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Darum still

Füg' ich mich wie Gott es will.
Nun so will ich wacker streiten,
Und sollt' ich den Tod erleiden,
Stirbt ein braver Reitersmann.

47. Der Sänger.

Was hör' ich draußen vor dem Thor,
Was auf der Brücke schallen?
Laß den Gesang vor unserm Ohr 2
Im Saale wiederhallen !

Der König sprach's, der Page lief;
Der Knabe kam, der König rief3:
Laßt mir herein den Alten!

Gegrüßet seid mir, edle Herrn,
Gegrüßt ihr, schöne Damen!

Welch reicher Himmel! Stern bei Stern!

Wer kennet ihre Namen?

Im Saal voll Pracht und Herrlichkeit
Schließt, Augen, euch; hier ist nicht Zeit,
Sich staunend zu ergößen.

Der Sänger drückt' die Augen ein,7

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Hauff.

47. 1 The king hears the minstrel outside the castle on the draw-bridge. Sing. where we use pl. The page delivered his message on his return, and then the king spoke what follows. 4 Ethical dat., cf. 21, n. 42. 5 The minstrel speaks this whole stanza. Referring to the ladies. 7 eindrücken, here, close. 8 Say,

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sang. Say, on. Supply schauten.

Der König, dem das Lied gefiel,
Ließ," ihn zu ehren für sein Spiel,
Eine goldne Kette holen.

Die 12 goldne Kette gieb mir nicht,
Die Kette gieb den Rittern,
Vor deren kühnem Angesicht
Der Feinde Lanzen splittern;
Gieb sie dem Kanzler, den du hast,
Und laß ihn noch die goldne Last

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Zu 18 andern Lasten tragen.

Ich singe, wie der Vogel singt,
Der in den Zweigen wohnet;

Das Lied, das aus der Kehle dringt,
Ist Lohn, der reichlich lohnet.
Doch darf ich bitten, bitt' ich eins:
Laß mir den besten Becher Weins 14
In purem Golde reichen.

Er sett' ihn an,15 er trank ihn aus:
Trank voll süßer Labe!
O wohl dem hochbeglückten Haus,
Wo das ist kleine Gabe!

Ergeht's euch wohl, so denkt an mich,
Und danket Gott so warm, als ich
Für diesen Trunk euch danke.

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speaks this and the following stanza and all except the first line of the last stanza. 13 in addition to. 14 Usually Becher Wein, not Weins. 15 That is, to his lips.

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48. Der Wirtin Töchterlein.

Es zogen drei Bursche wohl1 über den Rhein,
Bei einer Frau3 Wirtin, da kehrten sie ein:

„Frau Wirtin, hat Sie gut Bier und Wein?
Wo hat Sie Ihr schönes Töchterlein ?"

„Mein Bier und Wein ist frisch und klar.
Mein Töchterlein liegt auf der Totenbahr."
Und als sie traten zur5 Kammer hinein,
Da lag sie in einem schwarzen Schrein.

Der Erste, der schlug den Schleier zurück
Und schaute sie an mit traurigem Blick:
„Ach! lebtest du noch, du schöne Maid!
Ich würde dich lieben von dieser Zeit!"
Der Zweite deckte den Schleier zu,
Und kehrte sich ab und weinte dazu:
„Ach, daß du liegst auf der Totenbahr!
Ich hab' dich geliebt so manches Jahr.“
Der Dritte hub ihn wieder sogleich,
Und füßte sie an den Mund so bleich:

„Dich liebt' ich immer, dich lieb' ich noch heut
Und werde dich lieben ins Ewigkeit."

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Uhland.

48. 1 Wohl is often almost without meaning or even redundant, and in such cases is best omitted in translation. Its meaning seems to be here, it happened, or it came to pass, that. 2 Cf. English, at the grocer's. Cf. Herr Vater, Fräulein Schwester, etc. Omit. 4 Er and fie (both with capital) were formerly much used for du; in the same way sein and ihr (with capital) for dein. 5 zu hinein, into. 6 Conj. to be understood. For hob. Ihn refers to Schleier.

8 With acc. here; say, throughout.

49. Das Veilchen.

Ein Veilchen auf der Wiese stand
Gebückt in sich1 und unbekannt;
Es war ein herzig's Veilchen.

Da kam eine junge Schäferin,

Mit leichtem Schritt und munterm Sinn,
Daher, daher,

Die Wiese her, und sang.

Ach! denkt das Veilchen, wär' ich nur

Die schönste Blume der Natur,

Ach, nur ein kleines Weilchen,
Bis mich das Liebchen abgepflückt,

Und an dem Busen matt2 gedrückt!
Ach nur, ach nur

Ein Viertelstündchen lang!

Ach! aber ach! das Mädchen kam
Und nicht in Acht das Veilchen nahm,
Ertrat das arme Veilchen.

Es sank und starb und freut sich noch:
Und sterb' ich denn3, so sterb' ich doch
Durch sie, durch sie,

Zu ihren Füßen doch.

Goethe.

49. 1 Expressing the humility of the violet; say, bowed down. 2 matt, faint, exhausted. Here factitive, pressed — till I, etc. Cf. 23, n. 78. and though I die.

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50. An meine Mutter, B. Heine,

Geborne' von Geldern.

1.

Ich bin's gewohnt,2 den Kopf recht hoch zu tragen,
Mein Sinn ist auch ein bißchen starr und zähe;
Wenn selbst der König mir ins Antlig sähe,
Ich würde nicht die Augen niederschlagen.

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Doch, liebe Mutter, offen will ich's sagen:
Wie mächtig auch mein stolzer Mut sich blähe,
In deiner selig süßen, trauten Nähe

Ergreift mich oft ein deʼmutvolles Zagen.

Ist es dein Geist, der heimlich mich bezwinget,
Dein hoher Geist, der alles kühn durchdringet,
Und blizend sich zum Himmelslichte schwinget?
Quält mich Erinnerung, daß ich verübet
So manche That, die dir das Herz betrübet,
Das schöne Herz, das mich so sehr geliebet!

2.

Im tollen Wahn hatt' ich dich einst verlassen,
Ich wollte gehn die ganze Welt zu Ende,
Und wollte sehn, ob ich die Liebe fände,
Um liebevoll die Liebe zu umfassen.

Die Liebe suchte ich auf allen Gassen,

Vor jeder Thüre streckt' ich aus die Hände,
Und bettelte um g'ringe Liebesspende,

Doch lachend gab man mir nur kaltes Hassen.

50. Née (her maiden name being) von Geldern. 2 gewohnt, accustomed. 3 Antlih, n. —es, -e, face, countenance. Syn.? wie auch, however. Cf. 82, n. 5, and note this use of auch, generally separated from the word with which it belongs, in the sense of ever. Here, mind.

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