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bal König von Gaza, Metinti König von Askalon u. a. m. Auf einer Tafel läßt der Großkönig über diesen Feldzug also berichten:

"Ich der Eroberer der Stadt Sidon, die im Meer liegt, und Vertilger aller ihrer Dörfer, ihre Burg und ihren Palast zerstörte ich und warf sie in's Meer. Die Stätten der Gerechtigkeit vernichtete ich. Abdimilkati, ihren König, der vor meinen Waffen mitten in's meer geflohen war, fing ich wie einen Fisch aus der See und hieb ihm den Kopf ab. Männer und Frauen ohne Zahl, Ochsen und Schafe und Maultiere führte ich alle hinweg nach Affyrien."

Demnach mußte der Großkönig für andre Einwohner Sorge tra gen; aber Sidon hatte mit dem Tode seines Königs und der Zertrüm merung seiner Richthäuser seine politische Selbständigkeit an Assur verloren.

Unter der Beute aus Sidon befand sich auch ein kostbares Gefäß aus Alabaster, das 1903 in Affur gefunden wurde und diese Aufschrift trug: Unter dem Beistand von Asur, Sin, Samas, Bel, Nebo, Istar von Ninive und Iftar von Arbela“... habe ich dies und das verrichtet. Hier hat der Steinschneider den achten Gott, Nergal, vergessen; denn acht Götter hat Usarhaddon am Anfang seiner Regierung angerufen. Ueber seinen Feldzug in Phönikien läßt er weiter berichten:

Ich versammelte die Könige von Syrien und von der Meeresküste; sie alle die Städte die ich zerstört baute ich neu und nannte Sidon die Stadt Asarhaddons. Männer, die von meinen Waffen gefangen genommen waren, solche die in den Ländern des Ostens geboren waren, brachte ich dorthin, um da zu wohnen; und ich setzte meine Beamte über sie."

Wie dem König von Sidon erging es auch Sanduarri, dem König von Kundi und Sizu, zweier noch unbekannter Städte. Von Phönikien zog Asarhaddon gegen Aegypten und besiegte Tarku von Kusch, d. i. Thirhaka, König von Aethiopien, eroberte Memphis und das ganze Land bis Ni, d. i. No oder Theben, und setzte über die einzelnen Gaue teils affyrische, tiels einheimische Statthalter. Unter diesen war Necho, der Vater Psammetichs. Auf seiner Rückkehr aus Aegypten ließ Asarhaddon am Nahr el Kelb bei Beirut eine mächtige Steintafel aufrichten, auf der seine Großtaten aufgezeichnet waren. Seit dieser Zeit nannte Asarhaddon sich König der Könige von Muzur, Paturisi und Kusi, d. i. Mizraim, Pethor und Kusch oder Aegypten, Öberägypten und Aethiopien.

Noch einen Feldzug unternahm der Großkönig in das ferne Land Bazu, das auch die Schrift 1) neben Haso und andern in Syrien bez. Nordarabien kennt. Er zog nach der bezüglichen Inschrift

Durch 140 Meilen Sümpfe und Steine und 20 Meilen Schlangen und Skorpione, von denen der Boden wimmelte wie von Heuschrecken, wohin seit Ewigkeit noch keiner meiner Vorfahren gelangt war.“

Die Länder Bazu und Hasu verloren ihre acht Könige, ihre Götter und Schätze. Die Könige wurden umgebracht, die Götter und Schätze

1) Gen. 22, 21 c. und Jer. 25, 23.

nach Ninive geführt. Ein neunter König des Landes, Laila, hatte sich durch die Flucht gerettet, kam nach Ninive, küßte des Königs Füße, ward begnadigt und erhielt als zinspflichtiger Vasall seine Götter und sein Land zurück.

Dem Bartatua, König der Aschkuza, in der Schrift 1) Aschkenas, bei Herodot Protothyos, König der Skythen, genannt, gab Asarhaddon eine seiner Töchter zur Gemahlin, nachdem er bei Samas angefragt, ob diese Hingabe jenen auch in der Treue erhalten werde? Er bedurfte aber der Skythen Hilfe in der Abwehr indogermanischer Völker, der Meder und Kimmerier, die von Norden her immer heftiger drängten. Die Städte von Assyrien und Babylonien, die in den andauernden Kriegszeiten unter seinen Vorgängern zerstört worden waren, stellte Asarhaddon mit Hilfe seiner Krieger wieder her, „schmückte sie mit Gold und Silber aus und machte sie taghell glänzend", wie eine Inschrift rühmt.

Seit dieser Zeit kommen neben den geflügelten Löwen und Stierkolossen auch Sphinṛe als Bauzierrat vor, die man in Aegypten kennen gelernt hatte. Wenn sie, wie ein Gelehrter meint, aus Phönikien gekommen wären, so wäre es zu verwundern, daß sie nicht schon vor Jahrhunderten nachgebildet wurden, da Phönikien den Assyrern so lange schon bekannt war. Viele beschriebene Platten ließ der Großkönig aus dem Palast Tiglatpilesars entfernen, um dieselben in seinem eignen Palast zu verwenden. Bei diesem Raubzug wurden viele Tafeln zerbrochen, viele Schriften verdorben und der Fluch mißachtet, den die Erbauer der Paläste gegen alle Verderber und Räuber ihrer Werke auszusprechen pflegten. Es ließ sich nämlich Asarhaddon in Kalah einen neuen herrlichen Palast, der später leider durch Feuer sehr gelitten hat, in einem weiten Park erbauen. Dazu lieferten die Könige der Khatti ,,an und im Meere" Holz und Steine. Taufende von Gefangenen mußten die Ziegel streichen. Als der Palast fertig geworden war, und man baute in Assyrien wie in Babylonien sehr schnell, hielt Asarhaddon eine große Versammlung der tributpflichtigen Fürsten ab, von der er berichten läßt:

„Ich versammelte 22 Könige des Landes Syrien und der Meeresküften und Inseln, sie alle, und ich ließ sie an mir vorüberziehn. Große Balken und Flöße von Abimiholz, Zedern und Zypressen von den Bergen Sirar und Libanon, göttliche Bilder, Basreliefs..... von den Steinbrüchen der Berge, dem Ort ihres Ursprungs, brachten sie zur Ausschmückung meines Palastes mit Mühe und Schwierig. keiten nach Ninive mit sich.“

Unter diesen Königen war auch Manasse von Juda; doch ist noch nicht entschieden, wann Asarhaddon oder seine Feldhauptleute den in

1) Gen. 10, 3. H. Winckler vermutet ohne Not hier einen Schreibfehler. 2) Die Namen siehe bei E. Schrader, K. U. T., S. 356.

der Schrift 1) erwähnten Zug gegen Jerusalem unternommen haben. Damals wurde Manasse gefangen genommen und in Ketten nach Babel gebracht, wo sich der Großkönig gerade aufhielt, bald aber wieder freigelaffen.

Das Zeughaus, das Sanherib gebaut hatte, erweiterte Asarhaddon und führte ihm Wasser für die Roffe und andre Tiere zu. Er nannte es Jsgalsidrurua, d. i. Palast, der alles aufbewahrt, wobei zu bemerken, daß der Bauherr hier wieder die sumerische Sprache braucht. Nach Vollendung dieses Baues und feines eignen Palastes rief der König den Gott Asur, Iftar von Ninive und alle Götter Affyriens an und brachte ihnen reine Opfer dar. Und diese Götter naheten sich in ihrer Großherzigkeit meiner Herrschaft". Sie nahmen an dem königlichen Fest etwa in der Weise teil, daß ihre Bilder von den Priestern in dem königlichen Palast aufgestellt und Speise und Trank für sie angenommen wurden.

„Aber die Edeln und Bürger meines Volkes sie alle ließ ich auf Seffeln und Polstern dort an den Festtafeln Platz nehmen und ließ sie frohlocken. Mit Wein und Most befriedigte ich ihr Herz. Vorzügliches Oel, Gulaöl, goß ich über sie. Nach dem Gebot Afurs, des Königs der Götter Affyriens, ihrer aller, sollte ich im Wohlbefinden des Fleisches, in Freude des Herzens, im Glanze des Gemüts, Reich. tum der Nachkommenschaft für immer) in ihm Wohnsitz nehmen und mich an feiner Fülle sättigen; sollte bei dem Zagmuk, dem ersten Monat, sämtliche Rosse, Maultiere, Efel, Kamele, Speere, das Schlachtgerät von sämtlichen Truppen, die Beute der Feinde jährlich und unaufhörlich darin aufbewahren. In jenem Palast möge der gnädige Stier- und Löwengott ), schirmend den Pfand meiner Herrschaft, erfreuend mein Gemüt, immerdar walten."

So geschehen im achten Jahr der Regierung Asarhaddons 673 v. Chr. im Eponymenjahr des Atarilu, des Statthalters von Lahiri. Für seinen Sohn Asurbanipal erbaute Asarhaddon einen Palast in Tarbisi. Darüber läßt der Großkönig inschriftlich berichten:

„Ich Usarhaddon, der mächtige König, der König der Völker, der König des Landes Affur, Statthalter von Babel, Herr von Sumer und Akkad, König der Könige von Musur, Paturusi und Kusi, erbaute den Palast in Tarbisi zum Wohnsitz des Usurbanipal, des großfürstlichen Sohnes meines bit riduti, des Sohnes, des Sproffes meines Leibes, und vollendete ihn.“

Häufig war der Großkönig von Krankheit heimgesucht und ward durch solches Leiden offenbar mehr zu Friedenswerken als zu Kriegszügen geneigt. Darum legte er auch nach einem Aufstand der affyrischen Großen schon bei Lebzeiten ein in Affyrien wie in Babylonien unerhörtes Ereignis — sein Szepter nieder und und ernannte am 12. Jjjar 668 v. Chr. seinen Sohn Asurbanipal in Gegenwart der Großen seines Reiches zum Mitregenten und Nachfolger, deffen Zwillingsbruder Samassumukin aber zum Statthalter in Babylonien. Nach affyrischen Gewohnheiten zu urteilen, war der Großkönig nicht zufällig krank gewesen

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und, wie die Gebete an Samas, die später mitgeteilt werden, beweisen, auch nicht ganz freiwillig von der Regierung zurückgetreten. Andere setzen den 12. Airu 670 v. Chr. als den Tag der feierlichen Einsetzung des neuen Königs an, das ist der Tag der Gula. Dieser selbst berichtet darüber inschriftlich:

„Assarhaddon, König von Affyrien, der Vater, mein Erzeuger, hielt in Ehren das Gebot Asurs und der Beltis, der Götter seines Vertrauens, welche ihn geheißen hatten, mich zum König zu erheben. Im Monat Jjjar, dem Monat Eas, des Herrn der Menschheit, am 12. Tage, einem Tage des Heils, dem Feste Gulas, erließ er in Ausführung des erhabenen Gebotes Asurs, der Beltis, des Sin, Samas, Adar, Bal, Nebo, der Iftar von Ninive, der himmlischen Gebieterin des Alls, der Iftar von Arbela, des Nergal, Nusku einen Befehl und versammelte die Affyrer, jung und alt, die der oberen und die der unteren See, um mein Königtum anzuerkennen; und darnach übernahm ich die Herrschaft über Afsyrien.“

Vor dem Drängen des schönrednerischen ältesten Sohnes zog sich Asarhaddon nach Babel zu dem jüngeren Sohn zurück, in die Stadt, die von ihm die größten Wohltaten empfangen hatte. Hier starb er nach kurzer Ruhe; nach Bezold 1) auf einem Feldzug gegen Aegypten.

Er war, wie fr. Delitzsch urteilt, seinen Untertanen ein milder, treu fürsorgender Hirte, ein Schirmherr aller Künste, der den auf den affyrischen Schulen gebildeten Bauhandwerkern, Bildhauern, Steinschneidern und Goldarbeitern immer neue Aufgaben zur Betätigung ihrer Kunst stellte.

Asurbanipal

668–626 v. Chr. König von Affyrien, heißt vollständig Asurbanihabal oder Siniddinapal, bei den Griechen Sardanapal, bei den Hebräern 2) Osnappar, im ptolemäischen Kanon Kinilanadaros, als König von Babel Chiniladan oder Kandalanu genannt. So lange wie er regierte keiner seiner Vorgänger. Er war nach G. Smith der größte und berühmteste König von Assyrien, nach Maspero fast der letzte seines Geschlechts, aber hervorragend durch seine Tüchtigkeit und Grausamkeit. Jedenfalls war er der gebildetste von allen affyrischen Königen. Er dehnte auch die Grenzen des affyrischen Reiches, wenige Jahre vor seinem plötzlichen Verfall, am weitesten aus.

Von seiner Kindheit läßt er auf einem Prisma erzählen:

„Ich Usurbanipal empfing im bitriduti) die Weisheit Nebos, das ganze der Tafelschreibung. Nach aller Völker Besitz schaute ich aus. Ich lernte mit Bogen schießen, reiten, Wagen bespannen. Auf Befehl der großen Götter, deren Namen ich anrief, deren Ruhm ich verkündige, befahlen sie mir, die Königsherrschaft aus. zuüben und übergaben mir die Fürsorge für ihre Tempel, indem sie, so oft ich zu

1) N. u. B., S. 59.

2) Vielleicht ist der große und berühmte" eine Uebersetzung von Osnappar. 3) Frauenhaus oder Harem. Wenn Br. Meisner darunter Regierungspalast" versteht, so ist das abendländisch, aber nicht morgenländisch gedacht." Freilich war das frauenhaus auch Sitz der Regierung.

ihnen sende, meine Widersacher unterwerfen, meine feinde besiegen. Ein Mann, ein Held, der Liebling Ufurs und Iftars, von königlichem Geblüt bin ich.“

Daß Usurbanipal die Kunst des Tafelschreibens gelernt hat, läßt mit ziemlicher Sicherheit schließen, daß seine Vorgänger diese Kunst den Gelehrten überließen. Man weiß nicht, wo in dieser Inschrift die Götter aufhören und die Priester anfangen. Er hält es aber sonderlich mit den Priestern Asurs und Iftars; doch wendet er sich in schwierigen Fragen auch an Samas mit Gaben und Gebeten: O Sonnengott, großer Herr, den ich frage, antworte mir mit wahrer Gnade."

"

Asurbanipal tritt auf als der große König, der mächtige König, der König der Völker, der König von Affyrien, der König der vier Weltgegenden, der rechtmäßige Hirte, der Wohltäter, der König des Rechtes, der Gerechtigkeit liebt, der seine Untertanen gedeihen läßt, der sich zu seinen Oberbeamten, seinem Hofstaat mit Gnadenerweisen herabläßt, der dem, der ihn verehrt, sein königliches Wort bewahrt und Huld erweist 1).

Áls Asurbanipal noch ein Kind war, sagte Nebo durch den Mund seiner Priester von ihm:

„Klein warst du, Usurbanipal, als du auf dem Schoße der Göttin, der Königin von Ninive, saßest. Du hast von den vier Brüsten, die dir in den Mund gegeben waren, nur zwei gesogen, in die zwei andern das Gesicht vergraben.“

Iftar, die Königin von Ninive, mag mit vier oder mehr Brüsten abgebildet werden, aber daß die keine Milch geben, wußten auch die Heiden. So wird die Gemahlin Asarhaddons noch eine Umme angenommen haben, die ihr helfen sollte, den Königssohn und seinen Zwillingsbruder zu nähren; denn Ammen, Musaniktu genannt, werden auch sonst erwähnt. Aber dieser Königssohn verstand sich schon früh darauf, eine Auswahl zu treffen.

Wen nun dieses Priesterhistörchen an die Geschichte des Heilandes aller Welt erinnert, der ist durch seine sogenannte Wissenschaft entweder ein schwachsinniger Spötter oder ein dreister Lästerer des Heiligen geworden, ob er gleich den Namen eines Chriften trägt.

Schon im ersten Jahr seiner Regierung ging Asurbanipal in politischer Klugheit gegenüber Babel auf dem Weg seines Vaters und ließ durch seinen Bruder den dortigen Tempel des Bel-Marduk wieder herstellen, damit dieser Gott wieder in sein Haus zurückkehren könnte. In dieser Zeit wurde das Dach des Tempels aus Zedern und Zypressen hergestellt, Türflügel aus kostbarem Herz eingesetzt, namentlich aber die Cella des Gottes, Ekua genannt, mit Gold und Silber und edeln Steinen geschmückt. Zu Bel-Marduk betete der König:

„Gedenke Babels, das du im Zorne deines Herzens zerstörtest. Zu Esagila, zu dem Hause deiner Herrlichkeit, wende dein Antlitz. Lange genug verließest du deine Stadt, nahmst Wohnung an einem (andern) Ört, der dir nicht zukam. Du

1) Nach K. B. II, b, 143.

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