ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

(V. 15 u. 16); Denn was ich ausübe, erkenne ich Sünde, die in ihm wohnt-jezt gleich einem fremden nicht. Damit ist nun deutlich die Offenba- bösartigen Beiwohner. Er stellt sich mit seinem Ich rung der Verdunkelung der Intelligenz und seinem Willen auf die Seite des Gesetzes und ausgesprochen. Es fehlt in diesem Zustande die He- sagt der schlechten Seite seines Zustandes ab. Zu begemonie des bewußten Geistes; aber das Bewußtsein tonen sind das eye wie das xarɛoyacoμai. Das dieses Mangels hat sich eingestellt. Meyer erinnert avro ist das, was er nach B. 16 mit seinem eigent an die Analogie des Sklaven, welcher als Werkzeug lichen Willen nun nicht mehr will. Aber in ihm seines Herrn handelt, ohne des eigentlichen Wesens wohnt zugleich die Sünde. Der Apostel unterscheidet und Zweckes dessen, was er thut, sich bewußt zu wer- zwischen dem eya und einer Ichheit im weiteren Sinne, den. So steht aber dieser Sklave hier nicht ganz, mit dem suoi bezeichnet, worin die Sünde wohnt. denn das weiß er wenigstens, daß er nicht vollbringt So Tholuck mit Recht gegen Krehl. Denn ich weiß, (roάoow), was er will oder möchte, und daß er viel- daß nicht wohnhaft. Nähere Bestimmung über das mehr thut, (now), was er haßt. Eins also dämmert Wohnen der Sünde in ihm. Dies ergibt sich daraus, ihm auf, daß er in düsterer Selbstverwirrung han- daß das Gute nicht in ihm wohnt, d. h. nicht in delt, und zwar im Widerspruch gegen ein besseres seinem Fleische. Zu beachten ist der negative Ausaber ohumächtiges Begehren und Verabscheuen. Der druck; wenn in einem sittlichen Wesen nicht Gutes Sinn der Stelle wird verwischt, wenn man mit Au- wohnt, so wohnt das Gegentheil in ihm, die Sünde. gustin, Beza, Grotius u. A. yvwoxa erklärt: ich Die odos ist hier firirt als die andere Seite des éya, billige. (Berufung auf Matth. 7, 23; Joh. 10, 14; welche mit diesem den ganzen Menschen constituirt. 2 Tim. 2, 19 u. A.) Hier liegt übrigens noch nicht Man kann die o jo§ aber weder mit dem Leibe, noch der Nachdruck auf dem Délɛiv (was Tholuck auf eine mit den Ivμiai des Leibes allein identifiziren bloße velleitas deutet, Meyer auf ein wirkliches, (die griechischen Väter). Tholuck führt dafür an die entschiedenes Wollen, das aber doch nur Theorie verschiedenen Ausdrücke év rois μeheo und V. 24 bleibe!) und μroeiv, sondern auf dem ov yirwonw. das owμa rov Fav. Aber auch diese Bezeichnungen Das Wollen ist hier das bessere Sehnen und Stre- sind nicht materiell zu verstehen. Die odos ist die ben des zur Innerlichkeit erwachten Menschen. Zu- endliche äußere Natur, Beziehung und Anschauungsvörderft wird sich der Sünder selber in den Wider weise, die endliche Richtung nach ihrer geistigen und sprüchen seines Thuns und Lassens ein düsteres sinnlichen Seite, wie diese allerdings ihre substantielle Räthsel. (Ueber die wunderliche Erklärung von Reiche: der sündliche Jude thut das Böse, welches der sündenfreie Jude nicht billigt, s. Meyer. Ebenso über Aussprüche, dem vorliegenden verwandt, bei Epiktet: o uèv Jéhεi (ó áμαoτávov) vv noiɛi, nai ó un délai, moiei; und Ovid: video meliora proboque, deteriora sequor. Noch andere Beispiele bei Tholuck S. 366.) Ueber die Erklärung unserer Stelle vom Wiedergeborenen bei Philippi, f. Tholuck S. 355. Die Wahl der Ausdrücke ist sehr fein: von dem wirklichen Félɛw im Geiste kommt es nicht zum konsequenten kräftigen лоάσσεv; selbst das μioɛiv aber kann ein minder starkes noiɛiv des Widerwärtigen nicht verhindern. Wenn ich aber was ich nicht will, das thue. Nun tritt über dem erkannten Zwiespalt zwischen Wollen und Thun die geistige Zustimmung zu dem Gesetz ein. Indem der Sünder sich auf die Seite seines erwachenden Wollens stellt mit seinem Urtheil, stellt er sich mit seinem Urtheil auf die Seite des Gesetzes. Dies ist der erste Ruck auf dem Wege der Selbsterkenntniß: Beistimmung zum Gesetz gegen das eigene Thun. Das Gesetz wird aber damit zugleich als gut erkannt im eminenten Sinne, als edel, idealisch über dem Leben stehend, xalós. Die gewöhnliche Fassung: ich räume dem Gesetze ein, daß es gut sei, vernachlässigt das avy", Meyer. Gegen die Beziehung des r vóng auf ovv, s. Tholuck. Ebendaselbst Citate aus Chrysost. und Hugo a. St. Vict. über den angeborenen Adel der Seele. (V. 16 und 17): Die Beleuchtung der Verdunkelung des Willens. Nun aber übe nicht mehr ich. Tholud: „,Nvvi Aug. nunc in statu gratiae - vielmehr die Bezeichnung der Schlußfolge." Es bezeichnet aber nicht blos eine Fort bewegung in der Betrachtung, sondern auch in dem dargestellten Subjekt. Die Intelligenz ist zuerst auf die Seite des Gesetzes getreten; jetzt thut dies auch der eigentliche Wille des Jch. Der Sünder unter scheidet zwischen seinem sya, was nun aus der Verdunkelung der Persönlichkeit auftaucht, und der

Basis in der äußeren oάok hat. Calvin deutet oogs hier von der menschlichen Natur; besser wäre zu sagen: in meiner Natürlichkeit. Flacianische, gnostische und manichäische Bestimmungen liegen von der Aussage des Apostels weit ab. Ein eigentliches „sittliches Wollen und Wirken" (Meyer) kann der Apostel als ayadóv in seiner oaos nicht gesucht haben, sondern nur die religiös-sittliche Virtualität oder Virtuosität. Aber auch diese vermißt er in ihr; woraus sich der entgegengesetzte Hang ergibt, ein pseudoplastischer Wille des Fleisches. Denn das Wollen ist mir vor der Hand. Nicht: „ist in mir vorhanden;" Meyer, der sich aber selber corrigirt, wenn er sagt: Paulus stellt die Sache so dar, als ob er in seiner Persönlichkeit, als in einer räumlichen Sphäre sich suchend, darnach umsehe. „Das déleiv liegt gleich bei ihm; vor seinem Blicke." Gleich hat er das Wollen vor Augen, aber das Gute vollbringen dies Kleinod kann er nirgend finden. Erklärungen: ich gewinne es nicht; kann es nicht 2c. (Estius, Flatt 2c.). Zu betonen ist erstlich das xarεQуázεodαι und zweitens das zadóv. Von der justitia civilis ist nicht die Rede, sondern von der Durchführung des Idealen. Das éya ist noch nicht der neue Mensch des Geistes (Phil.); es ist das bessere Selbst als ein erwachter sittlicher Wille, dem der gewohnte Hang des Fleisches überall die Zielpunkte verrückt und den Weg verlegt. (V. 19 u. 20): Die Offenba= rung der Verdunkelung und des Zwiespalts im unbewußten Lebensgrunde, d. i. im Gefühlsleben. Nach Tholuck und Meyer haben wir in diesen Versen nur Beweise für das Vorige. Meyer: V. 19 Beweis von V. 18, und V. 20 Beweis von V. 17. Allein das Neue V. 19 ist der starke Ausdruck: ó où déλw nanóv, touto noάooo. Dies deutet auf einen Springquell des bösen Handelns, der unmittelbar vom unbewußten Leben gegenüber dem bewußten ausgeht. Und dies ist das Dunkel des Empfindungslebens. V. 20 gibt denn auch den eigent lichen Urheber dieser Thaten des Menschen wider

[ocr errors]

"

seinen Willen an: es ist die in ihm wohnende Sünde, ich das Gute thun will 2c. (Grot., Limb., Winer). das habituelle Empfindungsleben. Auch von diesem Diese Fassung ist entschieden vorzuziehen sowohl dem in seiner Verdunkelung sagt er sich jetzt in seinem Ausdruck als dem Sinne gemäß. Denn hier löst sich hewußten Selbstgefühl, in seinem Ich, los. Nun das Eine Gesetz sogar in eine Gruppe von Gesezen aber steht gewissermaßen oder scheinbar eine fremde auf. Das Gesetz Gottes wird für den Apostel nunPersönlichkeit mit einem fremden Gesetz in ihm auf | mehr zum Gesetz seines Gemüthes, das fremdwider die erwachende Persönlichkeit seines inneren artige Gesetz in seinen Gliedern wird in seiner WirMenschen.— (V. 21 u. 22): Die Aufdeckung der kung zum Gesetz der Sünde. Dieser Gegensatz von inneren Zerrissenheit im Menschen über- Gesetz und Gesetz aber ist so furchtbar stark, daß er haupt; der Zwiespalt zwischen der wahren dem Apostel selbst wie ein Gesetz des sittlichen WiderPersönlichkeit und der Scheinpersönlich spruchs für sich erscheint. Und zwar eines furchtbar teit mit ihrem Scheingefeß. Ich entdecke starken Widerspruchs, denn gerade wenn er das Edle, also das Gesch. Schwierigkeit der Stelle, weshalb Hohe, Große thun will (z. B. die alttestamentliche Chrysostomus dieselbe dσagès ɛionuevov genannt, Theokratie schützen), dann gerade ist ihm das Schlechte Rückert ihre Erklärung aufgegeben. Erklärungen: zur Hand (die Verfolgung der Christen). Daher a. Das mosaische Gesetz ist gemeint; öre für weil. löst sich dies` Eine Gesetz nun auch auf in Zwei. „Ich finde also das Gesetz für mich, sofern ich gewillt Denn ich habe Lust an dem Gesetz Gottes. Tholuck: bin, das Gute zu thun, weil mir das Böse vorliegt." Die zwei in der Einen Schheit widerstreitenden D. h. deswegen ist das Gesetz für mich bestimmt, Mächte (B. 17) werden lokal vertheilt, die eine ist weil ich den Willen habe, das Gute zu thun, aber im Innern des Menschen, die andere draußen in den das Böse 2c. (Orig., Chryfoft., Theod. v. Mopsv., Gliedern; auf dem Wege von dem innern Menschen Theophyl., Bengel 2c. Meyer, auch Ulfilas. S. die zu dem äußern, d. i. zu den ausführenden Organen, Note bei Tholud S. 372: invenio nunc legem, wird der Wille gefangen genommen." Die genannten volenti mihi bonum facere, nam mihi adest Mächte aber nehmen hier concrete Gestalt an. Das malum). Man kann dafür sagen, daß dies aller- sittliche Urtheil V. 15 u. 16; der sittliche Wille dings auch den Ursprung des Gesetzes bezeichnet; oder das Ich B. 17 u. 18; die fittliche Innerlichjener Widerspruch hat dasselbe nöthig gemacht. Gleich keit V. 19 u. 20 ist jetzt zum innern Menschen wohl ist diese Erklärung durchaus unhaltbar. 1) Schon geworden, der seine Luft hat an Gottes Gesetz. Dem von Anfang, d. h. von B. 7 an, hat der Sprecher aber tritt eben jeßt die Sünde in den Gliedern mit gewußt, daß das Gesetz für ihn bestimmt ist. 2) Hier der Macht eines fremdartigen Gesetzes entgegen, so ist nicht mehr vom Gesetz für den Sünder die Rede, daß ein Riß durch sein ganzes Wesen geht, bei welsondern vom Verhältniß des Sünders zum Gesetz: chem sogar derselbe, der am Anfange des Prozesses Die Erklärung also ganz gegen den Zusammenhang. Sklave war, jest in Folge seiner ohnmächtigen Re3) Die Erklärung: jetzt habe ich das Gesetz entdeckt nitenz zum Kriegsgefangenen der Sünde wird. Der als ein Gesetz für mich, wäre wunderlich. 4) Das čow ävdownos ist nicht sowohl der vous oder tò Gesetz ist vorab auch für den, bei dem sich das Wollen voɛgóv (Theod. u. Gennad.) selbst, als vielmehr der des Guten noch nicht entwickelt hat, während für den im vous seinen Standpunkt, sein Prinzip erhier geschilderten Zustand die Gesetzesstufe bald zu wählende Mensch (erst am Schluß V. 25 ist dieser Ende geht. Hofmanns Modifikation macht die Sache Standpunkt wirklich gewonnen). Es ist auch in sonicht besser: Daß mir immer nahe liegt, das Böse fern der innere Mensch, als er sich fast verzweifelnd zu thun, läßt mich erkennen, daß das Gesetz mir, der aus dem Vorwerk seines äußern Lebens zurückzieht. ich es thun will, das Gute ist. Das hat er schon V. 12 Aehnlich wie die Griechen erklärt Lyra: in homine deutlicher gesagt. Eigentlich aber ist es auch hier noch duplex pars, ratio et sensualitas, quae aliter nicht entschieden, daß das Gesetz auch ihm das Gute nominantur caro et spiritus, homo interior et ist. Andere Fassung vom mosaischen Gesetz: Ich exterior. Erinnerung an den platon. Sprachgefinde also an mir, der ich das Gesetz zu thun gewillt brauch: Bei Plato und Plotin finden sich die termini bin, das Gute (Geset nämlich), daß mir das Böse ó slow ardowños, ó évτòs ά., ó álηins a. Thovorliegt (Homberg, Knapp, Klee, Olsh., Fritzsche 2c.). luck dagegen will unter dem o eow ȧvdo. nach Anaidts agente Bieberholung des früberen. 2lud ift logie son ὁ καινὸς ἀνθρ., ὁ κρυπτὸς τῆς καρδ. α. das noiɛiv to zalov nicht zu trennen. b. Das Ges (1 Petr. 3, 4) eher das ganze innere Ich des Menset bezeichnet hier eine allgemeine Norm, eine Noth-schen als ein einzelnes Vermögen verstehen, den inwendigkeit. Ich finde also an mir, der ich gewillt bin das Gute zu thun, das Gesetz, daß mir das Böse vorliegt (Luther, Beza, Calvin u. v. A., de Wette u. Phil.). Also wäre der Sinn derselbe, wie bei dem Ausdruckt Ersoos vóuos év rois méheoi. Dagegen bemerkt Meyer, nach dem ganzen Context könne vouos nichts anderes sein als das mosaische Gesetz. Eine abändernde Bestimmung trete erst mit V. 23 ein. Auch könne das ori suoi тò nanóv πagánɛitai nicht als vóuos dargestellt werden; es sei etwas Empirisches, eine Erscheinung. Weshalb aber kann denn der Apostel sogar die Regungen in den Gliedern ein Gesetz nennen? Weshalb den alten Menschen, der doch kein Mensch ist, einen Menschen? Auch bei dieser Faffung im Allgemeinen aber fragt sich, ob der Sinn ist: ich finde mir, oder an mir, das Gesetz 20. wie vorhin; oder ich finde das Gesetz, daß mir, der

[ocr errors]

nern Menschen, der vom Gewissen sich leiten läßt, den Gewissensmenschen. Die Sache ist jedoch damit nicht erledigt. Denn das ist keine Frage, daß der eigentliche wahre Mensch zu Gott geschaffen ist; dasselbe gilt ja auch von Fleisch und Blut, ontologisch betrachtet. Es fragt sich aber, welchen aktuellen Standpunkt der Apostel hier bezeichnet, und das ist nach seiner Antithese dieser, daß er sein inneres Wesen als den wahren Menschen von dem Gegensaßz und Widerstreit des Gesetzes in seinen Gliedern unterscheidet. In dieser Selbsterfaffung nun hat er seine Freude am Gesetz, was mehr ist als das ovμgnu V. 16. Meyer will auch hier in dem ovvydouai das Gesetz als ebenfalls sich mitfreuend bezeichnet finden, worüber f. Tholuck 367. Luther, Calvin u. A. haben hier die Bezeichnung des wiedergeborenen Menschen gefunden. Als Durchgangspunkt hat der hier bezeichnete

"

Standpunkt seine Wahrheit, doch ist er mißverständ- Vierter Absatz. Der Uebergang vom Gelich als Theorie und Grundgesetz des Lebens von set zum Evangelium (V. 24. 25). Charakteri den Dualisten fixirt worden. Ich erblicke aber stisch in Bezug auf das Verständniß ist es, daß man ein fremdartiges Gesch. Das Erblicken bezeichnet V. 24-25 hat in Parenthese seßen wollen bis zu sein Befremden. Wie das Erɛoov sich auch hier nuov; Grotius und Flatt V. 25 bis nμwv. — Thovon dem alov unterscheidet, dafür dient Gal. 1, 6 luck: Wie bei dem sittlich Leichtsinnigen eine solche u. 7 zur Erläuterung. Sowie dort das Eregov evay. täglich sich erneuernde Erfahrung den Absageruf an kein wahres Evangelium ist, so ist dieser Fregos vó- die Tugend hervorruft: „du bist mir zu schwer; nimm uos kein wahrhafter vóμos. Wie könnte auch das hin den Kranz und laß mich sündigen“, so bei dem eine wirkliche Gottesgesetz mit dem andern sogar sittlich ernsten Kämpfer den Angstruf nach einer Beauf dem beständigen Kriegefuß stehen? In mei- freiung und nach Siegeskraft". Wobei er noch hinnen Gliedern. Das nämlich in meinen Gliedern zusetzt: Gemäßigt erklingt dieser Angstruf bei dem wirksam ist. Fritzsche construirt: Das in meinen Herrn Ritter Michaelis: „Es ist die Klage eines Gliedern widerstreitet. Falsch: Denn der Streit ent- ängstlichen Juden, dem Paulus antwortet: „ich habe scheidet sich nicht in den Gliedern. Die odos, wie sie Gottlob nicht nöthig, so zu klagen“. Der innerlich geistig verstimmt die Basis der Begierden geworden sittliche Kämpfer aber, welcher einmal bis zu dieser ist, hat ihr Wesen in ihrer Vereinzelung, in der Ge- | Station gekommen ist, kehrt nicht leicht um. De Wette theiltheit ihrer Glieder; daher ist das Scheingesetz in sagt ganz treffend: aus dem Bisherigen folgt nun den Gliedern wirksam. Früher war dieses Gesetz das Bedürfniß der Erlösung, welches die Gnade Herrscher, und das éya war Knecht; jetzt, nachdem Gottes durch Christum befriedigt hat." — Ich elender das eye sich von der sündlichen oags als innerer Mensch. ralainwoos, eigentlich abgearbeitet Mensch für sich unterschieden hat, führt die Sünde (τhyvai лwoos, callum pati). Aehnlich den Bevon den Gliedern aus förmlich Krieg, aber mit der zeichnungen Matth. 11, 28. Es ist der Hülferuf der Geltendmachung eines Gesetzes, das sie als Gesetz Verzweiflung an der eignen Gerechtigkeit, der vollder Natur oder auf ähnliche Weise bezeichnet. Gleich endeten Buße, die im Begriff ist, sich in den Glauben zeitig mit der Thatsache, daß der Kämpfende das mo- zu verwandeln, den aber das Gesetz nicht geben kann. saische Gesetz wieder als den Ausdruck seiner innern Die Buße fragt, der Glaube antwortet. (Reiche's Gesetztheit anerkannt und zum vóμos seines vovs, Erklärung: der Hülferuf der jüdischen Menschheit, seines persönlichen Bewußtseins gemacht hat, hat die wonach dann Kap. 8, 1 ein Erlöster antwortet. Das Sünde sich den Schein eines in den Gliedern gel- bei soll evzatora bis nur ein Glossem sein.) — tenden Naturgesetzes gegeben. Sie widerstreitet dem Wer wird mich erlösen. Púouai Septuaginta pro innern Menschen und überwindet ihn; das Ich sieht, in 2c. Es bezieht sich sowohl auf die prins sich gefangen in ein fremdartiges Gesetz, was nun frech als Gesetz der Sünde hervortritt, d. h. die zipielle Erlösung, wie eben in unsrer Stelle, als auch Sünde will sich nun geltend machen als eine unüber auf die fortgehende und die schließliche Erlösung, Matth. 6, 13. windliche Fatalität. Von diesem Leibe des Todes. Meyer will den Genitiv vóuos tov voós nicht subjektiv nehmen, sondern lokal. Erklärungen: Verbindung des roúrov mit ouaEr will ihn ferner von dem vouos tov Fɛov (gegen Calv.); mors velut corpus quasi res per se subTOS. 1) Die Universitas vitiorum. (Ambroj., Ufteri, Köllner 2c.) unterscheiden, ohne zu bemerken, daß sich jetzt der vou. 7. 9. in dem vou. T. voós resistens (Piscator, Crell). Wie das Rabbinische 513 produzirt hat. Der vous bezeichnet eben das denkende und sittliche Bewußtsein, welches den Kern der Persönlichkeit constituirt. Ferner heißt es bei Meyer: nicht der inwendige Mensch werde gefangen genommen, denn der bleibe an und für sich betrachtet immer dem Gesetze Gottes dienstbar (V. 25), sondern der Mensch der Erscheinung. Aber von dem Menschen der Erscheinung geht ja die Kriegführung aus! Richtig freilich ist, daß in τæ vóμ. tys àμaot. das to vou. nicht instrumental ist (nach Chrysost. u. A.), sondern den Dat. commodi bezeichnet. Ueber die verschiedenen Unterscheidungen zwischen dem Gesetz in den Gliedern und dem Gesetz der Sünde s. Meyer 228 (Föllner: Forderungen der Sinnlichkeit und die Sinnlichkeit selbst). Wir unterscheiden zwischen dem ersten Anschein und der schließlichen Erscheinung: Das Gefeß in den Gliedern gibt sich aus oder erscheint dem Sünder zuerst als Gesetz der Natur; dadurch nimmt es ihn gefangen und es erscheint ihm dann schließlich als Gesetz der Sünde, Nomos der Anomie, der Unnatur. Mit der Deutung auf den wiedergeborenen Menschen hängt es zusammen, wenn Pareus unter den en die pars nondum regenita verstanden hat. Wenn Calov und Socin meinten, die facultates interiores seien mit einbegriffen, so deuteten sie darauf hin, daß nicht die uen für sich, sondern nur im Zusammenhang mit geistigen Dispositionen, den Schein einer bösen Heteronomie bilden können.

corpus mortis pro ipsa morte (Socin, Schöttgen).
Wolf: mortifera peccati massa. Flatt: Das Sy-
stem von sinnlichen Neigungen, welches Ursache des
Todes ift. Gegen diese Erklärungen bemerkt Thol.:
aber der Leser wird die Voraussetzung mitbringen,
daß oua in keinem anderen Sinne gemeint sei als
oua auαgrías, tò vnτòv oua Kap. 6, 12. Wir
bemerkten jedoch schon, daß diese beiden Begriffe
grundverschieden sind. Die vorstehende Erklärung
bedarf nur einer genaueren Begründung. 2) Dieselbe
Verbindung des TOUTOV mit ouatos. Der Sinn:
Sterblicher Leib a. Sehnsucht nach dem Tode
(Chrys., Theodoret, Erasm., Koppe u. A.) nach
Meyer; wogegen Thol. berichtigend: sie haben nicht
auf der negativen Seite den Wunsch nach Befreiung
von dem Lodesleibe gemeint, sondern auf der post-
tiven Seite den Wunsch nach Verklärung, Ueberklei
dung des Leibes. b. Olshausen: der Geist möge den
sterblichen Leib lebendig machen u. s. w. 3) Der Tod
als ein Ungeheuer mit einem Leibe vorgestellt,
ches das éy zu verschlingen droht" (Reiche), Ver-
bindung des Tovrov mit Davátov. Von dem Leibe
diefes Todes. (Vulg., Ulf., Luther, Fr., de Wette,
Thol., Meyer.) a. Faváros ist gleich vitiositas
(Calvin u. A.); b. „Tod heißt er hier den Jammer
und die Mühe im Streit mit der Sünde" (Luther);
c. de Wette: wer wird mich retten von dem Leibe
dieses Todes, d. h. von dem Leibe, welcher vermöge

wel

der in ihm wohnenden oder herrschenden Sünde dem Dagegen wird von Andern (de W., Meyer u. A.) Tode und Elende unterworfen ist. Hinweisung auf mit Recht auch die Danksagung in Betracht gezogen; 2 Kor. 5. Fritsche ähnlich. d. Meyer gibt sogar gleichwohl finden beide nur eine Recapitulation des zwei Erklärungen: „Wer wird mich retten, so daß Vorhergehenden von V. 14-24 in unserm Wort, ich dann nicht mehr von dem, einem so schmählichen welche nach Meyer gerade aus dem zuletzt vorhers Tod als Sitz dienenden Körper abhängig bin. Oder gehenden evzαoiora felgen soll. Das Wort des mit andern Worten:,,Wer wird mich aus der Ab- Apostels spricht aber nicht den bisher dargestellten hängigkeit vom Sündengesetz zur sittlichen Freiheit Zwiespalt aus, sondern die nunmehr schließlich retten, so daß dann mein Leib nicht mehr diesem festgestellte Alternative. Auch hier kommt man schmachvollen Tode zum Sitz dienen wird". Will mit der so naheliegenden Annahme einer Breviloman den Leib vom wirklichen Leibe verstehen, so quenz und mit den nächstliegenden Ergänzungen tommt man mit allen Windungen nicht aus dem über die scheinbare Dunkelheit hinweg. Wir lesen äußeren Todesbegehren heraus. Unter den Aus- tã μèv voï dovlevav dovlevw; bei tỷ dè oɑoxí legern Nr. 1 nähert sich Krehl am meisten unsrer hat der Apostel sogar das dovlevo ausgelassen, ein Auffassung. Dieses owua ist der Organismus Beweis, daß Beides in Gedanken gesetzt werden kann. der Sünde. Die einzelnen Momente der Vorstel- Also: diene ich im vovs, so diene ich dem lung von einem pseudoplasmatischen Menschenbilde, Gescß Gottes, diene ich aber (oder würde welches die Sünde als eine der menschlichen Natur | ich dienen) im Fleisch, só diene ich dem Geinbärent gewordene Macht aufgestellt hat, stellen wir hier zusammen:

1) Der alte Mensch, der kein wirklicher Mensch ist. Kap. 6, 6 u. A.

2) Der vous Tys σagnós, der kein wahrer vous ist. Kol. 2, 18.

3) Das goóvnμa tñs σagnós, das kein wahres roovnua ift. Kap. 8, 6.

4) Das owμn Tès àμagtías, das kein wahres owμa ist. Kap. 6, 6.

5) Das owμa tov Javátov, das kein wahres oua ist. Unsere Stelle.

6) Der vóμos év tois μéheσi, der kein wirklicher vóuos ist. Kap. 7, 23.

7) Die μeln, die keine wirklichen μeln sind. Kol. 3, 5.

8) Die odos, die etwas anders ist, als die äußere oags. Röm. 8, 8.

9) Der Favaros, der etwas anders ist, als der physische Tod. Röni. 8, 6.

Thol.: Ueber den Ausruf V. 24: „blos aus Versetzung in frühere Erlebnisse erscheint uns der Ausruf nicht wohl erklärlich, sondern nur daraus, daß die noch fert und fort gefühlte Reaktion des alten Menschen der vorangegangenen Schilderung als Folie gedient hat". Danksagung sei Gott. Diese Lesart entspricht dem vorangehenden Ausruf viel mehr als ɛvzapiora. Diejenigen, welche den Unwiedergeborenen auch noch am Schlusse so stehen lassen, kommen mit diesem zweiten Ausruf in Verlegenheit. Daher die Annahme einer Parenthese (Rückert, Fritsche), oder einer conditionalen Fassung (Erasmus, Semler). Wenn das nicht geschehen wäre, so wäre ich auseinander gerissen, mit dem Geiste dem Gesetze Gottes zu dienen, mit dem Fleisch der Sünde. Meyer bemerkt: wofür er Gott danke, werde nicht ausgesprochen. Das Wofür ist aber durch den Context deutlich genug angezeigt, wie Meyer auch weiter hin hervorhebt. Auch dadurch ist es angezeigt, daß er Gott durch Jesum Christum den Dank darbringt. Mithin also ich derselbe. Bei dieser schwierigen Stelle handelt es sich um zwei Fragen: 1) schlußt sich das Gesagte an die vorhergehende Danksagung an, oder an V. 24? 2) was heißt demzufolge: avròs kyo? Nach Einigen kommt die Danksagung gar nicht in Betracht; die Worte schließen sich an . 24 an (Rück., Fr.). Damit wird das Wort nur zu einem abschließenden Urtheil über den elenden Zustand unter dem Geset, eine Erklärung des vollendeten Zwiespalts, worin der Mensch unter dem Gesetz sich befinde.

--

set der Sünde. Entweder oder! Dafür spricht zuvörderst das avròs éɣá. Eine Recapitulatien des Vorigen ist damit nicht zu vereinigen. Denn da heißt es: vvvì dè ovnéti éya 20. (vergl. V. 20). Das Resultat des Bisherigen ist dieses, daß jetzt zwischen dem Stchen im vous, d. h. im Prinzip des vous und dem Stehen im Fleisch, d. h. im Prinzip des Fleisches bestimmt unterschieden ist, daß er aber auch durch Christum die Macht gewonnen hat, im Prinzip des vous zu stehen. Daraus folgt die These: ich, derselbe Mensch kann einen doppelten Standpunkt haben. Wenn ich aus dem vois herauslebe, so diene ich dem Gesetz Gottes in Wahrheit, wenn ich aber im Fleisch lebe, auch in der Form des Gesetzesdienstes, so diene ich den (Schein -) Gesetz der Sünde. Mit andern Worten: das Leben im vous ist das Leben in Christo, das Leben im Geist, und wie die Liebe des Gesetzes Erfüllung (fiche Kap. 13, 8). Daher folgt einerseits, daß nichts Verdammliches ist an den Menschen dieses Standpunktes. Es folgt aber auch die Consequenz, daß sie entschieden ihrem Prinzip gemäß leben müssen. Leben sie aber rein im vous, so muß der Leib als Prinzip tedt sein, das heißt, als Prinzip schlechthin indifferenzirt sein, und nichts zu sagen haben, um der Sündhaftigkeit willen, die ihm inhärent ift (s. Kap. 8, 10). Das gilt aber nur von dem diesseitigen Leibe, der mit dem Hang der Sünde behaftet ist. Es ist ihm nicht zu trauen, es fehlt ihm die Virtuosität des Einklangs mit dem Gesetz des Geistes, daher muß der Christ ihn schlechthin als einen unfreien Knecht in Zucht und Aufsicht halten. Diese Ordnung ist aber auch vorübergehend, insofern die sterblichen Leiber durch den Geist des auferstandenen Christus wieder lebendig gemacht werden sollen. So wie nun die Auferstehung selbst dem Jenseits und tem Einstens angehört, also auch die Vollendung ter Virtuosität des Leibes, sein Mitverschtwerten in die herrliche Freiheit der Kinder Gottes. Wie aber der Keim des Auferstehungsleives schon diesseits in dem Gläubigen lebendig geworden ist und gemehrt wird, so auch die religiös sittliche Virtuosität in seinem Leibe. Bei allem Conflict des Leibes mit dem Gesetz des Geistes soll einzig nur dieses entscheiden, und zwar nicht sarkisch in gesezlichen Mortifikationen, sondern pneumatisch in einem kynamischen für todterachten (s. Kap. 6,1ff.). Das heißt in einem kräftigen Hinweggehen über die gases des Leibes mit den Werken des Geistes (i. Kap. 8, 13). Verschiedene Erklärung des avròs ¿yo. 1) Ich selbst, Paulus. Selbstdarstellung des

laß dich nicht gelüften als die Wurzel aller Gebote ansieht, von dem Stande des Unwiedergeborenen zum Stande des Wiedergeborenen. Es ist nicht von einem permanenten Zustand, sondern von einer Bewegung und Krise die Rede; daher auch zuerst im Präteritum, dann im Präsens. Die Mitwirkung der Verheißung sowie der Hoffnung bei diesem Todesprozeß, der zum Leben führt, ist zwar vorausgesetzt, aber deswegen wohl nicht mit beschrieben, weil sich für den Gesetzeskämpfer Alles zuvörderst noch in Gesetz verwandelt, auch die Verheißung, das evangelische Element selbst, während umgekehrt der endlich triumphirende Glaube dann auch (nach Origenes) das Gesetz in lauter Evangelium verwandelt.

3) Man darf nicht übersehen, daß der Apostel hier einen Stufengang beschreibt, dessen Gliederung in den Erläuterungen hervorgehoben ist, und zwar einen Stufengang, der scheinbar abwärts führt bis zur Berzweiflung, zum Todesgefühl, eben damit aber in Wahrheit aufwärts führt zum wahren Leben. Es ist der Weg der göttlichen Traurigkeit zur Seligkeit, die Höllenfahrt der Selbsterkenntniß nach Luther, welche der Himmelfahrt mit Christo als ihre Vorbedingung vorangeht.,,Ach was bin ich, mein Erlöser, täglich böser, find ich meinen Seelenstand". Die volle Erscheinung des Aussaßes auf der Oberfläche des Körpers ist das Symptom seiner Heilung.

Apostels zum Exempel für die Andern (Cassian, von dem Leßteren, sondern sie schildert den Prozeß, Pareus, umbreit); 2) ego idem. Hervorhebung den lebendigen Uebergang eines Menschen, der das des Zwiespalts in Ein und demselben Menschen Gesez innerlich, also recht versteht, und das Gebot: (Erasmus, Calvin u. A.); 3) ille ego. Zurückweisung auf das früher von sich Ausgesagte (Fr., de Wette); 4) ich allein, d. h. insoweit ich ohne die Vermittelung Chrifti bin (Meyer, Baur, Hofmann); 5) was er bisher als Erfahrung der Menschheit bezeichnet, bezeichne er jetzt als seine eigne (Kölln.). Am meisten zutreffend erklärt Olshausen:,,Er dankt dem Urheber des Erlösungswerks, Gott dem Vater durch Christus, den er nun von Herzen seinen Herrn nennen kann. Mit dieser Erfahrung tritt nun ein ganz veränderter Zustand im Innern des Menschen ein, dessen Wesen der Apostel im Folgenden schildert bis zur gänzlichen Vollendung, auch der Leiblichkeit (Kap. 8, 11)." Früher, heißt es weiter, spiegelte sich zwar das göttliche Gesetz im vous ab, und im inwendigen Menschen regte sich der Wunsch, es halten zu können, ja die Freude daran, aber es fehlte die Hauptsache, das natεoyageo dai.,,Durch die Erfahrung der erlösenden Kraft Christi aber, wodurch der vous gekräftigt wird, sieht sich der Mensch in Stand gesetzt, wenigstens mit der höchsten und edelsten Potenz seines Wesens dem göttlichen Geseß zu dienen". Indeffen bleibe die odos noch dem Gesetze der Sünde unter worfen. Daher daure der Kampf auch im Wiedergeborenen noch fort, aber gewöhnlich sei er doch siegreich in Christi Kraft. Damit geräth Olshausen wieder einigermaßen aus dem Gedankengange des Apostels heraus. Wie der Christ sterben soll von der Voraussetzung seines Gestorbenseins mit Christo aus, so soll er leben von der Vorausseßung seiner Auferstehung mit Christo aus, und also auch kämpfen von der Voraussetzung des Sieges aus (f. 1 Joh. 5, 4). Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat". Behält auch für die Heiligung des Christen die Losung ihr Recht: kämpfen zum Siege hin, so ist es doch dem evangelischen Standpunkte gemäß, daß dies geschieht von der Voraussetzung aus: kämpfen von dem Siege aus, oder gemäß dem Prinzip elvai er Xoita. Nicht ohne Grund aber sieht Olshausen in V 25 den Anfang des Abschnittes Kap. 8; er bildet wenigstens den Uebergang zu demselben. Dem Gesche Gottes. Erst wenn der Mensch von dem Gesetz in seiner äußeren Gestalt frei geworden ist, dient er wahrhaft dem Gesetz Gottes nach seinem wesentlichen Gehalt (siehe Kap. 3, 31; 13, 8). (Reiche: der vous sei der ideale Jude, das Fleisch gleichsam der empirische). Noch ist zu bemerken, daß das avròs ¿yw ausdrückt, jetzt sei die Zeit der Entscheidung gekommen. Unter dem Gesetze konnte ein Schwanken zwischen dem besseren y und dem falschen stattfinden; nach der Bekannt schaft mit Christo aber wird das eigentliche ganze eya entweder im vous oder im Fleische leben; Gott dienen, oder der Sünde. Aber auch die äußerliche Gesetzlichkeit, Christo gegenüber gestellt, ist nun ein Leben im Fleisch (siehe Kap. 6, 14; Gal. 5, 3 ff.; Rol. 2, 18).

Dogmatisch ethische Grundgedanken.

1) S. die obige Uebersicht, sowie die Vorbemerfungen.

2) Die Stelle handelt nach dem Obigen weder durchweg vom Unwiedergeborenen, noch vom Wie dergeborenen, noch theilweise von dem Ersteren und

4) Das Gesetz bewirkt nicht nur Erkenntniß, sondern auch Offenbarung der Sünde, ihre volle Entwicklung und Erscheinung, nicht aber ihre Genesis. Es fördert ihren Prozeß zum Gericht, um den Sünder rettungsfähig und rettungsbedürftig zu machen. So correspondirt es mit dem Walten Gottes in seinen Prüfungen und Verhängnissen, die auch den Menschen immer mehr zur Entfaltung seines innern Standpunktes treiben. Nur ist das der Unterschied, daß das Gesetz als geistige Wirkung in das ideale Heilsgericht hineintreibt (,,so wir uns selber richten 2c."), während die Leitung des Menschen durch Prüfungen und Versuchungen vorwaltend reale Fluchgerichte zur Folge hat. Aber auch darin correspondiren noch das Gesetz Gottes und die Schickung Gottes miteinander. Den Auserwählteren wird auch der Lichtstrahl des Gesetzes schon zum Blitzstrahl, der sie vor dem Thron der Gnade niederwirft, den härteren Naturen muß vielfach erst der Blißstrahl, welcher ihre irdische Herrlichkeit vernichtet, zum erleuchtenden Lichtstrahl werden. Ein Grundgedanke des Apostels ist, daß die dμagria, welche in die Natur des Menschen sich verkleidet hatte, genöthigt wird durch das Gesetz, sich als лagáßaois, als tödtliche Unnatur im Menschenleben zu offenbaren. So treibt das Gesetz die Schlange aus dem Busch.

5) Ueber die verschiedene Bestimmung des Begriffs der Unwiedergeborenen und der Wiedergeborenen s. Tholuck 344. Offenbar ist nach Röm. 8 die viodeoia das Resultat der prinzipiellen Wiedergeburt, welche also durch die Rechtfertigung zur Entscheidung kommt. Diese ist nun nach vorwärts zu unterscheiden von der peripherischen schließlichen Wiedergeburt in der Auferstehung Matth. 19, 28, nach rückwärts von der geistlichen Zeugung des Menschen durch das Wort Gottes als dem Samen der Wiedergeburt, welche mit der kräftigen, das heißt im Innern haftenden Berufung des Menschen durch Gesetz und Evangelium

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »