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(s. S. 136 Anm. 2) hinzufügt, wird wohl die vom Amt eingeforderte „deutlichere Darlegung sein. Was nun den Inhalt der Eingaben betrifft, so ist Petent ein ὀφφικιάλιος τάξεως ἡγεμονίας τῆς Θηβαΐδος. Ihm droht die Wiederaufnahme eines Prozesses, der gegen ihn wegen Unterschlagung von Rekrutengeldern vor dem praeses Thebaidis1) angestrengt war und einen noch verhältnismässig günstigen Verlauf für ihn genommen hatte. Daher bittet er den in Syrien befindlichen Kaiser, an den er sich persönlich wendet, es bei der ersten Entscheidung zu belassen. Der praefectus Aegypti wird nicht erwähnt 2).

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Endlich enthält der P. Leid. Z, der von Wilcken im Archiv für Papyrusforschung I, 399 ff. neu herausgegeben ist, die Kopie einer Bittschrift (dénois zai izɛoia) des Bischofs Appion von Syene. Neu-Syene und Elephantine an den Kaiser Theodosius II. aus den Jahren 426 bis 450, in der er für die Kirchen seines Bezirks um militärischen Schutz ersucht. Das Original ist in der kaiserlichen Kanzlei zurückbehalten; die durch diese verfertigte, uns vorliegende Kopie - sie trägt die Ueberschrift exemplum precum 3) ist der kaiserlichen Antwort angehängt. Wir haben also insofern ein Analogon zum P. Ory. IV n. 705, von dem wir ausgegangen sind. Nur handelt es sich dort um eine spätere, auf das Verso eines Papyrus geschriebene Privatabschrift, im Leydener Papyrus dagegen um das authenticum ipsum atque originale rescriptum et nostra manu subscriptum (Cod. Iust. 1, 23, 3), dem die vom kaiserlichen Bittschriftenamt angefertigte und beglaubigte Kopie der Eingabe folgt. Leider ist vom lateinischen Kaiserreskript nur der Schluss erhalten, nämlich Reste des Datum und das kaiserliche Autogramm bene valere te cupimus.

1) Er wird 34, 13 = 35, 15 bezeichnet als ò iyovuɛvog tov ¿ýrovę; s. S. 132 Anm. 1. 2) Wenn es 34, 17 f. 35, 20 f. heisst: (δέομαι . . . βέβαια . . . μένειν τὰ περὶ ταύτης τῆς ὑποθέσεως πεπραγμένα . . .), τῶν νόμων οὕτως κελευόντων μὴ δεῖν παρασαλευθῆναι τὰ ὑπὸ τοῦ ἄρχοντος ἅπαξ ἀποφανθέντα ἐξ ἀντικαθεστώτων, βοηθοῦντος τοῦ ἄρχοντος tic zwpaç, so bezeichnet dozov, wie Mitteis bemerkt, allgemein den Statthalter einer Provinz (= praeses); ¿ozov tīę zwoɑg bedeutet hier speziell den praeses Thebaidis, nicht den praefectus Aegypti.

3) Ein auf eine Eingabe des synodus xysticorum et thymelicorum (in Alexandreia?) ergangenes Kaiserreskript der Impp. Diocletianus et Maximianus Augg. et Constantius et Maximianus nobb. Caess. enthält P. Lips. n. 44 col. II. III; s. dazu Mitteis, P. Lips.

S. 149 ff.

[Korrektur-Zusatz: Nach Absendung der II. Korr. an die Druckerei ging mir das Doppelheft 1/2 des 4. Bandes des Archivs f. Papyrusforschung zu, in dem A. Stein S. 148 ff. die,,Stellvertretung im Oberkommando von Aegypten" behandelt. Ich werde in einem Nachtrag S. 144 auf seine Ausführungen eingehen.]

138

Mitteilungen und Nachrichten.

Die vorjährigen deutschen Ausgrabungen in Aegypten.

Von Ludwig Borchardt.

An fünf Stellen wurde in der verflossenen Arbeitsperiode von deutscher Seite in Aegypten ausgegraben:

in Abusir el meleq für die Deutsche Orient-Gesellschaft,

in Eschmunejn für das preussische Papyrusunternehmen.

in Elephantine

in Gise

unter Leitung des Herrn Prof. Steindorff.

C. M. Kaufmann.

in Qerm Abum In Abusir el meleq. auf dem Hügelrücken, welcher dem Eingange zum Faijum vorgelagert ist, wurde in dieser Ausgrabungszeit das Stück des ausgedehnten Totenfeldes in S-W des Dorfes erledigt, das zwischen dem Grabe des Chalifen Merwan und einem modernen Kalksteinbruch liegt. Die Gräber, welche sämtlich Leichen in Hockerstellung enthielten, haben eine reiche Ausbeute an Steinmessern, Schminktafeln, Ton- und Steingefässen, Elfenbein- und Knochenschnitzereien. Perlen etc. ergeben. Die ärmeren Gräber waren nur in den Kieselboden gehauen, nicht selten auch mit Nilschlamm ausgeschmiert; die reicheren waren mit Luftziegeln ausgemauert und mit Holz und Matten unter einer Erdschicht gedeckt. Die Tiefe der Gräber schwankt zwischen 0,30 und 2,70 m. ähnlich die Grösse. Das grösste, leider ausgeraubt gefundene Grab hatte eine Länge von 5 und eine Breite von 2,5 m. Die Beraubung war übrigens nicht in neuerer Zeit, sondern wohl bald nach der Beisetzung geschehen. Von besonderen Funden soll nur hier einiges hervorgehoben werden: Ein elfenbeinerner geschnitzter Löffel von 0,30 m Länge, dessen Griff einen Löwen und zwei Schlangen darstellt. wurde in einem Grabe gefunden. Ein anderes Grab enthielt, ausser einer Reihe kleiner Vasen und Kännchen aus Stein und Ton, neun sauber geschnitzte, kleine Elfenbeinfiguren, zwei Löwen und sieben Hunde, ferner ein Steingefäss in Form einer Taube und ein ebensolches in Form eines liegenden Kamels. Dieses letztgenannte Fundstück ist für die von Prof. Petrie schon ausgesprochene Behauptung wichtig, nach der das Kamel bereits in vorgeschichtlicher Zeit einmal in Aegypten vorgekommen sein soll. Es wird dann wohl ausgestorben. im neuen Reich nur als ausländisches Tier bekannt und in persischer Zeit erst wieder aus Asien importiert worden sein. Ferner wurde in einem später wiederbenutzten Grabe noch ein sitzender Affe aus Kalkstein und ein Tongefäss in Schildkrötenform gefunden, beide wohl zu dem alten Begräbnis gehörig.

Zwischen den prähistorischen Gräbern fanden sich nämlich bis jetzt sieben spätere Begräbnisse. Für diese waren die alten Grabhöhlen benutzt, die Knochen und Beigaben zur Seite geschoben und die neue Leiche ohne Sarg in ausgestreckter Lage hineingebettet. Die Beigaben dieser Bestattungen waren Tongefässe, unter denen auch ein nichtägyptisches Kännchen. Alabastervasen. Schminkbüchsen, Schalen und

Scarabäen sich befanden. Auf einem der letzteren stand der Name des Königs Chyan, der also diese Gräber in die Hyksoszeit verweist.

Im ganzen wurden 1000 Gräber geöffnet. Die Ausbeute an anthropologischem Material war leider eine sehr dürftige, da der starke Salzgehalt des Bodens fast alle Knochen zur Konservierung ungeeignet gemacht hatte.

Die Ausgrabung leitete Herr Dr. Möller, ihm zur Seite stand als Hilfe, namentlich für die anthropologische Arbeit. Herr Dr. Müller, Privatdozent der Anatomie an der Universität Tübingen. Da die laufende Wintersaison schon mit anderen Ausgrabungsarbeiten ausgefüllt werden sollte, so erklärten sich beide Herren bereit. diese Aufgabe im Sommer zu erledigen und haben sie denn auch ohne ernstliche Unfälle oder Krankheiten in den Monaten August bis Mitte Oktober 1905 durchgeführt. Herr Dr. Müller musste allerdings schon Mitte September nach Deutschland zurückkehren. Den damals noch ausstehenden Rest der Arbeiten erledigte Herr Dr. Möller allein.

Ueber die Resultate der Grabung hat bereits Prof. Erman vor den Mitgliedern der Deutschen Orient-Gesellschaft in einem reichlich durch Lichtbilder illustrierten Vortrag berichtet. Ebenso liegt bereits ein vorläufiger Bericht aus der Feder des Herrn Dr. Möller in den Mitteilungen der Deutschen Orient-Gesellschaft vor.

In Eschmunejn wurde in den Monaten Dezember 1905 und Januar 1906 gearbeitet und zwar an derselben Stelle, an der im Vorjahre aufgehört worden war, am Ostkom. Die Funde bestanden, abgesehen von spätrömischer und koptischer Topfware und einigen interessanten Korbflechtarbeiten, ausschliesslich in Papyri. An nichtliterarischen Stücken war die Ausbeute weniger gross, als im letzten Jahre, auch waren die gefundenen Urkunden in weniger gutem Erhaltungszustand, wie die Ausbeute dieser Art aus dem Jahre 1904/05. Die literarischen Funde dagegen waren recht befriedigend. Erwähnung verdient vor dem übrigen die Auffindung der Reste von zwei Gedichten der Corinna, die aus 30-40 kleinen, im Kôm aufgelesenen Papyrusfetzchen zusammenkamen. Der Schrift nach gehören sie etwa dem 2. nachchristlichen Jahrhundert an. Ausserdem wurden gefunden: ein Stück von Demosthenes' лɛì Ροδίων ἐλευθερίας, ein Stück von κατά Μειδίου und eines von περὶ συμμοριών. Dann kamen einige grössere, noch nicht bestimmte epische Fragmente zum Vorschein, ein Bruchstück einer Gigantomachie (?), etwas von einem Synonymenlexikon, ein Pergamentblatt mit astronomischem Text und Tierkreisbildern u. s. w. Auch ein lateinisches Fragment konnte geborgen werden, desgleichen Septuagintastücke und ein christlich-religiöses Textfragment.

Die Leitung der Grabung lag Herrn Dr. Rubensohn ob, der von Herrn Dr. Möller dabei unterstützt wurde.

Ende Januar 1906 wurde das Arbeitsfeld des preussischen Papyrusunternehmens nach Elephantine verlegt. Hier waren bisher wohl altägyptische und aramäische Papyri gefunden worden, griechische aber waren bis auf zwei oder drei Ausnahmen noch nicht zu Tage getreten Ostraka, freilich sind genug von hier bekannt. Für sachgemässe Grabung ist im Gebiete der alten Stadt, die das Südende der Insel einnahm, nur wenig Platz übrig geblieben. Einen grossen Teil der Stadt haben die Sebbachgräber bereits durchwühlt oder gar schon abgetragen. Einen nicht weniger grossen Teil bedeckt ein moderner arabischer Friedhof. Einen Teil endlich bedeckt jetzt der Garten des Dienstgebäudes der Irrigation und des Service des antiquités. Es blieb für Grabungen eigentlich nur das SW-Viertel der alten Stadt zur Verfügung. Hier wurde dann etwa vier Wochen lang gearbeitet, wobei recht erfreuliche Funde zu Tage gefördert werden konnten. Es waren lediglich demotische und griechische Papyri.

Der interessanteste Fund war ein Pack festverschlossener Papyrusurkunden, die dicht aneinandergepresst in einem Topf staken. Sie waren im Topf noch besonders alle zusammen in einen Fetzen Papyrus eingewickelt. Auf dieser Einwicklung stand in schöner, altptolemäischer Unziale ein Trinklied, das zwar völlig erhalten

zu sein scheint, aber in den Anfangszeilen dem Verständnis noch Schwierigkeiten bieten dürfte. Die Urkunden selbst waren sämtlich fest gerollt und gesiegelt, jede bestand aus Original und dem damit verbundenen Duplikat. Die Tonsiegel, die noch vorzüglich erhalten sind und Abdrücke von teilweise hervorragend schönen griechischen Gemmen zeigen, verschliessen nur die Originale. Die Duplikate waren jederzeit zu öffnen und einzusehen. Neben den Siegeln stehen die Namen der Zeugen. Inhaltlich haben die Urkunden ein besonderes Interesse durch ihr hohes Alter. Die älteste ist aus der Zeit des kleinen Alexander und noch nach dem Satrapen Ptolemäus datiert. Es ist ein Heiratsvertrag, während die übrigen Urkunden Darlehnsgeschäfte. Testamente und desgl. betreffen. Die in den Urkunden erwähnten Personen scheinen Söldner Ptolemäus' I zu sein. Wir dürften hiermit wohl die ältesten bisher auf uns gekommenen griechischen Papyrusurkunden vor uns haben. Die sonstigen Funde in Elephantine bestanden in einigen geringen Resten von Hausrat, ein paar ägyptischen Opfertafeln, darunter eine kleine aus grüner Fayence, und aus Topfware. Nicht unerwähnt mag auch eine späte Inschriftsskizze bleiben, auf der der in Karnak schon gefundene Name eines Königs Wegaf auftritt.

Die Leitung hatte auch hier Herr Dr. Rubensohn, dem mit dankenswerter Bereitwilligkeit Herr Schriftsteller Herold aus Alexandrien assistierte.

Die Arbeiten in Gise, wo nunmehr schon zum dritten Male von deutscher Seite gegraben wurde, begannen in den ersten Tagen des Februar 1906 und dauerten bis zur zweiten Hälfte des Mai. In diesem Jahre wurden die beiden. in den früheren Grabungsperioden 1902/03 und 1904/05 ausgegrabenen Komplexe von Gräbern durch die Freilegung der dazwischen liegenden Teile unter einander verbunden und so das Ganze in einen gewissen einheitlichen Zusammenhang gebracht.

Mit Hilfe einer, durch das anliegende amerikanische Arbeitsgebiet nach Norden hindurchgeführten Förderbahn, deren Material aus den Beständen der Deutschen Orient-Gesellschaft hergeliehen worden war, wurde der nördlich und östlich von dem im letzten Jahre freigelegten Abschnitte belegene Teil der Nekropole der Cheopspyramide ausgegraben. Insgesamt 52 grössere Mastabas gegen 50 im Vorjahre

konnten untersucht werden. In Bau und Anlage unterscheiden sie sich kaum von den bereits bekannten. In den meisten Fällen haben sie auf der Ostseite eine oder mehrere Scheintüren, die gelegentlich von einem kleinen Opferhofe umschlossen sind; seltener tritt an die Stelle der Scheintür eine im Massiv des Bauwerks selbst angelegte Kultkammer. Unter den diesmal freigelegten Kammern war keine mit Reliefs geziert. wohl aber enthielt eine Kammer zwei hübsche, in ihren Farben wohl erhaltene Steintüren; in einer anderen waren die Darstellungen und Inschriften erst vorgezeichnet.

Ein besonders wichtiger Fund wurde bei der definitiven Reinigung einer der im letzten Jahre schon ausgegrabenen Mastabas gemacht. Bei ihr war nämlich die von Osten her auf das Dach führende Rampe noch völlig intakt erhalten, die bei der Beisetzung einst zum Transport der Leiche und des Holzsarges, wenn ein solcher verwendet wurde, sowie zum Heraufschaffen der sonst in der Grabkammer unterzubringenden Beigaben diente. Die Rampe ist aus Bruchsteinen erbaut und oben mit demselben Material abgepflastert. Die Existenz solcher Rampen hatte Prof. Schäfer bereits aus einer altägyptischen Abbildung in einem Artikel in der Zeitschrift f. Aeg. Sprache nachgewiesen. Hier haben wir zwar nicht das erste, aber jedenfalls das besterhaltene Beispiel davon; Herr Dr. Reisner hat nämlich auf seinem Gebiete in Gise auch noch eine solche Rampe gefunden.

Bemerkenswert ist ferner noch die schöne Kalksteinverkleidung einer grossen Mastaba an der SO-Ecke des Gräberfeldes. Leider konnte nur ein Stück der Westseite davon freigelegt werden. Hier sind die feingeglätteten Blöcke schon im Altertum ausgebrochen worden, um zur Herstellung von Trögen Tischen und ähnlichen Dingen zu dienen; am Fusse der Mastaba fanden sich noch unfertige Werk

stücke dieser Art. Trotzdem ist aber noch ein sehr beträchtliches Stück der schönen Bekleidung übrig geblieben.

Unter den Gräbern ragt eins als besonders instruktiv hervor. Eine grössere Steinmastaba mit wohlerhaltenen Kultkammern in Ziegelbau davor. Die Ziegelmauern sind noch etwa 2 m hoch erhalten und dürften, nach ihrer geringen Stärke zu urteilen, flach mit Holz gedeckt gewesen sein, nicht eingewölbt, wie das sonst bei diesen Bauten üblich gewesen zu sein scheint. In dem Innersten dieser Kultgemächer stand vor der Wand der eigentlichen Mastaba eine Scheintür auf einer kleinen Steinbank.

Von den Serdabs, die in der Zeit dieser Nekropole, wie schon früher festgestellt, keineswegs bei allen Mastabas vorkommen, waren die meisten bereits ausgeplündert. Auch die noch unversehrten boten nur in zwei Fällen Inhalt: Das eine Mal standen darin drei sehr hübsche Kalksteinstatuen, die einem Ehepaar und seinem Sohne gehörten, das andere Mal waren Einzelfiguren eines Mannes und seiner Frau darin. In den übrigen intakt gefundenen Serdabs waren die Statuen aus Holz gewesen und zu Staub zerfallen.

Auch die Begräbnisse selbst haben diesmal keine allzureiche Ausbeute an Beigaben geliefert. Meist lagen bei den Leichen nur Töpferware und hölzerne Kopfstützen. Es ist dies um so auffallender, als die Grabbauten verhältnismässig gross und gut ausgeführt sind. Der Grund wird wohl darin liegen, dass dieser Teil der Nekropole, der zwischen den südlich und nördlich davon gelegenen Riesenmastabas der vierten Dynastie sich hinzieht, eben doch nur der Friedhof für die späteren Totenpriester war, welche noch nach dem Erlöschen der Dynastie unten in der Pyramidenstadt wohnten. Hinzukommen mag natürlich noch, dass in den Zeiten der vierten und fünften Dynastie Grabbeigaben noch nicht so zahlreich üblich waren. wie das von der sechsten Dynastie ab Brauch wurde. In der älteren Zeit scheint man das Hauptgewicht auf Opfer in den Kulträumen gelegt zu haben, ganz so wie auch die geschmückten Sargkammern in Pyramiden und Mastabas erst mit der sechsten Dynastie aufkommen.

Von den Leichen konnten etwa 50 Schädel und auch einige andere Knochen geborgen werden; sie wurden der Leipziger Anatomie überwiesen. Die archäologischen Funde gingen, soweit sie nicht in das Kairener Museum gebracht wurden, in den Besitz des Herrn Pelizäus in Kairo über, welcher die Kosten der Grabung getragen hatte. Bis zum Eintreffen von Herrn Prof. Steindorff lag die Leitung der Arbeiten in der Hand des Herrn Dr. Möller, der auch später Herrn Prof. Steindorff zur Seite stand. Herr Regierungsbauführer Wrede half während der ganzen Dauer der Ausgrabung. Ihm lag auch der endgültige Abschluss der Aufnahme des in den drei Grabungsperioden freigelegten Gebietes ob.

Ueber die Ausgrabungen von Qerm Abum, wo Herr C. M. Kaufmann die Kultstätte des heiligen Menas entdeckt hat, ist bereits in mehreren deutschen und ägyptischen Tageszeitungen in längeren Artikeln berichtet worden. Es wurde eine mächtige mit 50 Säulen geschmückte Basilika gefunden, welche dermaleinst reich und vornehm ausgestattet gewesen sein muss. In Verbindung mit dieser scheint eine ältere Basilika zu stehen, unter der unterirdische Korridore und Katakomben liegen. Ein Baptisterium grenzt an diese Anlage. Um die kirchlichen Bauten herum scheinen Wohnhäuser zu liegen. Ausgedehnte Cisternenanlagen fehlen nicht. Unter den Kleinfunden treten besonders zahlreich die sogenannten Menasflaschen auf, wodurch die Identifikation der Ruinen mit dem Heiligtum des Menas erwiesen sein dürfte. Bisher wurden achtzig Varianten solcher Flaschen festgestellt. Beim Baptisterium wurde auch ein kleiner Fund von Schmucksachen in Bronze und Gold gemacht. Die Kosten der Ausgrabung trug im Anfange Herr Kaufmann teilweise selbst, dann wurden mehrere in Aegypten lebende Deutsche dafür interessiert, auch sprang die Vaterstadt des Herrn Kaufmann, Frankfurt a. M., in der Hoffnung auf reichliche

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