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Bluts: Tropffen gezogen hatten, aus welchen ich gezeus get bin; und woher meine Amme die Milch empfangen, Damit sie mich gesäuget hat: An den Ort, sage ich, der mir von Jahr zu Jahr meinen Unterhalt gereichet, und welchen ich doch mit Füssen trete, und seine Gaben efft gemißbrauchet habe.

V.

Kanst du dich durch deine Scharfffinnigkeit nicht in Hochachtung sehen? Gut! Es sind ja viele andere Dinge, davon du nicht sagen kanst : dazu taug ich nicht! Laß demnach, alles was in deinem Vermögen steht, blis cken: Die Aufrichtigkeit ; die Ernsthafftigkeit; die Arbeitsamkeit; den Haß der Lüste! Tadle das Schicksaht nicht! begnüge dich mit wenigen; sen sanfftmüthig und frey; fliehe den Ueberfluß und die Prahlereyen; Sen aber in der That grosmüthig. Siehest du nun, wie viele Tugenden du darreichen kanst, ohne dein natürliches Unvermögen vorzuschüßen? Und du beharrest doch wils lig bey der Niederträchtigkeit? Werden dich auch jes mahls deine natürliche Mängel zwingen, zu murren, eia gennüßig zu feyn, zu schmeicheln, die Schuld auf die Bes schaffenheit deines Leibes zu werffen, zu heucheln, groß zuthun; oder in deiner Seelen auf und nieder zu fahren? Keines weges! Vielmehr hättest du dich vorlängst von diesen Schwachheiten können loß machen. Da du aber dich selbst, eines harten und unfähigen Kopfs zu seyn, befundest; hättest du diesen Mangel durch arbeitsame Uebung verbessern, und ihn nicht durch Nachläßigkeit, vergröffern follen.

VI.

c) Es giebt Leute, welche, so bald sie jemand einen

Dienst

Dieses schöne Eapittel kan viele eigennüßige Christen beschä men / und ihnen zur Erklärung der Worte unsers Heylandes

Dienst bewiesen, fertig sind, ihre Güte zur Rechnung zu führen. Andere rechnen zwar den Vortheil nicht so sie andern verursachet, aber sie sehen diejenigen als ihre Schuldner an, so durch sie den Nugen empfangen. Es findet sich endlich noch eine dritte Art, welche es vergessen und nicht mehr daran gedencken wollen, was sie gethan haben; gleich dem Weinstock, welcher Trauben trägt, und hernach nichts für seine Frucht fordert: Das Pferd laufft, der Hund jaget, die Biene macht Honig, und sie fagen nicht, ich habe Honig gemacht, ich bin gelauffen, ich habe gejagt. Wenn ein Mensch Gutes gethan hat, muß er es nicht mit Posaunen ausblasen, sondern er muß zu einem andern guten Wercke schreiten, wie der Wein stock, welcher, so bald er seine Frucht getragen, sich von neuen bereitet, dergleichen zu bestimmter Zeit wieder hers vor zu bringen.

Soll ich denn von derer Zahl seyn, die Gutes thun ohne es zu wiffen? Jafreylich! aber du sagest: ich muß ja wissen was ich thue. Ist es nicht billig, daß derjenis ge, so denen Gefeßen der Gesellschafft nachlebet, wisse, daß er sich denen Gefeßen gemäß verhält ? wie auch, daß der, mit welchen ich nach Recht verfahre, davon empfindlich sey, daß ich recht thue? Du hast recht! allein, fo du, was ich sage, unrecht auslegest, kanst du gar leicht unter diejenigen gerathen, deren ich zu erst gedacht; weil jene auch wahrscheinliche Ursachen ihres Verfahrens haben. Im Fall es dir aber ein Ernst ist, recht zu bes greiffen, was ich erwehnt habe, darfst du nicht befahren,

Daß

dienen: Matth. VI. 2. Wenn du Allmosen giebest/solt du nicht lassen vor dich her posaunen / sondern deine lincke and foll nicht wissen was die Rechte thut. Das Eigen-Gesuch/und die Absicht auf uns selber/ verunrei niget die schönsten Thaten.

daß dir solches die Gelegenheit Gutes zu thun, rquben werde.

VII.

f) Das Gebet der Athenienser lautete also: Laß es regnen, liebster Jupiter, laß es regnen auf die Felder und Wiesen der Athenienser! Entweder muß man gar nicht beten, oder man muß mit solcher freyem Einfalt beten.

IIX.

g) Wie man insgemein faget: Esculapins ver. ordnet den Krancken das reiten, das baden, das bar, fuß gehen; also muß man sich vorstellen, daß die Natur ihren Kindern verordne kranck zu seyn; ein Glied zu vers lieren; oder dergleichen Schaden zu leiden. Denn wie in dem ersten Saß das Wort verordnen, so viel heiffer, als die zur Gesundheit dienliche Mittel veranstalten; als so bedeutet es in dem andern Saß eben dasselbe, und heiffet so viel, als die Natur wehlet und veranstaltet, was einem jeglichen dienlich ist, den Lauff seines Schicks fals zu vollenden. Wenn ich aber sage: Was diens lich ist, rede ich wie die Maurer, welche von einem viers eckten Stein sagen, daß er hie oder da zu diene, und sich entweder in der Mauer, oder an der Säule schicke, das Gebäude füglich an einander zu schliessen. Alles bestes het aus folchen Fugen. Die Zusammenfügung unterschieds & 2 licher

f) Christus sagt: Wenn ihr betet/solt ihr nicht viel plap. pern/ Matth. VI. g) Wieman insgemein. Antoninus will in diesem sehr fchönen Capittel zeigen/ daß alles Ubel / so GOtt denen Mens schen wiederfahren lässet/ eine Argenen ist sie zu heilen. Und die Christliche Religion lehret und noch vollkommener / daß/ denen die GOtt lieben/ alle Dingesum besten dienen/ und also alle Zufälle entweder eine Urgency sind vor die Francken/oder eine Hebung vor die gesunden Seelen.

licher Cörper macht eine Welt: und die Verbindung uns terschiedlicher Ursachen, macht ein Schickfahl. Die eins fältigsten Leute scheinen diß zu begreiffen, wenn sie sagen: Das war ihm so beschehrt! Ist dem also, so war es ja verordnet

En so last uns denn alle Zufälle als eine Verordnung der Aerkte ansehen. Es gibt unter andern auch bittere Arz keneyen, aber die Hoffnung der Genesung hilfft sie vers schlucken. Last uns die Verordnungen der allgemeinen Natur, vor Hülffs-Mittel, zur Beförderung unser Ge sundheit halten. Last uns auch die bitteren Zufälle des Lebens erdulden, weil sie zum Wohlstande der Welt, und zur Ehre GOttes abzielen. Er hatte sie nicht gesandt, wenn er fie insgemein nicht vor zuträglich gehalten hätte. Die allwaltende Natur verordnet nichts, als was denen von ihr verwalteten Naturen ersprießlich ist.

So hast du denn eine doppelte Ursache, mit dem so dir wiederfähret, zufrieden zu seyn: Einmal, weil folches dir bestimmet, zugetheilet, und von der ältesten Ursache aller Dinge dir verordnet war. h) Zum andern, weil es zu der Vollkommenheit, Seeligkeit und so zu reden, zu der Dauerhafftigkeit des Allwaltenden etwas bentråget. Ein vollständiges Wesen wird durch die Abschneidung oder Einschränckung seines Zusammenhangs zerstümmelt. Du schrenckest es aber ein, und zerstümmelst es, wenn du feine Fügungen unwillig erträgest, oder wünschest, daß fie nicht so seyn möchten.

IX.

h) Sum andern. Er redet von GOTT/ nach der Stoicker Weise/ und wird solches einem verständigen Christen nicht årgern; sondern / er wird den Zweck beherzigen/ welcher die Zufriedenheit ist.

IX.

Werde nicht überdrüßig, oder ungedultig, wenn es dir nicht immer gelinget, alles nach der Richt-Schnur gesunder Meynungen zu verrichten; sondern fange von neuen an, fo dir etwas mißlungen ist, bist du von der Bahn gewichen, kehre wieder, und tröste dich damit, daß du doch etwas verrichtet hast, so der Menschlichkeit anständig ist. Habe deine Lust an solchem guten Vors sak, und wende dich nicht wieder zu der Weißheit wie die Schüler zu ihren Lehrmeister, sondern wie die fo bos se Augen haben zu dem Schwamm, und Eyer: oder wie andere das Pflaster, und die Arkeneyen zur Hand nehmen. Alsdenn wirst du der Vernunfft willig und ohne Zwang gehorchen, wenn du dich erinnerst, daß die Weißheit von dir nichts anders erheischer, als was der Natur gemäß ist. Und ich bin versichert, du wirst felbst nichts anders wollen, als was die Natur fordert. Daben ist die gröfte Annehmlichkeit. Wodurch betries get uns die Wollust anders, als daß sie sich so natürlich stellet? Siche zu ob die Großmüthigkeit, die Freyheit, die Einfalt, die Gedult, die Heiligkeit, nicht viel anges nehmer als die Wollust find? Ja, was kan dir ange nehmer als die Klugheit seyn ? Wenn du bedenckest, daß fie dich vom Irrthum befreyet, und zugleich, welches mit ihr nothwendig verknüpffet ist, zu einem geruhigen Leben bringet.

X.

Alle Dinge find dergestalt verkkochen, und dunckel, daß auch viele der geschicktesten Welt-Weisen be Fannt haben, man könne dieselben nicht begreiffen; wie denn auch die Stoicker selber gestanden, daß es schwehr fey sie zu ergründen. Ueberdem find alle unsere Em

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