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wird von ihm und Tholuck bemerkt, es lasse sich aus Matth. 10, 16 einen harmonischen Gegensatz zum der Stellung der Worte des Apostels (am Schluß) ganzen Sat. Verschiedene Auslegungen des anɛo. und der Kürze derselben schließen, daß die hier gef. bei Tholuck. Der Gott des Friedens. In der zeichneten Irrlehrer noch nicht in der Gemeinde göttlichen Macht des Friedensgeistes und FriedensEingang gefunden. Daß sie schon existirten, und daß stifters. Gerade als Friedensgott wird er den Satan fie intensiv und extensiv zunahmen, wußte er schon; zermalmen, der mit seinen Irrlehren Spaltungen daher konnte er, wie später in der Abschiedsrede zu stiftet und die Gemeinde zerreißt. Das ouvroiye Milet für Ephesus, hier für Rom ihre Ankunft be- prophetisches Futurum; nicht optativisch nach Flatt stimmt voraussagen. Carpzov hat an die Differenzen | (s. 2 Kor. 11, 15). Der Ausdruck ist Anspielung auf Kap. 14, 15 gedacht, Clericus u. A. an frühere heid- 1 Mos. 3, 15. Die Gnade. Dies ist der eigentnische Philosophen; mit Beidem ist der Begriff christ- liche Segenswunsch zum Schluß (j. 2 Kor. 13, 13). licher Irrlehrer verfehlt. Andere haben auf Liber- Auch 2 Theff. 3, 16. 18 folgt noch eine schließliche tiner geschlossen. Daß allerdings der Apostel neben Begrüßung auf den Segenswunsch. den zukünftigen judaisirenden oder ebionitischen Gefeteseiferern auch zukünftige gnostisirende und anomistische Geister im Auge haben konute, beweist eben der Blick desselben auf die Disposition für die Aufnahme beider Richtungen, welche er in der Gemeinde bereits bestimmt vorfand nach Kap. 14 u. 15. Nach de Wette sollte man die Art dieser Irrlehrer nicht näher bestimmen können, nach Thol. mit Beziehung auf Phil. 3, 2 2c. sind zelotische Gesetzeseiferer gemeint. Habt Acht auf. Dies und das Vermeiden derselben soll nach Krehl blos auf gegenwärtige Irr lehrer bezogen werden können, was Thol. mit Recht abweist. Denn die solche sind. S. Kap. 2, 8; Phil. 3, 19; 2 Kor. 11, 20. Der Fanatismus in seiner Vermengung geistiger und fleischlicher Affekte und Motive verfällt in seiner Entwicklung einem verlarvten Sensualismus. Der Bauch ein Symbol ihres Eigennutes, ihrer Selbstsucht und Sinnlichkeit, ihres schließlichen Hinzielens auf Wohlleben, vergl. 1 Tim. 6, 5; Tit. 1, 11. - Und durch die Gleißnerrede. Vgl. 2 Kor. 11, 14. Mit den Gleißnerreden stellen sie sich selber im rosigen Lichte dar, mit den Schmeichelreden die Zuhörer. Näheres s. Thol. S. 741. Melanchthon versteht unter evλoyía religiöse Segnungen und Verheißungen, z. B. der Mönche. Der Arglosen. Die eben als Solche leicht zu bethören sind. Denn euer Gehorsam. Das yao wird verschieden erklärt. 1) Es deute in indirekter Weise an, daß sie auch nicht frei von dieser | anania feien (Orig., Fritzsche). 2) Es deute einen Gegensatz an; was die römischen Christen betreffe, so wisse er, daß sie als dem Evangelium Gehorsame nicht so leicht verführbar seien (Chrysost., Theodoret, Meyer). 3) Das yáo gibt einen zweiten Grund zu B. 17 an (Thol, de Wette, Phil.). Die Erklärung Nr. 1 wird von Rückert, wie uns scheint, treffend modifizirt. Da es ihnen gelingt, die Arglosen zu verführen, so werden sie meinen, auch bei euch leicht Eingang finden zu können, indem sie euren überall bekannten Gehorsam für jene Arglosigkeit halten. Ich wünsche aber. Es bleibt allerdings dies zu wünschen übrig, daß sie sich mögen warnen lassen nach der Regel, die der Apostel aufstellt. Weise. Empfängliche Forscher sollen sie sein für das Gute. Für das Schlechte dagegen so unempfänglich und ungelehrig, als wären sie einfältige Leute. Meyer erklärt axegaíovs, rein, was zu dem Vorigen keinen Gegensatz macht (vgl. 1 Kor. 14, 20). Dagegen bildet

Dogmatisch-ethische Grundgedanken.

1. Die Eigenthümlichkeit des apostolischen Diakonissenamtes lernen wir am besten aus den Pastoralbriefen kennen. Es ergibt sich aus denselben vor Allem, daß dieses Amt kein missionarisches ist, sondern ein christlich geweihter, lekaler Gemeindedienst, nach der Schranke des Weibes, nach der allgemeinen weiblichen Bestimmung, nach Alter und Charakter genau bestimmt. Auf die altkirchliche Form dieses Amtes folgte die mittelalterliche Ordensform, welche das missionarische Element in bedingter Fassung mit aufnahm. Die neuere Zeit hat in Beziehung auf dieses Amt Rühmliches_angestrebt und geleistet; die volle Ausbildung der Sache aber aus der Idee des lokalen evangelischen Gemeindedienstes, zu welchem im weiteren Sinne alle weiblichen Glieder der Gemeinde mit berufen sind, bleibt noch eine schöne Aufgabe für die evangelische Kirche.

2. Die Empfehlung der Phöbe, ein Muster christlicher Empfehlungen.

3. Die Grüße des Apostels. Das Christenthum ist ebenso intensiv persönlich im heiligen Sinne, wie fachlich frei von dem ungöttlichen Ansehen der Personen. Die Freunde des Apostels als seine Bahnmacher, Zeugen seiner Größe und seiner Demuth. Seine Charakteristiken Musterbilder einer von aller Lobrednerei freien Würdigung der Persönlichkeiten. Eine Gruppe von Sternbildern der apostelischen Zeit, als ein Segment jenes geistigen Sternhimmels, welchen die Ewigkeit offenbar machen wird.

4. Die Warnung vor den Irrlehrern. S. die Erl. 5. Die herrliche Prophetie des Apostels eröffnet für Rom noch eine große Zukunft. Es ist auch Matth. 13 gesagt, daß es der Satan ist, der das Unkraut unter den Weizen säet und dadurch Aergernisse stiftet. Die Irrlehre erscheint hier als der Grund der Spaltungen und der Aergerniffe. Die eine böse praktische Wirkung geht nach außen, die andere geht nach innen.

6. Man hat schon gesagt, der Apostel habe seine Gegner zu hart beurtheilt. Der Apostel hat aber eben ein großes Friedensfest gestiftet, und daher muß er wohl die Feinde der Gottesfriedensgemeinde für das nehmen, was sie sind, dämonische Verstörer der Stiftung eines himmlischen Lebens auf Erden.

(Homiletische Andeutungen am Schluß des Kapitels.)

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Die Grüße des paulinischen Kreises an die Gemeinde zu Rom und der Segenswunsch des Paulus selbst. Seine dorologische Besiegelung des Evangeliums für alle Beiten durch ein real-antiphonisches Amen.

V. 21-27.
A.

Es grüßen 1) euch Timotheus, mein Mitarbeiter, und Lucius und Jason und Sosipatros, 21 meine Verwandten. *Ich, Tertius, grüße euch, der ich diesen Brief geschrieben habe, in dem 22 Herrn. *Es grüßet euch Gajus, mein und der ganzen Gemeinde Wirth (Beherberger). Es grüßet 23 euch Erastus, der Stadtrentmeister, und Quartus, der Bruder. *Die Gnade unseres Herrn 24 Jesu Christi sei mit euch Allen. Amen 2).

B.

Dem 3) aber, der euch stark machen kann [Kap. 1, 11]: Auf mein Evangelium und die 25 Predigt von Jesu Christo; auf die Offenbarung des Geheimnisses, das seit ewigen Zeiten verschwiegen war; *das aber geoffenbaret worden ist anjetzt, wie durch prophetische Schriften ; 26 auf den Befehl des ewigen Gottes, zum Zweck des Glaubensgehorsams kund gemacht unter alle Völker:

*Dem allein weisen Gott

Durch Jesum Christum, deß die Herrlichkeit —
In die Ewigkeiten hinein ein [zustimmendes] Amen.

Exegetische Erläuterungen.

A. Die Grüße. B. Die Dorologie, dem Grundgedanken des Briefes gemäß in der Form einer kultischen Antiphonie. Das ewige Amen der Gemeinde als Antwort auf das ewige Evangelium Gottes, und zwar als Amen 1) auf die Verkündigung des Evangeliums überhaupt; 2) auf die paulinische Verkündigung von der Berufung der Heiden; 3) auf den Befehl Gottes, das Evangelium unter alle Völker hinauszutragen, zu dessen Erfüllung unser Brief bestimmt ist.

Die Identität mit dem Cajus 1 Kor. 1, 14 liegt am nächsten, vielleicht ist er auch mit dem Cajus Apostg. 20, 4 eine Person. Bei ihm war Paulus jetzt zur Herberge, wie früher bei Andern. Auch versammelte sich wohl eine Hausgemeinde bei ihm. Erastus. Verwalter der Stadtkaffe. Derselbe Name scheint allerdings Apoftg. 19, 22 und 2 Tim. 4, 20 nicht denselben zu bezeichnen, wenn nicht etwa, wie Meyer bemerkt, Erastus seine Stelle aufgegeben. Quartus. Der Bruder in allgemein chriftlichem Sinne.

B. V. 25-27. Dem aber, der euch stark. ZrnA. V. 21-24. Timothens. S. Apoftg. 20, 4. pita. S. Kap. 1, 11; 1 Theff. 3, 2; 2 Theff. Die Realwörterbücher. Lucius; nicht Lucas 2, 17. Das ist ihm ein großes Hauptanliegen, daß (Origenes u. A.). Ob der kyrener Lucius Apoftg. die römische Gemeinde fest und beständig werde, 13, 1 ungewiß". Jason, vgl. Apostg. 17, 5. Dieses Anliegen fleidet er in die Form einer kultiSosipatros, Apoftg. 20, 4. Die Identität wenig schen Antiphonie, wobei er das erste Amen wieder stens nicht durchweg unwahrscheinlich. Tertius, aufnimmt, um auf die drei feierlichen Darstellungen vielleicht Italiener (ohne Grund mit Silas identi- des Evangeliums Gottes das Amen zu sprechen im fizirt worden, s. Meyer). Der Schreiber des Briefes, Namen der römischen Gemeinde und aller Gotteswelchen ihm Paulus diktirte. Ueber haltlose sonstige gemeinden überhaupt. Vgl. die kultische Bedeutung Hypothesen(Reinschrift; Uebersetzung in's Griechische) des Amen 1 Kor. 14, 16. Daher erklären wir nicht f. Meyer. Es war natürlich, daß er seinen Gruß xarà in Beziehung auf mein Evangelium; sondern selbst beftellte. Grundlose Vermuthungen: 1) Pau- gemäß meinem Evangelium, als Antiphonie auf mein lus schrieb von V. 23 an eigenhändig (Rambach); Evangelium — und zwar in Gedanken zum ersten, 2) von V. 23 an schrieb Tertius in seinem eigenen zweiten und dritten Male. Bei der Verkennung dieNamen (Glöckler). Gajus. Cajus. Ueber die ser kultischen Form wird diese Doxologie ein Gewebe verschiedenen Vorkommnisse des Namens s. die Lexika. | von exegetischen Mühsalen und Schwierigkeiten.

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1) Die bedeutendsten Lesarten haben άoráčeτai.

2) Der 24. Vers fehlt in den ansehnlichsten Codd. A. B. C. Auch im Sinait. und bei Lachmann. Wahrscheinlich konnte man sich schon früh das Verhältniß dieses Segenswunsches zu der folgenden Doxologie nicht mehr zurechtlegen.

3) Ueber die Doxologie s. S. 27. Sie findet sich an unserer Stelle als Schluß des Kapitels bei B. C. D*. u. s. w. Auch findet sie sich in Codd. A. u. A. hier und am Schluß von Kap. 14. In Codd. L. und den meisten Minuskeln am Schluß von Kap. 14. Sie fehlt endlich ganz in mehreren Codd. Fast ebenso sehr variiren die Kritiker. Für die Stel: lung am Schluß Erasmus u. s. w., Lachmann, Tischendorf. Für die Stellung nach Kap. 14 Beza, Grotius, Griesbach 2c.

Für die Unächtheit Reiche, Krehl 2c. Die Verhandlungen darüber s. bei Meyer S. 430 ff. Vergl. Thol. S. 744. Da wir annehmen, daß die vorliegende Schwierigkeit mit der Annahme, daß die Stelle eine kultisch-antiphonische Entwickelung des ersten Amen ist, verschwinden muß, so liegt keine Veranlassung vor, in die speziellen Erörterungen einzutreten.

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Dogmatisch-ethische Grundgedanken.

1. S. die Erl.

Das erste sarà wird von Meyer erklärt: in Beziehung auf mein Evangelium möge er euch stärken, daß ihr meinem Evangelium beharrlich treu bleibet. Andere Erklärungen siehe bei demselben S. 444. 2. Die Dorologie wird Gott als dem allein weisen Und die Predigt von Jesu Christo. Wie sie nicht dargebracht in demselben Sinne, wie seine Weisheit nur in seinem Evangelium, sondern auch außer dem- | über der Heilsökonomie am Schluß des 11. Kapitels selben in aller Welt erschallt. Erklärungen: 1) Die verherrlicht wird.

-

Auf die

Homiletisch: Andeutungen.

(Zu Kap. 16, 1-16.)

-

Der Reichthum apoftolischer Grüße (V. 1—16). Das gute Gedächtniß des Apostels für seine Freunde (V. 1-16). Phöbe, ein Vorbild jeder christlichen Diakonissin. 1) Darin, daß jede, gleich ihr, der Gemeinde des Herrn dienen soll an den Armen und Kranken; 2) darin, daß jede, gleich ihr, das Wort Gottes nicht lehren, aber wohl überbringen soll, wie Phäbe den Römerbrief_nach Rom brachte (V. 1 u. 2). Das evangelische Diakonissenamt aus lebendigem Glauben. 1) In der apostolischen Kirche, 2) im Mittelalter, 3) in der Gegenwart. Wie sollen unsere Gemeinden den Diakonissen gegenüber sich verhalten? Wer Liebe übt, darf auch wieder Anspruch auf Liebe machen (V. 2). Aquila und Prisca (Priscilla) ein christliches Ehepaar aus der apostolischen Zeit, vgl. Apoftg. 18, 2. 26 (V. 3 und 4). Aquila und Priscilla dem Ananias mit der Sapphira gegenübergestellt, vgl. Apoftg. 5, 1 ff. -- Die christliche Kirchengemeinde ursprünglich eine Hausgemeinde (V. 5). Das Haus, die Geburtsstätte des christlichen Gottesdienstes in der Heidenwelt, vgl. Apoftg. 10, 17; 16, 34. 40; Kap. 18, 7; 1 Kor. 16, 19 (B.5). - Die Marien des Neuen Testaments. 1) Maria, die Mutter des Herrn; 2) Maria, die Maria; 4) Maria Magdalena; 5) Maria, die MutSchwester der Mutter Jesu; 3) die bethanische ter des Johannes Markus; 6) die römische Maria (V. 6). S. die Concordanz.

Predigt von Christo (Luther, Calvin, Tholuck und · 3. Ueber die kultische Bedeutung des Amen vergl. Philippi); 2) die Predigt, welche Christus durch ihn 5 Mos. 27, 15 ff.; Pi. 106, 48; Chronik 16, 36; ergehen lasse (Meyer u. A.); 3) die Predigt Christi 1 Kor. 14, 16. Besonders Ephes. 3, 21. während seines Erdenlebens (Grotius). Offenbarung. Dies ist die spezifische Bezeichnung der Universalität des Evangeliums nach paulinischer Fassung, Ephes. 3, 3. 9; Kol. 1, 26 2c. Das Myfterium bezieht sich eben besonders auf die Freiheit oder nationale Entschränkung des Evangeliums. Daß diese jetzige Offenbarung, deren Organ beson ders Paulus selbst ist, nichts neologisch Neues sei, sondern der Analogie des Glaubens gemäß, erhärtet er durch den Zusaß: wie durch prophetische Schriften. Deren Sinn allerdings jeßt erst in voller Klarheit hervortritt. Auf den Befehl des ewigen Gottes. Hier hält die Construction des xarà im Sinne von Meyer nicht mehr vor, daher macht er den dritten Hauptsag zum Anhang des zweiten: und mittelst prophetischer Schriften nach Be-| fehl des ewigen Gottes u. s. w. Dieser Befehl ist die lehte Form, das letzte Wort, weil er die Pflicht der römischen Gemeinde ganz nahe rückt, daß sie sich an dem Werke der Weltbefehrung mitbetheiligen müsse. Der Befehl des ewigen Gottes soll als ewig forthallender, in dem Amen der Gemeinde einen ewigen Wiederhall finden. — Dem allein weisen Gott. Meyer: Dem durch Jesum Christum allein weisen Gott". Wunderliche Worte! Besser: Dem allein weisen Gott sei die Ehre durch Christum (Luth., Beza). Doch steht diesem das & entgegen, wenn man dies auf Chriftum bezieht. Das ist zwar von Beza und Grotius getilgt worden nach den Minuskeln 33, 72 und Rufin; es steht aber fest und ist der rich tigen Construction unserer Dorologie auch nicht hinderlich. Denn allerdings gebührt Christo oder dem Lamme die Ehre dafür, daß das Buch der Geheim nisse Gottes entsiegelt ist, und in die Ewigkeiten hinDie Marien des Neuen Testaments paarweise zuein kann ihm dafür der Dank und das Lob der Gesammengestellt. 1) Zwei von ihnen gehören zu den meinde in dem Amen der Gemeinde erschallen. Vgl. Offenb. 5, 12. Weil das Gewicht des letzten Amen verkannt wurde, nahmen Mehrere an, der Apostel sei allmählich von der Dorologie Gottes durch die Zwischensäge in die Dorologie Christi hineingerathen (Tholuck, Philippi). Eine so große Unklarheit würde sein klares großes Werk übel krönen. Auch ist die vorangehende Wiederholung uóvą oopa e da gegen. Andere Annahmen, das sei Pleonasmus, es stehe für avto, sowie vorgeschlagene Ergänzungen, beweisen nur, daß ein Fehler in der Gesammtauffassung der Dorologie vorliegen muß. Wir dürfen ihn wohl durch die dem kultischen Grundgedanken des Briefes entsprechende kultische Fassung des Schlusses für beseitigt halten. Durch Christum soll wiederum das Amen der Ewigkeiten zu Gott emporsteigen, wie das ewige Evangelium von Gott durch ihn zu den Menschen gekommen ist. Es heißt aber nicht rò duny, weil das Schlußwort nicht didaktisch ist, sondern Gebet.

allernächsten Angehörigen Jesu; 2) zwei sind Freundinnen des Herrn; 3) zwei Beschüßerinnen seiner Apostel (V. 6). Die mannigfaltigen, wohl überlegten Bezeichnungen der einzelnen, von Paulus gegrüßten Personen: Gehülfen in Chrifto (V. 3); Liebster, Lieber oder Liebe (V. 5. 9. 12); Lieber in dem Herrn (V. 8); Bewährter in Christo (V. 10); Auserwählter in dem Herrn (V. 13); Schwester (V. 1).

Der

Der Gruß mit dem heiligen Kuß (V. 16). heilige Kuß der brüderlichen Gemeinschaft und der Judaskuß des Verräthers (V. 16).

Luther: Zu V. 17: Das ist wider alle Menschenlehre gesagt.

Starke: Das Christenthum hebt weltliche Handtungen und äußerliche Geschäfte sogar nicht auf, vielmehr richtet es selbige recht ein und bringet einen Segen brüber (V. 2). Hedinger: Wie fein! Fromme Weibspersonen am Kirchendienst zur Witwen-, Kinder, Armen- und Krankenpflege. O wie sehr ist dieser Eifer erloschen, ein Jeder für sich in seinem Hause! Doch wer siehet nicht die Fußstapfen des noch lebenden Gottes (V. 2).

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Spener: Wir sehen zum wenigsten, daß außer (B. 17). Süße Worte, prächtige Reden verführen so dem öffentlichen Lehramte auch alle geistlichen Ver- leicht unschuldige Herzen (V. 18). Nicht Alles, richtungen den Weibern verboten seien (V. 2). - was süß schmeckt, ist gesund; nicht Alles, was prächMit einem heiligen Kuß, ohne einige Leichtfertigtig klingt, ist wahr (V. 18). keit oder deren Vermuthung (V. 16).

Heubner: Empfehlungen des Chriften find ganz verschieden von den blos weltlichen, sie haben ein heiliges Motiv und einen seligen Zweck (B. 1 u. 2). Die natürliche Schwäche, gestärkt durch die Gnade, leistet viel (V. 6 ff.). Der Chrift kann alle diese Namen nicht anders als mit inniger Theilnahme lesen, wenn wir auch von ihren Werken wenig oder nichts wissen. Ihre Namen stehen im Buche des Le bens. — Sogenannte Celebrität ist etwas sehr Zweideutiges; der geringste treue Diener Christi ist mehr als der bewundertste Weltheld. Fromme Seelen fönnen sogar wünschen, verborgen zu bleiben, ladeiv βιώσας (Β. 6 ff.). Der Kuß kann das Unheiligste und das Heiligste sein (V. 16).

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(3u V. 17-27.)

Warnung vor Zerstörern der Gemeinde. Der Apostel spricht sie aus: 1) Mit aller Freimüthigkeit Jenen gegenüber, indem er sie bezeichnet a. als Solche, die da Zertrennung und Aergerniß anrich ten; von denen b. die Anderen weichen sollen, weil fie nicht Christo, sondern sich selbst dienen, und unschuldige Herzen durch süße Worte und prächtige Reden verführen. 2) Mit allem Vertrauen in Beziehung auf die Glieder der Gemeinde zu Rom; denn a. ihr Gehorsam ist unter Jedermann ausgekommen; b. er selbst freut sich über sie; will aber c. doch, daß fie recht vorsichtig sein möchten, weise auf das Gute, einfältig auf das Böse. 3) Mit kräftigster Hoffnung auf den Gott des Friedens, von dem er sich versieht, daß er in Kurzem den Satan zertreten werde unter die Füße der Gläubigen (V. 17—20). Ueber Zertrennung und Aergerniß in der Gemeinde (V. 17). Man kann ergerniß anrichten nicht nur durch schlechten Wandel, sondern auch durch schlechte Lehre

Weise auf's Gute, einfältig auf's Böse! Vergl. Matth. 10, 16; 1 Kor. 14, 20 (V. 19). Der Gott des Friedens siegt, Satan unterliegt (B. 20). Gott allein die Ehre durch Jesum Christum in Ewigkeit! Amen (V. 25-27).

dumme Leute (Ps. 119, 100. 104), fleißig, flug, Starke, Hedinger: Christen sind keine Klöße, eifrig zum Guten, voll stattlichen Raths und weiser Ausführung. Aber, daß sie sich auf Bosheit, Intriguen und allerlei Praktiken (sonderlich, wie man sich angenehm machen solle nach dem Fleisch, mit dem Kreuz Chrifti laviren, politisiren und schmeicheln) nicht verstehen und oft betrogen werden, ist ihre göttliche Einfalt und Liebe schuld (V. 19).

Spener: Die Lüge kann nicht lange bestehen, sondern muß sich endlich offenbaren (V. 20).

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Bengel: Nur einmal in diesem ganzen Brief nennt der Apostel den Feind; in allen Briefen überhaupt neunmal den Satan, sechsmal den Teufel (V. 20).

Lisco: Warnung vor Verführern. 1) Inhalt; 2) Schilderung der Frrlehrer; 3) Grund der Warnung; 4) Troft (V. 17–24). Lobpreisung Gottes und Segenswunsch. 1) Gegenstand der Lobpreisung; 2) ihr Grund (V. 25—27).

Heubner: Es kann auch die heiligste Verbindung durch Uebelwollen und Unglauben getrennt werden; der böse Geist hat seine Absicht stets gerichtet auf Trennung, Zerstörung (Divide et impera!). Dies geschieht vorzüglich durch Frrlehrer (V. 17 u. 18). - Die Welt ist klug zum Bösesthun, zum Guten ist sie ungeschickt (V. 19). Durch Gott und seinen Geist können wir den Satan und seine Werke befiegen. Christus hat begonnen, die Werke des Satans zu zerstören, doch ist's noch nicht vollendet (V. 20).

Lange, Bibelwerk. N. T. VI. 2te Aufl.

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