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Liebe des Gesetzes Erfüllung: 1) Wahrheit; 2) Wich-
tigkeit dieses apostolischen Wortes (V. 10).
Starke: An den Gebärden wird das Herz erkannt,
wie die Sonne an den Strahlen (V. 9). Der
Garten Chrifti trägt nicht allein keine schädlichen, son-
dern auch keine unnüßen Bäume (V. 10). He
dinger: Ewige Schuld! Liebe. Werdet nicht müde,
meine Brüder! Wer liebet, der wird wieder geliebt;
wo nicht von der undankbaren Welt, doch von Gott
(V. 8). Niemand entschuldige sich mit der Unwis-
fenheit, Niemand sage: Wer will die vielen Gebote
und Verbote erkennen? Ist doch das ganze Gesetz in
dem einigen Worte Liebe enthalten, Mich. 6, 8 (V. 9).
Spener: Eines bleibt, das wir Allen schuldig
bleiben, einander zu lieben, das ist eine solche
Schuld, daran wir täglich zahlen und zahlen sollen,
und sie bleibt doch allezeit noch so groß, als sie ge-
wesen ist (V. 8). Es scheint zuweilen eine Sache
sonst verboten zu sein, wo es aber die Liebe erfordert,
so ist solches nicht verboten, vielmehr geboten; zu
weilen hingegen scheint etwas geboten zu sein, wo es
aber wider die Liebe streitet, so ift's nicht geboten
(V. 10).

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Gerlach: Die Schuld der Liebe ist nie ganz tilgbar: die Erfüllung vermehrt die Anforderungen, denn sie macht die Liebe wärmer (V. 8). Lisco: Die heilige Liebe des Gläubigen erfüllt auch gegen Jedermann ohne Ausnahme ihre Obliegenheiten (V. 8-10). Die eine Forderung der Liebe spaltet sich in die zwei Hauptgebote Matth. 22, 37-40. Heubner: Die Größe des Gebotes der Liebe (V. 8-10). Das göttliche Sollen und das menschliche Wollen in Einklang zu bringen, kann nur durch die Liebe geschehen; durch sie wandelt sich der Zwang in Freiheit (V. 9). Jedes Böse ist allemal eine Lieblosigkeit (V. 10). Besser: Wer dem Andern Liebe erzeigt, um ihn abzufertigen, der hat der Liebe nicht (V. 8).

Schweizer: Die Liebe des Gesetzes Erfüllung, oder daß die Liebe leiste, was das Gesetz nicht erhalten kann. Das Gesetz erlöst uns nicht: 1) weil es eine Vielheit von Geboten und Verboten ist, die uns verwirrt; 2) weil es Jeden verflucht, der ein einziges Stück übertritt; 3) weil es als eine außer uns befehlende Macht uns gegenüber steht; 4) weil es zu Drohung und Verheißung seine Zuflucht nimmt. Von allem diesem ist die christliche Liebe das Gegentheil.

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b. daß wir anlegen die Waffen des Lichtes; a. ehrbarlich wandeln als am Tage, B. anziehen den Herrn Jesum Chriftum (oder a. bürgerliche Gerechtigkeit, B. Glaubensgerechtigkeit).

Luther: Martert den Leib nicht über Macht mit unerträglicher Heiligkeit Wachens, Fastens, Frierens, wie die Heuchler thun (V. 14).

Starke: Was ich inwendig bin, muß ich auswendig zeigen. Die inwendig gut sind, müssen auch eine gute Gestalt und Farbe haben (V. 13). Ques nel: Die Zeit vergeht und die Ewigkeit rückt heran (V. 11). Müller: Zum Anziehen gehört manches Stück, mancher Begriff; unser Christenthum ist kein Sein, sondern ein Werden; kein Sprung, sondern ein Wandel (V. 12). — Waffen des Lichts stehen einem Christen wohl an. Eins muß sein, entweder wir bekleiden uns mit Finsterniß oder Licht (V. 12).

Spener: Lasset uns anziehen Jesum Christum. Denselben ziehen wir aber an, einmal mit dem Glauben, daß wir uns seiner Gerechtigkeit und seines Verdienstes, das er uns geschenkt hat, annehmen als unseres Eigenthums und damit allein vor Gottes Thron erscheinen. Ferner ziehen wir ihn auch an durch gottselige Nachfolge, daß wir wandeln, wie Christus gewandelt hat (V. 14).

Lisco: Die eine Sorge für den Leib ist natürlich, daß man ihm seine Nothdurft gibt; die andere ist sündlich, wenn man sein wartet nach seinen Lüften und Begierden (V. 14).

Heubner: Die christliche Munterkeit (V.11—14). Die christliche Erkenntniß der Zeit. Die Zeit des Christenthums eine Zeit des Heile (V. 11). — E; gibt viele Weckstimmen: Der öffentliche Gottesdienst

Prediger jeder Glockenschlag — Bibel (V. 11). Der Christ ist kein Nachtwandler, Nachtschwärmer, sondern ein Tagwandler (V. 13). — Mäßigkeit, Keuschheit, Liebe, drei große Haupttugenden (B. 13).

Schweizer: Die selige Freude über die Reformation als ein emporsteigendes Licht (Reformationsfestpredigt).

V. 11-14: Perikope am ersten Sonntage des Advents.

Heubner: Der Ruf des Christenthums ein Ruf zum Erwachen vom geistlichen Schlafe. - Der Zuruf der christlichen Wächter: 1) Es ist Tag, die Sonne ist aufgegangen. 2) Erwacht, steht auf. 3) Neiniget V. 8-10: Perikope am vierten Sonntage nach euch zum neuen Leben. 4) Ziehet Christum an. Epiphanias. Thym: Das königliche Gesetz der Näch- Nagel: Die Weckstimme, welche die Kirche an ihrem stenliebe 1) nach seiner hohen Nothwendigkeit; 2) nach Jahrestage an uns ergehen läßt; und zwar sagt sie seiner innern Beschaffenheit; 3) nach seinem unbe uns: 1) welche Zeit es ist; 2) wozu es Zeit ist. schreiblichen Segen. Harleß: Die Liebe ist des Kapff: Die Adventsbotschaft 1) als eine Botschaft Gesetzes Erfüllung. 1) Das Gesetz; a. das uns die des Heils und der Freude; 2) als eine Botschaft zur Liebe zur Schuldigkeit macht, und b. eben darum Buße und Erneuerung. Florey: Die Adventsunsere Schuld erweist. 2) Die Liebe, die a. von kei-zeit eine heilige Morgenzeit des Herzens und Lebens. ner Schuldigkeit weiß, als von der zu lieben, und b. eben darum nicht aus dem Gesetz, sondern aus dem Glauben kommt. Heubner: Die Einfachheit der christlichen Tugend: 1) Sie geht aus einem Geifte der Demuth und Liebe hervor; 2) alle ihre Wirkungen stimmen in dem Einen zusammen: Liebeserweisung.

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V. 11-14: Der entschiedene Bruch gläubiger Christen mit der Finsterniß: 1) Weshalb sollen wir mit ihr brechen? a. weil es Zeit; ja b. hohe Zeit dazu ist. 2) Worin soll dieser Bruch bestehen? a. darin, daß wir ablegen die Werke der Finsterniß, a. grobe, sinnliche Sünde; ß. feinere, innere Sünde;

Harleß: Der Chrifto wohlgefällige Festschmuck. 1) Ein waches Auge, zu sehen die Nacht, die auf der Erde liegt; 2) ein erleuchtetes Auge, zu schauen den Tag, der gekommen ist; 3) ein williges Herz, zu thun, was sich am Tage ziemt. - Petri: Welche Zeit ist es für uns? 1) Aufzustehen vom Schlaf; 2) anzulegen die Waffen des Lichts. Rautenberg: Was gehört zu dem Aufstehen vom Schlaf? 1) Die Augen recht aufzuthun; 2) das rechte Kleid anzulegen; 3) die rechten Waffen zu nehmen. Thym: Pauli kräftige Adventspredigt: 1) Von der Adventszeit; 2) von den Adventspflichten; 3) vom Adventssegen.

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Fünfter Abschnitt. Die rechte Bethätigung des lebendigen Gottesdienstes in der Behandlung und Ausgleichung der Differenzen zwischen den Aengstlichen und den Schwachen (von der Saßung Befangenen), und den Starken (zur Rücksichtslosigkeit und Ausschreitung in der Freiheit Geneigten). Der christliche Universalismus des Gemeinschaftslebens (kein Aergerniß nehmen, kein Aergerniß geben), Kap. 14, 1-15, 4. A. Wechselseitige Achtung, Schonung und Anerkennung zwischen Schwachen und Starken, vom Aergernißnehmen und Richten, Kap. 14, 1-13. B. Bom ergernißgeben und Verachten, Kap. 14, 13-15, 1. C. Wechselseitige Erbaulichkeit in der Selbstverleugnung nach dem Beispiel Christi, Kap. 15, 2—4.

A.

Kap. 14, 1-13.

1 Den Schwachen aber im Glauben nehmet auf und an [zieht ihn heran]; doch nicht zur Ab2 urtheilung von Beweggründen. Der Eine glaubt so, daß er Alles kann effen [payeir]; der 3 Schwache aber iffet [sdíɛ] (nur) Gemüse [Kräuter, Pflanzenkost] *Der, welcher iffet, soll den nicht verachten, welcher [ja] nicht essen mag; wer aber nicht isset 1), soll den, welcher isset, nicht 4 richten. Denn Gott hat ihn angenommen [in seine Gemeinschaft aufgenommen] *Wer bist du, daß du einen fremdartigen [Mit-] Knecht richtest? Er stehet oder fällt seinem Herrn. Er wird 5 aber stehen, denn der Herr2) ist wohl mächtig3), ihn aufrecht zu erhalten. *Der Eine beachtet [weiht] einen Tag vor dem andern; der Andere beachtet einen jeden Tag. Ein Jeglicher werde in 6 seinem eignen Selbstverständniß seiner Ueberzeugung gewiß. *Wer auf den [besonderen] Tag hält, der hält darauf dem Herrn zulieb, und wer nicht auf den Tag hält, der hält dem Herrn zulieb nicht darauf 4). Der, welcher iffet, der isfet dem Herrn zulieb, denn er dantsaget Gott. Und wer 7 nicht effen mag, der isset nicht eben dem Herrn zulieb, und danksaget Gott. *Denn Keiner von uns 8 lebt für sich selbst, und Keiner stirbt für sich selbst. *Leben wir, sø leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn; darum ob wir leben, ob wir sterben: wir sind [und bleiben] des 9 Herrn. Denn eben dazu ist Christus gestorben und [auferstanden und] lebendig geworden 5), daß 10 er sowohl über Todte als über Lebende herrschen sollte. *Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? Werden wir doch Alle uns einstellen vor dem 11 Richterstuhl [Thron] Gottes [Christi] 6). *Denn es stehet geschrieben: So wahr ich lebe, spricht der Herr: mir soll sich beugen jedes Knie, und jede Zunge soll Gott Zeugniß geben [preisen, Jes. 12 45, 23; vgl. Phil. 2, 10]. *So wird nun also ein Jeder von uns Gott Rechenschaft geben. 13*Darum lafset uns ja nicht mehr einander richten.

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13 Darauf aber richtet euch noch viel mehr, daß Niemand dem Bruder einen Anstoß gebe 14 oder ein Aergerniß. *Denn ich weiß und bin versichert in dem Herrn Jesu, daß nichts gemein [unrein] ist an sich 7). Sondern nur, wenn Einer etwas dafür hält, daß es gemein sei, dem ist es 15 gemein. *Denn wennR) um einer Speise willen dein Bruder gekränkt wird, so wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Richte nicht mit deiner Speise den zu Grunde, für welchen Christus gestor16 ben ist. *So werde denn nicht verlästert [der Lästerung ausgesett), was euer Gut [Schaß und Vor17 zug] ist. *Denn das Reich Gottes ist nicht ein Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und

1) Die Lesart o dè μỶ nach Codd. A. B. C 2c.

2) Kúotos A. B. C. Die Lesart Deos wahrscheinlich exegetisch.

3) Die Lesart dvvatɛi yao nach den besten Codd. gegenüber der Rec., Svvaròs yào.

4) Der Saß: nai ó uǹ poovæv tǹv ǹμéoav xvoiw ov yoovet, fehlt allerdings außer in Codd. A. B. C.* auch im Sinait. Daher ausgelassen bei Mill und Lachm. Man hat die Weglassung aus dem Homoioteleuton erklärt (Rück., Phil. u. A.); dagegen auch die Einschiebung aus der in Betracht des folgenden Gegensaßes vermißten Vollständigs keit. Die Weglassung erklärt sich aber auch aus Rücksichten der Besorgniß, es könnte sich eine Mißachtung der christlichen Feiertage an den Sag anlehnen. Zu beachten ist, daß die beiden Gegensäße nicht parallel find, sondern sich kreuzen. In Bezug auf den Tag geht der Aengstliche voran und es folgt der Freiere; in Bezug auf das Essen ist's umgekehrt. 5) So lesen die Codd. A. В. C. άлέDavev nai ë(noev, auch der Sinaiticus; ftatt der Formen der Rec. 6) Die Lesart Feov hat entschieden die besten Codd. für sich. Auch den Sinait.

7) Statt avrov zu lesen avτov.

8) Die meisten Zeugen stellen die Lesart yag gegen de entschieden fest.

Friede und Freude in dem Heiligen Geist. *Denn wer in diesem Stück 1) Christo dienet, der ist 18 Gott gefällig und werthgehalten bei den Menschen. *Demnach also lasset uns dem nachjagen, 19 was zum Frieden dient, und was zur wechselseitigen Erbauung dient. *Zerstöre nicht um einer 20 Speise willen das [Bau-] Werk Gottes [durch das Gegentheil des aufbauenden Verhaltens]. Es ist zwar Alles rein; aber ein Schädliches [Gift] ist es [Jedes] für den Menschen, welcher [es] unter Anstoß iffet. *Es ist edel [xadóv], kein Fleisch zu essen, noch Wein zu trinken, noch überhaupt 21 etwas zu thun, wodurch dein Bruder einen Anstoß bekommt oder einen Anstoß nimmt oder leben doch] der Schwachheit verfällt2). *Du hast den Glaubensmuth [der dich frei macht] 3); habe ihn 22 für dich selbst vor Gott. Selig, wer sich nicht selbst richtet [sich selbst gegenüber zum Richter wird, gerade] an dem, was er billigt [für recht erklärt]. *Der Zweifelnde aber, wenn er dennoch aß, ist 23 [Damit] gerichtet; weil es nicht aus dem Glauben war. Alles aber, was nicht aus dem Glauben kommt, das ist Sünde.

XV. Wir aber, die wir stark sind, sind verpflichtet, die Schwachheiten der Schwächeren zu 1 tragen, und nicht uns selber gefallen zu wollen.

C.

Kap. 15, 2-4.

Ein Jeglicher ) von uns 5) wolle dem Nächsten gefallen zum Guten, was zur Erbauung 2 dient. *Denn auch Christus lebte nicht sich selber zum Gefallen, sondern wie geschrieben steht: 3 die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind gefallen auf mich [Ps. 69, 10]. *Denn was 4 vorher geschrieben worden, ist zu unserer Belehrung geschrieben 6), damit wir durch die [eigne] Geduld und durch den Trost der Schriften die Hoffnung festhalten.

Exegetische Erläuterungen.

Allgemeine Vorbemerkung. Nachdem der Apostel die Pflichten der Christen, zunächst der Chriften zu Rom, nach ihren verschiedenen allgemeinen Grundbeziehungen beschrieben hat: 1) als Pflichten gegen die Gemeinde, 2) in allen persönlichen Verhält niffen, 3) gegen den Staat, 4) gegen die Welt, geht er dazu über, die universelle Haltung der römischen Gemeinde sicher zu stellen, indem er das pflichtmäßige wechselseitige Verhalten zwischen den Starken (SvvaToi) und den Schwachen (advvatoi Kap. 15, 1, dodevovvtes Kap. 14, 1) feststellt.

stimmungen) kein Fleisch essen und keinen Wein trinfen (V. 21) und auf gewisse Feiertage halten; die Andern wissen sich in dieser Beziehung frei, und scheinen geneigt, von ihrer Freiheit stolz und rücksichtslos auf Kosten der Gemeinschaft und der Einmüthigkeit Gebrauch zu machen. Es ist also der Gegensatz ängstlicher und weitherzig freier Gewissen (d. H. Gewissens-Urtheile). Für die Einen ist es daher auch bezeichnend, daß sie geneigt sind zum Richten, zum ergernißnehmen; für die Andern, daß sie geneigt sind zum Verachten und so zum Aergernißgeben. Dieser Gegensatz ist so bestimmt, daß wir meinen, den Abschnitt darnach eintheilen zu sollen. Ferner ergibt sich auch daraus, daß die freiere Partei, man kann auch sagen, die paulinische, die entschieden überwiegende war (namentlich nach Kap. 14, 1 u. Kap. 15, 1), da sie wiederholt ermahnt werden mußte, die Gemeinschaft nicht zu brechen. Wenn auch der judenchriftliche Bestandtheil der Gemeinde bedeutend war, so folgt daraus doch nicht, daß der Bestandtheil an ängstlichen Gläubigen gleich bedeutend gewesen wäre.

Es ist nun zuvörderft offenbar, daß eine solche Differenz bestand. So besonders Kap. 15, 7-9. Ebenso zweitens, daß die eine Richtung eine von dem Judenthum herrührende geseßlich ängstliche Richtung war, die andere eine mit heidnischer Bildung und Freiheit zusammenhängende freiere. Dafür spricht ganz im Allgemeinen die Verwandtschaft dieses Gegensages mit den Formen des Gegensatzes, welche der Apostel in den Briefen an die Korinther, Galater, Kolosser u. s. w. behandelt. Charakteristisch für den Endlich ist es durchaus nothwendig, den StandGegensaß, wie er hier erscheint, ist Folgendes: Die punkt dieser Aengstlichen sowohl von dem sehr proEinen find Schwache hinsichtlich des Glaubens, der noncirten (graduell gleichmäßigen, aber sachlich geGlaubensfreiheit, die Andern sind in dieser Beziehung theilten) Standpunkte der galatischen und der kolossiStarke (Kap. 14, 21 u. 22). Die Einen legen Geschen Irrlehrer, als von dem noch minder prononwicht darauf, daß sie (unter nicht angegebenen Be-cirten, aber doch schon zum Schisma hinneigenden

1) Ἐν τούτῳ, fiatt τούτοις, mcift beglaubigt.

2) In den Codd. A. C. u. A. 2c. fehlt σxavdaliçetai 1⁄2 àoDevet̃. Wahrscheinlich ausgelassen, weil man diese Ausdrücke für Tautologie hielt.

3) Die Lesart où níotiv îv éxɛis xatà ozavròv éxe der Codd. A. B. C. wird auch durch den Sinait. bestätigt. Die Uebersetzungen aber mit vielen Codd. treten auf die Seite der Rec., und man kann vermuthen, daß man durch die entgegengesezte Lesart den Glauben, von dem hier die Rede ist, noch stärker als eine subjektive Glaubensmeinung markiren wollte.

4) Das γὰρ nad) ἕκαστος ift nicht beglaubigt.

5) Nicht vμav, sondern nμæv.

6) Das zweite Mal scheint de Lesart sypá¶n statt лgoɛɣápŋ am meisten beglaubigt zu sein,

Standpunkte der korinthischen Petriner zu unterschei den. Die galatischen Irrlehrer bezeichnet der Apostel Kap. 2, 4 als falsche Brüder, er schließt sie bedingungsweise von der Kommunion aus, sofern sie auf ihrem dogmatisch falschen Evangelium beharren, und die Bedingung der Beschneidung (welche zugleich die Forderung des gesetzlichen Standpunktes ist) mit zur chriftlichen Heilsbedingung machen wollen. Unter diesen Ebioniten können nur pharisäische, rein jüdische gemeint sein. Die kolossischen Irrlehrer sind graduell nicht minder falsche Brüder, weil sie ebenfalls mit dogmatischer Entschiedenheit den Heilsgrund fälschen, allein die Charakteristik derselben führt offenbar auf die Annahme essenischer Ebioniten, denn ihre Engelverehrung wie ihre Ascese deutet auf eine Alterirung des Judenthums durch heidnische Elemente. Solche falsche Brüder gab es auch anderwärts (2 Kor. 11, 26); und die falschen Apostel 2 Kor. 11, 13 gehörten ohne Zweifel dazu in sachlichem Zusammenhang mit den galatischen Frrlehrern. Von diesen Agitatoren der dogmatischen Fälschung des Gesetzes muß man jedoch die petrinische Partei selber unterscheiden, welche zuvörderft über ethische, kultische und ascetische Besonderheiten und Neigungen zur Besonderung nicht hinaus gegangen zu sein scheint. Noch besser stand es jedoch mit den schwachen Brüdern in Rom. Der Apostel behandelt sie so glimpflich, daß man sie offenbar nicht für entschieden ebionitische Christen, weder nach dem Grad und der Art der galatischen und kolossischen Frrlehrer, noch nach den Initien des Ebionitismus in der korinthischen Gemeinde halten kann. Er verbietet ihnen nur, von ihrem Gewissensstandpunkte aus die freieren Brüder zu verurtheilen; dagegen nimmt er ihr Gewissensrecht gegen die Freieren stark in Schuß; we-| der von einem Anathema, wie im Galaterbriefe, noch von einer Warnung, wie im Kolofferbriefe, noch von einer Rüge, wie in den Korintherbriefen ist die Rede, geschweige von den schweren Verurtheilungen in den Pastoralbriefen. Hätte der Apostel dem gleichen Ebionitenphantom des Dr. Baur gegenüber so verschiedene Urtheile sprechen können, so würde sein Charakter selbst für uns zum Phantom werden; d. h. nachgerade müßte sich die ganze Theologie selber in ein Phantom verwandeln.

Die Rücksicht auf das milde Urtheil des Apostels über die Schwachen in der Gemeinde zu Rom muß daher zur Orientirung für die Untersuchung dienen, von welcher Art der Standpunkt derselben gewesen sei. Verschiedene Annahmen:

1. Sie waren Judenchristen, die das Gesetz beibehalten wollten, zudem auch die gesetzlichen Festtage, Sabbathe, Neumondfeste (die älteren Erklärer, Chrysost., Ambros. u. s. w., Calvin u. A.). Entgegnung des Orig.: Fleisch und Wein seien im Gesetz nicht verboten gewesen. Tholuck bemerkt, gegen solche Judaisten spreche Paulus in ganz anderem Tone. Die Aufstellung dieser Kategorie gewinnt frei lich erst ihre Berechtigung, wenn man zwischen dogmatischer und ethischer Geseßlichkeit hinsicht lich der Speise- und Reinigungsgesetze unterscheidet. Bon dogmatischer Saßung kann hier aus dem oben angegebenen Grunde nicht die Rede sein.

2. Jüdisch-christliche Asceten. Beispiele von Solchen s. Thol. S. 699. Das reine Judenthum kennt aber keine eigentlich dogmatische Ascese, sondern nur eine ethische und zwar 1) die der Nasiräer auf Lebenszeit; 2) die der Nasiräatsgelübde für eine

bestimmte Zeit; 3) die theokratische allgemeine und spezielle Fastenordnung; 4) persönliches Fasten der Einzelnen in besonderen Lebenslagen. Von alle dem kann hier nicht die Rede sein. Eben so wenig von der dogmatischen Ascese der effenisch befangenen Christen, über die sich der Apostel Kol. 2 ausgesprochen hat. Damit fällt die Ansicht von Baur u. A. Ueber die vielfache Vermengung der Annahme heidnischer Motive mit den Motiven unsrer Schwachen s. die Anführungen von Tholuck über die Neuplatoniker, pie Pythagoräer und die gnostischen Ebioniten, S. 699 ff.; die zugleich mit angeführten Beispiele von jüdischen Nasiräern gehören aber nicht hierher, weil es diesen niemals einfiel, ihre Lebensweise auch Audern zuzumuthen.

3. Ethisch-soziale Motive, hervorgehend aus der Furcht vor Vermengung mit den heidnischen Opfergebräuchen. Nach Augustin ist hier von denselben Personen wie 1 Kor. 8 die Rede, und zwar hier von solchen, welche, weil sie bei Einkäufen auf den Märkten das Gözenopferfleisch nicht hinlänglich auszusondern vermochten, sich des Fleischgenusses lieber ganz enthielten. Diese Erklärung deutet Coccej. an, sie ist in neuerer Zeit von Mich., Phil. und besonders von Neander vertreten worden, und hat allerdings bei weitem am meisten für sich." Thol. Die Schwachen hatten also nicht dogmatische, sondern ethische Motive: 1) Furcht vor dem Götzenopferfleisch; 2) vor dem Libationswein (5 Mos. 32, 38); dazu kam 3) ihr Bedürfniß, die jüdischen Feiertage noch als fromme Sitte beizubehalten, wie ja bekanntlich auch der Sabbath neben dem Sonntag erst allmählich als Ruhetag in der Kirche erloschen ist. Als Beispiele der genannten Abstinenz führt Tholuck den Daniel an (Kap. 1,8.12. 16), die Esther (Kap. 4, 16), den Tobias (Kap. 1, 12), die Makkabäer (2 Matt. 5, 27). Die von demselben angeführten Steigerun gen dieser Skrupulosität bei ängstlichen Juden kommen hier wohl nicht in Betracht, da diese unsere Schwachen nach der Erinnerung von Philippi sich nicht von der Speisegemeinschaft der Heiden (?) und Heidenchristen zurückzogen. Auch das Dekret Apostg. 15 wird mit Grund für die aufgestellte Ansicht angeführt. Mit Recht will sich Thol. nicht darauf einlassen, wegen des Haltens auf besondere Festtage mit Phil. zwei Parteien unter den Schwachen zu unterscheiden.

4. Verschiedene Ansichten. Nach Erasm. u. A. war Beides Motiv, sowohl die Tradition der Speisegejete, als die Furcht vor dem Opferfleisch. Nach Chrysost. u. A. wollten sie sich alles Fleisches enthalten, um nicht wegen der jüdischen Berschmähung des Schweinefleisches getadelt zu werden. Nach Eichhorn waren diese Leute meist heidenchristliche Asceten, welche_philosophisch-ascetische, besonders neu-pythagoreische Grundsätze hegten. Meyer will den „Einfluß essäischer Grundsäße“ annehmen, doch so, daß sie nicht in Conflict mit der Glaubensrechtfertigung gerathen seien; gleichwohl bestreitet er die Ansicht Baurs, die Leute seien ebionitische Christen gewesen, schon deswegen, weil die Weinenthaltung von den Ebioniten nirgends bezeugt worden. Gegen die Ansicht Nr. 3 macht er geltend, der Apostel habe ja nicht wie 1 Kor. 8, 10 von dem sacrifiziellen Charakter des Fleisches und Weines geredet." Wie, wenn dies bei der in der römischen Gemeinde wohlbekannten Spannung nöthig gewesen wäre! Ueberhaupt war hier das Öbjekt der Strupulosität nicht die Hauptsache, sondern die

Aufstellung des Kanons, nach welchem in einer zum Universalismus besonders berufenen Gemeinde, die Schwachen und die Starken ihre Einmüthigkeit zu bewahren haben, die Einen, indem sie nicht mit pharisäischem Richtgeist Aergerniß nehmen, die Andern, indem sie nicht in rücksichtslosem Freiheitsstolz Aergerniß geben.

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der Apostel nicht, auch das Unduldsame auf Seiten der Aengstlichen anzudeuten. Erklärungen der nioris: 1) Der religiöse Glaube der kirchlichen Lehre (Origenes, August., Thomas Aq., Luther, Calvin, Beza; die lutherischen Theologen zum Theil). 2) Die moralische Ueberzeugung hinsichtlich des Erlaubten (Este, Bellarmin, Erasm., einzelne ältere proteftantische Theologen, Arminianer, Socinianer). 3) VerA. Kap. 14, 1-13: Wechselseitige Achtung, mittelnde Erklärungen: die praktische Anwendung des Schonung und Anerkennung zwischen den Glaubens (Chrysost. u. A.); die Erkenntniß (Grot., Schwachen und den Starken. Besonders Semler). Gegen Nr. 1 ist zu sagen (abgesehen davon, von dem Aergernißnehmen und Richten daß zwischen der Glaubenslehre als solcher und dem Seitens der Schwachen. Meyer B. 1-12: rechtfertigenden Glauben in seiner Lebensenergie noch Aufforderung zur Brüderlichkeit gegen die Schwa- ein Unterschied ift), daß der Apostel hier nicht den chen (V. 1). Erster Differenzpunkt zwischen beiden Gegensatz von Wahrheit und Irrthum, sondern von Theilen und Ermunterung deshalb (V. 5). Der rechte Zuversicht und Zweifel betont; gegen Nr. 2, daß von Gesichtspunkt für Beide in ihren Differenzen (V. 6), einer blos subjektiven ideellen Ueberzeugungstreue und Begründung desselben (V. 7-9); Tadel und ohne objektive Basis der Wahrheit nicht wohl schlechtUnerlaubtheit des entgegengesetzten Benehmens (V. hin die Rede sein kann. Daß der Apostel beiden Thei10-12)." - Den Schwachen aber. Das de knüpft len beides zuschreibt, den religiösen Glauben wie die an das Vorige an, Kap. 13, 14. Nachdem der Apo- Ueberzeugungstreue, ergibt sich aus V. 6; daß der stel die Anerkennung der leiblichen Bedürfnisse und Schwächere gewissermaßen am starrsten an seiner die Nothwendigkeit der Beschränkung ihrer Pflege Ueberzeugung hält, ergibt sich daraus, daß er der ausgesprochen hat, findet er sich veranlaßt, zunächst richtende Theil ist, während der andere der verachdie freier Gesinnten in dieser Beziehung zur Scho- tende. Daß er sogar durch Effen mit Zweifeln wider nung gegen die Schwachen zu ermahnen (Meyer, seinen Glauben fündigen kann, sagt V. 23, und nicht Phil.). Dies gilt von dem formellen Zusammenhang; minder sagt der Context, daß der Freiere durch liebnach dem sachlichen Zusammenhang mußte er obue- losen Mißbrauch seiner Freiheit sündigen kann wider hin auf diese Differenz des Judenchristenthums und seinen Glauben. Beide Theile also haben und üben des Heidenchristenthums kommen (de Wette), obschon den Glauben, indem sie ihrer Glaubensüberzeugung fie in der römischen Gemeinde nur nach den ersten treu sind; die Schwachen im Glauben aber find Elementen vorhanden war. Den Schwachen im schwach, indem sie die volle Consequenz ihres RechtGlauben. Den Ünkräftigen hinsichtlich des Glaubens, fertigungsglaubens in traditioneller Aengstlichkeit des Glaubensstandpunktes und seiner Consequenzen. des gesetzlichen Gewissens nicht zu ziehen wagen, um Da wohl beide Parteien einander welchselseitig für jhre religiösen Vorurtheile und Befangenheiten zu die Glaubensschwächeren hielten, so könnte man den durchbrechen. Daß der Apostel diese Schwachheit ken, in diesem Sinne gelte die allgemeine Erwähnung nicht als eine bleibende Norm ihres Lebens anbeiden Theilen in dem Sinne: den, welcher euch als erkennt, beweist er mit der freimüthigen Bezeugung schwach im Glauben erscheint. Allein Paulus ver- | seines Standpunktes, wie mit seiner Lehre V. 14; leugnet seinen Standpunkt nicht; er nennt gleich er will aber nicht, daß die freie Entwicklung ihrer weiterhin den, der sich Speisejkrupel macht: o ao de- Glaubensconsequenz alterirt werde dadurch, daß die vāv. Und dies ist wichtig; es beweist, daß der Apo- Starken sie durch Anstoßgeben entweder noch ängstftel dem Starken die Freiheit, die er sich selber nimmt, licher machen, oder zu einem frivolen Ueberschreiten sein Urtheil über die Differenzen freimüthig auszu ihrer Gewissensschranke verleiten. Wie also der sprechen, nicht nehmen will. Zu ihrer Ueberzeugung Glaube 1 Kor. 12, 9 ein kräftiger Glaube ist in Besollen also auch die Starken stehn; sie sollen aber zug auf das Wunderthun, so hier in Bezug auf die keine Anwendung von derselben machen gegen die praktische Entwicklung des Lebens; in beiden Fällen Bruderliebe und Gemeinschaft. Daß er die Stärke- die volle Consequenz des weltüberwindenden Verren zuerst anredet (doch nicht „überhaupt“, wenn trauens, dort gegenüber der Macht leiblicher und seeauch vorzugsweise"), hat nach Thol. nicht seinen lischer Verstimmungen, hier gegenüber der Macht der Grund darin, daß die Heidenchristen die Masse der gesetzlichen Mißverständnisse und Vorurtheile. Mit Gemeinden bilden, sondern in dem Grundsatz des Recht bemerkt Tholuck, daß beide Erklärungen (vom Chrysost., der schwächere Theil bedürfe stets der mei- religiösen Glauben und von der Ueberzeugungstreue) ften Fürsorge. Doch bilden wohl auch paulinisch ge- einander nicht entgegenstehen. Der christlich-religiöse finnte Christen, die nicht mit Heidenchristen geradezu Glaube nach seiner praktischen Gestaltung in dem zu identifiziren find, den Hauptstamm der Gemeinde. Entwicklungsgrade des Gewissensurtheils umfaßt Da die beiden Theile noch in keiner Weise gespalten beide Momente; wie auch die älteren Erklärer der find, so kann rooslaußaveo de nicht geradezu hei- nioris vom Heilsglauben die certitudo conscienBen: nehmet auf; wenigstens nicht im Sinne der tiae schon in der Regel mit gesezt haben (s. Tholuck eigentlichen Communion (Erasm., Grot., Luther S. 705); während nach der andern Seite auch mehru. A.); doch auch nicht, nehmet euch seiner an fach betont wird, daß von der sittlichen Ueberzeugung (Olsh. u. A.) nach Apostg. 28, 2. In der Mitte liegt der an Christum Glaubenden auf Grund dieses Glauder Begriff des Aufnehmens im emphatischen Sinne, bens die Rede sei (Meyer). — Doch nicht zur Abdes Heranzichens in einen innigen Gemeinschaftsver- urtheilung. Siangiois heißt 1 Kor. 2, 10 u. Hebr. tehr. In solchen Differenz-Verhältnissen liegt die 5, 14 Beurtheilung, Urtheil fällen. Aaλoyioμoi beGefahr der Unduldsamkeit verhältnißmäßig immer zeichnet meist Gedanken, aber als sittliche (oder oft auf der mächtigeren Seite; daher stand es wohl in unsittliche) Motive, Erwägungen (Röm. 1, 21; 1 Kor. Rom ganz anders, wie in Galatien. Doch ermangelt 3, 20), oder auch Bedenken (Phil. 2, 14; 1 Tim. 2, 8),

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