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Affyrien selbst hervorgebracht hat. Denn mit der gewaltsamen fortführung eines Volkes aus seiner Heimat schwindet die Heimatliebe, indem die alte wohl ausgeriffen, aber keine neue erzwungen werden kann. Es stirbt das Nationalbewußtsein, die Einheit des Volkes, die Anhänglichkeit an das Fürstenhaus, die Treue gegen die Religion; und ich wage die Behauptung: Wie durch diese Völkermischung die 10 Stämme von Israel spurlos verschwunden sind, so ist in derselben Maßregel ein Hauptarund für den späteren schnellen Verfall des affyrischen Reiches zu suchen.

Während wir oben sahen, daß es mit der Unterwerfung von Babylonien nur langsam vorwärts ging, läßt Tiglatpilesar inschriftlich verkündigen (Fortsetzung einer früheren Inschrift):

Kardunias brachte ich in Botmäkigkeit, dem Rasani vom Lande Kaldu legte ich die Leistung von Tribut auf. Dem Asur, der Serua, dem Bal, der Zirbanit, dem Nebo, der Tasmit, der Nana, der Herrin von Babylonien, dem Nergal und der Laz brachte ich glänzende Lammopfer in Harsagkalama dar. Das Land Bithamban 1), das Land Sumurru, das Land Bitbarena, das Land Bitzualkas, das Land Bitmatti, die Stadt Niku vom Land Umlias, das Land Bitzaranzai, das Land Parfua, das Land Bitkapfi bis hin zur Stadt Zakrnti von den dunkeln Medern) brachte ich unter Botmäkiakeit. Meine Statthalter seħte ich als Bezirksverwalter über sie, den Tribut des Stadtpräfekten von Medien bis zum Biknigebirg nahm ich in Empfang.“

Weiter läßt der Großkönig rühmen, wie er die Götter des unterjochten Philistäas gleich Vögeln in Menge erbeutet habe; und welche Großtaten er gegen Sarduari, den Sohn des Lutipris, König von Urartu, der sich auch sar kissati nannte, ausgerichtet habe, den er in feiner Stadt Turnsva einschloß. Mit vielen andern Städten wurde auch diese Stadt zu Affyrien geschlagen und von einem Tartan 3) verwaltet.

Um die festen Städte des Landes zu beherrschen, wurde im Lande Ulluba die assvrische Festung Asurikisa gebaut und unter den Statthalter Rabbilul gestellt, ein andrer Teil wurde unter einen Tartan gestellt und der affyrischen Provinz Nairi einverleibt. Eine Contafel aus Birs Nimrud berichtet ähnlich wie früher schon mitgeteilt ist:

„Die Pukudu *) warf ich wie mit einem Nek nieder, ihre Krieger tötete ich, ihre reiche Bente führte ich fort. Diese Pukudu, die Stadt Lahirn, die an der seite der birina der Stadt Hilimmu, die Stadt Pillutu, die an der Grenze des Landes Elam liegt, schlug ich zum Gebiet von Affyrien; unter die Botmäßigkeit meines Beamten des Statthalters von Arrapha, stellte ich fie. Das Land (Volk) Labdudu, so viel seiner war, führte ich fort; inmitten von Affvrien siedelte ich sie an. Land Kaldu warf ich einem Netze gleich nieder, die Krieger des Nabuusabfi, Sohn des Silani, tötete ich in der Umgebung von Sarrabani ), feiner Stadt. Ihn selbst ließ ich vor dem Haupttor seiner Städte pfählen und zeigte ihn seinem Lande. Die Stadt Sarrabani eroberte ich mittels eines Walles und mit Belagerungswerkzeug.

1) Westmedien.

2) Die hellen Medier waren arischen, die dunkeln hamitischen Stammes.
3) K. B. II, 2, 7.

4) Uramäer, die in Südbabylonien eingedrungen waren.

5) Hauptstadt von Bitsilani.

Das

55 000 Einwohner samt ihrem Besitz, seine Gefangenen, sein Hab und Gut, sein Weib, seine Tochter und seine Götter führte ich fort. Jene Stadt samt den Städten in ihrer Umgebung zerstörte, rerwüstete und verbrannte ich mit feuer, verwandelte ich in Hügel (von Schutt) und in Ackerland. Die Stadt Carbasu, Irballu nahm ich ein. 30 000 Menschen samt ihrem Besitz, Hab und Gut und ihren Göttern schleppte ich fort. Die Städte alle richtete ich zu grunde, machte sie Sturmfluthügeln gleich.“

Ebenso erging es Zakiru, dem Sohn des Saalli, der den „Eid der großen Götter" brach, dafür in Ketten gelegt und samt seinen Großen nach Assyrien gebracht wurde, dazu noch 50 000 Einwohner und ihre Götterbilder. Das Land aber wurde zu Assyrien geschlagen.

Indessen hatte die Nachricht von einem Bündnis zwischen Israel und Syrien, die beide unter assyrischer Botmäßigkeit standen und, nach dieser Seite hin sicher, nun gemeinsam über Juda herfallen wollten, den König Ahas von Juda, in K. S. Jachuhazi von Jahudaa genannt, veranlaßt, durch Geschenke Assyriens Freundschaft zu suchen 1). Tiglatpilesar, für solche Freundschaftsbeweise nicht unempfänglich, zog hierauf, da seine Mahnungen zum Frieden nicht beachtet wurden, gegen den unbotmäßigen König von Syrien, der bald in die Flucht geschlagen war. Die Inschrift berichtet:

Wie eine Maus ging er in das große Cor seiner Stadt) ein. Seine Oberften (fing ich) lebendig mit meinen Händen, ließ sie emporheben und sein Land (auf) Pfählen ansehen. 45 Lager) von Kriegern sammelte ich (vor) seiner Stadt und schloß ihn ein wie einen Vogel im Käfig. Seine Anpflanzungen, Felder, Obstgärten und Wälder, die ohne Zahl waren, hieb ich nieder und ließ nicht einen übrig. Hadara), das Haus des Rasunnu von dem Haus der Saimerisuiten, (wo) er geboren war, belagerte ich. 800 Leute mit ihrem Besitz nahm ich gefangen, ihre Ochsen, ihre Schafe führte ich hinweg. 700 Gefangene der Stadt Kurussa, der Stadt der Irmaiten, 550 Gefangene der Stadt Metuna führte ich hinweg, 591 Städte von 16 Gauen des Landes Saimerisu zerstörte ich wie Fluthügel."

Nach solchen Blut- und Schandtaten, deren sich dieser Herrscher gar noch mit Wohlgefallen rühmt, wurde Damaskus, die Hauptstadt von Syrien affyr. Saimerisu, 733 oder 732 v. Chr. erobert und dem Erdboden gleich gemacht; die Einwohner, so viele oder wenige noch übrig waren, wurden nach Kir, einer Stadt Affyriens, verpflanzt.

Auch den Tod Rezins von Syrien fand Rawlinson auf einer Tafel berichtet, aber diese Tafel blieb aus Versehn in Asien zurück und ist bis heute nicht wieder gefunden worden.

Auf der großen Triumphinschrift von Birs Nimrud werden unter andern als überwundene Feinde genannt: Sanibu von Bitamman, d. i. Sanib von Ammon, Salamanu von Maab, d. i. Salman von Moab, der mit Israel kämpfte 5), Mitimki von Askalon, Jauhazi, d. i. Joas

1) 2. Kön. 16, 5—10.

2) Damaskus.

3) Eine Abteilung von Soldaten.

4) Sonst in K. S. Hadarakka, in Sach. 9, 1 Hadrach. Vergl. d. Verf. Pal. u. Syr., S. 70.

5) Hos. 10, 14.

von Juda, Kosmalak von Edom, Hannanu, d. i. Hanno von Gaza. Unermeßliche Beute wurde von diesen allen eingezogen. Allein Mitinna von Tyrus zahlte 150 Talente Gold und erkaufte sich hiermit vom Rabsak des Großkönigs Frieden.

In die Zeit dieses Königs wird die aramäische Inschrift gehören, die Hoffmann 1) mitgeteilt hat:

„Ich bin Barrakab, Sohn des Panammu, König von Samal, Knecht des Tiglatpilejar, des Herrn der Erdviertel. Wegen der Gerechtigkeit meines Vaters und meiner Gerechtigkeit hat mich mein Herr Rakibel und mein Herr Tiglatpilesar auf den Chron meines Vaters gesetzt. Und das Haus meines Vaters arbeitete mit allem Eifer an dem Schöpfrade mehr als irgend jemand, und ich lief mit den Kriegswagen meines Herrn, des Königs von Assyrien, in dem Rang großer Silberbesitzer und Goldbesitzer und hielt das Haus meines Vaters aufrecht und machte es glücklicher als irgend ein Haus großer Könige; und es wünschten sich meine Brüder, die Könige, jedwedes Glück meines Vaterhauses. Kein schönes Haus besaßen meine Väter, die Könige von Samal, das ihnen ein Haus des steten Wohnens gewesen wäre, nämlich ein Haus für sie für den Winter und zugleich ein Haus für den Sommer; und so baute ich dieses Haus.“

Die großartigen Bauten, die Tiglatpilesar ausführen ließ, Paläste, die mit vielem künstlerischen Schmuck ausgestattet waren, wurden später durch Asarhaddon arg verwüstet, vielleicht weil jener ein Emporkömm® ling war.

Tiglatpilesar starb in demselben Jahr, wie Ahas von Juda 727 v. Chr. Ob er durch Gift oder Dolch oder Altersschwäche sein Ende gefunden, wissen wir wie gewöhnlich nicht; aber das erste ist zu vermuten, weil ihm dann vergolten wurde, was er seinem Vorgänger angetan hatte, um sich an seine Stelle zu setzen. Es folgte ihm auf dem assyrischen Thron ein vorher ganz unbekannter Mann als

Salmanassar IV.

727—722 v. Chr., dessen Namen in der Eponymenliste für zwei Jahre, 727 und 723, aufgezeichnet steht. Auch fand man ein Gewicht in der Gestalt eines Löwen mit der Aufschrift: „Palast von Salmana-affaridu, König von Affyrien, zwei menu ) des Königs." Als König von Babel hieß er Ululai, im Kanon des Ptolemäus Eluläus. Sehr unsicher ist die Bemerkung der babylonischen Chronik: Als im Monat Tebet am 15. Tag Salmanassar in Assyrien den Thron bestiegen hatte, wurde Sa marain zerstört." Diejer Ort kann nicht gleich Samaria, der Hauptstadt von Israel, sein; denn diese heißt assyrisch Samirima und wurde erst unter Sargon erobert und zerstört. Außerdem hatte der babylonische Chronist schwerlich ein Interesse für das ferne Jfraet. Halévy will Sabarain lesen und hält dies für das hebr. Sibrajim 3).

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725 v. Chr. 30g Salmanassar gegen Hosea von Israel zu Feld. Er unterwarf sich bald. Als aber ein Angriff des affyrischen Heeres auf Tyrus zurückgeschlagen war, fiel der Großkönig selbst am 12. Tebet 722 in einem Aufstand seiner Heerführer. Deren Haupt war Sarrukin, aber wir wissen wieder nicht, ob er oder ein andrer zum Mörder seines Königs wurde. Auch ist hier wieder die Beobachtung zu machen, daß bei jeder politischen Umwälzung die assyrische Zeitrechnung an besonderer Unsicherheit leidet. Das ist verständlich; denn geht aus der Umwälzung eine neue Dynastie hervor, so bedarf sie der Zeit, um sich erst festzusetzen und die Zügel der Herrschaft in die Hand zu bekommen. Auch hat sie weder Ehre noch Vorteil von der Festlegung ihrer Taten durch Inschriften und andre Denkmäler. Wenn Sargon aber prahlt, ihm seien 350 Fürsten auf Assyriens Thron vorhergegangen, so will er mit dieser Zahl der Tage eines Mondjahres vielleicht anzeigen, daß mit seiner Regierung eine neue Weltepoche beginne. Aber A. Jeremias') hätte mit dieser Ansicht doch nur in dem Fall gewiß recht, wenn seit Sargon die Assyrer nach Sonnenjahren gerechnet hätten.

Sargon II.

722-705 v. Chr. König von Affyrien, assyr. Sargani oder Scharrugina genannt. Er wurde zehn Tage nach seines Vorgängers Tod unter dem Eponymat des Ninibmalik zum König berufen. Vielleicht war er ein Sohn Asurniraris II., etwa 750 geboren 2). Bei Ptolemäus heißt er Arkeanos. Sicher redt Sargon wie von seinem Vater, auch nicht in der folgenden Inschrift:

"Palaft Sargons, des Stellvertreters Bels, des Oberpriesters von Asur, des mächtigen Königs, des Königs der Völker, des Königs von Affyrien."

Aber von sich selbst redet er wie andre Könige vor ihm und nennt sich auch nisit ini anu u dakan, d. i. Männlein der Augen Anus und Dagons. Er begünstigte die alte Stadt Assur, verlieh ihr wieder ihre alte Verfassung und will von einer ihrer alten Herrscherfamilien ab stammen. Da er von den Priestern berufen war, schlug er den Weg der Reaktion ein im Gegensatz zu der von Tiglatpilesar befolgten Regierungsweise. Er begünstigte seine Freunde und Helfer, die Priester, die ihre Felder durch Sklaven bestellen, ihre Fabriken und ihren Handel durch Sklaven betreiben ließen, während der freien Bürger, die zum Heeresdienst geeignet und verpflichtet waren, immer weniger wurden. So kam es, daß die assyrischen Heere von dieser Zeit an mehr und mehr aus Söldnern bestanden; doch brachte Sargon in wenigen Jahren sein Reich auf die höchste Stufe seiner Machtentwicklung, wie er am Anfang seiner Prunkpalastinschrift verkündigen läßt:

1) Bab. im N. T., S. 27.

2) Vergl. Ciele a. a. O., S. 256.

„Asur, Nebo und Marduk, die Götter, meine Helfer, haben mich mit einer Königsherrschaft ohne gleichen betraut und den segensvollen Ruf meines Namens bis an der Welt Ende ausgehen lassen. Durch die Macht und Stärke der großen Götter, meiner Herrn, welche meine Cruppen ausziehn hießen und meinen Feinden den Todesstoß gaben, beherrschte ich von Hatnana) das mitten im Meer liegt, bis an die Grenze Aegyptens und des Landes Musku das weit ausgedehnte Phönikien, Syrien in seiner Gesamtheit, das ganze Land Kutu ), das ferne Medien bis an die Grenze Elams“ u.s. w.

Die Nimrud-Inschrift beginnt also:

Palast Sargons, des Statthalters Bels, des Oberpriesters Asurs, des auserwählten Unus und Bels, des mächtigen Königs, des Königs der Völker, Königs von Affyrien, Königs der vier Weltgegenden, des Geliebten der großen Götter, des rechtmäßigen fürsten, den Asur und Marduk berufen haben" u. 1. w.

Sonst läßt er sich auch riu kinu den „treuen Hirten“ nennen.

Auch die sog. Cylinderinschrift gibt ein Beispiel der Schmeichelkunst der assyrischen Hofschreiber:

Der König, für den es seit den Tagen seiner Herrschaft einen ihm gewach senen Fürsten nicht gab, der in Kampf und Schlacht keinen Ueberwinder fand, der die Länder alle wie Töpfe zerbrach und den vier Weltgegenden Zügel anlegte" u. f.w.

In den Annalen sind des Königs Taten Jahr für Jahr aufgezeichnet:

722 Chronbesteigung Sargons, Einnahme Samarias.

721 Krieg mit Humbanigas von Elam und Merodachbaladan von Babylonien fowie Unterwerfung der Tumuna - Leute. Babylonier müssen in das Land Khatti übersiedeln.

720 Jlubidi (Jaubidi) von Hamath wird gefangen, Hamath zerstört. Krieg mit Hanno von Gaza und Sibu (So) von Aegypten).

719 Suandahul und Durdukka) werden zerstört, Mitatti von Zikirtu besiegt, die Einwohner von Sukia, Bula und Abitikua werden nach Syrien verpflanzt.

718 Simuhtu von_Tabal_wird zum Gehorsam gebracht.

717 Pifiris von Gargamis wird abgesetzt und nach Affyrien gebracht; Gargamis wird affyrische Provinz, Papa und £atukua gedemütigt; Humbanigas stirbt, Suturnachunte wird König von Elam.

716 Bagdatti wird geschunden, Ulusumu begnadigt, Jtti von Allabra nach Hamath gebracht, Usurli von Karalla) geschunden, Westmedien und Harhar werden affyrische Provinzen.

715 Ulusumu wird gegen Rusa von Urartu unterstützt, arabische Stämméwerden in Samaria angesiedelt. Aegypten (?), Aribi) und Saba zahlen Tribut.

714 Niederlage Mitattis und Rusas, der sich selbst tötet, weil ihm seine Götzen Haldis und Bagbartum geraubt sind.

Zusatz. Man kennt aus den Inschriften der Weiheschilde von Topra. kaleh zwei Rusas oder Ursas. Der eine war ein Sohn des Erimanas, der andre ein Sohn des Argisti.

1) Kypern, auch Alasia gen.

2) Kurdistan.

3) Fr. Hommel und H. Winckler verstehen unter Sibu und Piru Könige von Musur oder Midian, d. i. des nordwestlichen Arabiens.

Städte am Urmiasee im Wangebiet.

5) Ein Teil von Medien.
6) Ein Teil von Arabien.

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