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d) Auch wirst du dieselbe Vernunfft mit bringen, welcher du dich in dem Gegenwärtigen bedienest.

IX.

e) Alle Dinge find gleichsam in einander geschlun gen, und mit einem heiligen Bande fo verknüpfft, daß keines dem andern fremd ist; denn es ist eines mit dem ans dern dahin gerichtet, daß es dieselbe Welt zieren foll: So ist ja auch nur eine Welt, die alles in fich faffet; nur ein GOtt in allem: nur eine Materie; nur ein Gesetz,nemlich eine allgemeine Vernunfft der verständigen Geschöpffe; nur eine Warheit; und nur eine Vollkommenheit der vers nünfftigen Creaturen.

X.

f) Alles cörperliche Wesen verschwindet bald, und wird in das Wesen der Welt auffgelöset. Auch wird dasjenige, so andrer Dinge Ursache ist, mit gleicher Ges schwindigkeit in die allgemeine Vernunfft auffgenommen. Das Andencken aller Dinge aber, wird plöglich in die Zeit begraben, und von ihr verschlungen.

XI.

g) Die vernünfftigen Geschöpffe richten ihre nas

türlis

d) Das heisst im Evangelio: Der morgende Tag wird für
das Seine sorgen!
e) Antoninus hat hievon schon droben im VI. Buch/38. Ca.
pittel geredet. Drunten aber im IX. Buch/ ersten Capittel/
erkläret er selber / daß dieser Saß uns lehren folle: nicht un.
gerecht/gottloß/ unzufrieden/oder den Lüften unterwürffig zu
feyn; weil folches/ mit dem einigen allgemeinen Geseß der
Natur streitet. Wie uns aber diese Betrachtung zur Liebe
des Nächsten verbinde / folches ftchet drunten im XIII. Capit.
tel dieses Buchs.

f) Dieses Capittel erklären die Worte Salomons: Es ist als
les eitel/ fagt der Prediger/ es ist alles eitel!
g) Kürger fan es also lauten: Natürlich handeln/ ist bey einem
vernünfftigen Geschöpffe/ nichts anders / als vernünfftig
handeln,

türliche Wercke so ein, daß fie in allen Stücken mit der gefunden Vernunfft übereinstimmen.

XII.

h) Sen entweder rechtfertig, oder bemühe dich bald rechtfertig zu werden.

XIII.

Die unterschiedlichen Glieder deffelben Leibes, has ben eine Gemeinschafft mit einander: Also auch alle vers nünfftige Creaturen, sie feyn wo sie wollen, find allesamt geschaffen einerley Werck hervor zu bringen. Du wirst noch weiter von dieser Warheit überzeuget werden, so du öffters ben dir selber sprichst: Ich bin ein Glied von eis nem Leibe, welcher aus vernünfftigen Creaturen bestehet. Sagst du aber: Ich bin ein Stück davon, i) wie der Buchstab ein Theil des Alphabets ist, so liebest du die Menschen noch nicht von Herken; du machest dir keine rechtschaffene Lust daraus, ihnen zu dienen; sondern du thust es nur aus Ansländlichkeit, nicht aber als wann du k) dir selbst dadurch was zu gute thatest.

XIV.

1) Laß denen aufserlichen Gliedern, die denen ause

wår

h) Die Meynung ist: Seynicht eigensinnig/ deine Fehler zu erkennen/sondern laß dir gerne sagen.

i) Wieder Buchstab.. Wer einen Buchstab vom Alphabet trennet/der zerstümmelt das Alphabet: Und wer sich durch feinen Eigennutzen nur alleine sucht/ der schåndet das Gesetz der Natur. Wisset ihr nicht/daß wir unter einander Gliederfind?

k) Dir selbst. So weißlich hat es GOTT und die Natur ge. fügt: Wer das gemeine Beste fucht/ befördert sein eigenes. Geht es allen wohl/so gehts mir auch wohl! drum ist es ein ewiger Grund: Was du wilt daß man dit thun soll/ das thue du andern auch!

1) Er will durch diese Betrachtung/ daß wir nichts durch die Ein. bildung in unfre Scele leiten follen/was von Natur nicht hin

wärtigen Zufällen unterworffen find, wiederfahren was da will; Laß das Leidende sich beklagen, so es kan. Was mich angehet, so lange ich dasjenige so mir begegnet, nicht als etwas böses ansehe, werde ich dadurch nicht verleket. Es stehet aber bey mir, solches vor kein Uebel zu halten.

XV.

m) Was auch andere thun oder sagen, so muß ich doch gut und ehrlich seyn; eben als wenn das Gold, der Purpur, oder Smaragd sprächen: was man auch faget oder thut, so werd ich doch Gold, Purpur, und ein Smaragd bleiben; auch meine Farbe deswegen nicht verlieren.

XVI.

n) Ifts nicht unsre Seele, die sich selbst beunrus higet? der sich in Furcht stürket? die sich selbst durch ihr Verlangen frist? Ist sonst etwas in der Welt, das dies felbe erfchröcken oder quålen könne, so last solches es vers fuchen. Es stehet bey ihr allezeit, Meister von sich selbst zu seyn, und sich durch nichts fremdes einnehmen zu lass fen.

ein gehöret. Bald drunten aber im XV1, Capittel/erflåret er dieses deutlicher.

m) Dis ist eine Stärckung wider die Misgunst/ und Verläum.

dung. Was einer ist/das bleibt er wohl / der Lästerer mag fagen was er will. Endlich geräth der Edelstein an einen Renner; wenn die Unwissende lang genug geschrien haben/ es sey nur ein Fluß.

n) Ists nicht unsre Seele/ die sich selbst beunruhiget Antoninus hat solches hin und wieder zum Grund gefeßt. Und was Wunder? Denn ein Heyde weiß von der Wieder aufrichtung der menschlichen Natur/durch Chriftum/nichts. Wir wissen/daß die wahre Ruhe und Zufriedenheit der See. le/ eine Birckung des Glaubens an unfern Erlöser sey; und daß/der uns durch ihn erworbene Heilige Geist/unfre See le mit dem Frieden GOTTES erfülle/ welcher höher ist denn alle Bernunft.

fen. Lafft den Leib daffelbe thun, so er kan; lasst ihn Sor. ge tragen, daß er nichts empfinde, und so er Schmerken fühlet, lasst ihn klagen.

Die Seele aber, wird durch Furcht oder Traus rigkeit beweget, nachdem sie von denen Dingen urtheilet. Sonst kan sie nicht verleßet werden, daferne du ihr nicht die Freyheit läffeft, fich einzubilden, daß dis oder jenes bds se sey: Unsere Seele braucher keiner auswärtigen Dinge, daferne fie fich nicht selber dürfftig machet. Dannenher ift fie keiner Unruhe unterworffen, ohne derjenigen, welche fie fich felber verursachet.

XVII.

Die Glückseligkeit eines Menschen besteher in einem guten Gemüth, und gefunden Verstande. Was hab ich denn mit dir, o Fantasen! zu schaffen? Gehe hin im Nahmen der Götter! gehe hin, wo du her gekommen bist! Ich bedarff deinernicht. Du kömmst nach deiner alten Weise; Ich bin auf dich deswegen nicht böse; Mur o) packe dich fein bald!

XIIX.

Warum folte jemand die Veränderung scheuen? denn was kan ohne Veränderung geschehen? Was ist Der allgemeinen Natur angenehmer, oder gemeiner; kanst du dich auch des Bades bedienen, ohne daß sich das Holk verändere? Kanst du ernehret werden, ohne Verwandelung der Speisen? Kan sonst was Nüßliches ausgerichtet werden, wo die Veränderung nicht dazwi

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schen

So sprach Hiob zu seiner Frau / als sie ihm einen falschen Wahn beybringen wolter Du redest wie die albern Weis ber reden; und Christus sagt zu Petrus / als er ihm vom Leiden abrathen wolte: Gehe hinter mir Saten/du bist mir hinderlich!

schen kömmt ? Sieheft du denn nicht, daß es p) mit deis ner Veränderung eine gleiche Bewandniß habe? Sis wird gleich allen andern, der allgemeinen Natur zutråge lich seyn.

XIX.

q) Alle Cörper werden durch das allgemeine Wes fen der Welt, wie durch einen Strohm dahin geriffen: Sie stehen mit jener in Verwandschafft, und arbeiten mit ihr zugleich, wie die Glieder, an einem Leibe. Wie manchen Chryfippus, Socrates, und Epictetus, hat die Zeit schon verschlungen? Stelle diese Betrach tung über alle Menschen, und Sachen, so dir vorkom

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Einerley beforge ich mir: Entweder daß ich ets was thue, so die Natur eines Menschen nicht will daß es geschehe; oder daß ich es auf eine andere Weise verrichte, als fie es erfordert ; oder auch, daß ichs zur ungerechten Zeir thue.

XXI.

Es kömmt die Zeit, darin du alles vergessen wirst, und alles dich!

XXII.

r) Es stehet einem Menschen wohl an ; auch die lieben, so ihn beleidigen. Du wirst es thun, so du dich entsinnest, daß deine Beleidiger deine Verwandten find;

Daß

p) Er redet von der Veränderung/so durch unsere Aufldfung in Tode geschicht.

q) hievon ist schon droben im X. Capittel geredet/und die Absicht der Wiederholung ist/ uns das Sterben erträglich zu machen. 8) Es stehet einem Menschen wohl an. Erkennet diß ein Heyde/ daß es menschlich sey/ die Feinde lieben; Ey was schreyen denn die Christen wider das Gebot unsers Heylanbes: Liebet eure Feinde!

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