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Geist und in der Wahrheit anbeten darf und soll. tỏ övouά 08, du, dein Wesen, die Gottheit selbst. ayiageo Dai, geheiligt, verherrlicht werden. Dieß geschieht, wenn wir eine richtige Ers kenntniß von Gott haben, unser inneres und äußeres Leben die fer Erkenntniß gemäß einrichten, einen heiligen, göttlichen Wandel führen, die Erkenntniß und Verehrung Gottes nach unserm besten Vermögen ausbreiten und befördern. 10. Dein Reich, das Reich der Wahrheit, Frömmigkeit und Tugend komme zu uns, immer mehr möge sich unter den Menschen jener Zustand verwirklichen, in welchem sie den Willen der Gottheit betrachten als die höchste Richtschnur ihres Denkens, Füh lens, Wollens und Handelns. Dein Wille-Erden. Der Wille Gottes geschieht im Himmel durch dessen selige Bewohner. Die Menschen sollen sich nun nach demselben eben so genau richten, als die Engel im Himmel. os xai steht für as outos. 11. Diese Bitte ist die einzige Bitte um Irdisches im οὕτως. Vaterunser. Nur um das Nothdürftige, Unentbehrliche soll der Christ bitten, nicht um Reichthum, Ueberfluß, Bequemlichkeit. doros, Brod, bezeichnet überhaupt die unentbehrliche Kleidung, Nahrung; allein alle unentbehrlichen Dinge sind nicht namentlich aufgeführt, damit das Herz des Beters nicht allzu sehr zum Irdischen herabgezogen werde. Wir beten um unser Brod, nicht ein Jeder um das seinige, damit wir nicht selbstsüchtig für uns selbst, sondern auch für Andere sorgen. Das Wort intovolos ist ein Haparlegomenon, und ist daher sowohl in Rücksicht auf Abstammung, als hinsichtlich der Bedeutung verschieden erklärt worden. Wahrscheinlich ist es ein Compositum aus ènì und goia, substantia, vita, und bezeichnet alles, was unsere Natur durchaus erfordert, uns zum Leben nothwendig ist. onusgov. Für die folgenden Tage sorgt der Christ nicht. 12. Der Gedanke an den Allheiligen und Herzenskundigen weckt das Gefühl der Sündhaftigkeit. Die Vergebung der Sünde kann uns nur dann zu Theil werden, wenn wir durch Gottes Gnade zu einem neuen, ihm und der Tugend geweihten Leben erweckt sind, wenn nicht mehr das Fleisch, sondern der Geist die Herrschaft in uns führt, wenn der feste Entschluß, den Willen Gottes so vollkommen als möglich zu erfüllen, in uns zu Stande gekommen, und eben durch diese innere Umwandlung auch unser Verhältniß zur Gottheit umgeschaffen und der Zwiespalt mit dieser und uns selber ausgeglichen ist. Auch die Sünden, welche im Zustande des neuen Lebens noch vorkommen, verzeiht Gott, d. h. dieselben heben das Bewußtseyn der Kindschaft, der göttlichen Begnadigung nicht auf, weil sie immer nur als ausnahmsweise und vorübergehend vorkommen können, und von der Reue jedes Mal begleitet sind. άpievai, erlassen, vergeben. öpeiλnua, Schuld, Sünde.

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ópaλéra, Schuldner, Beleidiger. Der Gedanke an unsere eigene große Sündenschuld und an die Begnadigung, die uns zu Theil geworden ist von Seiten Gottes, macht uns mild, sanft, nachsichtsvoll gegen unsere fehlenden Brüder. 13. nεαμos, Versuchung, Prüfung. Unvermeidlich ist im menschlichen Leben die Versuchung. Die fleischlichen Triebe, die Reize und Lockuns gen der Welt, böse, verführerische Menschen verwandeln unser Leben in einen fortwährenden Kampf. Geprüft muß die menschliche Tugend werden; denn nur durch wiederholte Prüfungen kann sie gehrig gestärkt und geläutert werden. Selbst Christus ist versucht worden, und mußte Gehorsam lernen an dem, daß er litt. Der Sinn der Bitte ist demnach: Führe uns nicht in Prüfungen, welche allzuschwer für uns sind, sondern laß die Versuchung so ein Ende gewinnen, daß wir es können ertragen. Jeder Versuchung kann der Mensch Widerstand leisten, wenn er nur den gehörigen Gebrauch macht von der ihm verliehenen sitt lichen Kraft, die erforderliche Wachsamkeit ausübt, sich durch den Gedanken an Gott und die Ewigkeit zu stärken sucht und die ihm zu Gebote stehenden Heilsmittel gewissenhaft anwendet. Diese Wahrheit stüßt sich wie auf das Selbstbewußtseyn des Menschen, so auf den Glauben an die göttliche Weltregierung. Tоu novηoоu, dem Bösen, der Sünde nämlich. Diese Bitte enthält eigentlich alles, was der Christ von Gott erbitten kann und soll. Befreie uns völlig von der Herrschaft der Sünde, verleihe dem neuen Lebensprincip, dessen wir durch den Glauben an deinen Sohn theilhaftig geworden sind, einen immer vollständigern Sieg, hebe den innern Kampf und Zwiespalt immer mehr in uns auf. Wenn dieß geschehen ist, ist das Reich Gottes völlig gekommen, und Gottes Wille geschieht, wie im Himmel, also auch auf Erden. Andere verstehen hier den Satan, der als lerdings schlechthin o novηoos genannt wird. Der Sinn bleibt unverändert. Denn dein — Amen. Denn du bist der Mächtigste, Höchste, Ewige, du willst und kannst unser Gebet erhören. Die Worte drücken die feste, auf das Wesen Gottes sich stüßende Zuversicht des Beters aus. Bekanntlich fehlt diese Dorologie oder richtiger Aitiologie in den wichtigsten kritischen Autoritäten, und sie ist nach dem Urtheil der ausgezeichnetsten Critiker unächt; nichts destoweniger thut man wohl, wenn man sie beibehält, weil sie das Ganze schließt auf eine sehr würdige Weise und einen sehr wichtigen Gedanken ausdrückt. 14. 15. Nachsicht gegen Beleidiger schärft der Herr seinen ersten Bekennern, welche von Andern sehr viel leiden mußten, sehr oft ein. Die Sentenz wird nach der Sitte der Hebräer affirmative und negative ausgedrückt. Wie du dich gegen Andere verhältst, so verhält sich Gott gegen dich. Dieser Sap kommt in der Sittenlehre Jesu

sehr oft vor. Nur dem gebesserten Menschen kann Gott verzeiben; wer aber ein unversöhnliches Herz besißt und seinen Haß gegen den Beleidiger nicht fahren lassen will, der hat sich noch nicht gebessert und Gott kann ihm folglich auch nicht verzeihen. 16-18. Die Grundidee ist schon oben da gewesen. Nur wenn das Fasten, wie überhaupt alles, was der Mensch thut, aus wahrer Frömmigkeit hervorgeht, hat es einen sittlichen Werth und zieht wahre Belohnung nach sich. An sich hat das Fasten durchaus gar keinen Werth; stellt man es aber an, um sich in der Selbstbeherrschung und Enthaltsamkeit zu üben, den Geist immer mehr zu befreien von der Herrschaft des Körpers, so ist es nicht zu tadeln. Jesus schreibt hier durchaus kein Fasten vor, verwirft es jedoch auch nicht ausdrücklich, er tadelt bloß die Heuchelei der Pharisäer. Der Mensch soll sich oft auch erlaubte Freuden versagen, um sich zu üben in der schweren Kunst der Selbstüberwindung. In jener Zeit war das Fasten eine sehr gewöhnliche Uebung der Frömmigkeit. σxvdownos, düster aussehend. Durch ein düsteres, schmutziges Gesicht pflegten die Heuchler zu zeigen, daß fie gerade mit Fasten begriffen waren. apavizei, entstellen. 17. 18. Die Hebräer wuschen sich, ehe sie sich zu Tische legten, und wie überhaupt bei heitern Gelegenheiten, so pflegten sie sich auch insbesondere bei Gastmählern das Haupt zu falben. Die sich also wuschen und salbten, erschienen nicht als Fastende. Der Sinn wie oben.

Einzelne Sprüche. Geistiges Schaßsammeln.

19. Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Rost sie verzehren und wo Diebe durchgraben und stehlen. 20. Sammelt euch aber Schäße im Himmel, wo weder Motte noch Rost sie verzehren und wo Diebe weder durchgraben noch stehlen. 21. Wo nämlich euer Schaß ist, da wird auch euer Herz seyn.

Der Herr lehrt nach morgenländischer Sitte in kurzen Sprüchen. Sie sind leicht behältlich, prägen sich tief ein, üben das Nachdenken. Sie sind wie ein Freund in der Noth. Irdische Schätze sind Geld und Gut, Ehre, Menschengunst, auch geistige Vorzüge, sofern sie nicht unser Seelenheil angehen, kurz, alles Irdische, Bergängliche, es mag Ramen haben,

welche es will. Nicht schlechthin verbietet Christus das Trachten nach derartigen Gütern; unsere Verhältnisse würden die Bez folgung eines solchen Gebots unmöglich machen, es widerspräche der Eigenthümlichkeit der menschlichen Natur. Nur nicht so sehr sollen wir darnach trachten, daß wir die Ausbildung unseres Herzens darüber vernachläßigen, sie sollen nicht den Gegenstand unseres Hauptstrebens ausmachen, nur als Mittel, nie als Zweck sollen wir sie anstreben. Denn find sie nicht hinfällig und vergänglich? sind sie nicht unfähig, uns wahrhaft glücklich zu machen? erhöhen sie wohl unsern wahren Werth? bleiben sie nicht alle diesseits des Grabes zurück? Himmlische Güter sind Erkenntniß der Wahrheit, Reinheit des Herzens, Liebe zu Gott und Jesu, edle Thaten sammt dem Bewußtsein, sie verrichtet zu haben, Seelenruhe, Gewissensfriede, Freudigkeit zu Gott. Güter dieser Art sind himmlischer Natur; sie bleiben uns im Himmel noch, machen uns den heiligen Bewohnern desselben ähnlich, erwerben uns unseres himmlischen Baters Wohlgefallen. Wo unser Schat ist, da ist auch unser Herz. Streben wir nach dem Irdischen, so ist unser ganzes Herz irdisch gesinnt, voll selbst= süchtiger irdischer Begierden; streben wir hingegen nach dem Himmlischen, so ist auch unser Herz himmlisch, voll göttlicher Gefühle, Gedanken, Gesinnungen. 9roavooi, kostbare Schäße. ons, Motte. Bocois, Fraß h. Röst, apavičεiv, verschwinden machen, aufzehren. diogvocev, durchgraben, Tas oixias, einbrechen.

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Vom innern Lichte.

22. Die Leuchte des Leibes ist das Auge. Wenn daher dein Auge gesund ist, so wird dein ganzer Leib erleuchtet seyn; \ 23. wenn aber dein Auge schlecht ist, so wird dein ganzer Leib dunkel seyn. Wenn daher das Licht, das in dir ist, dunkel wird, wie groß wird dann die Finsterniß seyn?

Des Menschen inneres Licht ist die Vernunft. Diese ist krank, wenn sie das Wahre, Gute und Göttliche nicht mehr erkennt. Fehlt es den Menschen an dieser Erkenntniß, an

der Erkenntniß Gottes und seines Willens, so tappt er in der Finsterniß, geht gänzlich in der Irre und kann seine Bes stimmung nicht erreichen. dnλous, gesund. novŋpòs, krank.

Thätigkeit und Sorgenfreiheit zugleich.

24. Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den Einen hassen und den Andern lieben, oder des Einen sich annehmen und den Andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. 25. Deßwegen sage ich euch, seyd nicht bekümmert wegen eures Lebens, was ihr essen oder trinken, noch wegen eures Leibes, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise, und der Leib mehr als die Kleidung? 26. Blickt hin auf die Vögel des Himmels, sie fäen nicht, sie erndten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen und euer himmlischer Vater ernähret sie doch; seid ihr nicht viel mehr als sie? 27. Wer kann aber von euch, wenn er auch noch so sehr sich bekümmert, zu seiner Lebenslänge eine Elle hinzusehen? 28. Und was bekümmert ihr euch wegen der Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen; sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. 29. Und doch sage ich euch, daß nicht einmal Salomo in aller feiner Herrlichkeit umkleidet war, wie derselben Eine. 30. Wenn aber das Gewächs des Feldes, das heute ist und morgen in den Ofen geworfen wird, Gott also umkleidet, wird er es dann nicht um so viel mehr euch thun, ihr Kleingläubigen? 31. Darum sollt ihr euch nicht bekümmern und sagen: was sollen wir essen oder was sollen wir trinken, oder womit uns kleiden? 32. Nach diesem allem trachten die Heiden; euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dieß alles bedürfet. 33, Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach einer Gerechtigkeit und dieses alles wird euch von selbst zufallen. 34. Darum sollt ihr euch nicht bekümmern wegen des folgenden Tages; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Jeder Tag hat genug an seiner eigenen Plage.

24. Der Mensch kann nicht Gott dienen und der Welt. Wer die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. Fleischlich oder irdisch gesinnt seyn ist eine Feindschaft wider

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