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ihm selber ist. Damit man dessen Materie, und Form, das ist, den Zeug, woraus es zusammen gesetet ist, und fein eigentliches Wesen, worin es bestehet, erkenne. Hiers nächst, daß man von ganzem Herken thue, was recht ist, und die Wahrheit immer rede. Alsdenn wird nichts mehr übrig seyn, als daß man in dem fernern Lauff des Lebens, Gutes mit Guten häuffe: so, daß nicht die ges ringste Zeit, von guten Wercken, ledig bleibe.

XXXI.

Es ist nur ein Licht der Sonnen, wiewohl es durch Mauren, Berge, und dergleichen Dinge mehr, zertrens net wird; Es ist einerley Materie, oder Zeug, wiewohl fie in viele Millionen, unterschiedliche Cörper, zertheilet ist. m) Es ist ein Geist, wiewohl er durch eine Unendlichkeit unterschiedlicher Naturen, zerstreuet ist. So ist auch nur eine vernünfftige Seele, wiewohl es scheint, als wenn sie getrennet wäre.

Zwar sind einige der angeregten Dinge, unempfinds lich, und haben keine Neigung, eines zum andern; werden aber dennoch, durch ein allgemeines, verständiges Wesen, mit einander verbunden. Die vernünfftige Seele hinges gen, hat eine besondere Neigung zu ihres gleichen, fie vers einiget fich gerne mit andern, und nichts kan ihre Gemeins schafft trennen.

XXXII.

Was verlangest du? zu feyn? zu empfinden?

Dich

m) Es ist ein Geist.c. Dieses/ nebst folgenden/wenn An toninus fagt es sey nur eine Seele; muß von dem vernünff tigen Lefer/ als ein Heydnischer oder Stoischer Saß / angese. hen/ hingegen aber die Absicht des Käysers / beobachtet wer den; welche aus dem Zusammenhang/ oder Gleichheit aller Seelen/ihre gemeinschafftliche Liebe folgert. Dieses ist er. baulich und geht uns Christen an. Jene Meynung aber/ überlassen wir den Heyden / sammt den Zånckern.

९.

Dich zu bewegen? zu wachsen? abzunehmen? zu reden? fugedencken? was ist in diesen, allen deines Verlangens werth? weil demnach ein jedes dieser Dinge ins befondere von keinen groffen Würden ist, so mache dich an das Lette, und Beste; daß du nemlich GOtt, und der gesunden Vernunfft folgest. n) Mit diesem Vorfah aber streitet, unwillig seyn alles durch den Tod zu verlieren.

XXXIII

o) Wie ein kleiner Blick der unendlichen Zeit, wird einem jeden mitgetheilet, und wie plöklich wird er wieder von der Ewigkeit verschlungen? wie ein kleines Bisgen der Materie ist, dir zu Theil worden? und wie ein gar wes "niges hast du des allgemeinen Geistes bekommen? Ja wie eng ift der Erden-Kloß, darauff du herum kriechest! So Du Dis alles recht erwegest, wirst du dir nichts Groffes einbilden, sondern finden das Beste zu seyn, deiner Natur gemäß zu leben, und was die allgemeine Natur dingus schicket, zu ertragen! 17, 791bire XXXIV 198 2900 293 p) Wie bedienet sich iko deine Seele ihrer selbst? darin bestehet alles. Das Uebrige, es mag in deiner Macht stehen oder nicht, ist nur Rauch und Asche.

XXXV.

Nichts q) veranlaffet mich kräfftiger zu Verache

Q

tung

Mit diesen Vorsatz streitet. Denn wer unwillig ist/aus diesem Leben zu scheiden/der streubet sich GOtt, und der Ver. Hunfftan gehorchen.

10) Dis alles ist die Meynung der Worte Davids: Wie gar nichtsfind alle Menschen/die doch so eitel leben!

P) Wie die Seele sich ihrer selbst recht bedienen müsse/wird dro ben im X. Buch/25. Capittel gelehret. Auch wird man Miraus des andern Buchs/16.Capittel/erfchen/wie die Seele be schaffen ist/ wenn sie sich ihrer nicht bedienet, wie sie soll. 9) Veranlaffet, mich fräfftiger. Ji nur eine gezwungene Verachtung des Todes. Der Christen Todes Gedancken/

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tung des Todes, als wenn ich bedencke, daß auch die j welche die Wolluft für das höchste Gut, und den Schmerzen für das größte Uebel halten, den Tod vers achtet haben.

XXXVI.

Wer sich in die Zeit schicket, und sein Theil achter was dieselbe mit sich bringt; wer es als gleichgültig an fiehet, r) ob er viele, oder wenige vernünfftige Wercke zu verrichten habe Zeit gehabt; Und dem es gleich viel ist, diese Welt kurk oder lang zu sehen, derfelbe scheuet den Tod nicht.

XXXVII.

Mein lieber Mensch, du hast in dieser groffen StadeTM als ein Bürger gelebet; was ist daran gelegen, daß du nur fünff Jahr darin hast zugebracht? was denen Ges feßen gemäß ist, muß allen gelten. Was beschwerest du dich denn, so dich weder ein Tyrann, noch ein ungerechter Richter, sondern die Natur selbst, die dich hinein gefüh ret hatte, wieder von hinnen rufft? du bist der Comodiant, welchen derjenige von der Schau-Bühne weiset, der ihn gedungen hatte.

Aber ich habe gleichwohl meine fünff Handlungen noch nicht vollbracht, sondern nur ihrer drey gespielet? wohl geredt! Diese drey Handlungen deines Lebens,

mach

find weit großmüthiger: Tod wo ist dein Stachel/ Hölle woist dein Sieg? GOtt aber sey Danck/der uns den Sieg gegeben hat/in JEsu Chrifto unserm HErrn! Item: Christus hat durch seinen Tod / dem Tode die Macht genommen/und Leben/und unvergängliches Wesen/ ans Licht gebracht.

2) Ob er viel oder wenig ic. Diese Worte streiten fast mit des Antoninus anderweitig edelen Gedancken/und beweisen/ arab daß die Furcht des Todes/ als er dieses schrieb mächtiger in ihm geworden als der Gebrauch der Vernunfft.

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1

machten s) ein völliges Schau-Spiel aus. Wie es
demjenigen gefiel, der deines Lebens Grenzen kenner,
daß du dein Leben ehemals anfangen foltest, also gefällt
ihm nun, daß du es anjeho enden solst. Du selbst bist
weder deines Anfangs, noch deines Endes, Ursache.
Sondern du bist der Comödiant. Darum begieb dich
ruhig und gelassen von hinnen, gleich wie dein GOtt
still und ruhig ist, der dir anjeßo deinen
Abschied giebt!

ENDE.

1) Ein völliges Scham Spiel. Unser Leben / fagt jener) ist ein Schan-Spiel und es ist nicht daran gelegen/ wie lange die Comödie dauret/ sondern wie wohl fie gespielet wird!

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Kurger Inhalt

Her XII. Bücher dieser
Betrachtungen.

Inhalt des Ersten Buchs.

I. Antoninus Leutseeligkeit.

II. Seine männliche Bescheidenheit.

III. Seine Frömmigkeit, und Acht auf sich selbst.
IV. Antoninus Aufferziehung.

V. Seine Arbeitsamkeit.

VI. Seine Entfernung vom Aberglauben, sammt

feiner Weisheits Ubung.

VII. Haß der Heuchelen, und Stoltes.

IX. Lob des Sextus, Plutarchus Enckel.

ntoninus war kein Pedant.

IIX. Seine Gleichmüthigkeit, 2c.

X..

adlichen Lieblosigkeit.

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ibid.

8

8

9 feqq.

16

17

III.

XI. Von der Verstellung der Fürsten, und von der

XII. XIII. Antoninus Dienstfertigkeit.

XIV. Sein freyes Regiment.

XV. Seine Selbst- Ueberwindung, zusammt des

Marimus Lob.

XVI. Antoninus Pius Sitten.

Inhalt des Andern Buchs.

Von der Verfehnlichkeit, und Menschen-Liebe.
Nürlicher Gebrauch der kurgen Lebens-Zeit.

MOTHEOVE

CAN

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