ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

forschlich; nicht schlechthin und für immer verhüllt, sondern ohne das Licht der Offenbarung dem Men schen verborgen, durch den Geist aber, der auch die Tiefen der Gottheit durchforscht, denen geoffenbart, die Gott lieben (V. 33-36).

[ocr errors]

sein müsse. Wir sehen 1) wovon es ausgehen und 2) wohin es führen müsse. Ranke: Wie lernt man sich in das Unbegreifliche der Wege Gottes finden. 1) Auf dem Wege der Demuth; 2) auf dem Wege des Vertrauens. Petri: Was gebührt uns der Unbegreiflichkeit Gottes gegenüber? 1) Daß wir in unserem Urtheile bescheiden; 2) daß wir in unserer Gesinnung demüthig; 3) in unseren Werken treu seien. Kapff: Die heilige Dreieinigkeit 1) zwar eine unergründliche Tiefe; 2) aber für den Glauben eine unerschöpfliche Lebensquelle. Flo= rey: Die Unbegreiflichkeit Gottes ein von uns wohl zu beherzigender Fingerzeig. Sie ist 1) ein Fingerzeig auf die Beschränktheit unseres Geistes, daß wir dadurch vor unnüßen Grübeleien uns warnen lassen; 2) ein Fingerzeig in die Schrift, daß wir dadurch zum Festhalten an dem geoffenbarten Worte Gottes uns bewegen lassen; 3) ein Fingerzeig hin zur Ewigkeit, daß wir dadurch an die zu erwartende vollkommenere Erkenntniß in der künftigen Welt uns erinnern lassen. Schult: Die Wege des Herrn. 1) Wie sie Gott vor unseren Augen verherrlichen; Zur Perikope am Sonntage nach Trinitatis 2) wozu uns die Herrlichkeit auffördert, die sich in (V. 33—36). — Wolf: Wie unser Nachdenken über | seinen Wegen kundgibt. die unerforschlichen Rathschlüsse Gottes beschaffen.

Heubner: Ausdruck der tiefen Bewunderung der göttlichen Weisheit, die sich in der Leitung der menschlichen Schicksale offenbart (V. 33-36). Schleiermacher: Die Betrachtung der Ordnung des Heils, daß Gott Alles beschloffen hat un- | ter den Unglauben, wird auch uns nothwendig zur Bewunderung der göttlichen Weisheit. 1) Es macht das Wesen diefer göttlichen Ordnung des Heils und der Erlösung durch Christus aus, daß Gott Alles beschlossen hat unter den Unglauben. 2) Darin ist am allermeisten die göttliche Weisheit anzuerkennen und zu bewundern (V. 32 u. 33). — Schweizer: Die unergründliche Tiefe der Weisheit Gottes. 1) Wir vergegenwärtigen uns in Demuth diese unergründliche Tiefe; 2) wir richten uns auf an dem Glauben, daß doch Wege der göttlichen Weisheit darin verborgen sind (V. 33).

Zweiter Theil.

Das praktische Thema: Der Beruf der römischen Christen, auf Grund der erfahrenen Erlösung, oder der universellen Barmherzigkeit Gottes (die sich Aller erbarmen will), den lebendigen Gottesdienst in der Vollziehung des realen Brandopferdienstes darzustellen und ein universelles christliches Gemeindeleben zu bilden, zur Verwirklichung des Berufs aller Völker: Gott zu loben und zu preisen; damit sie also auch den universellen Beruf des Apostels erkennen und unterstützen. Dem entsprechend ist die Empfehlung seiner Genossen, Gehülfen und Freunde in der Bestellung seiner Grüße an sie, und gegenüber die Warnung vor judaisirenden oder auch paganisirenden Frrgeistern, Rap. 12, 1-16, 20. Der Schluß. Die Grüße der Freunde. Segenswunsch. Amen (V. 21—27).

Literatur: Borger, dissertatio de parte epistolae ad Romanos paraenetica.

Lugd. Bat. 1810.

Erste Abtheilung.

Der Beruf der römischen Christen zu einem universell-chriftlichen Verhalten.

[merged small][ocr errors]

Erster Abschnitt: Das praktische Thema (Kap. 12, 1 u. 2). Das rechte Verhalten der Christen gegen die Gemeinschaft der Brüder zur Begründung eines einheitlichen Gemeindelebens (V. 3—8).

So ermahne ich euch nun, Brüder, kraft der Erbarmungen Gottes, darzubringen [eigentlich: 1 dargestellt zu halten, nagaorñoa, Aoristform] eure Leiber zum lebendigen, heiligen, Gott wohlgefälligen [Brand] Opfer, welches sei euer vernünftiger [geistiger] Gottesdienst. *Und euch nicht 2 [äußerlich] zu formen1) gleichförmig mit dieser Welt, sondern euch [innerlich] umzuwandeln durch Erneuerung des [eures 2] Gemüthes, dahin (nämlich), daß ihr [selber] prüfet, welches sei der Wille

1) Die von Sadmann unb Meyer vorgejogenen 3ufinitioformen: συσχηματίζεσται unb μεταμορφοῦσθαι haben zweierlei für sich: 1) bedeutende Codd. A. B**. D. 11. A.; 2) den innigen Zusammenhang mit dem ersten Verse. 2) Der Zusaß vμæv ist nach den angeschensten Codd. von Lachmann und Tischendorf beseitigt worden. Lange, Bibelwerk. N. T. VI. 2te Aufl.

16

3 Gottes: das Gute, und Wohlgefällige, und Vollkommene. *Denn ich verordne [sage bestimmend, defretire] kraft der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, einem Jeden unter Euch [Christen zu Rom], daß er nicht [ungebührlich] von sich halte über das hinaus, was sich geziemt zu halten, sondern daß er sich verhalte zum [weisen] Maßhalten; ein Jeder, wie ihm Gott hat zuge 4 theilt das Maß des Glaubens. *Denn gleichwie wir an einem Leibe viele Glieder haben, aber 5 nicht alle Glieder die gleiche Verrichtung haben, *also sind wir die Vielen ein Leib in- Christo; 6 was 1) aber das Einzelne anlangt, unter einander sind wir Glieder [Keiner ist Haupt]. *Indem wir handhaben verschiedene Gaben der Gnade [Charismen], nach der Gnade, die uns gegeben ist: Sei es die Prophetengabe [Prophetie], gemäß der Analogie [Uebereinstimmung] des 7 Glaubens. *Sei es das Dienstamt, im Amtsdienst: sei es [nämlich] der Lehrer: in 8 der Lehrthätigkeit; *sei es der Vermahner: in [der Wahrnehmung] der Vermahnung; (1) der Spendenvertheiler: in reiner Absicht [Einfalt]; (2) der Vorsteher: in Sorg samkeit; (3) der Barmherzigkeit Uebende [Trostspender]; in Freudigkeit.

"

1-6;

Exegetische Erläuterungen. nicht aus dem ganzen vorherigen didaktischen Theile Uebersicht: Das praktische Thema, wel- fich ergeben (wie Calvin, Bengel, de Wette, Phil. ches den ganzen zweiten Theil beherrscht. Das rechte. A. wollen), sondern aus Kap. 11, 35 u. 36. Es Verhalten des Christen, oder der Beruf der (römi- ist aber zu bemerken, daß der Schluß von Kap. 11 schen) Christen zum lebendigen Gottesdienst, V. 1.2; die organische Spitze der ganzen dogmatischen Aba. das rechte Verhalten gegen die Gemeinschaft der theilung bildet, besonders aber V. 32, woran Rüd. Glaubensbrüder, die Gemeinde (Kirchenpflichten), die Wahrnehmung des praktischen Thema's des u. A. haben anknüpfen wollen. Bei Chol. mangelt V. 3—8; b. das rechte Verhalten der Christen in Apostels, wenn es heißt:,,Der Apostel hatte die allen persönlichen Beziehungen, V. 9—21; c. gegen Gewohnheit, dem Hauptinhalte, also dem Didattidie Obrigkeit (Staatspflichten), Kap. 13, d. gegen die Welt überhaupt. Die Anerkennung der schen, einige Ermahnungen folgen zu lassen." Rechte der Welt und der Rechtsgemeinschaft mit ihr. Kraft der Erbarmungen Gottes (Kap. 15, 30; 1 Kor. Scheidung dagegen von dem ungöttlichen Wesen der 1, 10; 2 Kor. 10, 1). Der objektive Grund der gött Welt, V. 7-14; e. die rechte Bethätigung des lichen Erbarmung in ihrer Heilserfahrung wird zum lebendigen Gottesdienstes und seines Universalis fubjektiven Grunde seiner Ermahnung gemacht. Er mus in der Ausgleichung der Differenzen zwischen bezieht sich auf die Erfahrung der göttlichen Erbarden Schwachen" und den „Starken", Kap. 14, 1 mung, ihre Consequenz und ihr Licht und Recht, bis 15, 4; f. Ermahnung zur Einmüthigkeit aller wie wenn er sagte: Namens der göttlichen ErbarGlieder der Gemeinde zum Lobe Gottes, auf Grund mung. Es ist nur der Unterschied, daß bei der Beder Gnade Gottes, zur Verwirklichung der Bestim-theurung dia, bei, der Sprechende den Gegenstand mung aller Völker, Gott zu preisen, Kap. 15, 5-13. der Betheurung so zu sagen selbst als Motiv und Zur Uebersicht. S. auch die Ueberschriften. Motor rèden läßt. Der Blur. oixtiquoi entspricht Meyer: Allgemeine Ermahnung zur Heiligung." dem hebräischen □¬277; der Apostel hat aber auch Diese,allgemeine" Ermahnung ist aber doch sehr im Vorigen eine dreifache Gradation der göttlichen charakteristisch bestimmt, gemäß dem charakteristischen Gnadenerweisung aufgeführt. — Darzubringen; a Grundgedanken des ganzen Briefes, und zwar sowohl gaornoai. Der Ausdruck, welcher von der Hinstelnach seiner sachlichen als nach seiner persönli- lung des Opferthiers vor den Altar gebräuchlich chen Beziehung. Nach der sachlichen Beziehung hat war, spricht den Gedanken der völligen Hinge der Apostel im ersten Theile gezeigt, daß das Ver- bung und Bereitschaft aus, die einerseits gar derben der Welt darin besteht, daß sie aus dem le- nichts zurückhält, andererseits aber auch nicht in eigenbendigen Gottesdienst herausgefallen ist, und daß mächtiger Tödtung des Opfers vorgreift. — Eure daher auch die Erlösung eine Wiederherstellung der Leiber. Die Bereithaltung des Leibes zur Opferung, Grundprinzipien des lebendigen Gottesdienstes ist. wie es Gott gefällt, ist der Ausdruck für das höchste Demgemäß wird nun auch die ganze Heiligung der Maß der Hingebung alles Irdischen und Zeitlichen. Christen als die Entfaltung eines Lebendigen gei- Erklärungen: 1) Bildliche Bezeichnung der Persön stigen Gottesdienstes dargestellt. Nach den persönlichkeit selbst, gemäß dem Bilde vom Opfer (Beza, lichen Beziehungen aber zeigt der Apostel, wie die de Wette u. Phil.); 2) im eigentlichen Sinne die römische Christengemeinde fich zu einer Gemeinde Leiber, da im zweiten Verse die Heiligung des des lebendigen Gottesdienstes ausbilden soll, um die Ausbreitung desselben in aller Welt zu vermitteln und zwar als ein Centralorgan des Apostels, der in der Ausbreitung dieses Gottesdienstes in aller Welt seinen Beruf erkannt hat.

"

1. Das praktische Thema (V. 1 u. 2). Aufforderung zur Entfaltung des durch die Erlösung wieder hergestellten Gottesdienstes. So ermahne ich euch nun. Das ovv soll nach Meyer (auch Thol.)

1) Meist beglaubigt vò dè, ftatt ó dè.

[ocr errors]

vous dazu kommt (Fr., Meyer); 3) die finnliche Natur des Menschen, die ihn zur Sünde zieht (Köllner u. A.). Gegen Nr. 1: der Apostel redet zu Gläubigen nach apostolischem Fuß und Maß, die nach Kap. ihr persönliches Leben schon in den Tod gegeben ha ben. Der Leib ist nun aber Organ und Symbol aller Einzelmomente, welche in Folge dieser prinzipiellen Opferung auch müssen geopfert werden. Gegen Nr. 2 Coccejus: non possumus offerre corpus

[graphic]
[ocr errors]

sine anima. Das eigentlich Kultische der Opferung titius. ift freilich mit dem Blutvergießen oder mit der Hin- Verschiedenheit der Lesarten siehe die Note zum gebung des Leibes vollendet. Das Herz oder das Text. Die Infinitive sind auf das raganaha zu Geistesleben wird Gott hingegeben, zum Ausdruck beziehen. Das ovoxnuariseodai ist Passiv mit redafür wird der Leib geopfert. Gegen Nr. 3: Sünd flexiver Bedeutung, in eandem formam redigi, se haftes als solches ist nicht zur Opferung geeignet. conformare. Phil.:,,Der ursprüngliche Unterschied Der Leib ist Organ und Symbol des diesseitigen von oxyua und uoopy dürfte der sein, daß letzteres Lebens in allen seinen Beziehungen und Momenten. mehr die organische Gestalt, ersteres mehr die mechaVgl. Kap. 6, 12 u. 13, wo von der aktiven Wei- nische Form, den äußeren zufälligen habitus (oxñua hung des Leibes in seinen Gliedern die Rede ist. von Exo, oxeiv) bezeichnet, vgl. 1 Kor. 7, 31. Daher Zum Opfer. voiav. Wir halten dafür, daß der oxua auch der äußere Schein, die pompa und Lipofter bas Symbol bes centralen Spfers, b. b. δεν σχηματίζεσθαι υπonym bem προσποιεῖσθαι, είπε Brandopfers im Auge hat (vgl. Thol. S. 651). Das Gestalt, Scheingestalt annehmen, sich stellen, anBrandopfer war eben ein Symbol dafür, daß das stellen, vgl. die von Wetstein angeführten Stellen, ganze Leben mit allen seinen Kräften im Feuer des uoopn auch die schöne Gestalt forma, vgl. formosus. göttlichen Waltens zu seinem Dienst und Preise sich So eignet sich denn uoopy mehr zur Bezeichnung verzehren sollte. Die Prädikate, welche nun der Apo- der wesentlichen innern Gestalt, oxua mehr zur stel dieser voia gibt, Caoav 2c. namentlich das Bezeichnung der äußeren, zufälligen Erscheinung." erste, sollen nun nach Meyer den Gegensatz dieses Vgl. Phil. 2, 6-8. S. auch Tholuck S. 652. Nach neutestamentlichen Opfers gegen das alttestament- Meyer soll der Gegensatz beider Verba nur in den liche bezeichnen:,,als ein Opfer, welches lebt (Ge- Präpositionen liegen; diese steigern ihn allerdings. gensatz gegen die eigentlichen Opfer, welche ihr Le- Das ovv bezeichnet die Erstarrung der äußerlichen ben verlieren)." Dagegen sagt Thol. mit Recht: der Form der Gemeinde durch die Gleichförmigkeit mit Gedanke: im Alten Testament wurden Gott nur der Welt, die Verweltlichung; das erá bezeichnet todte Opfer dargebracht, wäre unjüdisch und umpan die organische Abwandlung und Umwandlung der linisch; todte Opfer nicht nur, sondern schon kranke organischen Form, gemäß der inneren NeugestalGott darbringen, ar ein Gräuel vor dem Herrn, tung. Meyer: Die Präsentia Infin. martiren das Mal. 1, 8. Doch trifft dies nur den Ausdruck Fortdauernde, während naoaoτhoai die OpferdarMeyers; die Unterscheidung an sich ist begründet. stellung als Aft in seiner Vollendung darstellt." Die Prädikate heilig und Gott wohlgefällig Mit dieser Welt. n is. Die vormessianische constituiren für sich auch noch keinen Gegensatz zum und beziehungsweise antimessianische Weltgestalt in Alten Testament. Der Gegensatz liegt 1) in der ihrem verkehrten Weltlauf. Euch umzuwandeln. Bestimmung: eure Leiber, Menschenleiber; Das ustau. reflexiv, wie ovox. Durch Ernenewas schon zu der Idee einer geistigen Opferung nö rung des vous, Kap. 7, 24; Ephef. 4, 23. Die naithigt; 2) in der Accentuirung des Darstellens vórns лvεvμatos (Röm. 7, 6; vgl. Kap. 6, 4) hat und Bereithaltens für den Herrn, als den Voll- als treibendes Prinzip die avanaivaois des vous zieher des wirklichen Opfers; womit alles eigene zur Folge, indem der vous das bewußte, gedankenäußerliche Opfern der römischen Christen mäßige oder reflektirende religiös-sittliche Geistesleabsolut ausgeschlossen sein soll. Damit ge- ben (Gesinnnug) immer mehr in seiner Herrschaft winnen dann auch die Prädikate eine höhere Bedeu- über die Naturseite des Lebens erneuert wird, theils tung. An die Stelle der symbolischen Lebensfrische, wieder hergestellt, theils entwickelt. Von dieser inHeiligkeit und gesetzlichen Gottgemäßheit des Opfer- nern Erneuerung oder in das ganze äußere Leben thiers tritt die höhere reale Lebensfrische, Heiligkeit emporsteigenden Erneuerung (ava-naivoois) unter und Gottgefälligkeit des in den Dienst Gottes hin- der Triebkraft des Geistes soll die Umwandlung gegebenen Glaubenslebens. Estius, Bengel u. A. und Gestaltung des Christenlebens bestimmt werden, haben das re deg mit ragaorno. verbunden; wo- nicht aber äußerlich nach weltlichen Formen. Die gegen Meyer und Thol. mit Recht (f. Phil. 4, 18; neue uoop erhält dann nicht der vous als solcher vgl. Kap. 6, 13; 1 Petri 2, 5). Welches sei euer (Tholuck), sondern vom vous aus das ganze Chrivernünftiger. Der Accus. The hoyan laroeiar stenleben. Daß ihr prüfet. Buchstäblich: eis to ist eine Apposition zum vorigen Satz, welche das domuάser Das Christenleben soll nicht durch eine Gesagte näher charakterisirt und zwar nach dem äußere Gesetzgebung, sondern durch die innere, welche neutestamentlichen Opferbegriff im Gegensatz gegen durch geistige Prüfung und Selbstbestimmung geden alttestamentlichen. Die laroeia, der Gottes- leitet wird, seine Entwicklung erhalten (f. Gal. 6, 4; dienst, welcher nach seinem Centrum überall Opfer- Ephef. 5, 10; Phil. 1, 10 u. A.). Meyer treffend: dienst ist (f. Joh. 16, 2). Dieser Opferkultus der Dem nicht erneuerten Menschen liegt dieses Prüfen Gläubigen foll aber hoyenn sein (siehe Joh 4, 21; ganz außerhalb seiner Gewissensthätigkeit. Val. Römer 1, 9; 1 Petr. 2, 5). Das loyixór bezeichnet Ephef. 5, 10." Damit ist aber doch auch das Prüdas Vernunftbeseelte, der wesentlichen Vernunft fenkönnen (Rückert, Kölln.) mitgesetzt, obwohl mit Gemäße, und somit das Geistige, Reale; und zwar diesem zugleich das wirkliche Prüfen. Meyer:,,Der im Gegensatz zu dem äußerlichen Symbolkultus (Me- Wiedergeborne prüft, und zwar vermöge seines vom lanchthon: cultus mentis); nicht aber im Gegensatz Geiste erregten und erleuchteten Gewissensurtheils." gegen die Saa ahoya (Theodoret, Grot. u. A.), da, Der vóuos des Geistes, das christliche Lebensprinzip, wie Meyer bemerkt, hier von der Aarosia die Rede ist ein Infinitum, deffen Erplikation und concrete ift, nicht von voia. Mittelbar allerdings wird die Anwendung auf's Leben der Prüfung der christlichen loyan largeia auch ein Gegensatz zu den cultus Erleuchtung und Weisheit anvertraut ist. commentitii, denn wenn der Symbolkultus sich Wille Gottes. Das von Gott Gewollte in jeder über seine Zeit hinaus wieder firiren will gegen Lebensbeziehung. Die Beziehung der folgenden Beden Realfultus so wird er zum cultus commen-stimmungen zo ayadóv 2. als Adjektive auf den

Willen Gottes (Vulg., Chrysostomus, die meisten in Anwendung bringen als die Gnadengabe, denn Aelteren, Luth., Rückert 2c.), hat vor Allem das svá- was über diese hinaus liegt, ist Anmaßung; die 08orov gegen sich; überhaupt aber das Tautologi- Gnadengabe soll er aber auch ganz verwenden; denn sche, was im Ausdruck liegen würde. Daher haben beim Gegentheil würde der Gemeinde etwas vorent Erasmus, Castal., Tholuck, Meyer und die meisten halten, was für sie bestimmt ist. Vgl. 1 Kor. 12, 4.6; Neueren eine substantivische Apposition in diesen Zu- Kap. 12, 11; Hebr. 2, 4. Das Maß des Glaufäßen erkannt: Das Gute zc. Es fragt sich, ob eine bens. Wenn Meyer behauptet, der Glaube sei hier Klimar von drei Gliedern beabsichtigt ist, oder ob nur als Glaube im gewöhnlichen Sinne gemeint, die doppelte Beziehung des Guten erplizirt werden so übersieht er, daß in concreter Einheit vom Maß soll, wonach es einerseits das Gott Wohlgefällige ist, andererseits das in sich Vollkommene, weil aus der Gerechtigkeit des Glaubens, dem Prinzip der Vollkommenheit Hervorgehende. Wir möchten die Letztere Fassung vorziehen. Die Wiederholung des Artikels wäre freilich auch bei der ersteren Fassung nicht nöthig.

[graphic]
[ocr errors]

des Glaubens die Rede ist, oder vielmehr, er deutet dieses Maß falsch, wenn er es nur von verschiedenen Stärkegraden des Glaubens verstehen will, und demgemäß nicht nur die Deutung des Ausdrucks auf die christliche Erkenntniß (Beza u. A.), oder auf die Wundergabe (Theophyl.), sondern auch auf das Charisma (Chryfoft. u. m. A.) verwirft. 2. Das rechte Verhalten der Christen ge- Allerdings wird hier das Charisma nach seinem rein gen die Gemeinschaft der Brüder zur Be- göttlichen Element betont, denn was nicht aus dem gründung eines einheitlichen Gemeinde- Glauben kommt, ist Sünde. - Denn gleichwie wir Lebens (V. 3-8). Mit Recht findet Tholuck im an Einem Leibe. Begründung des Vorigen. Der Folgenden eine Beziehung auf die verschiedenen Thä- einzelne Christ ist nur Glied am Leibe Christi und tigkeitssphären in der Gemeinde. Meyer redet nur soll sich gliedlich bedingen, sich gliedlich äußern von der Ermahnung zu einzelnen Pflichten. Denn und gtiedlich ergänzen lassen; Christus allein ist das ich verordne (sage bestimmend). Das yao wird von Haupt. Wie gangbar die Parallele zwischen einem Thol. und Meyer mit nämlich übersetzt. Zunächst menschlichen Körper und einem corpus sociale (1 for, scheint nämlich eben so wenig als denn zu passen. 12) auch den Alten war, f. bei Grot. und Wetstein Wenn es nämlich Sache der Selbstprüfung und 3. ut. St." Meyer.. Wir die Vielen. Im GegenSelbstbestimmung der Gläubigen ist, wie sie sich zu fat gegen die Einheit des Körpers. In Christo. verhalten haben, wie kann der Apostel dann gleich Das Haupt ist das organische Lebenscentrum des feine Vorschriften folgen lassen? Die Antwort liegt Ganzen, in welchem (nicht an welchem) Alles darin, daß sie sich mit ihrem subjektiven Urtheil zusammengefaßt ist, hinsichtlich der Herrschaft und dem erkannten objektiven Gotteswillen unterwer- Herrlichkeit (Ephef. 1, 22 u. A.) Was aber das fen sollen. Diese Forderung, daß sie dessen gewiß Einzelne. To de nad els Solözismus des spätewerden sollen, ob ihr Verhalten dem Vollkommenen ren Griechisch, statt: rò de nad Eva, Mart. 14, 19; entspreche, ist so groß, daß sie ihn veranlaßt, die Re- Joh. 8, 9 u. A. - Indem wir handhaben verschie gulative dafür aufzustellen. Daher können wir auch dene Gaben. Hier kommen verschiedene Constructiobas yao mit denn übersehen. Das leyev im Sinne nen in Betracht. 1) Mit Exovtes fängt ein neuer des Gebietens. Kraft der Gnade. Auch hier dia. Satz an, der sich in einer Folge von elliptischen ErNicht vermöge seiner subjektiven Meinung oder Gel mahnungen fortsett) Beza, Olsh., Philippi u. A.). tung will er ihnen eine Verordnung machen, sondern Meyer:,,Zur Ergänzung der elliptischen Rede genügt vermöge der Gnade, die ihm gegeben ist (f. Kap. nach naτà Tηv avah. T. πior. zu fuppliren: 7001, 5), bic fein 2lmt begrinbet unb bie augleid σας φητεύωμεν - παδ ἐν τῇ διακονία, μεν, παι gemeinfame Lebenselement ift in feinem Klmt unb ἐν τῇ διδασκαλία: ἔστω, dasselbe nach ev tỷ threm Gemeindeleben (f. Kap. 15, 15; 1 Kor. 3 10; лαoaxinoei- endlich nach den drei folgenden MoEphef. 3, 7 u. 8). Einem Jeden unter Euch. menten év ánlóτnti c. die Imperative der entDies hätte also auch auf den Petrus Anwendung sprechenden Verba (ueradidóra 2c.). Vgl. die anagefunden, wenn er in Rom gewesen wäre, oder Pau- loge Ausdrucksweise 1 Petr. 4, 10 f.". 2) ἔχοντες lus hätte dann so nicht, oder überhaupt nicht an sie hängt mit dem Vorigen zusammen; so aber, daß geschrieben. Daß er nicht von sich halte. Thol.: allerdings die folgenden Säße lauter Ellipsen sind pooveiv hier nicht,,trachten", auch nicht gesinnt nach dem Vorstehenden (Erasmus u. A.). Meyer sein, denken," sondern ,,(von sich) halten" (f. S. 654). stellt auch Thol. hierher, welcher aber jetzt für Nr. 1 Bum Mahalten, σωφρονεῖν. Es ift bas weife ift. 3) Das ἔχοντες δὲ {dliest fid) απ έσμεν (23.5) Verhalten oder Wohlverhalten insbesondere als an, in der Bedeutung der Apposition, und die folMaßhalten. Die richtige Selbsterkenntniß und genden Sätze sind anfangs nicht paränetisch, sondern Selbstschätzung soll, abwärts von der Ueberschätzung, beschreibende, gehen aber dann in's Paränetische über durch die Bescheidenheit zum rechten weisen Maß- (Reiche, Rückert, de Wette, Lachmann). Wir nehmen halten kommen in der Wechselwirkung des persön- diese Construction auf unter der Modifikation, daß lichen Lebens mit der Gemeinschaft. Meyer versteht wir das exeer emphatisch faffen in der Bedeutung poover vom Gesinntsein und erklärt demgemäß haben und festhalten, richten, handhaben. das Einzelne; ähnlich die Vulg., Calvin u. A. Aller- Vgl. Röm. 1, 28. Es kommt bei den Charismen dings ist bei dem Halten und Verhalten hier besonders in Betracht, daß man sie wie alles Geidie Denk- und Sinnesweise mitgesetzt, was das stige nicht recht haben kann, ohne sie auszuüben. So oogooveiv beweist. Ein Jeder, wie ihm. Das liegt also das paränetische Moment innerhalb der Exάora ist von Euéoice abhängig: Wie einem beschreibenden Form in dem Gewicht des exer Jeden 2c., also durch Inversion vorangestellt (f. 1 und in dem hinzugefügten dé. Was die scheinbaren Kor. 3, 5). Der Begriff einer verschiedenen Zu- Schwankungen in der Construction betrifft, so lösen theilung des Maßes des Glaubens führt schon auf sie sich in regelmäßige Formen auf, wenn man die den Begriff des Charisma (V. 6). Keiner soll mehr Unterabtheilungen wahrnimmt. Der Apostel un

[ocr errors]
[ocr errors]

terscheidet zuvörderst zwei Hauptkategorien: a. roo- nicht anoxaliyews, sondern лioτews, weil der φητεία, b. διακονία. Die διακονία verweigt fid Glaube ber Gemeinse um 23ädterant nit berufen bann in den didάoxan und in den лaдanalar, ist, dazu, daß die Entwicklung der Wahrheit nicht dieser lettere wieder verzweigt sich in den ueradidovs, durch falsche Propheten gefälscht werde. Die Anwenden noоïoτάuevos und den leav. Darauf führen dung dieser Regel auf die Schrifterklärung in der die Formen: 1) Der Gegensatz der Abstrakta roo- älteren Zeit (f. Thol. S. 664) ist zwar nicht explipnreía, diazovia. Lettere offenbar im weiteren catio, sondern applicatio; man wird aber nicht Sinne als Gemeindeamt, wogegen im weitesten leugnen können, daß diese applicatio felber gemacht Sinne aud) δια προφητεία ein unit war; 2) εἴτε it κατὰ τὴν ἀναλογίαν τῆς πίστεως. Sei es ὁ διδάσκων, εἴτε ὁ παρακαλῶν. Diefer παρακαλῶν δας Sienftant. Sian fann immerbals bes Steuer wird nun jedenfalls als ein Gemeindevorsteher, Testaments einen dreifachen Begriff der dianovia Presbyter oder Mann von Presbyter-Charisma zu unterscheiden. 1) Der umfassendste Begriff versteht denken sein; mag er sich nun als ò ueradidovs der unter der dianovía das kirchliche Amt überhaupt, Armenpflege, als ó rooïoτάuevos der xvßéovnois f. 1 Kor. 12, 5. Dort ist auch die Prophetie als im engeren Sinne oder als o shear der Kranken- Diakonie bezeichnet; hier ist sie von derselben unterheilung und Befreiung der Dämonischen widmen. schieden. Also 2) das spezielle Amt an einer bestimmVerschiedene Gaben der Gnade. Charismata, ten Gemeinde. So hier. 3) Das Diakonat im Und. H. Modifikationen der einen göttlichen Gnade interschied vom Presbyterat-Episkopat, 1 Tim. 3, 8. den Verschiedenheiten des menschlichen individuellen In der Zeit unseres Briefes sind die kirchlichen UnTalents (f. 1 Kor. 12, 4 ff.). Sei es die Prophe- terscheidungen noch weniger entwickelt als im ersten tie. Die Prophetie ist im Alten wie im Neuen Te-an den Timotheus, aber schon etwas mehr als im stament die Gabe und der Beruf, unter Anregung ersten Briefe an die Korinther. Im Amtsdienst. und Mittheilung des Geistes Gottes das Neue Das &v erklärt Meyer so: der „diakonisch Begabte" auszusprechen, was die Zukunft und Entwicklung soll nicht jenseit der Sphäre, die ihm durch diese des Reiches Gottes betrifft, um, dem Kompaß gleich, Begabung angewiesen ist, sich geltend machen wollen, das Schiff des Reiches in der Gegenwart richtig zu sondern innerhalb derselben thätig sein. Das eivai dirigiren. Tritt fie im Alten Testament mehr in ev braucht aber nicht nothwendig quantitativ verden Vordergrund als im Neuen, so hat das darin standen zu werden; es kann auch qualitativ gemeint seinen Grund, daß dort die Zeit der Erwartung und sein. Und da die apostolischen Gemeindefunktionen Sehnsucht ist, hier die Zeit der Erfüllung und Be- alle diakonisch waren, so ist ohne Zweifel der Sinn friedigung. Gemäß der Analogie (Uebereinstim- das qualitative Dienen. Die Probe_des wahren mung). Der Ausdruck ist genau bestimmt: dem Ver- Amtes ist, daß es aufgeht in lauter Dienst, sowie hältniß, der Proportion, oder Uebereinstimmung des umgekehrt der reine göttliche Dienst zum wahren Glaubens gemäß, d. H. gemäß der Proportion, welche Amt wird, wenn er auch kein menschliches Amtsvom Glauben aus bestimmt wird. Erklärungen: fiegel hätte. Mit dem positiven: seine Sphäre aus1) Der subjektive Glaube ist gemeint, mithin das füllen, ist allerdings immer auch gesetzt, daß man Glaubensmaß (die Alten: Orig., Chrysost., Am- | nicht außerhalb der Sphäre Allotria treibt. — Der brosius u. A., Bengel, Meyer; Tholuck:,,Der Pro-Lehrer, in der Lehre. Nach Meyer hätte Paulus phet halte sich innerhalb der ihm durch seine Indivi- gleichmäßiger fortfahren sollen, site didaσnaliav dualität angewiesenen Schranke seiner prophetischen (sc. Exovtes), wie A. wirklich hat“. Wir haben Begabung.") 2) die objektive Glaubensregel (Abäl., bei der Disposition der Gaben S. 249 gesehen, Thomas, Herväus, u. s. w., Flatt, Klee, Phil. u. A.). welche Gründe er hatte, nicht also fortzufahren. Dagegen erinnert Tholuck, es frage sich, ob Paulus So habe er sein Charisma in der Lehrthätigsich schon auf eine solche regula fidei habe berufen keit. Das scheint selbstverständlich, aber wie viele, können. Im Grunde aber hat schon Moses die Li- die Lehrer sein sollten, sind bloße Phrasenmacher! neamente der analogia fidei festgestellt, 5 Mose 18, Sei es der Ermahner. Da hier der лaoα18 ff. Es ist bekannt, daß die Juden in falscher An- xalar von dem didάoxar bestimmt unterschieden wendung dieser Regel Christum gekreuzigt haben; wird, so kann nichts anders darunter verstanden es ist aber nicht minder bekannt, daß die neutesta- werden, als eine Fraktion innerhalb des allgemeinementlichen Beweise des Glaubens aus dem Alten ren Presbyterats. Offenbar fängt also die bestimmtere Testament, welche das Christenthum zuerst in der Unterscheidung 1 Tim. 5, 17 zwischen Presbytern, jüdischen Welt eingeführt haben, nur eine lebendige welche sich der Lehre widmen, und verwaltenden Anwendung dieser Regel gewesen sind. Allerdings Presbytern bereits an, sich zu bilden; während ankonnte Paulus noch nicht auf kirchliche Bekenntnisse dererseits das Diakonat noch von dem Datum hinweisen, wohl aber auf einen prinzipiellen Kanon Apoftg. 11, 30 an in das Presbyterat verwickelt ist, der Wahrheit, s. Gal. 1, 8; 6, 16; Phil. 3, 16; 1 Tim. und sich noch nicht von demselben bestimmt abgesezt 3, 15, 16 u. . w. Aus anderen Gründen jedoch hat. Der Paraklet umfaßt nach dem Folgenden hier zieht Tholuck die Erklärung vor: der Prophet halte die verschiedenen Seiten des späteren entwickelten sich in der Sphäre seines Berufes; nämlich weil der presbyterialen Amtes; er ist ohne Zweifel mit dem Diatonus in der Sphäre seiner dianovía bleiben soll Hirten, Epheser 4, 11, synonym. Seine Verzweigung u. s. w. Ist aber die Sphäre des Propheten mit tritt in den folgenden Bestimmungen hervor. dem Maß seines subjektiven Glaubens beschrieben, Der Spendenvertheiler. Nach Meyer hören mit oder wäre dies nicht vielmehr hier eine nichtssagende dem sirs die amtlichen Funktionen an der Gemeinde Allgemeinheit? Die Sphäre des Propheten, welcher auf. Wir haben dagegen Unterabtheilungen aufgeNeues offenbart zur Weiterbildung der alten Offen- ftellt. Da jeder Christ ein ueradidovs ist, nicht barung, ist eben der wesentliche Charakter der durch minder ein elev, hier aber zwischen beiden ein alle Entwicklungsgrade mit sich selbst übereinstim=rooïorάuevos in der Mitte steht, was nicht jeder menden Offenbarung selbst. Der Apostel sagt aber sein kann, so sind offenbar spezielle, von der Ge

[ocr errors]
[ocr errors]
« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »