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hing) zugrunde liegt. Zu der Erzählung vom dreitägigen Aufenthalt im Bauche des Fisches (Rabbi Abarbanel erklärte 1,6

Abb. 211: Eroberung einer Stadt. Relief aus Niniveh (Kujundschik). Palast Sanheribs.

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bis 2, II für einen Traum)
finden sich Analogien in der
ganzen Welt. Die Küste in
der Gegend von Joppe ist
der Schauplatz mythischer
Drachenkämpfe (z. B. Andro-
medas Befreiung durch Per-
seus,
s. Baedeker, Palä-
stina S. 7). Darum liegt
es nahe, bei dem Fisch
Jona's an das Chaosunge-
heuer zu denken1. Die
,,drei Tage" sind Erlösungs-
Motiv; sie entsprechen der
Rettung des Mondes nach
drei Tagen (s. S. 32 f.) 2. Das
Verfahren der Schiffer, die
durch das Los erkunden3,

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1) Gunkel, Schöpfung und Chaos 322; Zimmern KAT 3 366. 388f. 508.

2) Das gleiche Motiv zeigt im gleichen Zusammenhang ein ägyptisches Märchen (Hommel, Insel der Seligen S. 18f.), in dem ein Beamter Schiffbruch leidet und ,,drei Tage im Meer verbringt", bis ihn eine Schlange,,ins Maul nahm" und auf ihr Lager schleppte. Das gleiche Motiv im Mythus vom ,,Retter" Herakles, der zur Rettung der Tochter Laomedons in den Rachen des Hundes Neptuns gesprungen sei, dort drei Tage gekämpft habe und dann mit Verlust seines Haares (vgl. S. 371. 481) herausgekommen sei. Den Zusammenhang mit dem Erlösermythus sieht man besonders deutlich an der Erzählung vom Drachen Ladon, der den Phallus des Osiris verschlungen und nach drei Monaten (Sonnenlauf, Winterszeit, entsprechend drei Tagen bei Mondlauf) wieder ausspeit, worauf das neue Leben ersteht. Der Glossator, der in den Evangelien zu der Rede Jesu, die die Predigt an die Heiden als das Zeichen des Propheten Jona bezeichnet (Mt 12, 40), hinzufügte (,,denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauche des Fisches war, so wird des Menschen Sohn drei Tage in der Erde sein") hat in seiner Weise recht. Er kannte das Motiv der drei Tage als Motiv der Erlösererwartung. ,,Nach drei Tagen" war feststehende Formel. Darum heißt es auch bei der Auferstehung Jesu,,nach dreien Tagen" (zu Freitag abend bis Sonntag früh stimmt nur:,,am 3. Tage"), s. BNT 21.43.

3) Hardy ZDMG 1896, S. 153 (Marti, Dodekapropheten S. 246) weist auf eine buddhistische Erzählung, in der ein Schiff gewaltsam am Weiter

wem die Götter zürnen, illustriert lebendig den Volksglauben. Viel hilft viel. Zu Lande herrscht jeder Gott auf seinem Territorium. Auf dem Meere ruft jeder seinen Gott an.

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Klagegesän

Abb. 212: Assyrische Bogenschützen und Speerträger.
Relief aus Khorsabad (Botta).

gen, von denen hier versteckt die Rede ist, s. S. 593.

Micha hat bekanntlich gleich einem Malerzeichen seinen Namen in den Schluß hineingezeichnet. Zur Namensbildung

(Abkürzung für Mikael) (Wer ist wie [Gott?) vgl. assyr. Mannu-ki

Ašur (Wer ist wie Asur?").

Mi 4, 11. Die Tochter Zion, die auf den Erretter

wartet, wird ent

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Abb. 213: Assyrisches Feldzeichen aus Khorsabad (Botta).

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dem orientalischen Material bei Billerbeck und A. Jeremias, Der Untergang Ninivehs und die Weissagungsschrift des Nahum von

fahren gehindert wird, in dem sich ein ungehorsamer Sohn befindet. Durch dreimaliges Loswerfen wird er als Urheber des Unglückes festgestellt und ausgesetzt.

Elkosch in BA III 87 ff. Die Abb. 210-212 (vgl. auch S. 171f.) sollen Belagerungsszenen illustrieren; Abb. 213 und 214 stellen assyrische Feldzeichen dar.

Na 2, 4. Der Prophet denkt an die verderbenbringenden fahrbaren Mauerbrecher und Helepolen, wie sie Abb. 210f. zeigen. Na 2, 6,,Da ist hergerichtet der Sturmbock" s. Abb. 190.

Na 2, 8. Die Königin klagt und trauert mit ihren Mägden während der Belagerung wie Jud 8, 5f. Die Mägde ächzen wie die Tauben. Bei der Belagerung von Erech heißt es in einem Fragment1: ,,wie die Tauben girren die Mägde"; IVR 26, Nr. 8, 56b klagt ein Kranker ,,unter Seufzen und Weinen wie eine Taube". Sie schlugen ihre Brüste vgl. Jos. Ant. 16, 7, 5; Lc 18, 13; 23, 27.

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Na 3, 8.
No-Amon 2

Bist du besser, als Die Stelle bezieht sich auf die Eroberung durch Asurbanipal. Die Ruine des Amontempels und die Memnonssäulen Amenophis III. gehören zu den großartigsten Ruinen des Altertums. Wie Niniveh war Theben durch seine Bibliothek berühmt. Aus dieser ,,Heilanstalt der Seele" sind viele Urkunden auf uns gekommen.

Abb. 214: Assyrisches Feldzeichen
aus Khorsabad (Botta).

Na 3, 12ff. Gemeint sind die Notarbeiten, die der Ansturm des Belagerers erfordert. Schöpfe Wasser. Siedendes Wasser wurde auf die Köpfe der Belagerer gegossen.

1) S. mein Izdubar-Nimrod S. 15.

2) Zum Namen vgl. Jer 46, 25:,,ich will vernichten den Amon zu No", d. i. Theben.

Na 3, 13. Das Volk ist zu Weibern geworden. Einen andern Sinn hat wohl die Verwünschung im Vertrage mit Mati'ilu von Arpad (vgl. S. 369): ,,Wenn er an diesen Satzungen sich versündigt, soll er zur Hure werden, seine Leute sollen zu Weibern werden" etc. (MVAG 1898, 234 f.).

Die Tore des Landes haben sich weit aufgetan. Gemeint sind die Vorfelder Ninivehs (vgl. Mi 5, 5: die Assyrer sammeln. sich in den,,Pforten des Landes“, vgl. auch 2 Kg 3, 21). Feuer hat deine Riegel gefressen, nämlich die Riegel (assyr. hargulla) der Stadttore. Das Osttor hieß,,Pforte des Völkergedränges“. Na 3, 16, s. S. 272.

3, 17. Die tipsar bez. tapsar sind die Tafelschreiber, keilinschriftlich tup-sar-ru. Sie waren Hofbeamte und Würdenträger.

Habakuk. Peiser MVAG 1903, 1 ff. hat es wahrscheinlich gemacht, daß Habakuk1 assyrische Literaturstücke kennt und zitiert. Peiser nimmt an, daß Habakuk, aus königlichem Geschlecht stammend, in seiner Jugend nach Niniveh als Geisel kam und um 625 kurz nach dem ersten Ansturm der Meder schrieb, wohl vertraut mit der Literatur der Bibliothek Asurbanipals. In 2, 2 sieht er Anklang an eine assyrische Tafelunterschrift, 2, 9-11 eine Anspielung auf die babylonische Sintflutgeschichte. 2, 14 wird die Erkenntnis des Herrn mit der Meeresflut verglichen. Darin möchte ich einen Anklang an den mythischen Ozean (apsû) suchen, in dem Ea, der Gott der Weisheit wohnt, s. S. 95; 175.

Hab 3, 7 (Kuschan), s. S. 262.

Ze 1, 9 Ich suche alle heim, die den miftan besteigen2, die das Haus ihres Herrn mit Gewalttat und Trug erfüllen. Der miftan ist das in Stufen ansteigende Postament, auf dem das Gottesbild im Adyton (so I Sa 5, 4, s. S. 484 vgl. Ez 9, 3) oder der Thron im Palast des Königs steht. Adyton im Tempel und Throngemach im Palast sind Abbilder des himmlischen Heiligtums (S. 53 f.). Darum führen Stufen empor. An unserer Stelle sind die höchsten Würdenträger des Königs gemeint, die die Thronstufen emporsteigen 3, vgl. S. 607 zu Salomos Thron 1 Kg 10, 18 ff.

1) Hambakûku, ein assyrischer Gewächsname; ein Name Hambaķu ist inschriftlich bezeugt.

2) Bei Kautzsch:,,die über die Schwelle hüpfen“.

3) So Winckler F. III, 381 ff., eins der zahlreichen,,kleinen Verdienste" Wincklers um die Bibelerklärung.

Sach I, IIf. ist in der düsteren Stimmung geschrieben (Febr. 519), die nach dem Mißßlingen des großen Aufstandes der östlichen und nördlichen Provinzen des Perserreiches über dem Lande lag. Abb. 215 zeigt ein Stück des Darius-Monumentes am Felsen von Behistun in der Choaspesebene, das den Sieg des Darius verherrlicht.

Sach 1, 8ff. Vier verschiedenfarbige Roßgespanne durchstreifen die Erde (je nach einer Himmelsrichtung). Sach 2, 1 vier Hörner", die Israel vernichtet haben, demgegenüber

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2, 3 vier Schmiede als Erretter Israels 1. Sach 6, Iff. vier Wagen, die zwischen den zwei Bergen (doppelgipfliger Weltberg S. 21 ff.) hervorkommen und mit denen vier verschiedenfarbige Roßgespanne nach den vier Himmelsgegenden rennen 2. Sach 4, 10 die sieben Augen Gottes, die über die ganze Erde schweifen (Variante der 7 Planeten als Willensverkünder und Boten der Gottheit, vgl. Apk 1, 4 mit 5, 6). Alle diese symbolischen Bilder entsprechen dem orientalischen Weltbild,

1) Von den Rabbinen gedeutet: 1. Kohen-şedek (Malki-şedek); 2. Elias; 3. Messias ben David; 4. Messias ben Joseph bez. Messias Milchamah, vgl. Dalman, Der leidende Messias 7 ff.; Nathanael 1903, 119, Anm.

2) Vgl. S. 58. Den vier Pferden bez. Gespannen beim Neujahrsrennen liegt die gleiche kosmische Bedeutung zugrunde, s. mein Kampf um Babel und Bibel S. 47 f.

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