ihm nur im zweiten Gliede. Im ersten steht ihm das lumen internum und das apostolische Glaubensbekenntniß, leßteres als eigentlich historisches Bindeglied für die Christenheit aller Jahrhunderte. Schon diese Mittheilungen lassen es begreifen, wie in consequenter Durchführung seines nur national-dänischen Christenthums Grundtviig zu jenen unsinnigen Folge= rungen getrieben werden muß, über welche seine Landsmann und früherer Freund Dr. Rudelbach in Leipzig so bittere Klage geführt hat. Dazu ist Grundtviig eine Dichternatur von hoher Begabung, aber in so national-skandinavischer Färbung, daß er Christum mit Worten besingt, welche der nordischen Mythologie angehören und alten Sangesweisen entnommen sind, die einst zu Ehren Thor's, Odin's und Frigga's erklangen. Außer Dånemark ist ihm kein Heil, giebt es Nichts, das groß und herrlich ist. Die nachfolgende Schrift erörtert mehrfach den Punkt, daß der nationale Charakter der dänischen Nation eine starke, überstarke Hinneigung zu fraßenhafter Eitelkeit habe, daß „gamle Danemark" noch immer glaube, in den Zeiten seiner Waldemare zu leben. Sie erörtert ferner, daß in dieser nationalen Eitelkeit der Erklärungsgrund, wie für die stagnirenden Volkszustände Dänemarks, so dafür läge, daß auch das Christenthum sich na tional habe gestalten müssen, nicht aber die Nation christlich durchdrungen worden sei. Sie folgert aus diesen Vordersäßen, daß es ein naturgemäßes Ereigniß gewesen ist, wenn die Gesammtgeistlichkeit Dänemark's beim Ausbruch der dänischen Revolution dieser in hellen Haufen zugefal len, der Monarchie in ihrer ehrwürdigen Form untreu geworden, sich dem souveränen Volk hinzugesellt hat. Diese Anschauungen sehe ich nun auf einmal durch die Klage= töne des Dr. Rudelbach bestätigt und derselbe ist ohne sein Wissen ein Zeuge für die Wahrheit und Begründung meiner Aufstellungen geworden. Aber die Sache hat noch eine andere Seite. Dr. Rudelbach behauptet, daß die Anhänger Grundtviig's auf den Kanzeln Dänemarks die Oberhand gewännen und die Menge ihnen zufiele. Ich widerspreche dem nicht. Es giebt aber noch eine Menge älterer Geistlichen, welche dem flachen Rationalismus, den der gewesene Minister, der Protodemocrat und Hegelianer Professor Clausen, gelehrt hat und noch lehrt, anhängen. So zerfällt fast die gesammte dänische Geistlichkeit in diese beiden Richtungen Grundtvig's oder Clausen's, und das Evangelium bleibt unvertreten. Das ist der leitende Gedanke bei Abfassung der nachstehenden Schrift gewesen. Mein theures engeres Vaterland, das Herzogthum Schleswig, wird von dänischen Geistlichen überschwemmt. Zeugnisse, wie diese arbeiten, geben die leeren Kirchen Süd- und Nordschleswigs, geben die lauten Klagen meiner lieben Landsleute, welche ja jest weit und breit bekannt geworden sind. Da zwang mich nun die Liebe zu dem theuren Volk meiner Heimath, die Schilderung der geistlichen Arbeiter, welche Dänemark in ganzen Massen nach Schleswig sendet, anzutreten, und durch die Schilderung der kirchlich-nationalen Zustände Dänemarks zu zeigen: das sind die Arbeiter, an diesen ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Ich habe weiter nichts zu sagen. Wie Dr. Rudelbach in Leipzig zur Fürbitte für Dänemark aufgefordert hat, so fordere ich Jeden dem diese Zeilen zu Gesichte kommen, auf, Hülfe zu leisten, daß Schleswig-Holstein frei werde von der Stickluft, welche dänische Beamte und Geistliche einzutrichtern bemüht sind. Der Verfasser. Vorwort. Inhalt. Seite Das Sprachrescript vom Jahre 1851. Skandinavische Bestrebungen oder: Schleswig, Däne- Der Schleswiger Dom und die dänischen Reden. Vorwort zur ersten Auflage. Rudelbach. Grundtvig Friedensjahre 1838 - 1848 Erstes Pfarramt. Uck bei Upenrade Zweites Pfarramt. Nottmark auf Alsen Studiengang und Examen der dänischen Theologen Der Herzog von Augustenburg Kriegsjahre 1848 - Einleitendes - 1850 Professor Flor an die Schleswiger Erstes Schreiben des Bischofs Hansen III VIII Graf zu Eulenburg Pastor Feilberg Sprachrefcript des Herrn v. Tillisch Herr I. Vahl aus Horsens in Jütland im Bulletin du monde Chretien: wahre Lage der Kirche in den schleswig-Holsteinischen Herzogthümern Aktenstücke zur Geschichte des Hochdeutschen im Herzogthum Schleswig. Kopenhagen 1856 Widerlegung. Wirklicher Stand der Sprachsache in Süd- und Mittelschleswig Folgen des Sprachrescripts Ceite 317 331 338 342 353 354 370 |