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Ziel drängte nicht allein die Ländergier einzelner Herrscher, sondern mehr noch die allen und grade den Schwächeren besonders gefährliche Nach barschaft von Elam.

Mehrere Priesterkönige sind unter den genannten so hervorragend, daß sie eine besondere Betrachtung verdienen.

Bude a oder Kamumal (?) war Herr von Lagasch oder Sirpurla. Inschriftlich läßt er die Göttin Gatumdug also anreden:

O meine Königin, du Kind der reinen Götter, der unter den Göttern der erste Rang gebührt, du bist die Königin, die Mutter, die den Tempel Lagasch gegründet hat. Ich habe keine Mutter, du bist meine Mutter. Ich habe keinen Vater, du bist mein Vater. An einem heiligen Ort hast du mich geboren."

Die Göttin, von der Gudea also in der vertrautesten Weise redet, ist Istar, seine Beraterin und Traumdeuterin 1).

Er erbaute Egadda oder Eninnu, den Tempel des Ningirfu, aus Ziegelsteinen auf einer Grundlage aus gehauenen Steinen, die aus dem Westland geholt waren. Die Decke und das Dach wurden aus Zedern (lammu) vom Libanon und Amanus hergerichtet 2).

ferner ließ er aus dem Bergland Madga, vermutlich das Haurangebirg, Asphalt holen, der zur Bereitung des Mörtels gebraucht wurde. Diese Gegend nannten die Nordsemiten nahar, die Assyrer kibri nari. Ein fluß h. wadi Sirhan führte den Asphalt mit sich. Vor Zeiten mündete er in den Euphrat, heute ist er ein wasserloses Flußbett.

Inschriftlich:

Dem Gott Ningirsu, seinem König, hat er den Tempel Egadda, das Haus der 7 Stufen, jenen Tempel Egadda, zu deffen Spitzen herauskommend (d. i. dessen Erfteigern) der Gott Ningirsu ein günstiges Geschick bestimmt, (neu) erbaut.“

Dieses Versprechen erinnert an den Ablaß, der gegen eine gewisse Leistung zugesagt wird.

Jensen) übersetzt etwas anders:

„Den Tempel Epa, den Tempel der 7 Weltzonen (ub), diesen Tempel, dessen Besteiger bis zu seiner Spitze Ningirsu ein gutes Schicksal bestimmt." Aehnlich Amiaud.

Eine andre Inschrift besagt *):

Den Tempel der Zahl 50.. hat er erbaut, darin seine geliebte Grabstätte mit Weihrauch und Zedernholz ausgestattet, seinen zstufigen Tempel Egadda erbaut und darin die Morgengabe der Göttin Bau, seiner Herrin, niedergelegt."

Daß mit der Grabstätte Gudeas eine Kapelle (gigunnu) oder Grabkammer oder gar der Stufentempel selbst gemeint ist, wie Hommel will, wird nur der zugeben, der gleich ihm die ägyptische Kultur aus Babylonien stammen läßt, während doch wenigstens zwei andre Möglichkeiten

1) A. Jeremias, Bab. i. N. T., S. 29.

2) K. B. III, 1, 35—37.

3) Kosmologie, S. 172.

4) Hommel, S. D. S. I, 415.

vorhanden sind, die Verwandschaft beider Kulturen zu erklären. Es können doch ebensogut die Babylonier von den Aegyptern gelernt haben, was die Sage vom Fischmenschen uns nahe legte; oder die Kultur beider Völker hat den gleichen Ursprung und das gleiche Alter.

Gudea baute auch einen Tempel der Bau, Esilgid genannt. Ihr zu Ehren feierte man zu seiner Zeit das Neujahrsfest. Die Inschrift besagt:

"

Im Tempel des Ninshagh, feines Königs, ist die Bildsäule Gudeas, des Patesi von Sirpurla, aufgestellt, der den Tempel 50 erbaut hat."

Einen Tempel der Iftar baute er in Ninuaki.

Die Schiffe dieses Priesterkönigs holten Gold und Edelsteine aus Magan und Melucha, d. i. das nördliche und das peträische Arabien, und von der Insel Dilmun. Aus Gubi, Nituk und Martu oder Dedan verschaffte er sich die Materialien zu seinen Tempeln und Bildsäulen, die er den Göttern Ninshagh, Masib (?), Bagas und Bau errichtete 1). Den Alabaster lieferte Tidanu, in dem der Antilibanon zu vermuten ist, Kupfer bezog er auch aus Makan in Gestalt von Malachit, Samtustein genannt. Nur Haupt erkennt darin Perlen oder Fischkupfer 2).

Eine große Cylinderinschrift, die Thureau-dangin vollständig mitgeteilt hat ), berichtet von dem Traumgesicht des Königs. Gudea sah eine göttliche Gestalt, zu deren Rechten der göttliche Vogel Zu saß, wäh rend zwei Löwen zur rechten und zur linken Seite lagen. Die göttliche Gestalt befahl ihm ein Haus zu bauen, während andre lichte himmlische Gestalten herzutraten, mit Griffel und Tafel ihm den Bauriß vorzuzeichnen. Derselbe ist heute noch auf der steinernen Bildsäule des sizenden Königs auf deffen Schoßz liegend zu sehen, daneben eine Reisschiene mit eingeteiltem Ellenmaß. Auf der Tafel aber sieht man nicht den Aufriß eines Hauses oder Tempels, sondern den Entwurf einer Stadtbefestigung mit Türen und Toren nach den vier Außenseiten *).

Da der König nach der Bedeutung des Traumes fragte, erwiderte ihm seine Mutter, die Göttin Nina:

„Mein Hirte, dein Gesicht will ich dir deuten. Der Mann ist mein Bruder, der Gott Ningirsu. Er gebietet dir, die Wohnung seines Tempels ... zu bauen.“ Auch ein Gott Ningiszida, der Herr des Szepters der Wahrheit, tritt in diesem Traum auf. Von der Frau mit Schreibgriffel und Tafel sagt die deutende Nina:

„Dieses Mädchen ist meine Schwester, die Göttin Nisaba.“

Das Bild des Hengstes, den Gudea gesehen, deutete Nina:

„Das bist du. Du bist meine Mutter, du bist mein Vater ")."

1) Ciele a. a. C. S. 108.

2) 3. f. 2. 1895, S. 368.
3) Ebenda 1902, S. 352.

4) Vergl. Franz Rever, 3. f. A., 1887, S. 31.

5) H. Zimmern in Z. f. A. III, S. 234 2c.

Bei diesen Worten darf man nicht daran denken, daß Nina seine leibliche Mutter ist; sie will sagen, daß ihr Sohn für sie und ihren Gottesdienst sorgt, wie Vater und Mutter für ihre Kinder sorgen. Echt orientalisch.

Nach Gudeas Zeit kamen die kleinen babylonischen Herrschaften in die Gewalt der Kassu, Kassiten oder Koffäer, die nach E. Schrader in Gen. 2, 13 und 10, 8-12 mit dem ägyptischen Kusch verwechselt werden. Wieder eine Anklage gegen die hl. Schrift ohne allen Grund. Die erste Stelle bezieht sich auf die Lage des Paradieses, die heute nicht mehr zu kontrollieren ist; die zweite Stelle versteht Schrader nicht, weil er Nimrod für einen Babylonier hält, während die hl. Schrift ihn für einen Sohn von Kusch erkennt, und wer berichtet sonst noch von Nimrod? Uebrigens sind die Kuschiten in Aegypten und die Kassiten in Babylonien ohne Zweifel verwandte Völker. Das geben schon ihre Namen an die Hand, wie auch Fr. Delitzsch festhält. Vermutlich bildeten sie mit den Sumero-Akkadiern ursprünglich ein Volk.

Der erste König aus diesem Stamm war Gadda oder Gandas, Herr von Babel. Bekannter ist sein Sohn.

Agumkakrime, d. i. Agum der jüngere, der um 2400 v. Chr. 1) regierte. Als seine Ahnen bezeichnet er selbst Isi oder Ufsi, Agumrabi, Abigu, Taffigurumas, von denen nur der erste König genannt wird. Er nennt sich den glänzenden Sproß des Sukamunu oder Nergal, König der Kassu und der Akkadier, auch von Padan und Alman, König der Guti 2), König der vier Weltgegenden. Die Bilder des Marduk und der Zirbanit, die in das Land Khani 3) weggeführt waren, brachte er nach Babel zurück und stellte den Tempel des Bel wieder her. Davon berichtet er in einer ansehnlichen Inschrift:

Agumkakrime, Sohn des Caffigurumas, erlauchter Sproß des Sukamunu, berufen von Anu und Bel, Ea und Marduk, Sin und Samas, ein gewaltiger Held der Iftar, der Königin, bin ich. Als die großen Götter mit ihrem erlauchten Mund Marduk, dem Herrn von Esagila und Babylon, die Rückkehr nach Babylon geboten... da dachte ich und wandte mein Antlitz, Marduk nach Babel zu holen, und befragte den Gott Samas durch ein Lamm des Opferschauers und fandte nach dem fernen Land Khani; und sie ergriffen die Hand Marduks und der Zirbanit. Nach Esagila und Babel führte ich sie zurück. Im Hause des Samas, im hinteren Gemach, stellte ich sie auf und ließ Handwerker sie hinsetzen. Vier Talente vorzüglichen Goldes gab ich her für ein Gewand des Marduk und der Zirbanit, dazu Bergkristall, fostbaren strahlenden Stein, und besetzte damit die Oberfläche des Gewandes ihrer großen Gottheit und hohe Hörnermützen, wie sie zu der göttlichen Würde gehören."

„Und den Drachen, das Reittier seiner Gottheit, umgab ich mit Gold und stellte ein taamtu auf und brachte in dem andern Tempel auf seiner Brust kostbare Steine an."

1) Hommel u. a. setzen ihn nach Hammurabi.

2) Nach H. Winckler, Armenien.

3) Später mat acharri, mat martu oder Khatti, das Westland gen.

Das taamtu erinnert an das babylonische Tiamat, die vornehmste Gottheit der Sumero-Akkadier, wie auch heute bei den Chinesen der Drache überall verehrt wird. Sonst erscheint der Drache nicht als Reittier Marduks, der ihn besiegt hat. Wir dürfen in dieser Vereinigung vielleicht ein Stück Union zwischen der Religion der Kassiten und der semitischen Babylonier erkennen.

„Auch schickte ich Handwerker zum Berg der Zedern und Zypressen, zu einem Schneeberg, dessen Duft schön ist; und ich ließ Türen von Zedernholz machen und stellte sie in den Gemächern des Marduk und der Zirbanit auf mit einer Schlange, einem Widder, einem Hund, einem Fischmenschen, einem Ziegenfisch. Ein Schlangenbeschwörer reinigte Esagila; grosartige freudenfeste veranstaltete ich, Ge schenke von Gold und Silber gab ich den Göttern von Esagila.“

Eine spätere Nachschrift lautet:

Dem guten König Agum, der die Gemächer des Marduk baute und die Kunstverständigen abgabenfrei machte, dem mögen Unu und Antu im Himmel Segen verleihen. Bel und Belit mögen ihm in Ekura 1). sein Lebensschicksal bestimmen. Ea und Damkina, die im großen Weltmeer wohnen, mögen ihm ein Leben langer Tage geben. Samas, der Herr Himmels und der Erde, möge die Grundlage des Thrones seiner Königsherrschaft für lange Zeiten festlegen."

Diese Nachschrift gibt die Schrifttafel Ahurbanipals, des Königs der Welt, des Königs von Affyrien, der auf Asur und Belit vertraut. wer sie fortnimmt und seinen Namen für meinen Namen hinschreibt, den mögen Asur und Belit in Zorn und Wut niederwerfen und seinen Samen und seinen Namen im Lande vernichten".

Von den Nachkommen dieses „guten Königs" wissen wir nichts. Zu ihrer Zeit wurde Babylonien von Kudurnachunte, dem König von Elam, unterworfen. Der Name Elam bedeutet Hochland, affyr. Elamtu oder Ilamti, akkad. Nummaki; Jensen aber liest das Ideogramm Nimki und läßt es Oftland bedeuten. Seine alte Hauptstadt war Ansan. Kudurnachunte nahm aus Erech das Bild der Nana und brachte es in seine Hauptstadt Susa. Von dort holte es 1635 Jahre später der assyrische König Asurbanipal zurück. Er läßt darüber inschriftlich berichten :

„Kudurnachunte, der Elamit, der keine Achtung vor dem großen Namen der Götter hatte, der sich in verkehrtem Geist auf seine eigenen Kräfte verließ, hatte Hand an die Tempel des Landes Akkad gelegt und Akkad von oberst zu unterst getehrt. Aber die Cage wurden erfüllt, die Zeit der großen Götter kam herbei.. 2 ner, 7 soß und 15 Jahre (sind dahin seit dem) frevel der Elamiten. Mich Asurbanipal, den großen, ihren Verehrer, sandten die großen Götter aus, um Elam niederzuwerfen.“

So fromm sich hier der assyrische König auch ausspricht, tut er dem Elamiten doch unrecht. Sicherlich raubte dieser Eroberer fremde Götterbilder nicht aus Mangel an Achtung, sondern weil er der Meinung war, diese Götter seien mächtiger, hilfreicher als seine eignen; also ihr Dienst vorteilhaft. Freilich hatte er für diese Meinung einen schlech

1) Nach Jensen Kosm., S. 194 gleich Erde, aus der nach babylon. Vorstellung die Götter entsprossen sind. Dann nannte man ihre Tempel so, endlich den Gott selbst. Hier der Ort der Seligkeit.

ten Grund, wenn diese Gottheit doch seinen Feinden nicht geholfen hatte, aber einen guten Grund, wenn er seinen Sieg ihr zuschrieb.

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Die Berechnung, die Asurbanipal hier aufstellt, ist sehr wichtig für die Zeitbestimmung: 2 ner 1200, 7 foß= 420 und 15 Jahre 1635 Jahre.

Das elamitische Reich erstreckte sich nach Eroberung Babyloniens und des Landes Khani vom persischen Meerbusen bis zum Mittelmeer, umfaßte also auch Palästina, das Land der Amoriter, in sich. Auf Kudurnachunte folgte Simtischilschak. Dessen Sohn war Kudurlagamar, d. i. Diener der Göttin Lagamar. Im A. T. wird dieser Name mit Kedorlaomor wiedergegeben 1). Unter dem Namen Lagamaru zählt ihn Asurbanipal zu den Göttern Elams. Die andern sind Susinak, Sumudu, Partikira, Ammankasibar, Uduran, Supak, Husun, Ragibe, Sungura, Karsa, Kirsamas, Sudanu, Aipaksina, Bilala, Panintimri, Silagara, Napsa, Napirtu, Kindakarpu, eine stattliche Reihe von ilani und istarati, Götter und Göttinnen, die noch manchen König oder Königin von Elam in sich schließen mögen 2). Ihre Bilder nahm der klügere König von Affyrien nicht mit fort; denn er dachte wohl, wie sollten ihm die fremden Götter helfen, die ihr eignes Volk nicht aus seiner Hand erretten konnten.

Ob Kudurlagamar und Kudurmabuk eine und dieselbe Person find, wird einstweilen noch ungewiß bleiben. Er nennt sich König von Elam, Herr von Syrien, Vater des Landes der Amoriter oder des Westlandes, adda martu.

Mit seinem Sohn Eriaku der im A. T. 3) Arioch, affyr. Aradsin oder Rimsin, d. i. Diener des Sin, heißt, erlosch das elamitische Herr schergeschlecht in Babylonien. Er wurde von Hammurabi, seinem früheren Vasallen, besiegt. Eine Kanephore oder Korbträgerin aus Afadch am Tigris trägt eine Inschrift, die kundtut, daß diese Bildsäule von Kudurmabuk und seinem Sohn Rimsin, König von Carsam, der Nana, der Herrin des Gebirges, der Tochter des Mondgottes, der Bewohnerin des Tempels Meurur, geweiht worden sei. Sie lautet:

„Der Göttin Nana, der Herrin, die mit verschwenderischer Pracht geschmückt ift, die von Gnade überströmt, dem lichten Sproß des großen Himmelsgottes, ihrer Herrin, haben Kudurmabuk, der Vater von Emutbal, Sohn des Simtischilschak, und Rimsin, sein Sohn, der erhabene Fürst von Nippur, der Pfleger von Ur, König von Larfam, König von Sumer und Akkad, Esachulla d. i. Haus der Herzensfreude oder Lieblingswohnung erbaut, aufdaß ihnen Leben zu teil werde, ihre Spitzen hoch aufgeführt, gleich einem Berge gefügt."

Den Schluß der Inschrift macht ein Gebet.

1) Gen. 14, 1.

2) K. B. II, S. 205.

3) Gen. 14, 1.

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