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Macht der Heiden zu ihm kommt, in eine neue glänzende Erfüllung, in die Voll-Erfüllung. Die Christenheit der Erde ist zu jener Zeit zerspalten und zerrissen in eine Unzahl von Kirchen und Sekten. Aber gerade um deswillen geht ein tiefes Sehnen nach Einheit durch sie alle hindurch. Da geschieht das längst Geweissagte, aber doch gewissermaßen Unerwartete, Überraschende, daß ganz Israel, d. H. der ganze Rest Israels sich zu seinem Heilande Jesu bekehrt in einer Buße, wie sie herzzerbrechender in dieser Ausdehnung noch nicht dagewesen ist, in einem Glauben, in einer Hingebung, wie dies rückhaltsloser, ungeteilter, tiefinniger noch nicht da= gewesen ist. Da wird dies innerlichst bekehrte christliche Israel die Anziehungskraft, der Mittelpunkt für alle Christenleute und Christenvölker. Was friedliche und wohlgemeinte, was listige, was gewaltsame Versuche niemals erreicht haben: die Einheit der Kirche Christi, das wird nun zur That und Wahrheit. Und zwar wird es in der einfachsten, natürlichsten und schönsten Weise zur That und Wahrheit: aus dem Schoße des christlichen Israels der Urzeit ist ehedem die ganze christliche Kirche hervor= gegangen, in den Schoß des christlichen Israels der Endzeit kehrt die ganze christliche Kirche zurück, und ist dann wahrhaft die Eine heilige allgemeine christliche Kirche.

Dann erwachsen dem christlichen Israel der Endzeit neue eigentümliche Aufgaben, die aber alle in verschiedener Weise das als Losung haben, was auch in betreff der Bekehrung Israels gilt: „Die ersten werden die letzten sein,“ oder nach dem Weg und Gang, der allenthalben in der Bibel herrscht, bis auf die Gedanken-Entwicklung und Schreibweise derselben: „Das Ende kehrt zum Anfang zurück." Es hat also das bekehrte Israel der Endzeit seine Aufgabe zunächst an den Nachkommen Abrahams, den alten Stammesvettern, sowohl von der Ketura als von der Hagar; in betreff der ersteren werden an dieser selben Stelle Jef. 60, 6 genannt Midian, Epha und Saba, und in betreff der letzteren in Vers 7: Kedar und Nebajoth. Das sind alles arabische Völkerschaften, die später und das ist wohl zu beachten den Grundstock zu den Völkern des Islam geliefert haben, und die bis zur Stunde als eifrige Mohamedaner vorhanden sind.

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Weiter belehrt uns über die Missionsaufgabe des bekehrten Israel der Leztzeit der 87. Psalm. Das Zion, welches dort gepriesen wird als festgegründet auf dem heiligen Berge, welches der Herr liebt und in welchem und von welchem herrliche Dinge geprediget werden, fann weder das altisraelitische Jerusalem sein, denn das hat Nebukadnezar und das haben später die Römer zur Strafe nach Gottes Willen zerstört. Und

außerdem ist dies Jerusalem von der christlichen Kirche weit überholt worden, in der festen Gründung, in der Liebe Gottes, und in den gepredigten herrlichen Dingen. Noch viel weniger aber kann es das türkische Jerusalem der Jeßtzeit sein, das als solches keine feste Gründung, keine Liebe Gottes und keine Predigt herrlicher Dinge hat. Im geistlichen Sinne und andeutungsweise mag man ja darunter die gläubige christliche Kirche, die unsichtbare Kirche, verstehen. Im Vollsinn indes ist es das Jerusalem, welches als ein christliches Jerusalem neu und schön gebaut wird, wenn Israel sich bekehrt und dann sein Land zurückerhält zu bleibendem Besit. In Bezug auf dieses Jerusalem heißt es sehr bedeutsam in Psalm 87, 4: 3ch will predigen lassen Rahab und Babel, daß sie mich kennen sollen; siehe, die Philister und Tyrer samt den Mohren werden daselbst geboren." Seinen beiden alten Urfeinden, den Ägyptern und den Chaldäern, bringt Israel die frohe Botschaft ihrer Erlösung, den hamitischen Ägyptern und den semitischen Chaldäern. Und zwar mit glänzendem Erfolge. Es heißt Jes. 19, 23–25: „Zu der Zeit wird eine Bahn sein von Ägypten in Affyrien, daß die Assyrer in Ägypten, und die Ägypter in Assyrien kommen, und die Ägypter samt den Assyrern Gott dienen. Zu der Zeit wird Israel felb dritte sein mit den Ägyptern und Assyrern als der Segen inmitten der Erde. Denn der Herr Zebaoth wird sie segnen und sprechen: Gesegnet bist du, Ägypten, mein Volk, und du Assur meiner Hände Werk, und du, Israel, mein Erbe." Ebenso thut es den kleinern Nachbarn der alten Zeit, den heftigen Feinden sowohl, den Philistern, als den unsichern und verführerischen Freunden, den Tyrern. Merk würdigerweise sind die Reste und Nachkommen auch aller dieser Völker, ebenso wie die Araber, seit vielen Jahrhunderten dem Islam anheimgefallen. Diese mohammedanischen Völker, die noch als solche da sein werden, wenn die übrigen Heiden christianisiert sind, wird das bekehrte Israel dem Herrn zuführen. Wir Heidenchristen sind nicht dazu bestimmt, weil wir nicht die Tüchtigkeit dazu haben, keine innere Fühlung und Verständnis mit den Mohammedanern. Darum sind auch die Früchte der Mohammedaner - Mission sehr gering. Es wird aber durch Israels Missionsarbeit vermutlich Tyrus und überhaupt das Gebiet des alten Phönicierlandes am ehesten christlich werden, insofern es im 45. Psalm, dem Psalm von der Vermählung Christi mit seiner Braut, dem wahrhaften bekehrten Israel jüdischen und heidnischen Geblütes, ausdrücklich heißt: Die Tochter Zor, d. h. Tyrus wird mit Geschenk da sein.“ Zu diesen hamitischen Völkern mag man dann auch die kleinen hamitischen

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Völkerschaften der Sunda-Inseln rechnen, unter welchen noch in unsern Tagen der Islam viel mehr Boden und Anhänger gewinnt, als das Christentum. Babel, das semitische Volk, wird eher christlich werden als Ägypten das hamitische Volk. Zu allerlegt kommen die Mohren, die zahlreichen Völker von Mittel- und Inner-Afrika, die kompakte Masse der hamitischen Völker, die dann ebenfalls zum allergrößten Teile mohammedanisch sein werden. Dafür zeugt Psalm 87, 4, wo die Mohren als die letzten genannt werden, welchen die Wiedergeburt zu teil wird. Und sodann zeugt dafür auch Psalm 68, dieser wundersame Psalm, welcher einen kurzen Abriß der Geschichte Israels von Anfang bis Ende (und wenn man will auch der Christenheit) vorlegt, und nach welchem ebenfalls das bekehrte Israel der Endzeit erst Egyptenland für den Herrn gewinnt und zulezt Mohrenland. Denn so heißt es dort, nachdem die Bekehrung Israels zu seinem Heilande mit glänzenden Farben geschildert ist, Pf. 68, 32: Die Fürsten aus Ägypten werden kommen, Mohrenland wird seine Hände ausstrecken zu Gott." Rufen wir uns endlich noch einmal ins Gedächtnis zurück den 72. Psalm, in welchem ebenfalls die Reihenfolge der Bekehrung der Völker genannt wird, nämlich zuerst Tharsis d. h. Europa, dann die (fernen) Inseln d. h. Amerika und Australien; auch in diesem Psalm macht den Schluß das reiche Arabien, als Vertreterin des asiatisch-semitischen Mohammedanertums, und endlich zuletzt Seba, der alte Priesterstaat Meroe, als Vertreter des afrikanisch-hamitischen Mohammedanertums.

Damit ist dann der dritte große Zeitraum der christlichen Mission zu seinem gesegneten und glorreichen Abschluß gekommen, der Zeitraum, in welchem die Mohammedaner zum Evangelium Jesu befehrt werden. Der Islam ist noch in höherem Grade eine Ausgeburt und ein Tummelplatz des Satans und der bösen Geister, als das Gözentum oder der Konfucianismus und Buddhismus. Hier ist ein schlimmeres Endziel für die zukünftige Welt, nämlich statt einer gewissen Vergeltung für Gut und Böse, welche das Heidentum annimmt, und statt der Vernichtung, welche der Buddhismus lehrt, eine ewige Verherrlichung des Fleisches in Wollust, Schmauserei und Unthätigkeit. Der Mohammedanismus ist nicht außerchristlich oder unchristlich, sondern antichristlich, widerchristlich: er geht darauf aus, alle Religionen, namentlich die christliche Religion, welche sich nicht unterwerfen, mit Feuer und Schwert auszurotten. Er ist der lezte und schlimmste Feind, welcher durch die christliche Mission überwunden wird.

Ich wiederhole: Allenthalben sind in diesen Fällen der Bekehrung

der Mohammedaner die ersten die letzten und das Ende kehrt zum Anfang zurück: bei den abrahamischen Nachkommen; bei den semitischen Völkerschaften, die auf dem Gebiete des alten chaldäischen Weltreichs wohnen; bei den kleinern hamitischen Völkerschaften, die bis nach Australien hin zerstreut sind; bei den Ägyptern und bei den Mohren: alle diese standen in uralten Zeiten mit 3srael in Berührung, sie hätten die Kunde von dem wahren Gott und das ewige Heil von Israel haben können; aber sie haben es nicht angenommen. Darum ist es mit ihnen schlimmer geworden, als zur Zeit, da sie Heiden waren: sie sind Mohammedaner und also antichristlich geworden, und erhalten nun zu allerleßt das Heil in Christo Jesu durch den Dienst desselben Volkes Israel, das sie vor Jahrtausenden geplagt und in allerlei Sünde und Schande verführt haben. Es erfüllt sich da das Walten der ewigen Barmherzigkeit nach dem Wort (Röm. 5, 20): „Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, ist doch die Gnade viel mächtiger geworden."

Und nun noch ein kurzes Wort in betreff der Missionsgesellschaften, welche zu unserer Zeit an der Christianisierung der Heiden Afrikas arbeiten. Es ist derselben eine stattliche Zahl: 6 deutsche, unter ihnen unsere Berliner, welche nun seit 50 Jahren ihre ganze Kraft ungeteilt auf Afrika verwandt hat und erst seit einem halben Jahre in etwas ihre Kraft auf China zu verwenden anfängt; ferner sind es die uns national und kirchlich verwandten Schweden und Norweger, es sind die südafrikanischen Ansiedler, die Finnländer, die Engländer, die Schotten, die evangelischen Franzosen, die Waadtländer, ja selbst die Nord-Amerikaner, welche alle mit rüstiger, zum Teil gleich uns mit ausschließlicher Kraft sich Afrika zugewandt haben. Thuen diese alle, thuen wir damit etwas Verkehrtes, handeln wir gegen Gottes Plan und haben wir Zeit und Stunde verkannt? Ganz und gar nicht: wir sind ganz entschieden bei unserer Arbeit vom Heiligen Geiste geleitet worden. Eine so gewaltige Festung, wie das heidnische oder gar mohammedanische Mohrenland kann nicht so im Umsehen, durch Handstreich oder Sturm genommen werden, selbst unter den so viel günstigeren Verhältnissen der Zukunft würde das unthunlich sein. Doch aber will der Herr zu seiner Zeit sein Werk eilends ausrichten; denn wenn der lette siegreiche Angriff gegen Inner-Afrika erfolgt, ist im besondern Sinne des Herrn Zeit. So machen wir also allesamt „vom Meere aus", die neuesten Unternehmungen in Inner-Afrika von den gewaltigen Seen jener Gegend aus, die Vorarbeiten, wir nehmen die Außenwerke ein, wir bereiten und gewinnen auch die Gehilfen aus den Mohren selbst, damit zu seiner Zeit, zu des Herrn Zeit, der Sieg schneller, allseitiger und endgiltig errungen

werden könne. Und so thut auch die Mission, welche an allerlei Heiden arbeitet, durchaus nach Gottes Willen und Leitung und bringt zusammen, was zur Christenheit noch fehlt an Leuten und Völkern. Also laßt uns getrost sein und unsere Hände nicht abthun, denn unser Werk hat seinen Lohn.

Wenn aber die Christianisierung dieser antichristlichen Völkerschaften, dieser semitischen und hamitischen Mohammedanerreiche: Babels, d. h. der asiatischen Türkei, Ost-Indiens und der Nachbarländer samt den indischen Inseln, Ägyptens und aller der binnenländischen Negerreiche Afrikas erreicht ist, und wenn inzwischen auch noch die Reste der japhetitischen und der semitischen Stämme sowie allerlei Mischvölker, welche in Mißglauben und falschem Glauben Abgöttern dienten: die Europäer, Amerikaner und Australier, oder welche in pharisäischer Selbstüberhebung vorzugsweise ihrer Vernunft folgten, die Chinesen nebst ihren Zugethanen, den Christenglauben angenommen haben: dann sind in der That und Wahrheit die Reiche der Welt unseres Gottes und seines Christus geworden und die Mission hat völlig ihr Ende erreicht in Sieg und Ehren. Darum schließen wir mit den Schlußworten des großartigen, wundersamen 68. Psalms: Ihr Königreiche auf Erden, singet Gott, lobsinget dem Herrn! Er ist Gott Israels, Er wird dem Volke Macht und Kraft geben. Gelobt sei Gott!

Das Werk der evangelischen Mission auf Mauritius.')

Von Pastor G. Hohenthal.

Ein Missionsgebiet von interessantester Eigenart, geographisch noch zu Afrika, ethnologisch mehr und mehr zum ostindischen Arbeitsfeld gehörig, dabei möglicher Weise, nachdem es schon in der Vergangenheit von großer Wichtigkeit für die Mission auf Madagaskar gewesen ist, auch in der Zukunft von ähnlicher Bedeutung für die in leßterem Reich begründete evangelische Kirche, ist die kleine Insel Mauritius im Indischen Ocean.

Nur 1930 km groß, also nicht völlig so groß wie z. B. der Staat Sachsen-Koburg-Gotha, hat sie fast doppelt so viel Einwohner, als letterer, nämlich etwa 360 000. Die Dichtigkeit der Bevölkerung ist also noch stärker als in Belgien, so daß Archidiakon Mathews (dem wir im Ch. M. Intell. und im Miss. Field die neuesten ausführlichen NachD. H.

1) Bereits vor 6 Monaten geschrieben.

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