ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Das Evangelium Matthäi.

Von den Lebensumständen des Verfassers des ersten Evangeliums ist uns sehr wenig bekannt. Die Ueberschrift und die Tradition nennen als solchen den Matthäus, genannt Levi, einen Sohn des Alphäus. Bor seinem Uebertritt zum Christenthum war er ein Zolleinnehmer zu Capernaum, und gehörte demnach auch zu den niedern Ständen, aus welchen Jesus seine Apostel zu wählen pflegte. Sein Evan= gelium schrieb er zunächst für Juden und Judenchristen. Ueberall sucht er zu zeigen, daß Jesus der im alten Testament verheißene Messias sey, und demnach darzuthun, daß sich in den alttestamentlichen Schriften eine Menge Stellen. fänden, die auf Jesum zu beziehen seyen. Dies war der Weg, den die Apostel im Verkehr mit den Juden gewöhn lich einschlugen. Man lese nur die Reden Petri und Pauli. in der Apostelgeschichte, und man wird finden, daß sie sich derselben Demonstration zu bedienen pflegen. Daß Matthäus nicht selten auch solche Stellen auf Jesum bezieht, die ursprünglich vom Messias gar nicht handeln, kann nur ein sehr bes fangener Leser verkennen, Unläugbar finden sich im alten Testament messianische Weissagungen, unläugbar lebt in der Seele der hebräischen Propheten ein hohes Messias - Ideal, unläugbar hat Jesus Christus dieses Ideal in seiner Person nicht bloß realisirt, sondern unendlich weit übertroffen; allein nichts desto weniger ist es gewiß, daß nicht alle Stellen, die das neue Testament auf Christum bezieht, wirklich_messianisch sind, und es ist jeden Falls gerathener, bloß solche Weissa. gungen im alten Testament aufzusuchen, welche die messia

nische Zeit in großen Umrissen zeichnen, als Einzelnheiten aus Jesu Leben als von den Propheten geweissagt nachzuweisen. Das Matthäus - Evangelium hat überdieß noch die Eigenthümlichkeit, daß es sich wenig an die Zeitfolge der Reden und Begebenheiten bindet, vielmehr das Gleichartige zusam men zu stellen sucht. So häuft es oft mehrere Reden und Gleichnisse, welche der Herr ohne Zweifel zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten vorgetragen hat.

Erstes. Capitel.

Jesus stammt aus davidischem Geschlecht.
Lukas 3, 23–38.

1. Geschlechtsregister Jesu Christi, eines Sohnes David's, eines Sohnes Abraham's. 2. Abraham zeugte Isaak; Isaak zeugte Jakob; Jakob zeugte Juda und dessen Brüder. 3. Juda zeugte Phares und Zara aus der Thamar; Phares zeugte Esrom; Esrom zeugte Aram. 4. Aram zeugte Aminadab; Amminadab zeugte Naafson; Naasson zeugte Salmon; Sal mon zengte Booz aus der Rahab. 5. Booz zeugte bed aus der Ruth; Obed zeugte Jeffe; Jesse zeugte David, den König,

6. Der König David zeugte Salomo aus der Frau des Urias. 7. Salomo zeugte Roboam; Roboam zeugte Abia; Abia zeugte Afa. 8. Asa zeugte Josaphat; Josaphat zeugte Joram; Joram zeugte Szia. 9. Dzia zeugte Jotham; Jotham zeugte Achas; Achas zeugte Ezekia. 10. Ezekia zeugte Manaffe; Manasse zeugte Amon; Amon gengte Josia. 11. Josia zeugte Jechonia und dessen Brüder, wm die Zeit der Wegführung nach Babylon. 12. Nach der Begführung nach Babylon zeugte Jechonia Salathiel; Salathiel zeugte Zorobabel. 13. Zorobabel zeugte Abiud; Abiud zeugte Eliakim; Eleakim zeugte Azor. 14. Azor zeugte Sadok; Sadok zeugte Achim; Achim zengte Elind. 15. Eliud zeugte Eleazar; Eleazar zeugte Matthan; Matthan zeugte Jakob. 16. Jaz kob zeugte Joseph, den Mann Maria's, aus welcher geboren. ward Jesus, der da heißet Christus..

17. In allem also sind der Geschlechtsfolgen von Abraham bis David, vierzehn; und von David bis zur Wegführung

!

nach Babylon vierzehn; und von der Wegführung nach Bas bylon bis auf Christus vierzehn.

Bloß der Vollständigkeit halber habe ich diefen Abschnitt, welcher für uns fast ohne alles Interesse ist, mit aufgenommen und überseht. Uns kann es so ziemlich gleichgültig seyn, ob Jesus ein Nachkomme David's war; genug, er ist der Sohn Gottes, ein Mensch, der an Tiefe der Erkenntniß, Vortrefflichkeit des Willens alle übrigen weit überstrahlt, der herrlichste Lehrer der Wahrheit und Lugend. Wäre der Herr auch entsproffen aus dem allerunedelsten Geschlechte, kein Vernünftiger rpürde ihm deßwegen seine Verehrung entziehen. Es gibt durchaus nichts in der Welt als Weisheit und Tugend, was dem Menschen unbedingt Achtung abnöthigt. Für die jüdischen Leser, welche auf Abstammung und andere Aeußerlichkeiten ein viel zu großes Gewicht legten, war dieses Geschlechtsregister allerdings von Bedeutung, weil man allgemein erwartete, der Messias werde ein Sprößling aus dem Stamme David's feyn. Nur insofern ist diese Abstammung für uns von Wichtigkeit, als sie ein neuer Beweis der göttlichen Vorsehung ist. Unläugbar ist es nämlich, daß die Abstammurig des Herrn von David ihm mehr. Eingang verschaffte bei den Juden, und eben deßwegen veranstaltete es die Gottheit, daß der Herr aus davidischem Geschlechte hervorging. Die großen Verschiedenheiten in den beiden Genea= logien bei Matthäus und Lukas können uns daher auch wenig fümmern wenigstens ist die Ausgleichung dieser Differenz ein Geschäft, das ganz außer meinem Plane liegt. Nur einige wenige Noten füge ich noch bei.

1. Bißlos revέoews, Geschlechtsregister, bildet die Ueberschrift zu den ersten siebenzehn Bersen. Xotoros, Gefalbter, Messias. Die Könige heißen Gesalbte; Christus ist König im Reiche der Wahrheit, alle Bürger desselben müssen sich feinem Willen, seinen Gesehen unterwerfen, er ist das höchste Oberhaupt dieses Reiches. Die Namen Abraham's, David's sind die geachtetsten aus dem ganzen hebräischen Alterthum, und Matthäus stellt sie voraus, um gleich von vorn herein auf Jesu edles Geschlecht aufmerksam zu machen. 11. ini gegen die Zeit hin. μetoxeoia, Exil.

Das Messias kind wird geboren.

18. Die.Geburt Jesu Christi geschah aber also: da nämź lich Maria, seine Mutter, mit Joseph verlobt war, erfand fich's, daß sie, ehe sie zusammen kamen, schwanger war von dem heiligen Geiste. 19. Joseph aber, ihr Mann, da er rechtschaffen war und sie nicht bloßstellen wollte, gedachte sie heimlich von sich loszumachen. 20. Während er sich mit diesem Gedanken herumtrug, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traume und sprach: Joseph, Sohn David's, fürchte dich nicht, Maria als dein Weib zu dir zu nehmen; denn das in ihr Erzeugte ist aus dem heiligen Geiste. 21. Sie wird aber einen Sohn gebären, und dessen Namen sollst du Jesus nennen; denn er wird sein Volk selig machen von sei nen Sünden. 22. Das ist aber alles geschehen, auf daß er füllet würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: 23. Siehe, eine Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und den Namen desselben werden sie Emmanuel nennen, welches überfest ist: Gott mit uns! 24. Da nun Joseph vom Schlaf erwachte, that er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm sein Weib zu sich, 25. und er erkannte sie nicht, bis sie ihren ersten Sohn gebar, dessen Namen er Jesus nannte.

Die Geschichte der Geburt Jesu bleibt für uns, weil alle genaueren Angaben fehlen, ein unerklärliches Geheimniß. Unser Verfasser' will offenbar lehren, Jesus sey nicht Joseph's Sohn, und auf eine völlig wunderbare, geheimnißvolle Weise fey durch eine göttliche Einwirkung Maria's Schwangerschaft entstanden. Bleiben wir stehen bei diesem einfachen Berichte. War doch die ganze Erscheinung des Erlösers ein Wunder ohne Gleichen! Der denkende. Leser wird sich aus dem Berichte folgende wichtige Idee entnehmen: Jésus ist erzeugt durch den heiligen Geist, die Gottheit fenkte von Anfang an in den Menschen Jesus ein ganz außerordentliches Maaß von Geistigkeit, eine Fälle von geistigen Anlagen, welche Niemand vor und nach ihm besessen hat, und wodurch der Herr über alle übrigen Menschen hinausgerückt worden ist. Denken wir nun ferner hinzu, daß dieser bei seiner Geburt also ausgestatteté Christus die vorzüglichste Erziehung genoß, beständig von den edelsten Menschen umgeben war

und dabei von Kindheit an mit den Schriften des alten Testaments sich beschäftigte: so wird es uns wenigstens in etwas erklärlich, wie Jesus der heilige und göttliche Mensch wurde, als welcher er wirklich vor uns dasteht.

18. μνηστεύεσθαι, fic verloben. Das Beitwort συνέρ Xeo Da wird hier von der Geschlechtsverbindung gebraucht. Christus ist erzeugt aus dem heiligen Geiste, durch eine göttliche Kraft. Einzig ist die ganze Erscheinung Christi. Nie hat ein solcher Heiliger die Erde betreten. Einzig sind die Wirkungen dieses Göttlichen. Schon bei seiner Geburt geschah etwas Außerordentliches. Er wurde geboren als der Sohn Gottes. Mehr vermag man nicht darüber zu sagen. 19. 8ixalos rechtschaffen. Ein Theil der Rechtschaffenheit ist die Güte, die Nachsicht gegen Andere, die Sorge für ihren guten Ruf. Tagadεiyuaτilav, der öffentlichen Schande aussehen, bloßstellen. Adpa, ohne Anführung des Grundes. Gerichtliche Ehescheidungen gab es bei den Jüden nicht. Die Ehe, noch eher also eine Verlobung, konnte von dem Manne durch die schriftliche Erklärung aufgelöst werden, daß er seine Frau oder Verlobte wieder frei lasse. Das Christenthum hat erst das Weib eingefeht in die ihm gebührenden Rechte, und zwischen Mann und Frau eine völlige Gleichstellung bewirkt. Es hing fogar vom Manne ab, ob er in die Entlassungsurkunde den Grund der Scheidung sehen wollte oder nicht. άлolvεiv, entlassen, fortschicken. 20. tauta..... da er sich nun mit diesem Gedanken herumtrug. Wachend und schla-. fend beschäftigte sich gewiß Joseph init der Schwangerschaft feiner geliebten Maria und dem gegen sie zu beobachtenden Verhalten. Ihre Frömmigkeit, ihre Unschuld kannte er durch einen längern Umgang; ihre Versicherung, daß sie den Mesfias unter ihrem Herzen trage, und daß das in ihr Erzeugte herstamme vom heiligen Geiste, fand Glauben bei ihm. In einer solchen Gemüthsstimmung ist der Traum erklärlich genug. Ihn däucht, ein Engel Gottes erscheine ihm, gebe ihm die Erklärung, daß der Sohn der Maria der Sohn einer heiligen Begeisterung seyn, und als Messias sein Volk von seinen wahren Uebeln befreien werde. Daß Joseph die Engelserscheinung bloß geträumt habe, steht ausdrücklich im Tert, und nichts nöthigt uns folglich, an eine wirkliche Angelophanie zu denken. Ich habe aber auch nichts dawider, wenn Jemand eine wirkliche Engelserscheinung hier statuiren will. Gottes Leitung - das steht auf jeden Fall fest - fügte es also, daß Joseph die Maria. zu sich nahm und des Herrn Pflegevater wurde. nagahaußáve, als Gattin zu sich nehmen. 21. Jesus, Josua, Retter, owrne. Der Zweck der

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »