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Vorrede E.

Wie aus freundlich dämmernder Fernung tönen die Wunderklänge der heiligen Vorzeit zu den innerlichen Ohren frommer Seelen, und erwecken auf liebliche Weise, wie nimmermehr die kalte Sprache der Weltweisheit, eine lebendige Sehnsucht nach dem himmlischen Vaterlande. Wer auch vermöchte es je, dem heiligen Feuer zu widerstehen, das der Herr aus den himmlischen Höhen brachte und das so gewaltig in den Herzen seiner großen Diener flammte, so lebendig aus den Ergießungen ihres Herzens strömt, und jede Seele erwärmt und erleuchtet, die demselben ihr Inneres mit zarter Liebe erschließt! Keinem andächtigen Le

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fer der Nachfolge Christi, sind diese Empfindungen fremd, die, bald freundlich und lieblich tröstend, bald feierlich ernst und erschütternd auf das Herz einwirken, und dasselbe auf den Stufen der Demuth, des Gehorsams, des Vertrauens, der Starkmüthigkeit und des innerlichen Gebetes von den Tiefen der Furcht bis in die Höhen der Liebe erheben.

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Der nämliche Geist aber, der in den Fluren der Nachfolge Christi « weht, verhaucht auch seine lieblichen Düfte im Lilienthal,« im » Nosengarten « und in den übrigen anmuthigen geistlichen Wonnegärten, die der gottselige Thomas von Kempen uns eröffnete, und aus wel= chen keine fromme Seele leer zurückkehrt, die zu ihrer Erbauung, zu ihrer Kräftigung und zu ihrem Troste sich da= rin ergeht. Von diesen, an geistigen Blumen und Früchten überreichen Gärten aber entfaltet sich uns als der erste der Klostergarten, dessen jugendliche Pflanzen Thomas selbst mit väterlicher Sorgfalt erzog. Und Niemand erschrecke vor dem ernsten Namen dieses ersten Gartens, in dessen Beeten duftreiche Blumen aller Farben und Gestalten in unverwelklicher Schöne blühen. Dort finden wir schneeige Lilien der Reinigkeit, Rosen heiliger Liebe, blaue Cyanen himmlischer Betrachtungen, dunkle Violen nächtlichen Ges betes, purpurbethaute Passionsblumen, liebliche Marien

röschen, heilenden Balsam für die Wunden der Seele, Agnus castus und Sinnpflanzen voll reichen Sinnes in zahlloser Menge.

Und so frisch und lebendig blüht dieser heilige Flor noch nach so vielen Jahrhunderten, daß, bei all ihrem Reichthum, die spätere Zeit uns kaum ein so reiches und so sinniges Getriebe geistiger Blumen und Früchte zu zeigen vermag. Fürwahr vom himmlischen Thau bethaut und vom Lichte des Heiligen Geistes bestrahlt, blühen sie immerðar neu und kräftig; denn haben auch Zeiten und äußerliche Gebräuche fich gewandelt, so besteht dennoch die Wahrheit des Herrn in Ewigkeit (Ps. 116.); und wie immer das Heer der Frohnknechte des Zeitgeistes durch Legionen eits ler, unnüßer und verderblicher Schriften den unsterblichen Seelen das Ziel ihrer ewigen Bestimmung aus den Augen verrüaten; alle Gedanken an Gott, Tod, Gericht, Seligs keit und ewige Verdammniß zu entfernen strebten, um dafür die Verfeinerung flüchtiger Lebensgenüsse einzuführen und die Gedanken der armen Sterblichen so fest an die Erde zu klammern, als wäre sie ihr ewiger Aufenthalt, so bestehen dennoch in unabänderlicher Ständigkeit die Aussprüche: » Was nüßt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und seine Seele verliert?« (Matth. 16.)

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