ist mercktvůrdig, daß das Riomische Volck nicht damit A. Ca zu frieden gewesen, daß unfer Käyser ihre Sicherheit auf 191 Kosten ihrer Lusibahrkeiten fuchte. Denn man forderte ohngescheut die Fechter wieder, und man hörete in vies len Gassen guffrúhrisches Murren der Uebelzufriedenen, die so frech waren zu sagen; Wil uns denn der Käys ser alle zu Weifen machen, indem er uns unsere Lustbarkeiten und Schauspiele entziebet ? x) Ång toninus aber ward hiedurch nicht beweget ! weil er din Sinn des Póbels kante, der heute tabelt was er morgen lobt, daferne man fortfährer die Vernunfft als eine Wegs weiferin zu folgen. y) Der andere Mangel war grösser, und einem Kayser Der wie Antoninus gesinnet, nicht leicht zu heben. Das ficherste Mittel bedůnckte ihme, wie vormahls z) 57eci va und Trajanus gethan, die Käyserlichen Mobilien zu Gelbe zu schlagen , und daraus ein zulangliches Capital zu machen. Weil es aber denen Privat-Persohnen nicht vergönnet war , dergleichen Haus-Rath, oder güle Dene und silberne Gefässe zu gebrauchen, war es nöthig, ihnen zuvor hierüber eine Freyheit zu ertheilen. Hier, auf gieng die Auction aller Kanserlichen Kostbarkeiten vor sich, und man verkauffte Stückweise, alle Edelgesteinen Gemåhlbe, Gefäffe, Tapeten, Gold- und Silber: Gea schira , Glåser , Hausrath, Kleider, (so gar der Käysera in,) samt einer grossen Anzahl Perlen, die man in des Badrianus Zimmer gefunden hatte. Da fehlete es des nen unartigen Römern am Gelde nicht, diese Kostbars keiten zu kauffen, ob sie gleich vorher sich geweigert hats ten, zu ihrer eigenen Sicherheit, einem fo frommen Kays fer mit ihren Mitteln beyzuspringen D4 Dies ») Capitolinus in Marco cap. 21. 22. 23. y Antoninus, libr. IV., 16. z) Plinius, in Panegyrico 1 2: A.C. Dieser Verkauff währete zmen Monath , und der 172 Käyser brachte dadurch überflüßig Geld zu den Unkosten des bevorstehenden Krieges zusammen. Doch gab er. Wenig Tage vor seinem Auffbruch verlohr er seis welcher an einer Dråse starb, dievon den Nerkten unvorsichtiger Weise war geöffnet worden. Er ertrug diesen Verlust grosmüthig ; verkehrte das das mahlen instehende Fest des Jupiters , in einen Trauer: Tag ; sprach felbft denen Hersten einen Muth ein, bes fchenckte sie, ließ dem verstorbenen Kinde eine Sáule fes ken, und verordnete, dessen Nahmen denen Salischen Gedichten einzuverleiben. Darauf schritt er wieder zu feinen gewöhnlichen Verrichtungen; besorgte das gemei: ne Beste; stellete zuvor ein allgemeines Opffer und Bets Tag an und fekte seinen Feldzug wider die Feinde fort. b) Dieser war beschwehrlicher und langwieriger als alle andere. Der Käyser nahm fein Quartier zu Cars nunte, führete feine Armee über die Donau, griff die Feinde an schlug selbige zu unterschiedlichen mahlen, verheerete ihre Dörffer und Magazinen, fo gar, daß viele der feindlichen Bundsgenossen über die Geschwindigkeit seiner Siege erstaunend, ihre Parthey verlieffen und sich ihm unterwarffen, welche alle gnáðig von ihm auffges nommen wurden. Und gleichwohl wäre diefer glückliche Fortgang feis a) Capitolinus in Marco , cap. 20. b) Idem ibidem, ner Waffen fast durch einen traurigen Erfolg unterbros A. Có chen. Denn indem er in Persohn ausgegangen war, eine 172 bequeme Furth vor seine Armee auszuforschen, wurffen die feindlichen Schleuderer eine solch unzähliche Menge Steine auf die Römer, daß der Käyser von diesem Stein-Ree gen wärezerschmettert worden, wenn die Liebe nicht alle Soldaten um ihn her zusammen getrieben, und dieselbigen genöthiget håtte, ihn mit ihren Schilden zu decken. Die Römer aber wurden durch diese Kühnheit der Feinde fo ero hißt, daß sie verstårcket über den Fluß fekten, den Feind angriffen, und aufs Haupt schlugen. Der Käyser befichtigte nach geendigten Treffen die Wahlstatt, nicht so wohl die Fusstapffen seines Sieges in der Seinde Blut zu sehen, oder seine Augen an einem so erbårmlichen Schauspiele zu weiden, als felber zu vernehmen, ob etwa unter den Verwundeten noch einige sich füns den, welche seiner Pflege und Vorsorge vonnöthen hätten. Dis solte zum Theil die Erkäntlichkeit, vor die furk zuvor an ihm bewiesene Liebe der Soldaten seyn ; und nachdem er sich dem Himmel nicht weniger durch Opffer auf dem Kampff-Plakdancbahr erwiesen, ruckte er mit dem Kries ges-Heer weiter fort. Die Quaden machten ihnen leicht die Rechnung, 173 daß man ihnen nachfegen würde, dannenhero lieffen sie eis ne gute Anzahl Bogen-Schüßen zurücke, welche von eis nigen Squadronen Reuteren gedecket, sich stellen folten, als wolten sie die Römische Armee auffhalten. Sie ging es nun den Römern nach Gewohnheit solcher Ueberwins der, die durch einen Sieg , von dem künfftigen guten Fortgang gar zu gewiß werden, denn indem sie diese filůchtige Schüßen zu hißig verfolgeten, wurden sie una vermerckt in eine trockne Einode gelocket, und von dicken Wåldern, und Dürren Bergen eingeschlossen. Doch 05 meijn. A. C. meinten sie, ihre Tapfferkeit würde ihnen den Weg durch bende Gefahr noch verborgen war. Die Feinde liessen sie Da erkannten sie fast allzu spåth, daß sie weder weis cher 1 'cher als den Menschen aussahen, wurden durch diesen une A.C. . Indem nun ein jeder beðacht Und gleichwohl wäre diese vom Himmel gesandte Hülffe ihnen unnúklich gewesen, wenn sie nicht durch ein weit wunderns s würdiger Glück ware vergróffert wors Den. Denn eben diese Wolcken welche auf die Römer einen erquicenden Regen gossen, wurffen Blik und Donner- Keile unter die Quaden; so gar , daß diefe durch Schloffen zerschmettert, und durch ein vom Himmel fallendes Felwer verbrandt wurden, indem jene vermits telst der gelinden Niegen - Gúffe, ihren Durft Idscheren. Man wil gar sagen, daß diese Flamme an den Rós mern keine Wirckung gethan, hingegen aber wo sie iha re Feinde ergriffen, durch das Regen - Wasser selbst, als wie durch ein Del, fol vermehret worden fein. So gar, daß viele der Barbaren sid) felbft verwundet, umn durch ihr vergossenes Blut diefen Brand zu löschen; ans dere aber zu den Römern über gelauffen, um auf ihrer Seite bie Kraft des heilsamen Regens zu geniessen. Der Kårfer erbarmte sich dieser Elenden. Aber ben den Sols daten erregte das Andencken des erlittenen Schadens Wuth |