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Da 2, 14 Ariok der ,,Oberste der Leibwache" (rab tabbahim) ist doch wohl der gleiche Name wie 1 Mos 14, babyl. ,,Eriaku".

Da 3, 5 (Musikinstrumente), s. S. 560f., vgl. auch Abb. 165. 175. 186. Da 4, I Wahnsinn Nebukadnezars. Das Stück gehört wohl zu den Zügen, die ursprünglich sich auf Nabonid beziehen (vgl. KAT3 S. 110). Er wurde in Temâ gefangen gehalten, während sein Sohn Belsazar das Regiment führte. Dann ist zu bedenken, daß die Babylonier die Melancholie der Gefangenschaft gern drastisch schildern, vgl. zu Hi 3, 13 ff. Der,,Wahnsinn" soll das Elend des Gefangenen schildern. Winckler macht. OLZ 1898, 71 auf K 7628 aufmerksam: „,Welches sind meine Vergehen, so [frage ich]; welches ist meine Sünde, so [klage ich]; ein Ochse bin ich, Kraut fresse ich; ein Schaf bin ich, Gras [rupfe ich ab].“

Da 4, 6ff. der Weltbaum. Die Stelle wird von den Gnostikern hervorgehoben1.

Da 4, 27, s. S. 286.

Da 5, 1 Belsaṣar. Die schlimmen Züge verdankt er vielleicht einer Verwechslung mit Evil-Merodach. Während sein Vater in Temâ gefangen gehalten wurde, führte er die Geschäfte. In den Inschriften Nabonids wird ein Gebet Nabonids an den Mondgott wiedergegeben, in dem der Vater für Belsaşar, seinen Erstgeborenen bittet: ,,die Furcht vor deiner erhabenen Gottheit laß in seinem Herzen wohnen, daß er nicht in Sünde willigen möge; mit Überfluß an Leben werde er gesättigt.“

Da 6, 10. Die Gebetsrichtung (Kibla) geht nach Jerusalem. So auch in der ersten Zeit des Islam; später gab hier Mekka die Gebetsrichtung an, s. S. 584.

Da 7. Zur Erklärung der vier Tiere werden wie Ez 1 die Astralgestalten der vier,,Weltecken" bez. die entsprechenden Sternbilder der Quadranten heranzuziehen sein. Vieles bleibt hier noch unklar. Wenn bei dem,,Menschen" ein astrales Prototyp vorschwebt, so kann nur an Nebo, nicht an Marduk (gegen Zimmern KAT3 392) gedacht sein. Zu,,Menschensohn" zer amelûti, s. S. 9; 82; 168.

Da 7, 9ff. Mit dieser Vision ist eng verwandt Apk 4, 2 ff. 5, Iff. Inmitten der himmlischen Ratsversammlung thront Gott.

1) S. Müller, Geschichte der Kosmologie in der griechischen Kirche S. 291.

(,,der Alte der Tage")1. Die Bücher sind aufgeschlagen, es wird Gericht gehalten und die Weltgeschicke werden bestimmt. Die aufgeschlagenen Bücher entsprechen dem Buch mit sieben Siegeln, das in der Apk vom dovíor geöffnet wird. In der Vision der Apk steht im Hintergrund der Ereignisse der Kampf und Sieg des dovíov (,,Lamm") gegen den Drachen. Der Sieg ist durch die vernarbte Wunde angedeutet. Als Lohn für den Sieg erhält das ágvíor die Herrschaft über die Endgeschicke (Öffnung des Buches mit sieben Siegeln), und es wird ihm zu Ehren der Lobpreis angestimmt (s. Näheres BNT 14ff.). Die gleiche Situation liegt hier vor. Und zwar ist hier der Kampf selbst fragmentarisch angedeutet. Da 7, 11 ff. findet der Kampf statt. Hervorgehoben ist der charakteristische Zug, daß das Tier, bevor der Kampf beginnt, ,,hochfahrende Worte" spricht2. Das Tier wird getötet. 7, 13 tritt der Sieger feierlich auf3. Der Menschensohn mit den Wolken des Himmels. Er wird vor den Thronenden gebracht und erhält die Leitung der Weltgeschicke Macht, Ehre und Herrschaft werden ihm verliehen, und alle Völker und Nationen sollen ihm dienen; sein Reich soll niemals zerstört werden.

Da 8. Charakterisierung der Länder durch einen Tierzyklus; Persien entspricht der Widder; Syrien entspricht der Steinbock (Ziegenbock), weil Alexander nicht als König von ,,Griechenland", sondern von Syrien (das ist das für Juda in Betracht kommende Land) dargestellt wird. Der vordere Orient wie der ostasiatische kennen eine entsprechende Einteilung der Erde in zwölf Teile, die den Tierkreiszeichen entsprechen. S. 51 ist das Nähere besprochen. Aus Versehen fehlt dort eine

1) Der Namengebung liegt derselbe Gedanke zugrunde, der mutatis mutandis Saturn (Kronos), den Zeitgott (zu Kronos als Greis s. Chwolson, Ssabier II, 275 ff.), als summus deus bezeichnete. Auch der Senis der Karthager entspricht diesem Gedanken, s. Münter, Religion der Karthager S. 9. Die Alten kannten den kosmisch-astralen Sinn der Vision; die Astrologen stellten mit Vorliebe den himmlischen Greis dar, mit der Wage in der Rechten und dem Schicksalsbuch in der Linken. 2) Wie Tiâmat gegen Marduk s. S. 135 und vgl. Apk 13, 5 f.

3) In der Erkenntnis dieses Zusammenhanges liegt der Schlüssel zum Verständnis. Das wurde bisher übersehen.

),,gleichwie ein Menschensohn" beruht auf späterem mangelnden Verständnis des Erlöser-terminus, s. S. 96. Ebenso Apk 14, 14.

5) Verblaßter Ausdruck statt Wettererscheinung? s. S. 139 (Rückseite des Labbu-Textes). Mt 24, 30; 26, 64 würde dann ebenso zu beurteilen sein.

Abteilung: Ägypten - Ibis - Wassermann (zwischen Syrien und Indien).

Da 9, 24 f., s. S. 224.

Hosea und Amos. Daß wir aus älteren Zeiten keine schriftlichen Prophetensprüche haben, beweist nicht, daß es vorher keine Schriftprophetie gab, s. bereits S. 498 Anm. 2. 2 Chr 21, 12 berichtet von einem Brief des Elias. Da er in die Ferne wirken wollte (auf Damaskus), war er auf schriftliche Aussprache angewiesen wie später Jeremias, der nach Babylon schrieb. Schriftliche Aufzeichnung wird immer bestimmte Anlässe gehabt haben. Die können auch früher vorhanden gewesen sein.

Was die religiöse Gedankenwelt anbetrifft, so ergänzen die beiden einander. Die Gerechtigkeit des richtenden (Amos), die Barmherzigkeit des liebenden Jahve (Hosea) bilden die beiden Seiten des mosaischen Gottesbegriffs (s. S. 422 und zu Jes 6 S. 565 f.). Es hat weder Amos die Gerechtigkeit Gottes, noch Hosea die Liebe Gottes entdeckt.

Ho 1, 2. Hurenweib und Hurenkinder als Ausgangspunkt der Prophetie von der künftigen Errettung. Es liegt hier ein höchst merkwürdiges Motiv der Erlösererwartung vor, das in das Bereich der Motive von der außerordentlichen, geheimnisvollen Geburt des Erretters gehört. Es liegt auf gleicher Linie mit der Hervorhebung von Gestalten wie Thamar und Rahab in dem Geschlechtsregister Jesu, s. S. 469 Anm. 1. Die Gegensätze berühren sich. Die jüdischen Tholedoth Jesu, die Jesus als Zerrbild des Messias und als Hurensohn darstellen, kennen das Motiv und verwenden es für ihre Travestie.

Ho 3, 4. Israel wird lange ohne teraphim bleiben. Wie kommen die teraphim (s. S. 376) hierher? Wird der Verlust der teraphim dem Nationalitäts-Verlust wirklich gleichgesetzt? Oder ist das Satire? Zu ephod s. BNT 111 und vgl. S. 162.

Ho 5, 13. König Fareb, lies „König von Jareb“. Vielleicht eine arabische Landschaft, vgl. S. 265 Anm. 1; 277.

Ho 10, 14c ist Glosse. In Šalman verbergen sich vielleicht die Salamier (s. KAT3 152). Die Erklärung Schraders KAT2 440f., die an Abkürzung von Salmanassar denkt, ist unmöglich. Ho 12, 3, s. S. 370 Anm. 6. Ho 12, 12f., S. zu 5 Mos 32, 17. Ho 13, 14. Wo sind deine Seuchen, o Tod, wo sind deine Qualen, o Unterwelt? Aus der altorientalischen Totenwelt, dem Ort Nergals und Namtars, des Pestgottes, kommen alle Dämonen und Seuchen. Die ,,Höllenfahrt der Ištar" und der Mythus von Eriškigal geben lebendige Schilderungen von diesem Königreich der Schrecken.

Joel 1, 8 sak anlegen s. S. 592. - Joel 3, 1 Kleider zerreißen s. S. 592. Amos war nach Am I, I noked (vgl. 7, 14). Im Codex Hammurabi ist nåkidu der Hirtenknecht im Gegensatz rê'u (hebr. ro'ch) der Herdenbesitzer. Hebräisch umgekehrt? Nach 2 Kg 3, 4 war Mesa, König von Moab, ein noked. Keinesfalls ist Amos Beduinenhirt.

Am 5, 26. Amos spricht von astralem Götzendienst während der Wüstenwanderung und folgt hier derselben Tradition, die AG 7, 42 f. vorliegt. Ihr truget Sikkut, euren König, und kijjûn (kaivan, ass. kaimânu), euren şelem. Der erstere ist babylonisch Nebo, der andere kanaanäisch Saturn, babylonisch JupiterMarduk 1. Es handelt sich um die beiden Gestirne, die die beiden Hälften des Kreislaufs repräsentieren (Tammuz in der Unterwelt und Oberwelt).

Am 6, 2 Kalne, nicht das Kalne von I Mos 10, 13: Kullani der Keilinschriften, in Nordsyrien gelegen.

6, 14.,,Von Hamat bis zum nahal Muṣri“ vgl. 1 Kg 8, 65. Am 9, 7. Die Philister aus Kaphtor, Aramäer aus Kir2. Wie Jahve Israels Geschicke geleitet hat, so auch die der andern Völker. Die Philister habe er aus Kaphtor und die Aramäer (die Syrer von Damaskus) aus Kir geführt. Die Philister (Pilasata) sind Reste der Seevölker 3. Die Glosse 1 Mos 10, 14 stammt wohl aus dieser Stelle. Kir ist nicht die Gegend des Flusses Kyros, jenes der Zuflüsse zum Kaspischen Meere, der noch heute wie die Umgegend selbst Kur heißt. So einige Neuere nach J. D. Michaelis. Aber die assyrische Macht reichte nie bis dahin. Es ist auch weder in Medien mit Schrader, noch in Südbabylonien mit Halévy zu suchen. Es ist das Land der Kares (statt Kir ist Kor zu lesen) in der Ebene Jatburi zwischen Tigris und Gebirge, Grenzland von Elam. Die richtige Lage hat H. Winckler bestimmt in Alttest. Unters. 1892, 178f. und Altoriental. Forschungen II, 253ff. 378. Kir war von aramäischen Stämmen bewohnt, s. zu Jes 22, 5 ff. und Ez 23, 23. Nach 2 Kg 16, 9 sind im Jahre 732 Aramäer (von Damaskus) durch Tiglatpileser nach Kir verschleppt worden. Das darf als historisch gelten, obwohl die Stelle in Septuaginta fehlt. Aus dieser Tatsache hat wohl der Verfasser von Am 9, 7 den Schluß

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gezogen: sie sind dahin verschleppt worden, woher sie gekommen sind; Kir ist ihre Urheimat (vgl. etwa Jes 37, 29) der Zusatz Am 1, 5 ist doch wohl Glosse aus 2 Kg 16, 9. Dem Propheten kam es nur darauf an, zu sagen: die Völkerschaften (Aramäer, Gaza, Tyrus, Edom) sollen in die Gefangenschaft geführt, d. h. ihrer nationalen Existenz beraubt werden.

Ob 20. Sapharad, keilinschr. Saparda, ist nicht das Šaparda der SargonInschriften, das einen Gau im südwestlichen Medien bezeichnet, sondern es ist

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Abb. 209: Gemme mit der Jonas Geschichte.

der seit der persischen Zeit übliche Name Kleinasiens, KAT3 301.

Abb. 210: Eroberung einer Stadt.
Relief aus Niniveh (Kujundschik). Palast Sanheribs.

Jona. Die Sendung nach Niniveh ruht auf Voraussetzungen, die der Wirklichkeit des Verkehrs zwischen Israel und Assyrien in der in Betracht kommenden Zeit entsprechen, s. S. 518. Die Pointe des Buches ist die Predigt an die Nichtisraeliten. Jahve ist aller Völker Gott. Die Sendung nach Niniveh ist die Konsequenz von dem, was Amos sagt 9, 71. Das Ganze ist als Lehrgedicht aufzufassen, dem eine historische Begebenheit (vielleicht eine wichtige Sendung

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nach Niniveh, die mit der Geschichte des Propheten zusammen

1) Gräfin Olga zu Eulenburg ist dem religiösen Gedanken weiter nachgegangen und hat in ihrem begeisterten Von Asdod nach Niniveh (I-III Leipzig, Wigand) religiöse Reformen in Niniveh mit der Jona-Sendung in Zusammenhang zu bringen versucht.

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