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hinausgingen, um die Überschwemmung zu überschauen. Schrecken ergriff uns; denn wir wußten, daß unter diesen Umständen die Stadt vor Tagesanbruch nichts als eine große Wasserfläche sein würde. Die kein Arges ahnenden Bewohner hatten sich ruhig auf ihr Lager begeben. Wir beide rannten nun die Straßen auf und ab, machten Lärm und kriegten all die Bewohner in die weiten Mauern des königlichen Tschoultry (Land- und Rasthaus eines früheren Hindufürsten). Vor Tagesanbruch war die Stadt weggewaschen, und das einzige Gebäude, welches der Flut widerstanden und die Leute geborgen hatte, war die kleine Anhöhe über den Wassern; nirgends war Hilfe zu erschauen; etliche von den besten Schwimmern unter uns wurden abgeschickt, Boote vom Strande her zu holen; so konnten die Leute weiter hinaus in Sicherheit gebracht werden. Am fünften Tage fielen die Wasser; von allen Gebäuden blieb außer jenem Tschoultry nicht eine Mauer stehen; kein Menschenleben war verloren gegangen; aber das Vich war ins Meer getrieben worden, wie auch Thuren, Balken und Hausgerät aller Art. Die Einwohner, welche Eigentum im Werte von einer Lakh Rupies (= 100 000 Rup. = 200 000 Mark) verloren hatten, sah man nun am Strande des Meeres um die Überreste versammelt, eine schreckliche Scene in der That! Die Regierung forderte meinen Bericht ein, und hat seitdem auf sorgfältige Nachforschungen hin den Ort gegen ähnliche Gefahren mit großen Kosten durch Sicherheitsbauten geschützt.

Meine Dienstzeit in A. Ch. war, wie schon oben bemerkt, nur von kurzer Dauer. Der Polizei-Inspektor meiner Station, namens A........pillay, hörte auf Ohrenbläser und nahm Bestechung von einem jungen Menschen, der mich zu verdrängen suchte. Demgemäß rekommandierte er mich zu einer weiteren Periode untergeordneten Dienstes. Ich ward nach P. zurückberufen. Leute jedoch, die mit eigenen Augen meine Dienstfähigkeit und meinen Diensteifer gesehen hatten, wie der Tassildar (Revenuebeamte), der Vorstand des Salz-Departements (der Handel mit Salz, aus dem indischen Meer gewonnen, ist Monopol der dortigen Regierung) u. a. öffneten dem A...pillay die Augen, die Ungerechtigkeit, die er mir angethan, zu erkennen, worauf hin er mich wieder als Stationsmeister zu Tr. anstellte. Während meines Dienstes an diesem Orte erkrankte A...pillay am Schlagfluß und nahm einen sechsmonatlichen Urlaub. Sein Nachfolger G...pillay, der zu vikarieren hatte, wollte nun sich in dieser Stelle festseßen und den A...pillay verdrängen. In dieser Absicht suchte er mich zu überreden, gegen A... pillay zu klagen wegen des Unrechtes, das er mir früher angethan hate. Dagegen hwehrte ich mich ent

schieden. Darauf hin schickte dieser junge hochaufstrebende Inspektor falsche Berichte über mich an den Polizei-Superintendenten, und ich ward auf sechs Monate suspendiert. Ich appellierte an den General-Inspektor der Polizei; dieser hob die Suspension auf und befahl Auszahlung des ganzen Gehaltes für die Zeit, in der ich außer Dienst war, und versezte mich nach der Pl... Station. Ehe ich aber Einzelheiten aus meinem Leben auf dieser neuen Station berichte, will ich noch einen kuriosen Fall von der frühern Station Tr. erzählen. Diese kleine Stadt ist voll von einheimischen Christen der römisch-katholischen Kirche; sie sind große Landbesizer und Ökonomen. Ihre zahlreichen Dorfkapellen mit Strohdächern wurden von den Einwohnern bei Nacht als Viehställe und bei Tag als Bethäuser benußt. Damit war ich sehr unzufrieden und hinderte diese Praxis und entheiligende Sitte mit Gewalt. Die Leute verklagten mich darob bei ihrem Goa-Priester (unter dem Erzbischof von Goa stehend) namens Xavier. Dieser Mann aber war mit meinem Vorgehen sehr zufrieden und kam heraus, mich zu sehen. Er erwartete in mir einen Katholiken zu finden, war aber verwirrt und enttäuscht, als er erfuhr, daß ich ein Lutheraner sei. Dennoch, nach einer langen Unterredung mit mir, schied er mit den Worten: „mag des Herrn Name kund gemacht werden durch irgend welche."

Noch ein anderes Ereignis aus A...m habe ich zu erwähnen vergeffen. Dort war ein Mahratten-Brahmine (diese Klasse von Brahminen stammt aus dem nördlichen Mahrattenland) namens D. R. als PolizeiInspektor. Ein gewisser N... Naik verlor Eigentum im Wert von 400 Rupies (1 Rup. = 2 Mk.). 2 Mk.). Sein Verdacht fiel auf einen A... Naik. Gegen diesen rief er die Polizei auf. Der teuflische Brahminen-Inspektor ließ nun den in Verdacht stehenden A....... Naik an einen Pfeiler binden mit dem Kopf nach unten, zündete Feuer an und befahl mir, denselben zu schlagen. Ich verweigerte zu thun, wogegen sich die menschliche Natur sträubt. Der erbitterte Inspektor jagte mich fort mit Drohungen und Schmähungen und beauftragte andre rohe Polizisten, es zu thun. Nach harten Schlägen kam aus dem Mund des mißhandelten Naik doch kein erwünschtes Geständnis. Der unmenschliche, tierische Brahmine mißhandelte nun die zwei Kinder desselben (10 und 8 Jahre alt) mit ähnlicher Grausamkeit, bis sie vor unsagbaren Schrecken Kot durch den Mund spieen. Diese hilflosen Kinder konnten nichts bekennen, was dem Inspektor angenehm gewesen wäre. Seine Bemühungen waren vergebens, er ließ nach mit seiner grausamen Behandlung. Der unglückliche Vater verklagte den Inspektor; durch mein und der Kinder Zeugnis war er bald des Ver

brechens überwiesen. Die einzige Strafe, welche ihn traf, bestand in feiner Entlassung aus dem Staatsdienste für immer. Ich sah diesen elenden Menschen wieder vor einigen Monaten, sein Brot als geringer Kopist sich verdienend. (Schluß folgt.)

Das Werk der evangelischen Mission auf Mauritius.

Von Pastor G. Hohenthal.

(Schluß.)

Die Ch. M. Society trat infolge eines Besuches, den 1854 einer ihrer Missionare zur Herstellung seiner Gesundheit auf Mauritius machte, 1856 in die Arbeit daselbst ein, indem sie ihr Augenmerk von vorn herein auf die indische Bevölkerung richtete, an der sie seitdem solche Arbeiter von ihren verschiedenen indischen Gebieten arbeiten läßt, welche das indische Klima nicht mehr ertragen können. So sandte sie, nachdem 1856 Rev. Hobbs die Mission an den tamulischen Kulis begonnen, 1857 unsern Landsmann Ansorge1) aus Nordindien nach Mauritius, der sich nun den Bengali, Hindhi und Hindostani Einwanderern widmete, während sein indischer Hilfsprediger auch noch in Orissa predigte. Repräsentiert und in gewissem Grade regiert ist die so gegründete kleine indische Kirche durch das Ch. M. S. Native Ch. Council, welches unabhängig neben der 1876 als Erneuerung einer eingegangenen Ch. Association begründeten Diocesan Ch. Soc. steht. Lettere, obwohl nicht eigentlich2) eine offiziell-kirchliche Körperschaft, scheint doch wesentlich vom Bischof ge= leitet zu werden, während das Council seine Weisungen von der Gesellschaft aus Europa empfängt. - Die Zahl der adherents der Ch. M. S., die 1858 auf 100 angegeben wird, betrug 1881 1500. Von diesen hatten 250 Beiträge gezahlt, in der ansehnlichen Höhe von 2400 M.; 367 waren Kommunikanten, die Zahl der Taufen 1881 betrug 173 (wie viel davon Kindertaufen?). Ohne Zweifel wurde diese Gemeindebildung durch Zuzug von manchen oder sogar zahlreichen3) schon als Christen aus Indien.

1) Von Goßner nach Indien gesandt und dort, da Goßner ihm gar keine Subsistenzmittel senden konnte, zum Übertritt in den Dienst der Ch. M. S. genötigt. Jett lebt er in Liegnitz. Möchten die Ereignisse und Erfahrungen aus seinem Leben, mit deren Niederschreiben er beschäftigt ist, bald in die Öffentlichkeit treten, und reichere Mitteilungen über Mauritius bringen, als vorliegendes Referat das kann.

2) Rep. S. 80: „combining both official representation and voluntary membership. Etwas unklar, und vielleicht nicht nur für den Leser ?

3) Auch von den Christen der doch viel weniger umfangreichen Leipziger Mission leben, wie Herr Direktor Dr. Hardeland freundlichst mir mitteilt, nicht wenige auf

eintreffenden Kulis erleichtert. Ob schon vor 1856 ein Stamm von solchen vorhanden war, ist nicht ersichtlich. Ebensowenig, in welcher Anzahl unter den Bekehrten dieser oder der Propagation Mission sich ehemalige indische Mohammedaner befinden.1) (Gesamtzahl aller Mohammedaner dürfte jest 36 000 sein.) Dagegen ist es die Ch. Mission, welche vor einigen Jahren sich auch der hier, wie an allen Handelsplätzen des Indischen Oceans, vorhandenen Chinesen annahm, über deren Zahl die Angaben zwischen 3500 und 5000 schwanken. Ein in New-York bekehrter Chinese, der auf der Durchreise nach Neuseeland Mauritius betrat, bot sich dem Bischof Royston als Lehrer für seine besonders in Port Louis zahlreichen Landsleute an und scheint bei manchen derselben Gehör zu finden. (Näheres über ihn im Calwer M. Bl. 1883, S. 42.)

Beide anglikanischen Gesellschaften scheinen auf Mauritius in recht freundlichen Beziehungen zu einander zu stehen. Nicht nur sprechen sie in ihren Missionsblättern mit großer Anerkennung von einander, sondern lassen auch, obwohl ihre Arbeit eine gesonderte, nur durch die gemeinsame Unterordnung unter den Stuhl" von Mauritius verbundene ist und gewiß auch den aus andern Missionen bekannten bei beiden verschiednen Principien folgt, in jenen (S. P. G. im Field, Ch. M. S. im Intelligencer) ein und denselben Autor das Wort ergreifen. Ganz besondre Aufmerksamkeit widmen beide Gesellschaften dem

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Schulwesen,

welches hier, wo eine neue kleine Nationalität in der Bildung begriffen ist, natürlich noch viel wichtiger ist, als überall anderswo in der Mission. Die Zahl der schulfähigen Kinder wird im ganzen auf 70 000 angenommen, von denen doch etwa 25 000 (höchstens) irgend welche Schule besuchen. Viel ungünstiger aber steht es mit den Kindern des zahlreichsten und wichtigsten Bestandteils der Bevölkerung, mit den Kindern indischer Herkunft. Als Zahl der schulfähigen unter ihnen wird 47 250 angegeben, von denen nur 4500 irgend welchen Unterricht empfangen; es steht also Mauritius. Doch hat Leipzig, durch die immer wachsenden Aufgaben in Indien in Anspruch genommen, eine Mission auf M. nicht angefangen, und so gehen auch seine Bekehrten dort in die anglikanischen Tamulen-Gemeinden auf. Dies ist, bei der Kleinheit des Missionsgebietes, gewiß auch besser, als wenn ihnen zu Liebe eine lutherische Kirchengemeinschaft dort gebildet würde. Goßnersche oder Hermannsburger Bekehrte sind Rev. Ansorge unter den Einwanderern nicht vorgekommen. Den Leipziger Missionschristen erteilt er im allgemeinen ein gutes Zeugnis, hat auch bei ihnen über Kastengeist nicht zu klagen, „da jeder, der Indien verläßt, die Kaste verliert.“

1) Ansorge hat auch an Mohammedanern missioniert. Besondere Missions-Arbeiter für lettere giebt es auf Mauritius nicht.

dem, der zuerst einen wirklich entsprechenden Aufwand daran wenden kann, noch fast das ganze Gebiet der Schule zu nahezu unbestrittener Okkupation offen.

Die vorhandenen Volksschulen zerfallen hinsichtlich ihrer Gründung resp. Unterhaltung in 3 Gruppen: reine Regierungs-Schulen; solche, die, von der Mission begründet und geleitet, doch von der Regierung unterstützt werden; und endlich reine Missionsschulen. Die Zahl der Regierungsschulen wird auf 39 angegeben; aided schools giebt es im ganzen 52, von denen mehr als zweidrittel, nämlich 36, sich in den Händen der römischen Kirche befinden, während 14 anglikanisch, 2 presbyterianisch sind. Die 2 wichtigen von der Ch. M. S. hervorgerufenen Waisenhäuser, deren eins völlig von der Regierung übernommen ist (Intell. 1883, S. 78), werden in diesen Zahlen nicht mit enthalten sein. Die Schulen des Government empfangen von Mathews das Lob einer Tüchtigkeit, welche die aided schools zu heilsamem Wetteifer anregen mußte. Religions-Unterricht ist natürlich, wie in Indien, von ihrem Lehrplan_ausgeschlossen, doch wird zu privater Erteilung desselben „every facility“ gewährt. Aber, so wird uns gesagt, es liegt in der Natur der Verhältnisse, daß diese beiden ersteren Arten von Schulen lediglich den Kindern der „Kreolen“ zu gute kommen, also des wohlhabenderen und nicht mehr völlig ungebildeten Teils der Bevölkerung. Weshalb gerade nur diesen, ist nicht erläutert; jedenfalls wegen der Sprache, die, sie sei welche sie wolle, nicht dem Bedürfnis der Kuli-Kinder angepaßt sein kann, wenn die Schulen überhaupt für die Kreolen-Kinder benußbar sein sollen.1) Unter Kreolen müssen in diesem Fall nicht nur die eingebornen Weißen, sondern auch die meist der katholischen Kirche angehörigen, also immerhin nicht absolut uncivilisierten Abkömmlinge der als Sklaven eingeführten Afrikaner verstanden werden, da erstere allein unmöglich über 20 000 schulfähige Kinder (die bei Abzug der 4500 indischen Schüler von der Gesamtzahl 25 000 noch bleiben) haben können. Für diesen Bruchteil der Bevölkerung ist also wohl hinreichend gesorgt, und es handelt sich für sie nicht sowohl um Gründung weiterer Schulen, als um Bewahrung

1) Über die Unterrichtssprache der Government und der aided Schulen finde ich keine Angabe. Sehr wahrscheinlich ist sie in allen französisch, obwohl besonders die Anglikaner, bei dem specifisch englisch-nationalen Charakter ihrer Kirchenform, auf Einführung der englischen Sprache hohen Wert legen müssen. Doch sind sogar die Namen auch ihrer Missionare, unter denen neben „Kreolen“ ein früherer Pastor der französischen „Eglise libre" sich befindet, meist französisch. Aber schon die französische (oder englische) Sprache muß ja den Kindern der Kulis jene Schulen verschließen.

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