ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

5

IO

Elvira (leidend). Sprich mir gar nicht davon, ich bitte dich. Alexandrine. Wenn er sich nun zum Beispiel in mich sterblich verliebt hätte, Tantchen?

Elvira (aufschnellend). In dich? Höre einmal-!

Alexandrine. Nun, den schlechtesten Geschmack würde er doch nicht gerade beweisen.

Elvira (zweifelnd). Ach, es ist ja nicht möglich!

Alexandrine. Also auch mir würdest du deinen Cäsar nicht gönnen?

Elvira. Kind Kind! Spiele nicht mit so gefährlichen Vorstellungen. Solltest du wirklich — ?

Alexandrine (lachend). Sei unbesorgt, Tantchen, wir können gute Freunde bleiben. Was thue ich nicht für dich! Laß mich machen. Ich habe vielleicht ein Mittel, ihn gründlich zu 15 kurieren, so daß du vor fernerer Untreue sicher bist. Aber ich bedinge mir aus, daß du mich nicht aus Liebe zu ihm im Stiche läßt, wenn ich mich ihm unausstehlich gemacht habe.

Elvira. Ja, was hast du vor?

Alexandrine (aufstehend). Laß mich eine Minute mit ihm al

20 lein.

25

Elvira (aufstehend). Aber ich muß doch wissen...
Alexandrine (schiebt sie rechts hinüber).

Du kannst ganz ruhig sein, auch sogar, wenn du willst, ein wenig durchs Schlüsselloch lauschen.

Elvira. Ach, was denkst du

Alexandrine. Fort also, fort!

Elvira (ab nach rechts, von Alexandrine sanft durch die Thüre geschoben).
Alexandrine (geht nach links hinüber).

Nun klopft mir doch ein

Am Ende hab' ich's ihm das fliegt schnell wieder schreibt — was wird das

wenig das Herz. Der arme Onkel! 30 gar wirklich angethan? Ah, Thorheit davon. (Sie sicht durch's Schlüsselloch.) Er sein? Doch nicht ein Liebesbrief? (Sie klopft und öffnet ein wenig die Thür.) Onkelchen - Onkelchen

Cäsar (innen). Was giebt's denn? Ist der verdammte Panse wieder da?

Alexandrine. Nein, komme nur! Ein Wörtchen im Gehei

men.

Elfter Auftritt.

Alexandrine. Cäsar von links.

Cäsar (verlegen). Nun, was hast du?
Alexandrine. Ich störte dich gewiß.

[ocr errors]

Cäsar. Neinach nein. ach nein. Ich — ich — rechnete eben ein wenig.

Alexandrine. Ach, Onkelchen! wenn sich doch auch das Herz 10 seine Rechenexempel aufschreiben und mit klugen Formeln abfinden 97 könnte! Es ist aber ganz dumm und aller Logik' unzugänglich, außer der der Thatsachen.

Cäsar. Wie verstehst 98 du das?

Alexandrine (zicht ihn nach dem Stuhl). Seze dich hierher. (Sie 15 stellt sich hinter den Stuhl und spricht ganz nah seinem Ohr.) Ich habe dir etwas zu beichten und es wird mir recht sehr schwer.

Cäsar (verwirrt.) Nun — nun?

Alerandrine. Wirst du mir aber auch nicht böse sein?
Cäsar. Jch? Weshalb, Kind?

Alerandrine. Weshalb? ja, das ist nicht so leicht zu sagen. Weil ich so lange geschwiegen habe, weil ich nicht erst bei meinem alten Onkel angefragt habe, der mir ja ein zweiter Vater ist – Cäsar. Ein Vater hm, hm

[ocr errors]

5

20

Alerandrine. Ist's nicht so? Hange ich nicht ganz von dei- 25 ner Güte ab? Sorgst du nicht für mich, wie für eine Tochter? Wenn du deine Hand von mir abziehst, bin ich ja ganz verlassen. Cäsar. Wie kannst du denken, Kind

Alexandrine. Wirst du mir auch wirklich nicht böse sein? Ich

91 Say, solve. 98 Say, mean,

will dich auch immer so lieb haben! (Sie füßt ihn schnell auf die Stirn.)

Cäsar. Aber was ist's denn, du Schmeichelkate?

Alexandrine. Ach, Onkelchen — ! ich habe mich ganz heimlich

5 verlobt.

[ocr errors]
[ocr errors]

Cäsar. Verlobt! (Ganz matt.) Du hast dich verlobt? Alexandrine. Ja, denke dir, ich habe mich verlobt. Und ich bin eigentlich nur hierher zum Besuch gekommen, um dir's auf gute Manier' beizubringen, weil ich hörte, daß du in so übler 10 Laune seist ...

[blocks in formation]

Alexandrine. Und weil ich dich doch erst wieder gut machen mußte, Onkelchen. Bist du wieder gut, Onkelchen?

Cäsar (für sich). Gott sei Dank, daß ich mich noch nicht ver15 plaudert habe, da hätte ich eine schöne Figur’.......

Alexandrine (sein Gesicht herumziehend). Bist du wieder gut? Cäsar. Du überhebst mich der Mühe, einen Mann für dich zu suchen; mag deine Wahl glücklich sein!

Alexandrine. Ach, du guter Onkel! Ich wußte ja, daß du 20 nicht zürnen könntest, dafür sollst du auch immer den zweiten Play in meinem Herzen haben.

Cäsar. Hm-hm! den zweiten — !

Alexandrine. Ja, der erste ist leider schon besetzt. Wenn das nicht wäre, wer weiß-? Ist's denn wahr, Onkelchen, daß 25 du auch ans Heiraten denkst?

Cäsar. Ach, Thorheit! Elvira versteht keinen Spaß; das ist ihre schwächste Stelle von jeher.

Alexandrine. Ich habe sie auch schon beruhigt. Du weißt, Onkelchen ich verstehe Spaß.

30

Cäsar. Wer ist denn nun aber der der der Bräutigam? Wie?

Alexandrine. Ach, Onkelchen, der liebenswürdigste, geschei teste, tüchtigste, zuverlässigste Mann...

Cäsar. Versteht sich, versteht sich.

Alexandrine. Ein Mann aus angesehener Familie, in guter Lebensstellung, mit besten Aussichten — er hat nur einen einzigen Fehler.

Cäsar. Also doch einen Fehler?

Alexandrine. Und einen sehr großen.
Cäsar. Ei, ei! welchen Fehler, Kind?

Alexandrine. Daß du ihn nicht leiden kannst, Onkelchen. Cäsar. Was was? Ich kenne ihn ja noch gar nicht. Alexandrine. Freilich kennst du ihn. Und ich dachte dir ge- 10 rade einen rechten Gefallen zu thun, wenn ich ihm erlaubte sich in mich zu verlieben: und hinterher muß ich zu meinem Schrecken erfahren, wie sehr ich irre ging— als es leider schon zu spät war umzukehren

5

Cäsar. Aber von wem sprichst du denn, Kind? Ich kenne 15 doch keinen Menschen, mit dem ich —

Alexandrine (ihm ins Ohr flüsternd). Hauptmann von Wachlitz! (Hält ihm gleich darauf mit beiden Händen den Mund zu.)

Cäsar. Wach litz-?

Alexandrine. Du sollst gar nichts gegen ihn sagen, Onkel-20 chen; vergiß nicht, daß er mein Bräutigam ist.

Cäsar. Aber so laß mir doch den Mund frei... Dein Bräutigam so, so? Und er hat's wohl auch schon ganz sicher, daß er Major werden wird? Wie?

Alexandrine. Nein, Onkelchen, sicher hat er das noch nicht. 25 Aber wenn ich die Wahl hätte, ob ich lieber Frau Major, oder Frau Hauptmann heißen wollte -

Cäsar (steht auf). Du bist ehrlich. (Er geht nach der Thür.)

Alexandrine (faßt seine Hand und sucht sie zu küssen). Bester – liebster -

Cäsar (sehr ernst). Laß mich allein. (Ab nach links.)

Alexandrine (ihm nachschauend, recht herzlich). Das hat dir weh ge

30

5

ΙΟ

15

20

25

than, du herzensguter ... (wirft ihm eine Kußhand nach) und mir auch. Aber es mußte doch einmal...

Zwölfter Auftritt.

Alexandrine. Elvira schüchtern von rechts.

Elvira. Nun? Wie steht unsere Partie'?

Alexandrine. Zweifelhaft, Tantchen - sehr zweifelhaft.
Elvira. Ach!

Alexandrine. Man kann noch nicht wissen, ob sie gewonnen oder verloren ist. Er ging mit einem fürchterlich ernsten Gesicht fort.

Elvira. Dann ist sie verloren.

Alexandrine. Man muß doch den lehten Strohhalm Hoffnung noch festhalten warten wir hier ab.

Elvira. Soll sich's denn so bald entscheiden 2?

Alexandrine. In einer Minute vielleicht.

Elvira. Ach mir pocht das Herz (nimmt ihre Hand) fühle

nur.

Alexandrine (nimmt Elviras Hand und legt sie auf ihr Herz). Und mir auch fühle nur.

Elvira. Da rührt sich etwas.
Alexandrine. Er ist's.

Dreizehnter Auftritt.

Die Vorigen. Cäsar von rechts.

Cäsar (einen offenen Brief in großem Format' in der Hand, geht langsam auf Alexandrine zu und überreicht ihr denselben).

[blocks in formation]

Alexandrine (auf das Blatt sehend). Abschied —!

Cäsar. Nun, du Windbeutel, bist du mit mir zufrieden?

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »