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Südsee bekennen sich bereits zum Christentum, ja erhalten sich selbst in ihrem kirchlichen Bestande sowohl in betreff der Geldmittel, welche fie aufbringen, als auch der Lehrer und Prediger, welche aus ihrer eigenen Völkerschaft hervorgehen; ja senden selbst Missionare aus zu noch heidnischen australischen Inseln und Inselgruppen, und haben auch den ehrenvollen Beweis des Märtyrertums zahlreich geliefert. In Nord- und Mittel-Amerika findet sich dies auch hier und da, aber in bei weitem geringerem Grade. Zumeist wird wohl die Urbevölkerung Australiens, wie diejenige Amerikas ganz aussterben oder unmerklich in die Weißen aufgehen.

Diese Missionsthätigkeit bildet den dritten Abschnitt des ersten Zeitraums, und gehört auch noch mit unter die „Inseln“ des 72. Psalms; Jesaias, Kap. 49 bezeichnet dieselben mit dem Ausdruck: „Diese werden vom Meere kommen." Auf den Inseln und in den Meerländern hat indes die Mission ihre Aufgabe durchaus noch nicht völlig gelöst. Was ist nun die Aufgabe dieses ersten Zeitraums der Mission gewesen und was ist sie noch? Ich bemerke, daß es sich bei dieser Frage darum handelt, was das Vorherrschende, das Eigentümliche dieses Zeitraums gewesen ist und noch ist. Denn wie es bereits am ersten Pfingsttag in Jerusalem geschah, so sind auch in diesem Zeitraum Leute aus Sem, Ham und Japhet zum Glauben gekommen, Leute ferner aus allerlei Art des Heidentums. Aber das Herrschende, Vorwaltende war und ist noch, daß die Völker, die bisher für das Evangelium gewonnen sind, Götter anbeteten, Götter in denen mehr oder weniger auch sittliche Gedanken verkörpert waren; daß die Leute zu diesen wirklich beteten, daß sie denselben Opfer brachten, daß sie an dieselben glaubten; daß dieselben also herausgeführt sind in den wahren christlichen Gottesglauben aus einem falschen Glauben, aus Mißglauben, aber immer doch aus einem gewissen Glauben.

Nun aber ist die Mission seit einiger Zeit bereits in einen neuen Teil ihrer Aufgabe eingetreten. Im Propheten Jesaia Kap. 49, 12 wird als viertes dies neue genannt: Jene werden kommen vom Lande Sinim. Unter den Auslegern herrscht jezt fast völlige Einigkeit darüber, daß man unter Sinim das Land China zu verstehen habe. Außer bedeutsamen andern Gründen, welche für die Richtigkeit dieser Erklärung sprechen, sind es auch die Thatsachen, ist es die Wirklichkeit der Ereignisse, welche dafür den Beweis liefern. Was vor Eintritt dieses erst seit einigen Jahrzehnten begonnenen Zeitraums für die Christianisierung Chinas geschehen ist, auch früher von Rom aus, war entweder unbedeutend oder ist

wieder ausgerottet worden. Jeßt aber wird dies gewaltige Reich der Mitte von allen Seiten her mit Aufbietung großer Kräfte in Angriff genommen. Und es ist recht so: es ist dies die eigentliche nächste Aufgabe der Mission, namentlich seitens der Engländer und Nord-Amerikaner, von denen sich die ersteren am meisten von den Christenvölkern an China versündigt haben und von denen die andern die nächsten Nachbarn Chinas find. China ist wirklich etwas anderes im Vergleich mit den übrigen Heidenvölkern. Es ist eine Welt für sich, durchaus anders geartet in allen seinen bürgerlichen und staatlichen Einrichtungen und dazu von ungeheuerer Ausdehnung und von einer Seelenzahl von über 400 Millionen Einwohnern. Das ist aber noch das Geringste. Dies ist das eigentlich Bedeutsame, welches einen neuen zweiten Zeitraum der Mission begründet, daß die Chinesen in ihrem religiösen Fühlen, Denken und Gebahren durchaus von den Heiden verschieden sind, welche Götter haben und anbeten. Die Chinesen hatten früher aus der Uroffenbarung den Glauben an einen Gott. Aber dieser Glaube ist längst vergangen, wenigstens völlig verdunkelt und entstellt. China hat drei Religionen, welche zu Recht bestehen, die aber auch unter einander vermischt und gemeinsam angenommen werden können; und so ist es sogar vorherrschend der Fall. Alle drei Religionen haben das Gemeinsame, daß sie wohl aus irgend welcher Offenbarung, aber doch vorzüglich aus der menschlichen Vernunft abstammen. Noch am meisten nährt sich den übrigen Religionen der Toismus, die von Lao 8 herstammende Religion. Lao 38 nimmt eine Urvernunft, eine vernünftig wirkende Urkraft an, aus welcher alles entstanden ist und in welche auch endlich alles zurückkehrt; sodann lehrt er zumeist von den überirdischen Zuständen. Sein Zeitgenosse war Kong fu 8: dessen Lehre ist eine Tugend-Religion, die eigentliche Reichsreligion von China; er lehrte hauptsächlich über die Dinge des gegenwärtigen Lebens, über die Zustände nach dem Tode weiß er nichts und lehrt er nichts. Diesen Mangel suchte man durch die Lehre des Buddha zu ergänzen. Buddha lehrt besonders über die Dinge der Zukunft, über Lohn und Strafe in der zukünftigen Welt. Die Chinesen haben wohl Götter, sogar in Unzahl; die meisten derselben sind aber abgeschiedene Menschen, Ahnen, deren vorzüglichste etwa noch durch die amtliche Reichszeitung in Beking ausdrücklich für Götter erklärt sind und noch erklärt werden. Es handelt sich bei ihnen zumeist um äußerliche Hilfe und äußerlichen Vorteil oder um Abwendung ihrer Ungunst. Hinzuzurechnen zu China werden diejenigen Länder sein, welche irgendwie unter dem Einflusse Chinas und sonderlich auch des Buddhismus stehen, namentlich die

hinterindischen Länder. Japan hat in der allerlegten Zeit eine durchaus unerwartete Stellung zum Christentum genommen: aus der völligsten Zurückweisung und Feindschaft ist es zur Duldung, ja zur Förderung des Christentums, zunächst freilich der weltlichen christlichen Bildung übergegangen. Vielleicht wird dies interessante Inselreich, welches schon einmal eine blühende christliche Kirche in sich barg und Blutzeugen, die grausame Martern erduldet haben, in großer Zahl aufzuweisen hat, das erste in dieser neuen Reihe, wo das Christentum herrschend wird; ist es doch auch seiner natürlichen Beschaffenheit nach das Mittelglied zwischen den „Inseln“, auf welche sich die Mission der vorigen und auch noch der jezigen Periode vorzugsweise richtete, zwischen denen, die „vom Meere“ zu Christo kommen, und zwischen den Ländern und Völkern, China voran, die wir unter Sinim zu verstehen haben.

Und wenn diese Riesen-Aufgabe gelöst ist, selbstverständlich in einem Maße, wie es dem Herrn gefällt, der Zeit und Stunde bestimmt, was dann? Welche Aufgabe steht dann der Mission bevor? Schicken wir vor Beantwortung dieser Frage ein paar kurze Bemerkungen vorauf. Die christliche Mission ist nun über 1800 Jahre alt und hat in dieser ganzen Zeit genau den Verlauf. genommen, welchen uns die kurzen und rätselhaften, aber nach ihrer Erfüllung so deutlichen Angaben in Jef. 49 im voraus namhaft gemacht haben. Es ist deshalb um so sicherer anzunehmen, daß auch das, was an Andeutungen der biblischen Weissagung auf diesem Gebiete noch übrig ist, seine Erfüllung finden wird. Die Lösung dieser Frage wird noch durch zweierlei erleichtert. Erstens ist die Zahl der Gegenstände der christlichen Mission, d. h. die Zahl der dann noch nicht christlichen Völker eine verhältnismäßig beschränkte. Und zweitens sind die Angaben der Schrift über die uns noch bevorstehende Missionsthätigkeit viel zahlreicher und viel deutlicher als die Angaben über diejenige Missionsthätigkeit, welche einesteils schon hinter uns liegt, und innerhalb welcher wir andernteils uns in der Gegenwart noch befinden. Wir empfingen das meiste Licht aus der Stelle Jef. 49, 12. Da war uns dargestellt die Christianisierung des römischen Reiches, sodann der germanischen und slavischen Völkerwelt, ferner der amerikanischen Meerländer und der australischen Inselwelt und endlich Chinas und der China näher oder entfernter zugehörigen Völkermassen, die man im gewissen Sinne die Fülle der Heiden" nennen kann. Wenn dies geschehen ist, so tröstet der Herr sein Volk und erbarmt sich seiner Elenden", wie es im Jes. 49, 13 sofort weiter lautet. Sein Volk, darunter konnte, als Jesaias diese Weissagung aussprach, niemand etwas

anderes verstehen als das Volk Israel, und es sollte auch nichts anderes darunter verstanden werden. Es soll und kann auch jezt in erster Linie, in dem nächsten und Haupt-Sinne nach nichts anderes darunter verstanden werden; begreiflicher Weise mit der Hinzunahme, daß auch das wahre Israel aus den Heiden, aber eben das wahre Israel aus den Heiden, die wirkliche Kirche Gottes aus den Heiden, den entsprechenden Anteil daran hat. Es ist dies derselbe Gedanke, den Paulus (Röm. 11, 25. 26) kurz und deutlich so ausdrückt: „Wenn die Fülle der Heiden eingegangen ist, so wird auch ganz Israel felig werden, ganz Israel d. h. was nach Ausrottung der mit dem Antichrist verbündeten antichristlichen Juden als gläubiger Rest dann noch von Israel auf Erden vorhanden ist. Daß nur dieser gläubige Rest, daß derselbe aber voll und ganz die großen Verheißungen erlangen wird, welche dem Volk Israel gegeben sind, das ist die klare und allgemeine Lehre der Propheten. Ein christliches Judenvolk, in seinem ihm von Gott zugeschworenen Lande, mit der christlichen Hauptstadt Jerusalem, deren Gerechtigkeit aufgeht wie ein Glanz, deren Heil entbrennt wie eine Fackel, die da gefertiget und gesezt wird zum Lobe auf Erden, wie das alles so schön und ausführlich Jef. 62 geweissagt wird das ist das jenige Ziel, welches erreicht wird, nachdem das Land Sinim und die Fülle der Heiden eingegangen ist in die christliche Kirche.

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War schon der geringe Teil Israels, welcher sich zu der Zeit der Apostel zum Christentum bekehrte, ein Reichtum der Welt (Röm. 11, 12), kam schon damals der Verheißung gemäß durch das Angeld der Urkirche aus Israel Heil und Segen über die Völker, zunächst über die Völker des römischen Reiches: so kommt dann zur lezten Zeit, wenn Israel in seiner Vollzahl sich bekehrt, erst recht Heil und Segen über das mächtige Weltreich, das in viel gewaltigerer Form wiedererstandene römische Reich der legten Zeit, natürlich nachdem dies durch den Sturz des Antichristen und seiner Unterkönige zum Gebiet für das Königreich Jesu geworden ist. In alle Teile desselben gehen dann judenchristliche Heidenboten aus, wie davon geweissagt ist Jes. 66, 19: „Ich will etliche, nämlich aus Israel, die gerettet sind, senden zu den Völkern gen Tharsis, gen Phul und Lud zu den Bogenschüßen, gen Thubal und Javan, in die Ferne zu den Inseln, da man nichts von mir gehöret hat und die meine Herrlichkeit nicht gesehen haben, und sollen meine Herrlichkeit unter den Völkern verkündigen." So werden sie also auch in Tharsis unter der verderbten römischen Kirche, und in Javan: unter der toten griechischen Kirche, und in Lud: unter der so sehr heruntergekommenen ägyptischen und äthiopischen Kirche wie auch unter den übrigen verderbten und erstorbenen

christlichen Kirchen ihre Wirksamkeit haben. Doch wird wohl ein großer Teil dieser Aufgabe den lebendigen wahren Christen aus den Heiden, je nach ihren eigenen Völkern und Kirchen selbst zufallen.

Die Aufgabe Israels, des christlichen aufrichtig bekehrten Israels der letzten Zeit, ist vorzugsweise eine andere. Jesaia 60 wird Israel aufgerufen, sich aufzumachen und Licht zu werden. Das ist dem ganzen Zusammenhange der Kapitel nach vorzugsweise das Israel der lezten Zeit. Denn in den vorhergehenden drei Kapiteln war Israel nach seinen drei großen Zeitläuften gestraft worden: Kap. 57 in betreff des Zeitraums bis zur Babylonischen Gefangenschaft, wo es immer wieder in heidnisches Wesen versank (davon ist die Kehrseite der erste Zeitraum der Mission, wo Völker bekehrt werden, welche Göttern dienen und also in Mißglauben leben); Kap. 58 wird Israel gestraft in betreff des Zeitraums von der Rückkehr aus Babel bis zur Verwerfung Jesu, wo es besonders dem pharisäischen Wesen anheimfiel (davon ist die Kehrseite der zweite Zeitraum der Mission, wo Völker bekehrt werden, welche in pharisäischer Weise stolz sind auf ihre Tüchtigkeit und Tugend); Kap. 59 wird Israel gestraft in betreff des Zeitraums von der Zerstörung Jerusalems durch die Römer bis zur Aufrichtung des neu-römischen Weltreichs durch den Antichrist, wo dem Volk Israel bewußt oder unbewußt antichristliches Wesen mit all dem Fanatismus desselben in mehr ruhiger oder mehr geschäftiger, offen feindseliger Form anhaftet. Nachdem dann am Schluß des 59. Kapitels geweissagt ist von der Rache, welche der Herr in hinwegreißender Art an seinen Feinden üben wird, und von dem Erlöser, der für Israel kommen wird, sezt Kap. 60 ein und ruft das Israel auf, sich aufzumachen und Licht zu werden. Mut und Luft dazu wird ihm durch die Verheißung gemacht, daß die Heiden in seinem Lichte wandeln würden und die Könige im Glanze, der über ihm aufgehe.

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Diese Verheißung teilt sich dann ebenfalls in drei Zeitläufte: in dem ersten Zeitraum kommen die Kinder Israels von ferne, sowohl die zerstreuten Kinder Israels aus allen Ländern, wie auch die Gläubigen der alten Kirche aus allen Teilen des römischen Reiches. In dem zweiten und dritten Abschnitte dieses Zeitraums kommt die Menge am Meer": Von Norden die europäischen, von Westen die amerikanischen und von Süden die australischen Heiden. Sodann in dem zweiten großen MissionsZeitraum kommt die Macht oder Fülle der Heiden“, d. h. das mächtige chinesische Reich nebst Zubehör. Dann bekehrt sich Israel als Volk. Und dann treten jene Verheißungen, daß Israels Söhne und Töchter von ferne kommen, daß die Menge am Meer sich zu ihm bekehrt und die

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