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wir uns immerdar strecken, ohne es jemals in der Wirklich= keit zu sehen und zu erreichen. Am stärksten tritt daffelbe bei wohlgeordneten Gemüthern hervor in den Jahren der Jugend; da zeigen und brången alle aufstrebenden Kräfte hin auf das Ziel unwandelbarer Tugend, ewigen Friedens und ewiger Seligkeit, das so göttlich im Herzen leuchtet ; Aber wir finden es nie unter den Menschen, weil Sünde und Irrthum, von allen Seiten hemmend dagegen treten, › und immer kehren wir mit unserer heißen Sehnsucht getäuscht von jedem Orte, wo wir es anzutreffen hofften, zurück, bis endlich der Glaube uns zu demjenigen führt, in welchem Gottes Herrlichkeit sichtbar auf Erden erschienen ift. Dann versiegeln wir es auch, daß Gott wahrhaftig ist, daß die Sehnsucht nach dem Vollkommenen, die et in unsere: Brust ›gepflanzt hat, nicht lügt, daß das göttliche Urbild, welches aufgerichtet: ist in unserer Seele, kein Traum und keine Täuschung ist, sondern Wahrheit und Wirklich=' keit hat; denn es steht ja vor uns in dem, dessen Zeugniß. wir glaufend annehmen, und je inniger wir uns an ihn anschließen, desto mehr werden wir auch, durch seines Geistes Kraft in sein heiliges Bild verklärt. Fa so versiegelt jeder, der ihn gefunden hat, daß Gott wahrhaftig ist, so nimmt aus seiner Fülle jeder, der in der Finsterniß der Erde das Himmelslicht sucht, Wahrheit und Gnade, und wer mitten ir der Vergänglichkeit nach dem Unvergånglichen trachtet, das ewige Leben.

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O! m. g. Fr., möchten wir doch alle zu denen gehören, die da wahrhaft gelehrt find von dem höchsten aller Propheten und die sein Zeugniß also annehmen, daß sie

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von demselben in ihrem ganzen Wandel regiert werden. Was wäre dieses kurze, vergängliche, mühselige Leben an ders als ein unbegreifliches Spiel vorüber eilender Erschei= nungen; ein unüberschliches, Gewirre ohne Ordnung, ohne Maaf, ohne Ziel, stände nicht zum Troste für alle Ange fochtenen, zur Ermuthigung für alle Niedergeschlagenen, zur Vergebung für alle Sünder, zur Erquickung für alle Leidenden,in und über dem ganzen fündigen Geschlechte der. Menschen des größesten aller Propheten reine, hohe Gestalt! Amen, A Amenon

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XVIII.

Die königliche Herrschaft des Erlösers.

Joh. III, 34-36.

Welchen Gott gesandt hat, der redet Gottes Wort; denn Gott giebt den Geist nicht nach dem Maaß. Der Vater hat den Sohn lieb, und hat ihm alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubet, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohne nicht glaubet, der wird das Leben nicht sehen, sons

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dern der Zorn Gottes bleibet über ihm.

Diejenigen unter uns, meine andächtigen Freunde, welche bei unserer leßten gottesdienstlichen Versammlung gegen= wårtig waren, haben gewiß sogleich den innigen Zusam= menhang wahrgenommen, in welchem die verlesenen Worte mit denen stehen, die wir damals betrachteten. Da wurde uns der Erlöser dargestellt als der höchste aller Propheten, der von oben her komme und zeuge, was er allein gesehen

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und gehört habe, und der Evangelist machte uns zuletzt noch besonders aufmerksam darauf, wie jeder, der biefes Zeugniß annehme, es versiegele, daß Gott wahrhaftig sei. Wenn es nun hierauf in unserem Zerte unmittelbar heißt: welchen Gott gefandt hat, der redet Gottes Wort, so ist das zunächst nur eine Wiederholung des kurz zuvor Gesagten und gehört noch zur Beschreibung der prophetischen Thätigkeit des Erlösers; aber doch bilden diese Worte zugleich auch den Uebergang zu etwas Neuem. Dem Jünger, der vor allen übrigen an der Brust seines Herrn gelegen und am tiefsten in sein göttliches Gemüth und Leben hineingeschaut hatte, war es nicht genug, seinen Lefern den Gefeierten nur in einer Art seiner Thätigkeit zu zeigen, sondern es drångte ihn, das Bild seines gått lichen Freundes ganz so, wie es seine Seele füllte, hinzustellen in der ganzen Herrlichkeit seines Wesens und in der ganzen Majestät der ihm vom Vater verlichenen Macht. Daher wurde er denn von der Beschreibung der prophetischen Würde Christi ganz natürlich auf die Darstellung feines königlichen Amtes geführt, welches offenbar alles Höchste in sich begreift, was sich von ihm aussagen läßt. Als König wurde der Messias von seinem Volke erwartet, der Name selbst, den er führte, Messias und Christus, be deutet nichts anderes als Gesalbter d. i. König; einen KBnig hatte der Herr sich selbst genannt in seinem Verhör vor der heiðnischen Obrigkeit; konnte es also einen passenderen Ausdruck als diesen geben, um den Erlöser in der ganzen Fülle seiner Herrlichkeit und Macht darzustellen? Nun bedient fich freilich in unserem Text der Evangelift

dieses Ausdruckes nicht; dafür aber giebt er ein sehr um= faffendes Bild von der königlichen Herrschaft Chrifti, welche er ihrem eigentlichsten Wesen nach mit den Worten beschreibt: der Vater hat ihm Alles in seine Hand gegeben. So laßt uns denn heute mit einander

bie königliche Herrschaft des Erldfers fo betrachten, wie fein Jünger Johannes sie uns darstellt. Sie wird uns aber aus folgenden Gesichtspunkten gezeigt,

nämlich nach ihrem Grunde, nach ihrer D***nung

und nach ihrem Gipfel, und wir haben alfo darzulegen I. worauf fie ruht;

II. wie weit sie sich erstreckt, und
TIL welches ihre höchste Spikerist.

Wenn wir nun zuerst fragen: worauf ruhet denn die königliche Herrschaft des Erlösers? so haben wir darauf in unserem Tert die doppelte Antwort: sie ruhet auf der Fülle des Geistes in ihm und auf der Liebe feines Vaters.

1) In Beziehung auf das Erstere finden wir in unferem Lerte die Worte: Gott giebt ihm den Geift nicht nach dem Maaß. Unter dem Geift kann hier

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nichts anderes verstanden werden als der heilige Geist, das göttliche Wesen selber, wiefern es sich offenbart, wiefern es einen Menschen durchdringt und regiert und ein wahrhaft geistiges göttliches Leben in ihm schafft. Der ganze Uusbruck aber wird erst durch eine Vergleichung klar. Mittheilungen des göttlichen Geistes an die Menschen waren

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