A. C. grosse Gnade des Kårfers gegen die Griechen, als eine Abs 174 kunfft der Trojaner , solte gezielet haben. So schadete dieses Wort feinem Urheber mehr, als denen wieder welche es gerebt war; und der Quintilianer Benftand, war dem Demostratus und Praxagoras nicht uns dienlich. Der Käyser zeifammt der Kånferin, gaben diefert Abgeordneten öffters Audienk, so daß herodes aus ihs xer gnädigen Bewillkommung abnehmen fonte, der Käys fer rey denen Atheniensern nicht abgeneigt, und zwar aus Gefälligkeit gegen die Faustine, welche sich nebst ihrer Lochter fehr für dieselben bemühet hatte. . Es begab fich auch, daß zweene Sclavinnent, wels che Serodcs seine Tochter zu nennen pflegte, vom Dons Mer erschlagen wurden, deren schmerzhaffter Verlust, jufamt der Vorstellung der über ihn schwebenden Vers folgung feiner Feinde, diesen Redner Dergestalt erbitters ten, daß er an einem Morgen gang entrůstet, den Kårs fer also anredete: Da sebet ibr nun die schönen Früchs welche mir die Gesellschafft des Vecus eurents wegen über den Wals gebracht heisset das Gebech, tiggeit bandhaben, wenn man mich berputh eines Weibes, und ihres Kindes auffopffern will: Der Officier so damahls die Wache hatte, woolte ihn arrestiren oder gar niedermachen, wenn er nicht von dem Antoninus måre daran verhindert worden; welcher, ohne sich im geringsten hierüber zu entstellen , die Atheniens fischen Gesandten anfahe, und zu ihnen sprach: Ihr könnt nur fortfabren eureSache vorzubringen,obs gleich herodes heute nicht auffgereumet ift, euch zu hören! Worauf Demostratus mit solchem Nachdruck zu reden anfing, daß dem Känser die Augen übergingen, der auch alle in dieser Sache berg ihm erregte Ungnade, auf ter auf des Herodis Bedienten warf; und ob dieselbigen A.C. , Diejenigen welche vorgeben, daß Herodes nach Hries fe zu empfangen: Diefe Freyheit, zusamt der Käysers lichen Antwoortwelcher ihn nach wie vor seinen Freund nannte, reimet sich mit der vorgegebenen Ungnade nicht. So beklaget ihn auch Antoninųs, wegen des Absterbens Feiner Frauen , und schreibt unter andern gn ihm folgens der maffen: Ich wünsche von Herten, daß du wohl Feiift, und an meiner Gnade nicht zweiflest. Glaube auch nicht, daß ich dir darum unrecht gethan, weil ich etliche Missethäter gelinder geftraft habe, als fic verdieneten. Lieber zúrne darum nicht! Habe ich dich aber anderweit bes leidiget i To will ich dir darüber zu Atheni, in dem Tempel der Minerven, bey den Geheims missen meiner Einführung, Red und Antwort geben 174 A. C. geben. Denn mitten'in der Hiße meiner Kries ger ist dis mein heissester Wunsch, daselbst eingeweihet zu werden. Der Himmel gebe, dat Du die Ceremonien alsdenn selbst verrichten mögeft! So schreibt kein Käyfer an einen Verjagten! Wels ches alles zum offenbahren Beweiß, der groffen Sanfts , muth und Belindigkeit des Antoninus ist angeführer worden. Nach der Beschreibung des Herrn Daciers , und anderer , wvåre Antoninus diesen Winter nicht weiter als Sytmium gekommen. Allein o) eine Múnke die zu seiner XXIIX. Zunftıneisterschaft gehöret , weldje ohii gefehr mit dem Jahr Christi CLXXIV. eintrift, zeiget ausdrücklich, daß er nach obbemeldten erhaltenen Sieg, zu Romeine Ovation gehalten, daß ist, unter einen kleis nen Triumph in die Stadt kommen sey ; woselbst er sich doch nicht langer, als die unumgänglichen Geschäfte erfos derten, aufgehalten hat. 175 Denn so bald der Frühling anbrach , war Antos ninus wieder bey der Armee , und trachtete denen Fein, Den vorzukommen, ohne ihnen die Zeit zu lassen, sich zu verstårcřen. Er ging über die Donau , schlug die Feins De zu unterschiedlichen mahlen, und nahm ihnen durch seine Siege alle Hofnung einem so klugen und muntern Kayser wiederstehen zu können; daher sie ihm auch Geiss fel zuschickten, und um Friede bitten liessen. Da sahe man ihn theils beschafftigt ihren Gesandten zu hören, theils die sich seinem Schuß unterwerffende Könige in End und Pflicht zu nehmen. Unter diesen lieferte ein Sarmatischer Konig, ihm viele tausend gefangene Romer Vide Vaillant, Numismata Imperatorum , p.31. Komer aus; nebst acht tausend Mann feiner besten Trups A:C: Der Känser handelte mit allen diesen Völckern Das ungebührliche Unternehmen, sich vom Kaya weder p) Vide Capitolinum in Marco, cap.24. Vulcatiurn, in Callie és . A.C. weder gelino, oder streng , gottloß, oder fromm ; So 175 hatte er überdem Durch eine langwierige Bemühung, seis nen von Natur sehr schlauen und listigen Kopf, zu den als lerfeinesten Ráncken so geschickt gemacht, daß es ihm keine Mühe kostete, feine lasterhafte Neigungen zu verbers gen, und Tugenden blicken zu lassen, davon er nidits ang ders als den Schein besaß. 9) Die Krieges Zucht hatte er infonderheit auf solchen Fuß geseket, daß er nicht die geringsten Fehler überfah, daher er sich selbst wegen solcher strengen Aufsicht, den ana Dern Marius zu nennen pflegte. Hatten die Soldaten iha ren Wirth nur etwa bestohlen, so musten sie ohne Gnade sterben. Wie er in Deutschland commandirte, begab sichs, bas etliche Compagnien Aufiliar-Völcker, ein Corpo ven drey taufend Sarmatern, in ziemlicher Unordnung ohne weit der Donau antraffen; nachdem fie nun diese Feinde angegriffen, und gånglich aufgerieben hatten, ließ Caßius alle Hauptleute dieser Compagnien, zur Belohnung ihrer Tapferkeit, ans Ercup Henden, vorgebende, daß sie nicht ohne seinen Befehl hatten fehlagen sollen ; sintemal fie ja nicht wissen können, ob die gefchlagenen Feinde nicht etwa eine Finte gemacht, um der Römischen Armee eine groffe Schlappe anzuhången? Diese Grausamkeit erregte damahls einen Aufstand im Lager. Caßius aber als er den Lermen der rebellis schen Soldaten vernahm , gieng ihnen gang entblösset entgegen, und redete die frechen Anführer, mit drohendem Angesicht und diesen Worten an : Ermordet euren General , ro ihr dårffet ! und thut zu eurer Vera wegenbeit, noch diese Schandthat! Die Soldaten , welche sich nicht eher zu fürchtet pflegen, als bis sie sehen daß man sich vor sie nicht fürch. tet 9) Vulcatius in Callio. cap. 3. |