Feigenbaum“ sitzen. Und zwar wird dies goldene Zeitalter eintreten, wenn der Erwartete das Böse verwerfen und das Gute erwählen lernt. Das heißt nicht, wenn er zwei, drei Jahre alt ist", sondern wenn

1) Was ist das? Keinesfalls zunächst Abstraktum (,,Herrschaft", ,,Hoheit"), wie dann in der Anwendung v. 6. Ist es der Krönungsmantel, wie Offbg. 19, 16 (zum Kleid als Inbegriff der Weltherrschaft s. S. 497)? Vgl. die interessante Investitur Eljakims als Erlöserkönig 22, 21 ff.; er trägt den Davids-Schlüssel auf der Schulter. 22, 22 erinnert an das Entstehen und Verschwinden bei der Berufung Marduks S. 162.

2) Vgl. S. 108 f. BNT 35 ff. Die außerbiblische Welt hält sich an das Horoskop der Wintersonnenwende: die Jungfrau geht im Osten auf mit dem Kind auf dem Arm, vom Drachen verfolgt. Die biblische Weltanschauung wartet auf den wunderbar von Gott Gesendeten, auf μɛya rò τῆς εὐσεβείας μυστήριον.

3) S. BNT S. 47, Anm. L.

*) So die Kommentare, z. B. Duhm, z. St., das ist nach moderner Kindererziehung geurteilt. Jes 8, 4 redet von solchem Kindesalter (wenn

er wehrhaftig ist, wenn

er weiß, wofür es zu kämpfen gilt1. Dann wird er auftreten, und das goldene Zeitalter bricht an2. Jes 9, 11, s. S. 189 Anm. 4.

Jes 8, 1, s. S. 424.

- Jes 10, 9, s. S. 270.

Jes 8, 7, s. S. 202.

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Jes 10, 4. Beltis und Osiris hier zu finden, halten wir mit Winckler OLZ 1902, Sp. 385, für unmöglich.

Jes 10, 9. Kalno3 ist wie Am 6, 2 Kalnê (nach dem Zusammenhange syrische Stadt) das nordsyrische Kullani der Keilinschriften, das ist wahrscheinlich die Hauptstadt des Landes Ja'udi. Im Jahre 738 hat Tiglatpileser III. die Stadt erobert.

Jes 11, 12. Von einer Wegführung von Israeliten nach Elam, Sinear und Hamat wissen wir nichts Bestimmtes. Die unter Tiglatpileser-Phul Weggeführten können dahin gekommen sein. Schrader KAT2 z. St. weist darauf hin, daß Sargon nach Khors. 138f. Hettiter in elamitische Gebiete und Bewohner des Westlandes nach Sinear-Babylonien wegführt; Khors. 49-56 berichtet von einer Ansiedlung von Armeniern in Hamath.

Jes 13, 7, s. S. 255.

Jes 13, 10 ff., Verfinsterung der Gestirne als Zeichen der Fluchzeit, wie in den Bildern Joels und Ez 32, 7 ff. Das gleiche Motiv kennen babylonische Texte; so der Text Reisner, Hymnen 131, wo die Fluchzeit geschildert wird, in der in Tierund Menschenwelt die Verwandten einander verstoßen:

Der Mond geht über dem Lande glänzend nicht auf;

Sonne und Mond gehen über dem Lande glänzend nicht auf3.

einer noch nicht „Vater" und „Mutter" sagen kann). Duhm hat übrigens nebenher die richtige Empfindung: „der Verfasser nimmt vielleicht an, daß der Knabe eine besondere eschatologische Größe sei, etwa der Messias, über dessen Jugendschicksale er durch Exegese eine interessante Einzelheit gefunden zu haben glaubt." Nicht um Exegese handelt es sich, sondern um Kenntnis der allgemein verbreiteten Motive der Erlösererwartung.

1) 5 Mos 1, 39 ist der Ausdruck in dem gleichen Sinne gebraucht. 2) Man vergleiche die Begrüßung des wunderbaren Knaben, der das goldene Zeitalter und den neuen Weltkreislauf bringt, in der berühmten 4. Idylle des Vergilius. Wenn er zum Manne herangereift ist, ,,wird wieder ein großer Achilles gen Troja gesandt." Die Motive des Weltenfrühlings sind auch hier dieselben wie in den babylonischen Texten (vgl. BNT 31f.) und in den prophetischen Reden der Bibel. Wie Jes 11,6 ff. wird der Friede in der Tierwelt und wunderbare Fruchtbarkeit auch bei Vergil verheißen.

3) Zu lesen Kalnî, vgl. S. 270. Zu dem babylonischen Kalneh 1 Mos 10, 10 s. ebenfalls S. 270.

*) Jaudi in den Inschriften von Sendschirli s. S. 519 Anm. 3.

5) Von Zimmern KAT3 393 in diesen Zusammenhang gestellt. Zur Fluchzeit s. auch BNT 97 f. und zur Verfinsterung der Sonne 103.

Jes 13, 21. Bocksgeister in der Wüste. Wortspiel mit ; die Wüste ist Sitz der Dämonen, s. S. 432 und 453 vgl. BNT zu Mt 4 S. 94 f., Mt 12, 43 (ib. 99 f.), Offbg. 17, 2f.

Jes 14, 4ff. Die Verwandtschaft der biblischen Unterweltsbilder in Jes 14 und Ez 32, die in meiner Erstlingsschrift 1886: „Babylonischassyrische Vorstellungen vom Leben nach dem Tode, unter Berücksichtigung der alttestamentlichen Parallelen dargestellt" unter allgemeinem Widerspruch behauptet wurde, ist jetzt allgemein anerkannt. Schwally, der in seinen „Vorstellungen vom Leben nach dem Tode" meine Schrift ignorierte und nur innerjüdische Entwicklung anerkannte, sagt später OLZ 1900, Sp. 17:,,Ich schreibe jetzt fremden Kreisen einen viel größeren Einfluß zu in die biblischen Scol-Vorstellungen sind babylonische Züge hereingekommen." Vgl. jetzt mein Hölle und Paradies bei den Babyloniern AO I, 32.

Jes 14, 4ff. Das Lied bezieht sich auf ein bestimmtes für die Geschicke Judäas entscheidendes Ereignis. Der Tod Sargons, des Eroberers Samariens, der Judäas Hoffnungen getäuscht hatte, kommt zunächst in Betracht'. Budde denkt an den Tod Sanheribs. 2 Kg 19, 21-28, wo der baldige Sturz Sanheribs vorausgesagt ist, erinnert allerdings in manchen Zügen an das Lied. Jes 14, 12-15: Der König ist als Helal ben Šahar gleich dem strahlenden Morgenstern, der als Abendstern (Lucifer) in die Unterwelt hinabgesunken ist. Der Mythus von der Höllenfahrt trägt hier statt der Sonnen- oder Mond-Motive (S. 32ff.) die Motive der Venus als Abendstern, wie S. 110 besprochen wurde. Zum Vergleich des Königs mit dem Sterne s. S. 166. Die Mondsichel ist hier wohl kaum gemeint (so Winckler F. II, 388, Zimmern KAT 3 565); der Mythus würde übrigens auch dann der gleiche sein. Die Farben des Liedes erinnern an den Etana-Mythus 2. S. zu 5 Mos 30, 12; 32, 11 und vgl. 2 Mos 19, 4. Jes 14, 13 Berg der Versammlung), s. S. 558. 565. Jes 14, 23, s. S. 270 Anm. 3.

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Jes 14, 28 ff. Freue dich nicht, Philistäa, daß zerbrochen ist der Stab, der dich schlug (Salmanassars Tod); denn aus der Wurzel wird eine Viper hervorgehen und seine Frucht eine geflügelte Schlange sein. Sargon wird mit einem mythischen Drachen verglichen 3.

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Jes 20, 1. Die einzige Stelle, an der Sargon erwähnt wird, der Eroberer von Samarien (722-705, s. Abb. 174). Er heißt Sarukin arku,,,der andre" zur Unterscheidung von Sargon I., dem Gründer von Babylon (s. S. 290). Wenn er sich (Cyl.-I. 45,

1) Oder Sanherib? S. S. 526. Zum Folgenden ZAW II, 12 ff.
2) Jensen KB VI, 101 ff. — 3) S. Winckler OLZ 1902, 385 f. - Krit. Schr. III, 9.

KB II, 47) seiner 350 königlichen Vorfahren rühmt, so will er sich als Bürger eines neuen Weltzeitalters darstellen, s. S. 711. Jes 22, 5-7. Das Orakel gegen Hizajôn konnte früher unmöglich richtig erklärt werden, da die Völkernamen nicht bekannt waren. Es heißt:,,Jahve, der Herr der Heerscharen, bringt in kriegerische Aufregung (das Wortspiel ist nur ungefähr übersetzbar) im Tale Hizajon Kar und Suti2 vom Gebirge her und Elam erhebt den Köcher und Aram besteigt die Pferde und Kir erhebt den Schild und alle die Straßen werden voll von Streitwagen und Reitern, und Sôt (die Suti) besetzt das Tor." Kîr3 ist das Land Kares, das Arrian neben Sittakene (= (= Suti, identisch mit Jamutbal) nennt. Beide Bezirke liegen in der Ebene Jatburi, die zwischen Tigris und Gebirge liegt und an Elam angrenzt. Die Aramäer erscheinen Ez 23, 23 in derselben Umgebung unter der assyrischen Bezeichnung Pekôd, d. i. Pakûdu.

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Jes 22, 21 ff., s. S. 566.

Jes 24, 21 ff. Weltgericht und Segenszeit (vgl. zu dieser Stelle bereits S. 179). Jahve besiegt die heidnischen Könige und das Heer,,der Höhe" (merôm), das sind die Sterne, zu denen nach v. 23 Mond und Sonne gehören. Er besiegt also die Gewalten, unter denen die Welt (der Orient) bisher gestanden hat, die heidnischen Könige und die astrale Götterwelt. Das Ende wird sein, daß Jahve ihre Herrschaft stürzt, sie einsperrt (!) und von Zion, dem Weltenmittelpunkt aus das Regiment antreten wird. Jahve ist hier genau so vorgestellt wie Marduk. Wie Marduk die Tiâmat und die Götter einer feindlichen Welt besiegte, so besiegt Jahve die Gewalten der bisherigen Weltordnung. Der Kampf wird in den gleichen Formen gedacht.

Für das Verständnis des Begriffes Fahve Sebaoth ist dann die Stelle besonders wichtig. Die,,Heere der Höhe“ v. 21 sind die heidnischen Astralgötter. Jahve nimmt ihnen die Herrschaft ab und wird in seiner Weise Jahve Sebaoth,,Jahve der (Sternen)-Heere“ (vgl. Ps 148, 2, wo das Heer des Merôm Jahve's Heer, seine Engelwelt, geworden ist). Die Poesie betrachtet die Sterne als himmlische Kämpfer, s. S. 474. Jes 27, 1 (Jahve's Sichelschwert), s. S. 101 Anm. 1; 179. s. S. 278 Anm. 2. Jes 30, 7, s. S. 180 Anm. 1. Jes 30, 33, s. S. 321 Anm. 1.

kunft? Vgl. S. 408 ff. 2) ist für

Jes 30, 3, Jes 30, 26, s. S. 340.

1) Er nennt auch seinen Vater nicht. Motiv der unbekannten HerDann war er vielleicht nicht Usurpator. zu lesen, s. schon Delitzsch, Paradics 240. 3) Lesefehler für Kor s. zu Ez 23, 23 nicht Kutû, wie Delitzsch, Paradies S. 240 will, s. zu Am 9, 7 und meinen Art. Ķir in RPTh3.

*) V. 23 ist ein hinzugesetztes Liederzitat; das Vorhergehende spricht mit alten Worten und Begriffen.

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