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Zu den

„Ein Haus, das seit alten Tagen nicht in stand gehalten war. Sein gisratu war verfallen, sein fisuru ragte nicht hervor, war von Erde bedeckt. Tempeln war es nicht gezählt, die Abgaben waren zurückgehalten worden, sein Name war in Vergessenheit geraten.“

Ninfum1), die große Königin, die als Mutter des Gilgamis angesehn wird, haben wir als die große Frau oder Gattin des Lugalbanda, d. i. des Gottes Sin, bereits kennen gelernt.

Nintilimah) nennt Nebukadnezar „die Herrin, die mich liebt". Ihr Tempel in Babel hieß Edurgazza oder Ekitusgazza oder Eharsagila, der in Sippara aber Eulla wie der der Ninkarrak.

Nirba und Nisaba gelten als Gott und Göttin des Ackerbaues, die ihre Segenshand über die Felder ausstrecken.

Nisroch s. Ninib.

Nusku wird mit Nergal und Ninib zusammengestellt, aber auch neben diesen beiden Göttern genannt. Er hatte wie Ea in Esagila auf der Nordseite des großen Gebäudes sein besonderes Gemach. Wie Gibil ist er ein Gott des Feuers. Er heißt auch sukallu nabu „erhabener Bote", und wird von ihm gerühmt, daß er auf Befehl von Asur und Belit die Scharen der Feinde niederstreckt, den König aber schützt. Er heißt auch wie Nabu nasi hatti ellite, d. i. Träger des glänzenden Szepters. Inschriftlich:

„Der Gott Nusku, der König, sprach: Wehe über ihn, hin zu dem Gott Inlilzidda, dem Vater der flammen."

Nusku wird auch verbunden mit dem Stern sa pan Enmisara, dem Herrn der Unterwelt, der den Pflanzen Wachstum verleiht 3).

Eine andre Inschrift gibt Hommel *):

„Dem Gott Nusku, dem erhabenen Boten des Gottes Enlilla, seinem König, weiht dieses zur Verlängerung des Lebens des Dungi, des gewaltigen Helden, des Königs von Sumer und Akkad, Urannandi, Patesi von Nippur, Sohn des Lubad. duggal, Patesi von Nippur.“

Wie Nabu trägt auch Nusku den Schreibegriffel (hattu) und konnte als Götterbote leicht mit diesem zusammengeworfen werden.

Der weibliche Teil dieser Syzygie ist Sadarnuna, die auch Ninnisuul heißt, Herrin, die die Befehle ausführt, oder Ninkiagnuna Herrin die hehre geliebte, oder Ninkaananki Herrin Himmels und der Erde.

Salmanu oder Salman ist der Gott, nach dem die Könige Salman von Moab und Salmanassar von Assyrien ihren Namen führen, hebr. Salomo, ein Friedensfürst. Sein Dienst, der in Phönikien bis in die griechische Zeit hinein verfolgt werden kann, scheint in Babylonien und Affyrien nur wenig Freunde gefunden zu haben.

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Serru wird in einer Sintfluterzählung genannt.

Sukurru, ein füdbabylonischer Gott, gab einer Stadt seinen Namen und ward vergessen.

Tisu) wird ein Beiname des Bel sein, Hus a 2) ist noch rätselhaft, Isharra 3), eine Göttin des Sieges über die Feinde, wird gleich Iftar von Arbela sein; doch heißt sie auch Isharra tiamat, d. i. Meereskönigin. Man vergleiche Esarra, die Mutter des Gottes Ninib, und Efarra als Tempelnamen.

Turbiti oder Turi ist ein Gott des Krieges, der die Waffen des Feindes zerbricht. Er hatte einen Tempel in Borsippa.

3azaru wird als Flußgott schon aus alter Zeit bekannt *).

3u, der Sturmvogel, neben Ninib als Zwillingsgott bekannt, ist der Vater des geflügelten Stierkoloffes oder des geflügelten Pferdes. Doch soll dies auch ein Zeichen Eas sein.

Alle diese Götter versammeln sich, wenn sie des gemeinsamen Rates pflegen wollen, im äußersten Norden, wo der Götterberg liegt, der in einer Urkunde des Königs Sargon genannt wird, aber auch dem Propheten Jesaja bekannt ist "); denn dieser legt dem König von Babel das Wort in den Mund, er wolle sich sehen in der Götterversammlung am äußersten Norden, wo für die Bewohner von Babylonien die nächsten in die Wolken ragenden Berge liegen. Demnach dürfen wir den babylonischen Olymp etwa im Ararat oder im Kaukasus vermuten. Sicher aber ist er weder am Himmel noch in der Unterwelt zu suchen.

Ist die Schar der Götter und Göttinnen von Babylonien und Assyrien eine recht ansehnliche zu nennen, so wird sie durch die Zahl der untergeordneten Geister oder Dämonen doch noch übertroffen. Auch sie empfangen als sedu lammu und als sedu damku, d. i. gute oder böse Geister, verschiedene Opfer von den Menschen in der Absicht, den Dienst oder Einfluß der guten Geister sich zu erhalten oder zu gewinnen, hingegen die bösen Geister zu versöhnen und zu bewegen, daß sie keinen Schaden anrichten oder Unheil stiften, genau so wie bei den Göttern selbst. Die guten Geister heißen auch lamassu. Daneben bezeichnen lamaffu und sedu auch die Schlangen- und Stierbilder, die zum Schutz an den Toren von Tempeln und Palästen aufgestellt wurden. Sonst heißen die Bilder seru und rimu.

Beide, gute und böse Geister, stehen zum Dienst der Götter und der Könige bereit. Der Gnadenbote" zieht mit dem König im Auftrag der Götter zu Feld, der „Wächter des Heils und des Lebens" steht dem König zur Seite, ihn vor Schaden durch feindliche Waffen zu schützen.

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Wenn einige Gelehrte diese Geister als depoffedierte Götter ansehn, so hat diese Ansicht keinen Grund; denn sie können erstens nicht nachweisen, daß diesen Geistern vorher Tempel errichtet und Opfer gebracht worden sind; sodann haben wir wohl depossedierte Götter kennen gelernt, aber bei keinem einzigen haben wir vernommen, daß er hernach zu den Geistern oder Dämonen verseht worden sei, weder bei Tiamat noch bei Lachmu und Lachamu noch bei Ansar und Kisar noch bei Dunfaggana. Die Geister sind vielmehr ebenso alt oder noch älter als die Götter selbst, haben sozusagen mehr Realität wie diese und stehen, wie schon bemerkt, den Menschen näher, ja im täglichen Verkehr mit ihnen.

Sie werden auch als Igigi und Ununaki unterschieden. Die Jgigi, auch murgalane oder abgalli genannt, sind die Diener Bels in der oberen lichten Welt, dem Wolkenhimmel. Die Ununaki aber, vollständig Dingiranunakidana, d. i. „die Götter der Wasserwohnung", find Diener des Ninib, Geister der unteren dunkeln Welt. Als Sterne betrachtet sind die einen, die über dem Horizont stehn, sichtbar, die andern, die unter dem Horizont stehn, unsichtbar. Alle zehn Tage wird ein Teil der Igigi zu Anunaki und umgekehrt. Eine Ausnahme machen nur die Zirkumpolarsterne, die immer sichtbar sind.

Aber die Nacht hat auch ihre Schrecken, und die Angst vor diesen Schrecken hat das grausige Gespenst der lilitu geschaffen, an die im A. T. 1) die lilith erinnert, die im wüsten Edom haust. Dies häßliche Wesen erschreckt oder tötet die Kinder, setzt sich gern wie eine Fledermaus in die Haare der Menschen 2).

Schlimmer noch ist das dreigestaltige Wesen der labartu, labasu und abhazu. Ein schwarzer Hund ist ihr Begleiter. Diese totbringenden Dämonen packen Greis und Kind, Herr und Magd an; fie brennen wie der Feuergott, zerschneiden die Sehnen, trinken Menschenblut, machen das Antlik erbleichen, verursachen im Herzen großes Weh ). Besonders haben sie es auf die Kinder, ihre Mütter und Ummen abgesehn. Die labartu plagt das arme Kind von der Geburt an, faßt die Gestalt seines Gesichtes, macht das Antlig erbleichen, zerschneidet die Sehnen, brennt den Leib bald wie Feuer, bald überfällt sie ihn mit Frostschauer. Dagegen helfen nur die Beschwörungen, deren formeln und Sprüche in bestimmter Ordnung über Kopf, Hals, Hände, Bruft, Hüften und Füße und die nächsten Gebrauchsgegenstände hergesagt werden. Darin wird die labartu beschrieben, angesprochen, bedroht, verwünscht. Wie ein Vogel des Himmels soll sie wegfliegen, wie ein Wildesel die Berge besteigen, zu den Wüstentieren sich gesellen. Sie möge dort Hirsche, Steinböcke und ihre Jungen fangen, statt die Menschenkinder zu quälen. Ihr

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sollen Sandalen für die Ewigkeit angelegt werden, sie soll über das Meer gebracht und im fremden Land angebunden werden. Die Götter, ihre Väter, sollen ihr zu essen geben, damit sie nicht nach der Menschen Fleisch und Blut zu verlangen braucht. Ein Trog zum essen, ein Schlauch für ihren Durst soll ihr gegeben werden.

Zum Schutz gegen die labartu wird besonders Marduk angerufen, aber auch Unu. Daneben gehen rituelle Handlungen. Eine labartu, aus Ton gemacht, soll wie eine Gefangene behandelt werden. Man legt dem Bild zwölf Brote und andre Speisen hin, gießt Quellwasser aus und übergibt dem Kranken das Bild eines schwarzen Hundes. Tage lang läßt man das Bild am Bett des Kranken stehen, dann trägt man das Bild am Abend hinaus, zerschlägt es mit einem Schwerte, gießt Mehlwasser darüber und begräbt es im Winkel der Mauer.

Drei

Oder die labartu wird jeden Tag bekleidet, ein Schwein wird geschlachtet und sein Herz in den Mund der labartu gelegt; oder ihr Bild wird zusammen mit Hundebildern von dem Beschwörer in ein Schiff gebracht und fortgeschickt.

Das kranke Kind soll mit einer Salbe von Pferdehaut, Fischfett, Schweinefett, Pech, Asche, Butter, Erde aus Tempeltoren nebst verschiedenen Kräutern eingerieben werden. Auch das Haus wird mit seinen Fenstern und Türen der Beschwörung oder Reinigung unterworfen.

Bei der Anfertigung der Amulette, die gegen die labartu helfen, wird eine Menge von Gegenständen erwähnt, die uns noch gar nicht bekannt sind, wie die Edelsteine enate, parie, kasulmu, kapasu, appa, eingebunden in Stoffe von roten, blauen, weißen und schwarzen Garnen oder aufgereiht auf weiße, schwarze, rote und blaue Schnüre; und diese Amulette werden um Hals, Hände und Füße des kranken Kindes gebunden. Dazu gehört noch das sappu der rechten Seite eines Esels, der linken Seite einer Eselin, das sappi von jungen Eseln und einem weißen Schwein und dem hallulaja-Insekt. Wahrscheinlich sind hiermit bestimmte einzelne Knochen der genannten Tiere gemeint.

Aehnlich der griechischen Hekate trägt das Bild der labartu einen Löwenkopf. Bellende Hunde, schreiende Tierjungen begleiten sie 1).

In einer Beschwörung wird eine labartu also beschrieben:

Gewaltig ist die Tochter Unus, die die Kleinen quält. Ihre Hände sind ein fangnet, zornig, tobend, feindselig... ist die Tochter Anus. Sie kehrt das innere der Gebärenden um, sie reißt das Kind gewaltsam aus der Schwangern, sie fängt es, sie läßt es jammern. Eine Hure ist die Tochter Anus unter den Göttern, ihren Brüdern. Ihr Haupt ist ein Löwenhaupt, ihre Gestalt ist die des Esels, ihre Lippen sind Spritzen, die Speichel ausstoßen. Aus der Wohnung im Gebirg ist sie herabgestiegen, brüllt wie ein Löwe, heult wie ein Schakal ... Da erblickte sie Marduk und sprach zu Ea, seinem Vater: Mein Vater, die Tochter Anus habe ich gesehen, die die Kleinen quält." Ea antwortete seinem Sohn Marduk: Gehe, mein Sohn Marduk, mit der weißen Beschwörung . . ."

1) Myhrmann in 3. f. 2., 1902.

Hier ist die Schrift auf der Tafel fast gänzlich zerstört, der Schluß aber leider ganz abgebrochen.

Ein andres Ritual fügt zu dem vorigen noch hinzu:

„Einen Samentopf sollst du nehmen und an die Schnüre anlegen. Das Gehänge, die Augensteine, die pare sollst du daran hängen. Sieben Augensteine, fieben pare und Schnüre sollst du als Halsgeschmeide nehmen. Spreu, Blei, ein Schweinebild, ein sappu der rechten Seite eines Esels sollst du an seinen Hals legen. Vierzehn Husab von der azallu-Pflanze sollst du in eine weiße Umhüllung einschließen und an seinen Hals legen" u. f. w.

Andere Dämonen werden als gallu und mullu beschrieben. Sie treiben den Sohn aus dem Vaterhaus, die Tauben fangen sie in ihrem Schlag, den Raben lassen sie sich erheben auf seinen Flügeln, die Schwalben zwingen sie aus ihrem Nest auszufliegen. Den Ochsen treiben sie hinweg, das Schaf erschrecken sie, und der feindliche Fluch schlachtet den Menschen hin wie ein Lamm. Am Himmel erkennt man sie in den Verderben bringenden Sternbildern 1), wie den Rachenaufreißer", der bald im Schützen, bald in den Zwillingen als Gatte der Schufilla wiederkehrt, die sonst Isum, dem Ueberwältiger der feindlichen Dämonen, zugesellt

wird.

Endlich haben wir noch den Tesu und die dreimalsieben bösen Geister vorzustellen. Von einem Jäger wird erzählt:

Wie der Wettergott schoß er die Vögel des Himmels herunter. Die Antilope packt er an ihrem Kopf und Hörnern, einen Wildstier der Steppe überwältigt er, das Vieh des Bottes Gir bezwang er auf der Weide; doch jetzt wirft ihn in seinem eignen Haus der tesu nieder."

Noch fürchteten sich die armen Babylonier und Assyrer vor sieben bösen Geistern des Sturmes, vor sieben bösen Geistern der Erde,_vor sieben bösen Geistern des Meeres 2). Zu Namtar, dem Diener der Eresfigal, dem mit Rusbisa verheirateten Dämon der Pest, gesellen sich die Totengeister ekinnu und utuku, die ala, gikim und maskim, alle schon von den Sumero-Akkadiern erdichtet und gefürchtet. Zu diesen alten Unholden brachten die Semiten nur wenige hinzu, wie die rabisi 3), die nach dem Volksaberglauben kein Riegel zurückhält. Gleich Schlangen schleichen sie zur Türe herein. Bald gleichen sie einem Pardel, bald einem Wehrwolf, bald der Hyäne, bald dem Sturm.

„Sieben sind sie, die Boten des Gottes Anu, die von Stadt zu Stadt Derfinsterung anrichten wie der Orkan, der am Himmel gewaltig dahinjagt. Mit dem bösen Wind, dem feindlichen Wetter ziehen sie einher. Sie sind die tapfern tesus, die zur Rechten des Wettergottes gehn und wie ein Blitz hervorbrechen ")."

An ihrer Spike zieht Nergal, der Pestgott, Ninibs Würgengel, einher. Astronomisch betrachtet, sind hier die Frühjahrsstürme vor Tag

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