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hängigkeit wieder gewonnen und bis auf weiteres behauptet haben. Auf Salmanaffar, der stillen Abschied nahm, folgte

Asurdajan oder Asurdan III.

772-754 König von Assyrien, seinem schwachen Vorgänger ähnlich. Dazu wurde das Land zweimal, 766 und 760, von der Pest heimgesucht. Um so weniger konnten die abgefallenen Länder zurückgewonnen werden.

Im 9. Jahr seiner Regierung wurde das ganze assyrische Reich von dem Geist des Aufruhrs bewegt, und im Monat Siwan desselben Jahres wurde eine für Assyrien vollständige Sonnenfinsternis beobachtet, die nach den Berechnungen verschiedener Astronomen entweder am 15. oder 26. Juni 763 v. Chr. stattgefunden hat. Von diesem Firpunkt aus wird die assyrische Zeitrechnung rückwärts und vorwärts bestimmt. Inschriftlich:

„Unter dem Eponymat des Purilsagali 1), des Statthalters der Stadt Guzana. Aufstand in der Stadt Affur. Im Monat Siwan stellte sich eine Verfinsterung der Sonne ein."

Es hat aber 121 Jahre zuvor unter Asurnasirpal, und zwar im ersten Jahr seiner Regierung, auch eine Sonnenfinsternis stattgefunden, über die m. W. noch kein Spruch der Astronomen ergangen ist. Es folgte

Afurnirari II.

754-745 v. Chr. König von Affyrien, von dem der Eponymankanon sagt, er sei im Land geblieben. Doch unternahm er im lehten Jahr seiner Regierung einen Feldzug gegen Aleppo und Arpad. Während seiner Abwesenheit erhob sich in der Heimat ein Aufruhr, der ohne Zweifel von langer Hand her vorbereitet war. Und als der König vom Feldzug heimkehrte verschwand er in Kalah. In demselben Jahr starb auch Jerobeam II., der in Israel 40 Jahre, 785-745 v. Chr., kräftig regiert hatte. Wie lange dieser Aufstand und politische Umwälzung in Assyrien dauerte, wer ihn angezettelt und genährt, darüber gibt keine Inschrift Auskunft. Vielmehr wird solches wie jedes Königs Ende mit Stillschweigen zugedeckt. Es steht nur zu vermuten, daß die obersten Heerführer sich zu einem Anschlag gegen den schwachen König ver einigten und ihn ins Feld lockten, um zu Hause bei ihrer Arbeit ungestört zu sein; daß sie ihn bei seiner Rückkehr ermordeten, um einen aus ihrer Mitte zum König zu wählen. Dieser eine war Pulu oder Phul, von Geburt wahrscheinlich ein Babylonier, der sich als König von Affyrien Tiglatpilesar nannte. In dieser Zeit des Umsturzes legte sich mancher, dem das nicht zukam, königliche Ehren bei, wie eine Inschrift von dem Meister des Palastes Belharranbelusur berichtet, er habe eine Stadt ge

1) Andere lesen Bursagali.

gründet und einen Tempel darin gebaut, die Stadt aber auch nach seinem, nicht nach des Königs Namen, Durbelharranbelusur genannt.

Tiplatpilesar III.

745-727 v. Chr. König von Affyrien und Babylonien. Ptolemäus, dessen Kanon mit dieser Zeit beginnt, nennt ihn, wie auch Berosus tut, Por, eine andre Aussprache von Pul. Mit ihm beginnt, wie die Art und Umstände seiner Thronbesteigung genugsam beweisen, eine neue Dynastie und eine Regierung nach neuen Grundsäßen, indem die Priester, deren Tempel den größten Teil des Grundbesitzes inne hatten, mehr und mehr beschränkt, die erwerbenden Volksklassen aber von dem Drucke der Priester befreit wurden, die auch Verwalter der Tempelschätze waren und als Wechsler den Metallmarkt beherrscht hatten.

Nach dem Eponymenkanon bestieg Phul den Thron von Assyrien am 13. Aaru und schon im Tisritu unternahm er, der seine Leute nur zu gut kannte, einen Beutezug gegen Nabunasir von Babylonien, der 747-733 v. Chr. regierte. In diesem Jahre stellten die Sternkundigen von Babylonien fest, daß der Frühlingsanfang nicht mehr im Zeichen des Stiers, sondern in dem des Widders liege.

Dieser Feldzug scheint keinen glänzenden Verlauf gehabt zu haben, da durch die Einstellung der kriegstüchtigen Chaldäer das babylonische Heer dem assyrischen gleichwertig geworden war. Doch läßt Tiglatpilesar berichten:

„Von Beginn meiner Herrschaft. Von der Stadt Dur-Kurigalzu, der Sonnenstadt Sippara, der Stadt der Dubäer Pasitan bis hin nach Nippur, die Ituh, Kubuh, das Gebiet der Uramäer insgesamt, die in den Niederungen des Tigris und des Surapi bis zum fluß Ukni, der am Gestade des untern Meeres... nahm ich in Besitz. Zu Tellkamri, das man die Stadt Humut nennt, baute ich eine Stadt. Karasur nannte ich ihren Namen. Die Bewohner der Länder, die Beute meiner Hand, siedelte ich dort an. Meinen Statthalter setzte ich darüber. Das Land Bitfilani nach seinem Umfang zermalmte ich wie...., die Stadt Sarrabani, ihre große Hauptstadt, verwüstete ich gleich einer Windsbraut, ihre Beute führte ich fort. Nabuusabsa, ihren König, ließ ich vor den Toren seiner Stadt pfählen 1), seine Gefangenen, sein Weib, seine Söhne, seine Töchter, seine Habe, die Schätze seines Palastes führte ich als Beute fort. Das Land Bitammukani zertrat ich wie bei dem Dreschen, die Gesamtheit seiner Bewohner... schleppte ich nach Assyrien. Ich, der ich Pukud, Ruhue, Lihtau schlug, aus ihren Wohnsitzen fortführte, die Aramäer, so viele ihrer waren, meinem Joche unterwarf und ihren Königen die Herrschaft nahm."

Die Fortsetzung dieser Inschrift wird später mitgeteilt werden. Erst nach Jahren wurde Tiglatpilesar durch Ukinzir von Bitamukkani als Oberherr anerkannt.

Auf Nabunasir war sein Sohn Nabunadinziri, bei Ptolemäus Nadios gen. gefolgt; aber er starb schon nach zweijähriger Regierung in

1) Andre übersetzen „kreuzigen“; aber auf assyrischen Bildwerken sieht man

kein Kreuzigen, wohl aber das Pfählen häufig dargestellt.

einem Aufstand, an dem Affyrien vermutlich nicht unbeteiligt war, ge tötet von dem Statthalter Nabusumukin. Nachdem dieser 2 Monate und 12 Tage König gespielt hatte, stürzte ihn Ukinzir II., bei den Griechen Chinziros genannt. Er huldigte dem Großkönig in der Stadt Sapia, mit ihm Mardukbaliddina von Bitjakin. Die babylonische Chronik berichtet darüber:

„Als Tiglatpilefar in das Land Akkad hinabgezogen war, wurde Bitammukan der Garaus gemacht und Ukinzir gefangen genommen. 3 Jahre übte Ukinzir die Herrschaft über Babel aus. Tiglatpilesar bestieg in Babel den Thron 1).“

Das herrliche Land am untern Euphrat und Tigris war durch die andauernden Kriege weit und breit verwüstet, die Städte verbrannt, die Palmenhaine abgehauen, die Kanäle vernachläffigt; aber die assyrischen Hofschreiber fragen nichts danach und fingen des Königs Loblied in der alten Weise:

"

Palast Tiglatpilefars, des großen Königs, des Königs der Völker, des Königs von Affyrien, des Königs von Sumer und Akkad, des Königs der vier Weltgegenden, des starken Helden, der unter dem Beistand Usurs, seines Herrn, die Wohnstätten derer, die ihm nicht zu willen waren, gleich Töpfen zerschmiß, sintflutgleich überwältigte und den Winden preisgab; des Königs, der im Namen Asurs, Samas und Marduks, der großen Götter, umherzog und vom Meer Bitjakins) bis zum Berg Bikni ) im Osten und vom Weltmeer) bis nach Musri ), von Nord bis Süd die Länder unterwarf und beherrschte."

„Den Ukinzir, den Sohn des Amukkan, schloß ich in der Stadt Sapia, seiner Königsstadt, ein; viele seiner Mannschaften tötete ich vor seinen Toren. Die Palmenhaine vor seiner Burg hieb ich ab und ließ auch nicht eine Palme übrig, alle seine Städte zerstörte ich, verbrannte sie mit feuer. Das Land Bitsilan, das Land Bitammukan und das Land Bitsahalli verwüstete ich gleich einem Sturmflathügel. Den Tribut des Belesys, Sohnes des Dakkuri, des Nadin von Cantamak, Silber, Gold, Edelsteine empfing ich. Merodachbaladan, Sohn des Jakin, der König des Meeres (Meerlandes), der zur Zeit meiner königlichen Vorfahren vor keinem derselben erschienen war noch ihre Füße geküßt hatte, der Schrecken der Majestät Asurs, meines Herrn, warf ihn darnieder; er erschien in der Stadt Sapia vor mir und küßte meine füße. Gold, der Staub seines Landes, in großen Mengen, ein goldnes Trinkgefäß, in Gold gefaßte Steine, Edelsteine, das Erzeugnis des Meeres), Gewänder von Berom, viele Spezereien von allerlei Art, Ochsen und Schafe empfing ich als seinen Tribut.“

Bei dem ersten Einfall Tiglatpilesars in Syrien regierte noch Menahem als Ifraels König zu Samaria. Er erkaufte von Phul Schonung für Thron und Leben für 1000 Zentner Silber 7); denn dieser war mit Babylonien beschäftigt und mit den Aramäern vom Ufer des

1) E. Schrader, A. d. W. 1887, S. 592.

2) Persischer Meerbusen.

3) Viell. Damawand, der höchste Berg im pers. Elburus-Gebirg.

4) Mittelmeer.

5) Nicht Aegypten, sondern ein Teil von Arabien.

6) Die Vermutung E. Schraders, damit seien Perlen gemeint, liegt sehr nahe, da noch heute der persische Meerbusen, an den das Meerland stößt, reich an Lagern von Perlenmuscheln ist.

7) 2. Kön. 15, 19.

Tigris und des Surapi bis zum Uknifluß, der am Gestade des untern Meeres ist", die er fortführte und andre Völker in ihr Land verpflanzte.

Im Jahre 740 oder 739 v. Chr. unterwarf Tiglatpilesar den nördlichen Teil von Syrien und Phönikien, die sich „in Treulosigkeit zu Azriau gehalten" hatten, wie die Annalen berichten. Sie hatten sich nämlich mit Asarja oder Usija, dem König der Juden, verbunden, der nicht zu den unterworfenen und tributpflichtigen Vasallen des Westlandes gehörte. Sonst hätten ihn die Annalen gewiß als solchen gekennzeichnet, der seine Treue gebrochen habe.

Auch hier irren sich die affyrischen Hofschreiber; denn Asarja lebte gar nicht mehr zu dieser Zeit, da er bereits 758 v. Chr. zu seinen Vätern versammelt war 1). Auch berichtet die Schrift nichts davon, daß Asarja oder sein Sohn Jotham mit den Affyrern gekriegt hätten. Wohl aber berichtet sie von Ahas, daß er bei Tiglatpilesar Hilfe gegen Damaskus suchte. Jedenfalls kann der Urikki von Kui, der unter den tributpflichtigen Vasallen Affyriens genannt wird, nicht Usija von Juda sein. Das Land Kui, später Kilikien genannt, war schon von Salmanaffar II. unterworfen worden. Die Inschrift fährt fort:

19 Bezirke der Stadt Hamath samt den umliegenden Städten, die am Meer des Sonnenuntergangs belegen find, die in ihrer Treulosigkeit zum Azriau abgefallen waren, schlug ich zum Gebiet von Affyrien; meine Statthalter setzte ich über sie *).“

Eine andre Inschrift berichtet:

19 Bezirke von Hamath, 19 feste Städte, darunter Ninive und Siannu, fügte der König dem Gebiet von Affyrien zu, nachdem er 30 000 ihrer Einwohner weggeführt hatte."

Hamath h. Hama wurde im J. 743 tributpflichtig. Sein Hauptgöze hieß Amisa 3).

Auch von der Königin Zabibe von Saba empfing Phul Tribut, sette in Aribi seinen kapu, eine Art ständigen Gesandten ein, unternahm dann einen Feldzug in das Land Dimeska, d. i. Damaskus, und gegen Resuunnu vom Land der Imerisuiten, d. i. Rezin von Syrien, und gegen Menihimme vom Land der Samarianer, d. i. Menachem von Israel. Ansehnlich war der Ertrag dieses Beutezuges:

„Gold, Silber, Blei, Eisen, Elephantenfelle, Elfenbein, buntes Cuch, Terebinthenholz, viele Kostbarkeiten, den Schatz eines Königreiches, fette Lämmer, deren Wolle farmoisinrot war; Pferde, Maultiere und Kamele empfing ich.“

Ein König von Assyrien konnte alles gebrauchen für sich und seine beutehungrigen Krieger.

734 v. Chr. unternahm Tiglatpilefar einen zweiten Feldzug gegen Israel, deffen König Pekahja durch Pekah ermordet worden war

1) 2. Kön. 15, 7.
2) So E. Schrader.
3) 2. Kön. 17, 30.

Der

Königsmörder aber wurde von Hosea erschlagen. Die Inschriften be richten über diese Vorfälle in Samaria nicht in gleicher Weise. Die eine sagt:

Sie stürzten Pekaha ihren König, und setzten Ausia... über sich.“

Aber anderes las E. Schrader aus einer arg beschädigten Tafel:

„Das Land Bitomri, das ferne... die Gesamtheit ') seiner Bewohner samt ihrer Habe führte ich nach Assyrien ab; Pekah, ihren König, tötete... den Hosea bestellte ich... über sie. 10 Talente Gold, 1000 Talente Silber samt ihren ....... nahm ich von ihnen in Empfang."

Jst hier, wie der Zusammenhang an die Hand gibt, zu „tötete" „ich“ zu ergänzen, so wäre die Ermordung des Pekah auf Veranlassung Tiglatpilefars geschehen, es sei denn daß Pekahja und Pekah hier verwechselt sind. Den Hosea erkannte der Großkönig als Herrn von Israel an oder bestellte ihn selbst zum Unterkönig, nachdem er Ijon, Abelbethmaacha, Janoah, Kades, Hazor, Gilead, Galiläa und das Land Naphthali 2) entvölkert hatte, indem er die Mehrzahl seiner Einwohner wie auch die von Syrien in die inneren Provinzen seines Reiches wie Bäume verpflanzte. Phul ist zwar, wie wir oben sahen, nicht der Erfinder dieser ebenso grausamen und, was den Erfolg betrifft, sehr zweifelhaften, ja zweischneidigen Maßregel, nach der bei einer Reihe von Volkern zu der allseitigen Plünderung der Wohnstätten und Verheerung des Landes die gezwungene Auswanderung hinzutrat; aber er hat sie häufig gebraucht. Es ist gar nicht zu verstehen, wie durch diese Maßregel, wie Tiele ) meint, und auch H. Winckler, die Einheit des Reiches gefördert oder wirtschaftliche Schädigung vermieden werden könnte; denn mit dieser Maßregel, die ebenso unklug wie frevelhaft war, wurden ja nicht nur die unruhigen fremden Völker gestraft, die das affyrische Joch unwillig trugen, sondern, was sehr bedenklich war, auch die eignen Untertanen, die oft, ohne irgend Ursache dazu gegeben zu haben, in die eroberten, entvölkerten, verwüsteten Gebiete gewaltsam versetzt wurden. Auf diese Weise wurde in mehreren Landstrichen eine Mischung der Bevölkerung erzielt, da von keinem der betroffenen Gebiete anzunehmen ist, daß es bis auf den letzten Mann entvölkert worden sei. Nur in einer Hinsicht bewährte sich die recht barbarische Maßregel, sofern es sich darum handelte, in einem bestimmten Land weitere Empörungen zu verhindern. Sie mag auch dazu geholfen haben, nüßliche Handwerke und Künste zu verbreiten, wie man seit der Verpflanzung der Syrer und Ifraeliten in das Innere von Assyrien syrische und phönikische, d. i. hebräische Schrift auf affyrischen Verträgen und Gewichten findet; aber viel schwerer wiegen die Nachteile und Schäden, die diese Maßregel für

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