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niemal eines Dinges gereue, weil du weist, daß du auf geringe und nichtswürdige Dinge, nicht mehr Zeit ge wandt habest, als sie verdienetën

XXXIV.

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Die vor Alters gebräuchlichste Wörter, haben ike einer Erklärung vonnöthen; So gehts auch mit denen Nahmen der vormahls berühmtesten Leute. x) Camil lus ; Cefon ; Volesus ; Leonatus ; und in kurken: Scipio; Cato; hernach Augustus und endlich a drianus, und Antonin! Sie haben alle eine Beschreis bung vonnöthen, die uns sage, wer sie gewesen find; denn alles ist hinfällig und vergånglich, alles wird mit Der Zeit fabelhafft, und in die Tieffe der Vergessenheit bes graben. Indem ich aber dieses sage, rede ich von be rühmteu Leuten, deren Thaten die Augen der gangen Welt auf sich gezogen hatten. Denn der Uebrigen vers gist man fast, so bald sie gestorben sind, und man redet von ihnen gar nichts mehr. Aber gesezt, der Nachrühm ware unsterblich, was wäre es denn? Lauter Eitelkeit! Lieber was verdienet denn unsre Bemühung? Dis ale lein: Eine gerechte Seele zu besigen, und Gutes zu thun. Das ist, folche Dinge, die dem menschlichen Geschlecht ersprießlich find; Nichts zu reden als die Wahrheit; als lezeit willig anzunehmen was uns begegnet ; Es ansehen, als eine Nothwendigkeit, als eine bekante Sache, die ihren Ursprung herführet von demselben Orte, daher wir Fømmen sind.

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XXXV

x) Camillusic. Gewiß/diese Nahmen haben iko einer Er flärung vonnöthen. Camillus war es gleichwohl, der die Gallier aus Rom jagete. Cefon war eine Stüge dersel ben Republick. Den Volefus kenne ich nicht. Leonatus aber wareiner der Helden Alexanders. Können solche be. rühmte Leute vergessen werden/wie eitel ist denn alle Ruhm Begierde ?

XXXV.

Lebergib dich willigst dem Geschicke, und laß es mit dir handeln, wie es immer will.

XXXVI

Alles währet kaum einen Tag lang ; beydes der Loë bende, und das Gelobte.

XXXVII.

Bedencke, daß alles aus der Veränderung bestehet; und gewöhne dich zu erwegen, daß die Natur ihre Luft an der Verwandlung aller Dinge habe, damit sie aus denen verwandelten, ihres gleichen von neuem hervor bringe. Alles Gegenwärtige ist gleichsam der Saame des Zus Fünfftigen. Der gemeine Mann aber begreifft dis nicht; fondern nennet das nur allein Saamen, was in die Erde, oder in die Mutter gehöret.

XXXIIX.

Du fångest schon an zu sterben, und du besigeft noch die Einfalt des Herzens nicht? Du bist noch nicht ohne Unruhe? und hast dich der Einbildung noch nicht ents schüttet, als ob du könnest von denen Dingen verleget werden, welche auffer dir sind? Und du bist noch nicht fanfftmüthig und gütig gegen alle Menschen? Ja ends lich, du fucheft die wahre Weisheit noch nicht in gerechten Thaten?

XXXIX.

y) Dringebis in ihre Gedancken, und siehe zu, was es sey, das die Klugen verlangen oder fürchten.

XL.

y) Dis ist nicht ein Gebot fo zum Vorwik leitet / sondern zur Freyheit und Ruhe des Gemüths. Wir sollen die Nichtig. Feiten derer Dinge erwegen / welche andere Menschen hoch achten/damit wir uns schämen lernen/ dieselben zu suchen oder zu lieben.

XL.

Dein Uebel steckt nicht in dem Gemüth eines ans dern, es rühret auch nicht von denen Veränderungen her, welchen dein Leib unterworffen ist, der dich umgies bet. Woher kommt es denn? von dem Orte, da der Wohnplah deiner Einbildung ist. Laß diese kein Urs theil fallen, so wird alles gut gehen. Gefeht, der Leib, welcher dieser urtheilenden Krafft in dir so nahe verwandt ist, würde zerhauen; verbrandt; verwundet, oder vers wese; so muß jene stille schweigen, und für gewiß halten, Daß alles, was einem guten Menschen, so wohl als eis nem bösen begegnen kan, müsse an sich selber, weder gut noch böse feyn. Denn alles was dem zugleich begegnet, welcher der Natur gemäß lebet, und dem, welcher ihre Gesetze übertritt, kan weder der Natur gemäß, noch wies der die Natur seyn.

XLI.

z) Erwege beständig, daß die ganze Welt, gleichs fam wie ein einziges Thier sey, welches aus einerley Mas terie bestehet, und von einem Geist belebet wird. Siehe wie sich alles nach einem allgemeinen Sinn richtet; wie durch einen allgemeinen Trieb alles beweget wird; und wie die ganke Natur eine Ursache wird, dessen, so geschies het. Endlich siehe an, wie alle Dinge, gleichsam, wie ein Gewebe durch einander lauffen.

XLII,

Du bist, wie Epictetus sagt, eine Seele, welche einen todten Cörper umber tråget.

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XLIII.

z) Dis ist die alte Meynung der Pytagorer/ und Platoni. sten. Und Antoninus schreibet dis als ein weifer Heydes um die Bekümmernüß mit den Wercken der Natur zu besånf. tigen/wie das XLIII, Capittel zeiget.

XLIII.

a) Es ist eben so wenig böses bey denen Dingen, die durch die Veränderung geschehen, als etwas gutes bey des nen, die aus der Veränderung bestehen.

XLIV.

Die Zeit ist ein Fluß und schneller Strohm, so bald fie uns ein Ding zuführet, reiffet sie es wieder dahin. Es kommt ein anders in deffen Plak, so mit gleicher Ges schwindigkeit verfliessen wird.

XLV.

Alles was geschicht, ist so gewöhnlich und gemein » als die Rosen im Frühling, und die Früchte im Sommer, die Kranckheit, der Tod, die Verläumdung, die Arg liftigkeit, samt allen andern, was die Thoren entweder ergößet, oder fråncket.

XLVI.

Alles was iko in der Welt geschicht, ist verknüpffet mit dem, was vorher geschehen ist. b) Es ist hiers init nicht, wie mit denen Ziffern oder Zahlen, deren jede absonderlich vollkommen ist, und die von der Nothwens Digkeit zusammen gezwungen werden. Sondern hie ist ein vernünfftiger Zusammenhang; und gleichwie alle Dinge, welche in der Welt find, durch eine ordentliche

Zusame

grosses Gut / an sich selber/ Denn der Tod des einen/ Und die Geburth bringet

a) Es ist nichts böses. Er will fagen/daß der Tod nicht böse fey/ noch das Leben ein so gar weil cines des andern Ursache ist. wircket die Geburth des andern. endlich den Tod hervor. b) Die Ziffern hängen nicht an einander. Man trenne fie, fo hat eine jede ihren Werth vor sich. So ifts nicht mit denen Dingen die in der Welt geschehen. Sie hängen zufammen mit dem/ was vorher gehet/oder nachfolget. Denn die Pro videns brauchet das eine/ als eine Ursach des andern. Sie hat ihre verborgene Absichten / und dis giebt uns den Troft/ daß uns nichts schädliches wiederfahren fan.

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Zusammenfügung verknüpffet werden, also findet man auch in allen Dingen, die noch geschehen, nicht etwa eine nackte Folge, sondern eine wunderswürdige Uebereinstims mung, und ordentliche Verknüpfung.

XLVII.

Gedencke allezeit daran, was Heraclitus faget: der Erden Tod, wird das Wasser; des Waffers Tod, wird die Lufft; der Lufft Tod, das Feuer; und so hins wiederum. Auch folt du dich des Menschen offt erin nern, welcher vergessen hatte, wohin ihm c) sein Weg führete.

XLIIX.

Desgleichen folt du betrachten, wie viele der Vers nunfft widerstreben, damit sie doch tåglich umgehen, und die alles regieret. Wie auch: daß manchen diejenigen Dinge am ungewöhnlichsten vorkommen, die doch täglich geschehen.

XLIX.

Auch folt du nichts reden oder thun, als im Schlaff, denn sonst wird es nur scheinen, als wäre es kein Ernst.

L.

Wir müssen auch nichts thun, als Kinder, das ist, darum allein, weil wir es so von unfern Eltern gelernet haben.

LI,

Wenn ein GOTT zu dir sagte: Morgen folt du sterben, oder auffs höchste Uebermorgen, so würdest du eben nicht viel nach diesem kleinem Auffschub fragen, und es würde dir gleich viel seyn, ob es Morgen oder Uebers morgen geschehe. Denn was wäre diese kurke Frist? Gedens

c) Sein Weg. Wer an den Hafen nicht gedencket/ wohin ex feegeln will/ dem ist kein Wind gerecht.

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