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beim Triumphzug als Schmach auferlegt, wie wir aus einer Darstellung an den Bronze-Toren von Balawat Abb. 189 sehen. Hierauf bezieht sich die Drohung Na 3, 5; Jes 20, 4; Jer 13, 22. 26; Ez 23, 29, auch Mi 4, II (s. z. St.).

Jes 50, 1. Die Mutter bekommt den Scheidebrief, die Kinder werden verkauft. In beiden Fällen ist es Strafe für Vergehen. Vgl. die Rechtsgrundsätze des Cod. Ham. 141 ff. und die sog.,,sumerischen Familiengesetze".

Jes 51, 9, s. S. 179 Anm. 5; 180 Anm. 1. - Jes 51, 9 ff., s. S. 178 (Rahab).

Der Knecht Jahve's.

Der Knecht Jahve's, dessen Erscheinung die Lieder Jes 42, I-7; 49, 1-6; 50, 4-11; 52, 13-53, 12 beschreiben, ist im höchsten Sinne ebenfalls eine Erretter-Gestalt. Er ist, ,,babylonisch" geredet, eine prophetisch ausgeprägte Tammuz-Gestalt1. Darum begegnen uns auch in diesen Liedern die Motive der Erlösererwartung.

1. Er ist geheimnisvollen Ursprungs: 49, 1:,,von Mutterleibe berufen, vom Schoße der Mutter an ward sein Name genannt". Die gleiche Redeweise finden wir bei der Berufung des Propheten Jeremia Jer 1, 5 und ebenso bei der Cyrus-Berufung und bei assyrischen Königen, die sich als Erretter darstellen lassen, s. S. 572. 49, 2:,,verborgen im Schatten der Hand Jahve's, ein glatter Pfeil, der noch im Köcher verborgen ist." 53, 2:,,aufwachsend wie ein Schößling (wörtlich: Säugling) vor Jahve und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich." Die Worte erinnern an das Erlösermotiv vom şemah mit dem wunderbaren Wachstum (S. 577) und neṣer (S. 353)

2. Er ist verachtet, verlassen von Menschen, mit Leiden geschlagen. 53, 5 (,,durchbohrt" b) kann nicht Aussatz gemeint sein, wie Duhm z. St. will. Es ist an den vom Schwert Erschlagenen zu denken, wie bei Sach 12, 10 (p), vielleicht an die Kreuzigung. Das Motiv des leidenden Gottgesandten findet sich bekanntlich auch bei Plato, De republ. II, 361 f.:

Sie sagen aber, daß der Gerechte, also beschaffen, gegeißelt, gebunden, geblendet werde, und nachdem er alle Qualen ausgestanden, an einen Pfahl geheftet werde, damit er nicht gerecht zu scheinen, sondern gerecht zu sein verlange."

Elias

3. Der Knecht Jahve's wird erhöht:

a) Seine Seele wird entrückt (Motivwort p wie bei Henoch, bab. leķû beim babylonischen Noah s. S. 222). 53, 8: „Aus Druck und Gericht entrafft 2."

b) Er wird auferstehen.

Er lebt, hat Kinder, ist ein beutereicher König, er nimmt Jahve's Anliegen in scine Hand (53, 10),

1) Vgl. S. 386 Joseph als Tammuz, S. 91 Josia als Tammuz usw. usw. 2) Luthers Übersetzung trifft den richtigen Sinn. Der Text muß

verdorben sein.

und neu wird sprossen sein Alter. Die Lösung, die bei Hiob vorliegt, ist hier hoch überboten1.

c) Er bringt die Segenszeit. Zu den Motiven 42, 7 s. zu Jes 60, 1 ff. Jes 53, 8, s. S. 222. Jes 54, 9, s. S. 249 Anm. 3. Jes 57, 8, s. S. 419. Jes 58, 9. Finger ausstrecken, Terminus der Gerichtssprache 2. Mit Fingern z. B. nach den Sternen zu zeigen, gilt im Orient als verpönt.

Jes 58, 13, s. S. 184.

Jes 60, 1 ff. Schilderung der Segenszeit, vgl. 35, 5; 42, 7 und dazu Mt 11, 5 bez. Luc 7, 22. Bei Mt 11, 11 ist das Motiv der Scheidung der Zeitalter direkt angegeben und Mt 10, 35 stellt die Fluchzeit entgegen, s. BNT 97.

Jes 60, 7, s. S. 371. Jes 60, 9, s. S. 261.

Jes 60, 18. Die Mauer heißt:,,Heil", das Tor,,Herrlichkeit“. Es ist orientalische Sitte, Mauern und Tore mit besonderen Namen zu benennen; so in Babylon (Ištar-Tor, s. S. 140) und Niniveh wie in Jerusalem (Jer 26, 11: das neue Jahve-Tor).

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Jes 65, 11 Gad, die Glücksgottheit, oft in Ortsnamen, wie Ba'al-Gad Jes II, 17, vielleicht auch im Namen des Stammes Gad vorliegend, erscheint wiederholt in assyrischen Briefen, wie Ga-di-ja-a, Ga-di-ilu, s. Zimmern KAT3 479 f.

Jes 65, 25. Zur Glosse: „Doch die Schlange, ihr Brot ist Staub" s. S. 216 f.

Jeremias. Zum Motiv der göttlichen Berufung vor der Geburt zum nabî' der Völker Jer 1, 5, s. S. 575.

Jer 7, 18 vgl. 44, 17-19. 25. Die malkat haššamajim, der die judäischen Frauen Kuchen backen, ist die babylonisch

1) Theologisch sind die wichtigsten Punkte: 1. Das stellvertretende Leiden. „Er trug die Sünden vieler, trat für die Abtrünnigen ein“ 53, 10. Jahve ließ ihn treffen die Verschuldung von uns allen." Also eine Abmachung zwischen Jahve und dem Knecht, die auf die Errettung (das ist ,,Jahve's Vorhaben") abzielt. Nicht Erlösung durch buddhistische Leiden, sondern geduldige Übernahme der Sündenstrafe, durch die eine Katharsis geschaffen wird, die Gott den Verkehr mit dem Volke wieder möglich macht, s. Duhm z. St. Auch die Idee der Stellvertretung hat heidnische Analogien bei Aeschylus im gefesselten Prometheus V, 1026 ff. (vgl. BNT 116) und bei Sophokles im Oedipus auf Kolonos V, 498 f. 2. Die Aneignung der Errettung a) durch die Beichte derer, die ihn verachteten Jes 53, 5 ff., vgl. Sach 12, 10 ff.; b) dadurch, daß er der Hirte der Schafe wird, die in der Irre gingen. 2) S. Winckler, Das Gesetz Hammurabis S. 36 Anm. 1.

assyrische Ištar, die kanaanäische Astarte1. Kuchenbacken ist charakteristischer Bestandteil des Ištar - Kultus, vgl. S. 91. Das Wort kawân, das hier steht, bezeichnet im babylonischen Kultus das Ištar-Gebäck: kamânu. K 2001 heißt es 2:,,O Ištar, ich rüstete dir eine reine Zurüstung zu, aus Milch, Kuchen, gesalzenem Röstbrot (kamân tumri)". Vgl. hierzu oben S. 91 und 380. Ein babylonisches Ideogramm für nindabû „Opfergabe“ bedeutet geradezu „Brot der Ištar“.

Epiph. adv. Haer. 78, 23; 79, 1: „Es gehen einige Weiber so weit, daß sie auf den Namen und zu Ehren der hl. Jungfrau Kuchen (zolivoíða uva) opfern.“ „An einem gewissen Tage im Jahre setzen sie ein Brot hin und opfern auf den Namen der Maria. Sie essen aber alle von diesem Brote."

Jer 8, 1 vgl. Ba 2, 24f. Die Gebeine jüdischer Könige, Priester, Propheten und Bürger werden aus den Gräbern geworfen. Das entspricht dem grausamen Kriegsgebrauche der Assyrer. Sanherib holt die Gebeine der Vorgänger Merodachbaladans aus den Gräbern. Asurbanipal erzählt, er habe nach der Unterwerfung Susas die Mausoleen der Könige verwüstet. und aufgedeckt:

,,Die Grabstätten ihrer Könige3 zerstörte ich, ihre Gebeine nahm ich mit nach Assyrien, ihren Totengeistern legte ich Ruhelosigkeit auf und schloß sie von der Totenfeier der Libation aus.“

-

Jer 8, 2 (Gestirn dienst), s. S. 547. 549. Jer 10, 2, s. S. 166. Jer 17, 6, s. S. 362. Jer 22, 18 (Klage um Jojakim), s. S. 441. Jer 23, 5. Semah sedek gerecht Gewächs" ist Terminus der Erlösererwartung; vgl. Jes 4, 2; 11, 1; Sach 3, 8, wie Mt 2, 23 neşer „Zweig“ (Wortspiel mit dem Namen Nașaret). Die Lehre der Ptolemäer, die sich als Inkarnation der Gottheit verehren ließen, kennt, wie die Inschrift von Narnaka zeigt, den Terminus şemah sedek in gleicher Bedeutung. Die Benennung der Christen als Naṣarener hat im letzten Grunde hier ihre Erklärung. Der Name Noşairier enthält das gleiche Motiv der Erlösererwartung 5. Jer 25, 11, s. S. 224 Anm. 4. Jer 25, 23, s. S. 265.

s. S. 255.

Jer 25, 25,

1) Bilder der Muttergöttin S. 107 und 380 (Abb. 38 und 124).

2) Jensen KB VI, 380. 511.

3) Zur Erklärung von gigunû und zur Sache s. meine Babyl. Vorstell. vom Leben nach dem Tode S. 51f.

4) v. Landau Nr. 105

Text verstümmelt; von Ptolemäus' Nachkommenschaft ist die Rede, vielleicht ist Kleopatra gemeint, s. Winckler, Krit. Schr. II, 80.

5) Zu neşer-Naṣaret s. BNT 56. Zum nṣr-Motiv vgl. bereits oben S. 353. Zu dem ideenverwandten,,grünenden Stabe" s. S. 456.

Jeremias, A. Test. 2. Aufl.

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Jer 31, 19.,,Nachdem ich weise geworden bin, schlage ich mir die Lenden." Derselbe Trauergestus im Assyrischen, z. B. in der Höllenfahrt der Ištar. Der gleiche Gestus Odyssee XIII, 198.

Jer 32, 10ff. Der Landkauf in Anathot. Und ich schrieb auf ein Schriftstück den Vertrag und die Gesetzesbestimmungen und siegelte ihn und führte die Zeugen auf. Dann wog ich das Geld mit der Wage zu." Es scheint ein Kontrakt nach babylonischer Art hier gemeint zu sein: auf Ton geschrieben, die Vertragsbestimmungen (bes. über Reugeld) dazugesetzt, die Zeugen notiert, das Siegel über die Namen.

Abb. 191: Altbabyl. Kontrakt mit aufgebrochenem ,,Kuvert". Original im Besitze des Verfassers.

der Zeugen gerollt. Und ich nahm die Kaufurkunde, die verschlossene und die offene und gab sie Baruch." Es handelt sich wahrscheinlich um eine Tontafel nach Art jener babylonischen Urkunden, die den Kontrakt gleichsam in einem Kuvert enthielten die Tontafel wurde noch einmal umwickelt und auf die Tonumhüllung wurde der Inhalt geschrieben samt den Zeugennamen und das Siegel darauf gerollt. Der Aufbewahrungsraum ist nach v. 14 eine tönerne Kiste. Eine solche fand Sellin in Ta'annek, vgl. S. 315. Hab 2, 2 ist auch die Schrift in Ton eingegraben

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zu denken. Mak 14, 18; 8, 22 ritzt man die Schrift auf messingne Tafeln.

Jer 32, 14, s. S. 315.

s. S. 353.

Jer 34, 8ff., s. S. 425, Anm. 3. Jer 34, 18f.,

Jer 39, 3. 13. hängt wohl nicht mit dem altpersischen magu, dem griechischen uáyos zusammen. Aber dieses letztere Wort ist doch wohl mit dem babylonischen Priesternamen mahhû verwandt, der nach Delitzsch, Handw. 397 ursprünglich

1) sepher, assyr. šipru, vgl. S. 43.

2), so zu übersetzen wegen des Gegensatzes.
3) S. Abb. 191. Zur Sache Winckler F. III, 171.

,,der Rasende" bedeutete. gott 170, sieht in dem

Knudtzon, Gebete an den Sonneneine Wiedergabe des wiederholt

bezeugten assyrischen Beamtennamens rab mu-gi, dessen nähere Bedeutung wir nicht kennen.

Jer 43, 13.,,Und er wird zerbrechen die Masseben des Ra (des Sonnengottes) im Lande Ägypten und die Tempel der Götter Ägyptens wird er mit Feuer verbrennen."

ist מצבית בית שמש In

Dittographie. Die Masṣeben des Ra sind die zwei Säulen am Tempeleingang 1.

Jer 50, 2. Merodach neben Bel. Es liegt eine Ungenauigkeit vor; Bel ist Merodach, s. S. 122 und s. zu Jes 46, 1, S. 574.

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Ez 1, 1f. Im 5. Fahre der Wegführung des Königs Fojahin im 4. [Monat] am 5. des Monats als ich unter den Ver

bannten (im Lande der Chaldäcr) am Kanale Kebar weilte. Die Chronologie ist nach der babylonischen zu verstehen (s. zu Neh 1, 1), die im Frühlingsäquinoktium begann. Der vierte Monat ist der Tammuz, etwa unser Juli. Ezechiel lebte in einer Exulantenkolonie am Kebar2. Wie die Ausgrabungen der amerikanischen Nippur-Expedition 1893 bestätigt haben, ist nicht an den Fluß Chaboras zu denken3, an dem die Exulanten

1) S. S. 143 Anm. 2 und Abb. 60 S. 143; ferner S. 419 und z. St. Winckler, Altt. Untersuch. S. 180 f.

2) Sept. bei Ezechiel Xoßáo, Eusebius, Onomast. Xopao.

3) Schon Schrader (KAT', vgl. Friedrich Delitzsch, Wo lag das Paradies? S. 47f. 184) hatte an einen der babylonischen Kanäle gedacht. Auch aus lautlichen Gründen konnten Kebar und Habûr nicht zusammengehören.

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