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In meinem 21. Jahre ging ich zum 20. Mal über den Euphrat. Ich zog gegen die Städte Hafaels von Damaskus. Ich nahm 4 seiner Städte ein. Den Tribut von Cyrus, von Sidon und von Gubal1) empfing ich."

Der Großkönig mußte selbst kommen und die Abgaben eintreiben; sonst hatte er das Nachsehen.

In meinem 22. Regierungsjahr überschritt ich den Euphrat zum 21. Mal, stieg nach dem Land Tabal hinab. In jenen Tagen geschah es, daß ich die Geschenke von 24 Königen des Landes Tabal in Empfang nahm."

Diese bestanden hauptsächlich in großen Pferden, wie sie zum Kriegsdienst gebraucht wurden. Einer der Könige wird Mugallu ge

nannt.

Im 24. Jahr seiner Herrschaft zog Salmanassar wieder gegen das Land Namri, nahm den von ihm eingesetzten König Jauzu gefangen und brachte ihn nach Assur. Von dem Silberberg Tunni und dem Alabasterberg Muli gewann er die Schätze der Erde. Auch in die Länder Kue und Tabal südlich und nördlich vom Taurus, sonst Hilakki genannt, d. i. Kilikien und Kataonien, zog der unermüdliche Krieger; aber nur Geschenke konnte er einziehen, wie die mitgeteilte Inschrift uns kundgibt.

Wahrscheinlich geschah es zu dieser Zeit, daß eine Feuersbrunst den Tempel des Ufur mit all seinen kostbaren Schätzen verzehrte.

Vier Jahre vor dem Tode Salmanassars erhob sich sein ältester Sohn Asurdanninpal im Aufruhr gegen den Vater, der dem Sohn zu lange lebte. Er war in den letzten Jahren nicht mehr mit den Heeren in den Krieg gezogen, sondern hatte seinem Tartan Danasur den Überbefehl anvertraut. Ein Teil des Heeres und 27 Städte schlossen sich dem aufrührerischen Sohn an, unter ihnen die alte Hauptstadt Assur. Es erhob sich ein Bürgerkrieg, der wenigstens 6 Jahre dauerte. In ihm führte ein jüngerer Sohn des Königs, Samfiramman, den Oberbefehl über das königliche Heer mit gutem Erfolg. Während dieses Krieges starb der alte König und bald danach auch sein ältester Sohn; wir wissen nicht auf welche Weise.

Das Standbild Salmanassars, aus Basalt gehauen, 21⁄2 Meter hoch, wurde am 13. Dezember 1903 bei der Ziggurat von Assur gefunden. Um den Hals hing des Königs Horoskop. Dieses bestand aus einem Henkel, einer Sonnenscheibe mit 8 Strahlen, einem Hörnerhut und einem achtstrahligen Stern. Das 5. Symbol ist abgebrochen 1). Die auf dem Standbild befindliche Inschrift berichtet noch aus dem 24. Regierungsjahr des Königs:

„Eben damals baute ich die Mauern meiner Stadt Assur vom Grundstein bis zu ihrer Bekleidung und stellte ein Bild meiner Hoheit im Tor der Metallarbeiter auf."

1) Mitteil. v. 1904, 21, S. 42 u. 53.

Ihm folgte sein Sohn

Samframman IV.

824—811 v. Chr. König von Assyrien. Ein Monolith mit dem lebensgroßen Bild des Königs erzählt von vier Feldzügen, die er unternommen. Zuerst zog er gegen die Nairi im Norden von Assyrien, die von seinen Vorgängern trok aller prahlerischen Inschriften keineswegs unterworfen waren. Auch er läßt von sich rühmen: „Damals warf ich ganz Nairi wie ein Nez nieder“, während er in Wirklichkeit so gut wie keinen Erfolg gehabt hatte 1). Erst auf seinem dritten Feldzug erreichte er die Demütigung der 27 Könige der Nairi, die ihren Tribut in Wagenpferden ablieferten. Nun kann der König rühmen: „Damals brüllte ich wie Ramman der Donnerer über sie vom mächtigen Silargebirg bis zum Meer des Sonnenuntergangs." In der Feste Sibar ließ er seine Bildsäule aufstellen.

1).

Von diesem dritten Feldzug gegen die Stadt Masu läßt der König berichten:

Ein unzugängliches Gebirge besetzten sie, drei Bergspitzen, die gleich einem Gewölk am Himmel schwebten, deren Ort kein beschwingter Vogel erreicht, wa:: delten sie zu einer Festung um. Ich 30g hinter ihnen her und schloß jene Berg. spitzen ein. An einem Cage kam ich wie ein Adler über sie und tötete ihre zahl. reichen Kämpfer. Ihre Leute, ihren Besitz, ihre Habe, ihre Kinder, ihre Esel, ihr Kleinvieh, ihre Wagenrosse, zweihökrige Dromedare ohne Zahl führte ich vom Gebirg herab. 500 Städte ihrer Umgebung zerstörte ich und ließ sie in Feuer auf. gehn )."

Den zweiten Feldzug übertrug er dem Rabsag Mutarrisasur. Auf dem dritten ging der König gegen Medien, auf dem vierten gegen Babylonien vor. Um diese Zeit waren die Meder noch wenig gefährliche Nachbarn, weil ihre vielen Stämme noch nicht geeinigt waren. Sobald ein affyrisches Heer an ihren Grenzen erschien, kamen ihre hazanati, d. i. Häuptlinge, und zahlten ihren Tribut.

Der König von Babylon, Mardukbalatsuikbi, hatte sich mit Elam und Aram verbündet, auch Kaldi- und Namri-Söldner gemietet, um die Oberhoheit Assyriens abzuschütteln. Aber als die Verbündeten bei der Stadt Durpapsukal am Kanal Daban mit dem assyrischen Heere zusammenstießen, erlitten sie, wenn der assyrische Bericht Glauben ver dient, eine Niederlage. 5000 Mann waren tot, 2000 wurden gefangen, 100 Wagen samt dem Zelt und Feldbett des Königs von Babel wurden erbeutet; doch war dieser Sieg so wenig entscheidend, daß Samsiramman noch zweimal 813 und 812 gegen Babylonien zu Feld ziehn mußte.

Den Tempel der Iftar von Ninive verschönte er; aber seine Lieblingsbeschäftigung bildete die Jagd, der er auch auf seinen Feldzügen oblag. So tötete er auf einem Zug gegen Babylonien drei Löwen. Es

1) 3. f. A. 1898, S. 61.

2) Vergl. Strack, Z. f. A. 1900, S. 297, der sie Samsiramman II zuschreibt.

schien aber den Leitern der assyrischen Macht nicht vorteilhaft, daß dieser Jäger lange regiere. Er starb und verschwand. Es folgte fein Sohn Rammannirari III.

811-782 v. Chr. König von Affyrien, der das Reich wieder zu der Machtstellung erhob, die es unter Asurnasirapal und Salmanaffar II. eingenommen hatte. Als seine Gemahlin oder Mutter, Herrin oder Frau des Palastes, wird auf einer Bildsäule des Nebo Sammuramat, d. i. nach Fr. Delitzsch „Liebhaberin von Wohlgerüchen“, genannt, die Semiramis der Griechen. Die Widmung der Inschrift lautet:

Nebo, dem hohen Schirmherrn, dem hehren und allgewaltigen, dem barmherzigen, gnädigen, dem großen Herrn, und zur Verewigung der Sammuramat, der frau des Palastes, seiner Herrin, hat Beltarziiluna, der Statthalter von Kalah, aufdaß er selbst lebe, lange Tage und Jahre sehe, friede habe für sein Haus und seine Bewohner, frei bleibe von Leid, (diese Bildsäule) machen laffen und als Geschenk dargebracht.“

Am Fuß der Bildsäule steht die einzigartige Mahnung geschrieben: Mensch zukünftiger Zeiten, auf Nebo vertraue! Auf einen andern Gott vertraue nicht.“

Eine Erklärung dieses seltsamen Wortes wird später versucht werden.

Mehrere Forscher nehmen an, Sammuramat sei eine babylonische Königstochter gewesen, die Rammannirari geheiratet, um die Babylonier zu gewinnen. Für diese Ansicht spricht die Tatsache, daß wir im Laufe der längeren Regierung dieses Königs nur von einem Aufstand der Babylonier hören. Er geschah unter Bauachiiddin, der gefangen gesezt wurde.

Als König des Meerlandes nannte sich Rammannirari Samasiva. Mit ihm schließen die synchronistischen Tafeln oder Annalen von Babylonien und Affyrien, die bis heute eine beide Reiche zusammenfassende Darstellung ihrer Geschichte rechtfertigen.

Auf einer in Kalah gefundenen Tafel zählt der König seine Großtaten auf:

„Palast Rammaniraris, des großen Königs, des mächtigen Königs... den Ajur, der König der Götter, zu seinem Sohn rechnete, dessen Hand sie mit der Herrschaft ohne gleichen füllten, dessen Herrschaft fie für die Bewohner von Assyrien segensreich machten, welchem sie seinen Thron feststellten, des Oberpriesters, des Erhalters von Efarra, der die Vorderseite von Ekura aufführte, der in der Verehrung Asurs, seines Herrn, wandelt und die Fürsten der 4 Himmelsgegenden seinem Joch unterwarf.“

„Vom Berg Siluna im Osten, vom Euphrat, dem Land Khatti, dem Land Amurri bis zu seiner ganzen Ausdehnung, dem Land Tyrus, dem Land Sidon, dem Land Humri (d. i. Omri), dem Land Edom, dem Land Palastu 1) bis zu dem großen Meer des Sonnenuntergangs warf ich sie alle mir zu füßen, legte ihnen Steuern

1) Nicht Palästina, sondern Philistäa; vergl. H. Winckler, B. u. B., S. 204.

und Tribut auf. Ich ging nach dem Land Saimerisu 1). Mariu2), den König vost Saimerisu, schloß ich in Damaskus, seiner königlichen Stadt, ein. Die Furcht und der Schrecken Asurs, meines Herrn, kam über ihn, und er nahm meine füße und brachte mir Huldigung dar. 2300 Calente Silber, 20 Calente Gold, 3000 Calente Bronze, 5000 Talente Eisen, Tuch, bunte Stoffe, Leinen, ein Lager von Elfenbein, eine Sänfte von Elfenbein, Kiffen, seine Güter, sein Eigentum in zahlloser Menge empfing ich in Damaskus, seiner königlichen Stadt, in seinem Palast.“

Daß das babylonische Reich nicht lange in seiner Einigung der ursprünglichen Kleinstaaten verharren könne, war wohl vorauszusehen, und haben wir bereits bei den letzten Königen von diesen neuen Einzelstaaten vernommen, die der Großkönig begünstigte, da er von ihrer gegenseitigen Eifersüchtelei nur Vorteil zog.

Alle Könige des Landes Kaldu (Chaldäa) huldigten mir. Steuern und Tribut für künftige Tage legte ich ihnen auf. Babylon, Borsippa, Kutha brachten den lleberschuß von Bel, Nebo, Nergal, reine Gaben.“

Hiermit ist ziemlich unverblümt ausgesprochen, daß Rammannirari verstand, das Geld zu nehmen, wo er es fand; entweder, daß sich die Babylonier eine richtige Tempelsteuer gefallen laffen mußten, oder daß der Großkönig die Darbringung von wertvollen Tempelkleinodien in Original gradezu anordnete, während er den beraubten Göttern Opfer brachte, um seine Oberherrschaft über ganz Babylonien kundzutun, wie auch Salmanassar getan.

Am meisten Mühe machten ihm die Meder, gegen die er acht Feldzüge unternahm. Sie drohten schon damals, was sie 200 Jahre später ausführten.

Der Schluß der großen Inschrift ist noch nicht gefunden. Wir wissen auch nicht das Jahr, in dem Damaskus erobert wurde. Einige nahmen 803 an. Im Jahre 806 war Rammannirari gegen Arpad gezogen, 805 war er in Haza, 804 kämpfte er gegen Baeli, 803 am Mittelmeer, während die Pest verheerend durch Assyrien zog. Das Reich der Syrer konnte sich nicht mehr halten; denn von der einen Seite drängte Assyrien, von der Andern Israel unter seinem König Joas, der die Syrer dreimal schlug und also der „Heiland Israels" wurde 3). Es liegt hier nämlich gar kein zwingender Grund vor, weshalb man unter diesem Heiland Rammannirari verstehn soll, wie A. Jeremias ) tut und meint als guter Kritiker, die späteren Herausgeber hätten diesen Namen ausgemerzt! Andere verstehen Jerobeam II. Doch berichtet die Geschichte: Dreimal schlug ihn (den Syrer) Joas und brachte die Städte Israels wieder", während Jerobeam II. sogar Damaskus und Hamath in seine Gewalt bekam ).

1) Syrien, das sonst Suri heißt.

2) Benhadad III.

3) 2. Kön. 13, 5-25.

4) U. T. O., S. 298.

5) 2. Kön. 14, 28.

War Syrien zerbrochen, dann sollte die Reihe an Israel, dann an Assyrien selbst kommen, daß seine Macht nicht allein vermindert, sondern gänzlich aufgelöst werde; doch gewann Assyrien noch eine Frist und das auf eine Weise, von der die Steinschriften uns nichts berichten als nur Andeutungen, wohl aber das alte Testament. Es geschah um diese Zeit, daß Jona, ein Prophet des kleinen Israel, in der Hauptstadt des afsyrischen Reiches auftrat und auf Befehl des unsichtbaren lebendigen Gottes Stadt und Volk den nahen Untergang verkündigte. Da tat der Großkönig mit seinem ganzen Volke Buße, und das Herderben wurde um 200 Jahre aufgehalten 1).

An diesen merkwürdigen Vorgang erinnert nicht allein der heutige Name des Trümmerhügels Nebi Junus, d. i. Prophet Jona, sondern auch die vorerwähnte Bildsäule des Nebo, die des Königs Verordnung trägt, daß von nun an nur ein Gott anzubeten sei. Daß sich dabei die Affyrer den Einen Gott als Nebo vorstellten, der bis zu jener Zeit in Assyrien noch nicht verehrt worden war, das zeigt nur, wie auch die Predigt eines Boten des wahrhaftigen Gottes verkehrt und verkehert werden kann.

In Birs Nimrud, wo der Großkönig sich einen neuen Palast gebaut, fand sich die Inschrift:

„Palast Rammanniraris, des großen Königs, des mächtigen Königs, des Königs der Völker, des Königs von Affyrien, des Königs, den Asur, der König der Engel, in feiner Kindheit berief und mit einem Fürstentum ohne gleichen belehnte, deffen Herrschaft er wohlgefällig machte den Bewohnern Assyriens und dessen Namen er fest gründete.“

In andrer Uebersetzung steht diese Inschrift drei Seiten zuvor.

Es wird nicht zufällig sein, daß wir auch von dem Ende dieses Königs gar nichts vernehmen. Er verschwand wie die andern sangund langlos. Wer dazu geholfen, können wir nur vermuten. Es folgte sein Sohn

Salmanassar III.

782-772 v. Chr. König von Affyrien, ein schwacher Herr; doch soll er nach dem Eponymenkanon fünf Feldzüge gegen Urartu, d. i. Armenien, unternommen haben. In dieser Zeit warfen Syrien, Ifrael und Juda das Joch Affurs ab, zahlten keinen Tribut mehr und vergrößerten sogar ihr Gebiet auf Kosten von Affyrien 2). Zwar nannte sich der Großkönig noch König von Babylonien und als solcher Jvalusch IV. 3), aber Babylonien wird nicht hinter den andern Vasallenstaaten zurückgestanden sein, sondern die günstige Gelegenheit benüßt, seine Unab

1) Jona 3.

2) 2. Kön. 14, 25.
3) Nach Rawlinson.

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