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ΙΟ

Wir saßen auch oft und sprachen
Vernünftig, wie alte Leut',
Und flagten, wie alles besser
Gewesen zu unserer Zeit";

Wie Lieb' und Treu' und Glauben
Verschwunden aus der Welt,
Und wie so teuer der Kaffee,
Und wie so rar das Geld!

Vorbei sind die Kinderspiele,

Und alles rollt vorbei,

Das Geld und die Welt und die Zeiten

Und Glauben und Lieb' und Treu'.

Heine.

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37. Der Verdrießliche.

Ich bin verdrießlich!

Weil ich verdrießlich bin,

Bin ich verdrießlich.

Sonne scheint gar1 zu hell,

Vogel schreit gar zu grell;

Wein ist zu sauer mir,

Zu bitter ist das Bier,

Honig zu süßlich!

Weil nichts nach meinem Sinn,

Weil ich verdrießlich bin,

Bin ich verdrießlich.

Many of the imperfect rhymes in German poetry (such as Leut' and Zeit here) originated in a dialectical pronunciation in which the rhymes were perfect. (3u, with Zeit, in or at.)

37.1 gar zu, altogether too.

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5

Wo ich auch geh' und steh',
Ich meinen Schatten seh';
Immer verfolgt er mich:
Ist das nicht ärgerlich ?
Und, wenn der Himmel trüb',
Ist es mir auch nicht lieb.
Winter ist mir zu kalt,
Frühling kommt mir zu bald,
Sommer ist mir zu warm,

Herbst bringt den Mückenschwarm,
Mücken auf jeder Hand,

Mücken an jeder Wand,

wie mich das verstimmt!

wie mich das ergrimmt! Wie das ins Herz mich brennt,

Himmelskreuzelement!

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2 An idiomatic use of the pass. not possible in English. Say, is dancing. gar (instead of sogar), even. 4 Thun is used colloquially with the inf. of verbs after the manner of do in English. (Cf. we do believe you.) thut ärgern ärgert. wo auch, wherever. 6 mir ist lieb, I like. Cf. 36, n. 32.

=

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Bin ganz verdrießlich,

Weil nichts nach meinem Sinn,
Weil ich verdrießlich bin,

Ach, wie verdrießlich!

Bechstein.

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38. Mignon.'

Kennst du das Land, wo die Citronen2 blühn,
Im dunkeln Laub die Gold-Orangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl3?

Dahin! Dahin

Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn.

Kennst du das Haus1? Auf Säulen ruht sein Dach,
Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,
Und Marmorbilder stehn und sehn mich an":
Was hat man dir, du armes Kind, gethan?
Kennst du es wohl?

Dahin! Dahin

Möcht' ich mit dir, o mein Beschüßer, ziehn.

Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg;

38. 1 The poem occurs in Goethe's Wilhelm Meisters Lehrjahre. Mignon was a little Italian girl, who had been stolen by a band of rope-dancers, but was afterwards rescued and adopted by Wilhelm Meister. This poem was sung by her and expresses her longing for Italy. Citrone, f. -n, lemon. Probably a rhetorical question meaning, surely thou knowest it. 4 An Italian country house where she had played as a child. 5 Cf. 69, n. 2. 6 Referring to the journey over the Alps.

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3

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Der alte Barbarossa,
Der Kaiser Friederich,
Im unterird'schen Schlosse
Hält er verzaubert sich.

Er ist niemals gestorben,
Er lebt darin noch jetzt;
Er hat im Schloß verborgen2
Zum Schlaf sich hingesetzt.

Er hat hinabgenommen
Des Reiches Herrlichkeit

Und wird einst wiederkommen,
Mit ihr zu seiner Zeit.

Der Stuhl ist elfenbeinern,

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That is, the cliff is precipitous and the stream plunges over it. Omit es and cf. 27, n. 65.

39. 1 The legend is that Frederick Barbarossa (Redbeard), one of the greatest of the German emperors, who was drowned on one of the crusades (1190), is sitting in a grotto of the Kyffhäuserberg, to return some day with the glory of the empire. 2 Here adj. modifying er. 3 Here for worauf.

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Sein Bart ist nicht von Flachse,4
Er ist von Feuersglut,

Ist durch den Tisch gewachsen,
Worauf sein Kinn ausruht.

Er nicht als wie im Traume,
Sein Aug' halb offen zwinkt;
Und je nach langem Raume 5
Er einem Knaben winkt.

Er spricht im Schlaf zum Knaben:
„Geh' hin vors Schloß, o Zwerg,
Und sieh, ob noch die Raben
Herfliegen um den Berg.

Und wenn die alten Raben
Noch fliegen immerdar,

So muß ich auch noch schlafen
Bezaubert hundert Jahr.

40. Morgenwanderung.
Wer recht in Freuden wandern will,
Der geh' der Sonn' entgegen;
Da ist der Wald so kirchenstill,
Kein Lüftchen mag sich regen;

Noch sind nicht die Lerchen wach,
Nur im hohen Gras der Bach
Singt leise den Morgensegen.

Die ganze Welt ist wie ein Buch,
Darin1 uns aufgeschrieben

In bunten Zeilen manch ein Spruch,
Wie Gott uns treu geblieben;

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Rückert.

4 Referring to the color of his beard. interval (of time). 40. 1 Possibly rel. for worin.

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