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kretischem Einflusse. Da von den Schriftstellern sonst dieser idäischen Grotte nicht gedacht wird, so ist anzunehmen, dass sie bei der Entwickelung des olympischen Gottesdienstes nach anderer Richtung in den Hintergrund getreten, verfallen und endlich beseitigt oder durch etwas anderes ersetzt ist. Seitenstücke für solches Veralten und Umändern von Heiligtümern fehlen in Olympia nicht; ist doch auch das Erdorakel allgemach herabgekommen und durch die Weissagung auf dem Hochaltare des Zeus ersetzt worden. Vor allem gilt dies aber von solchen Einrichtungen, die mit den Frauendiensten zusammenhängen. Dass die Pflege des neugeborenen Zeus mit solchen verbunden gewesen ist. beruht auf dem Inhalte des Mythos und lässt sich aus kretischen und anderen Analogien. wo Nymphen die Pflegerinnen des Kindleins waren, schliessen1).

6. Im vierten Jahrhunderte v. Chr. haben die Eleier, durch äussere Umstände veranlasst, das Heiligtum der Göttermutter mit der Kindespflege und dem zugehörigen Dienst in eine den Zeitanschauungen geläufigere Form umgeändert, die noch wohl zu erkennen ist. Die eingehende Darstellung, welche Pausanias dem Gottesdienste der Eileithyia und des Sosipolis gewidmet hat, gibt darüber Aufschluss.

„Am Fusse des Kronoshügels auf Mitternacht zu." so berichtet er, befindet sich in der Mitte der Schatzhäuser und des Berges ein Heiligtum der Eileithyia. In diesem wird Sosipolis, ein heimischer Dämon der Eleier, verehrt. Die Eileithyia hat den Beinamen der Olympischen, und jedes Jahr wählt man der Göttin eine Priesterin. Die alte Frau, welche dem Sosipolis dient, lebt auch ihrerseits enthaltsam nach dem Gesetze; sie bringt dem Gotte Badewasser hinein und setzt ihm Honigkuchen vor. Im vorderen Teile des Tempels - denn er ist zweiteilig eingerichtet befindet sich ein Altar der Eileithyia, und dort ist Menschen der Eintritt erlaubt. Im Innern aber hat Sosipolis seine Verehrung: dort darf niemand hinein ausser der Pflegerin des Gottes. Kopf und Antlitz mit einem weissen Schleier verhüllt. Mädchen und Frauen, welche im Heiligtume der Eileithyia zurückbleiben, singen einen Hymnos. Sie weihen ihm auch allerlei Räucherwerk, dürfen jedoch kein Weinopfer dabei darbringen. Der Schwur bei Sosipolis gilt als der heiligste. Die Legende berichtet, als die Arkader mit Heeresmacht in das Eleierland eingefallen waren und die Eleier ihnen entgegentraten, da sei eine Frau zu den Anführern der Eleier gekommen mit einem kleinen Knaben an der Brust und habe gesagt, sie habe den Knaben selbst geboren, gebe ihn aber, durch Träume bestimmt. den Eleiern zum Mitstreiter. Die Befehlshaber glaubten der Frau und setzten das Knäblein nackt vor dem Heere hin. Kaum rückten die Arkader an, da verwandelte sich das Kind in eine grosse Schlange. Bei

1) Auch Robert. Mitt. d. Athen. Inst. 18, 1893, 37 ff.. erkennt die Idäische Grotte in Olympia an: er war der erste, welcher sie mit dem Sosipolisheiligtum in Zusammenhang brachte, wie dies in der nachfolgenden Darstellung geschieht.

diesem Anblicke gerieten die Arkader in Verwirrung und ergriffen die Flucht. Die Eleier drangen ihnen nach und gewannen den glänzendsten Sieg. Dem Gotte gaben sie den Namen Staatsretter. Dort aber, wo ihnen die Schlange nach der Schlacht hineingeschlüpft zu sein schien, erbauten sie das Heiligtum. Zusammen mit ihm beschlossen sie auch Eileithyia zu verehren, weil ihnen diese Göttin das Kind unter die Menschen gebracht hatte. Die in der Schlacht gefallenen Arkader haben ihr Grab auf dem Hügel, wenn über den Kladeos nach westlicher Richtung geht." Ρ. 6, 20, 2: Ἐν δὲ τοῖς πέρασι τοῦ Κρονίου κατὰ τὸ πρὸς τὴν ἄρκτον ἔστιν ἐν μέσῳ τῶν θησαυρῶν καὶ τοῦ ὄρους ἱερὸν Ειλειθυίας, ἐν δὲ αὐτῷ Σωσίπολις 'Ηλείοις ἐπιχώριος δαίμων ἔχει τιμάς. τὴν μὲν δὴ Εἰλείθυιαν ἐπονομάζοντες Ολυμπίαν, ἱερασομένην αἱροῦνται τῇ θεῷ κατὰ ἔτος ἕκαστον· ἡ δε πρεσβύτις ἡ θεραπεύουσα τὸν Σωσίπολιν νόμῳ τε ἁγιστεύει τῷ Ἠλείων καὶ αὐτὴ λουτρά τε ἐσφέρει τῷ θεῷ καὶ μάζας κατατίθησιν αὐτῷ μεμαγμένας μέλιτι. ἐν μὲν δὴ τῷ ἔμπροσθεν τοῦ ναοῦ

διπλοὺς γὰρ δὴ πεποίηται τῆς τε Ειλειθυίας βωμὸς καὶ ἔσοδος ἐς αὐτό ἐστιν ἀνθρώποις· ἐν δὲ τῷ ἐντὸς ὁ Σωσίπολις ἔχει τιμάς, καὶ ἐς αὐτὸ ἔσοδος οὐκ ἔστι πλὴν τῇ θεραπευούσῃ τὸν θεὸν ἐπὶ τὴν κεφαλὴν καὶ τὸ πρόσωπον ἐφειλκυσμένῃ ὕφος λευκόν· παρθένοι δὲ ἐν τῷ τῆς Ειλειθυίας ὑπομένουσαι καὶ γυναῖκες ὕμνον ᾄδουσι, καθαγίζουσαι δὲ καὶ θυμιάματα παντοῖα αὐτῷ ἐπισπένδειν οὐ νομίζουσιν οἶνον. καὶ ὅρκος παρὰ τῷ Σωσιπόλιδι ἐπὶ μεγίστοις καθέστηκεν. λέγεται δὲ καὶ ̓Αρκάδων ἐς τὴν Ηλείαν ἐσβεβληκότων στρατιᾷ καὶ τῶν Ἠλείων σφίσιν ἀντικαθημένων γυναῖκα ἀφικομένην παρὰ τῶν Ηλείων τούς στρατηγούς, νήπιον παῖδα ἔχουσαν ἐπὶ τῷ μαστῷ, λέγειν ὡς τέκοι μὲν αὐτὴ τὸν παῖδα, διδοίη δὲ ἐξ ὀνειράτων συμμαχήσοντα 'Ηλείοις. οἱ δὲ ἐν ταῖς ἀρχαῖς πιστὰ γὰρ τὴν ἄνθρωπον ἡγοῦντο εἰρηκέναι τιθέασι τὸ παιδίον πρὸ τοῦ στρατεύματος γυμνόν. ἐπῄεσαν τε δὴ οἱ ̓Αρκάδες καὶ τὸ παιδίον ἐνταῦθα ἤδη δράκων ἦν· ταραχθεῖσι δὲ ἐπὶ τῷ θεάματι τοῖς ̓Αρκάσι καὶ ἐνδοῦσιν ἐς φυγὴν ἐπέκειντο οἱ Ηλεῖοι, καὶ νίκην τε ἐπιφανεστάτην ἀνείλοντο. καὶ ὄνομα τῷ θεῷ τίθενται Σωσίπολιν. ἔνθα δέ σφισιν ὁ δράκων ἔδοξεν ἐσδῦναι μετὰ τὴν μάχην, τὸ ἱερὸν ἐποίησαν ἐνταῦθα· σὺν δὲ αὐτῷ σέβεσθαι καὶ τὴν Εἰλείθυιαν ἐνόμισαν, ὅτι τὸν παῖδά σφισιν ἡ θεὸς αὕτη προήγαγεν ἐς ἀνθρώπους. τοῖς δὲ τῶν ̓Αρκάδων ἀποθανοῦσιν ἐν τῇ μάχῃ ἐστὶ τὸ μνῆμα ἐπὶ τοῦ λόφου διαβάντων τὸν Κλάδεον ὡς ἐπὶ ἡλίου δυσμάς.

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Es handelt sich um die Streitigkeiten zwischen den Eleiern einerseits, den Arkadern und Pisaten anderseits, Ol. 104, 1 (364 v. C.)). Die Arkader hatten den Kronoshügel besetzt und durch Pfahlwerk befestigt. In

1) Löschke (Oestl. Giebelgr. v. Olympia Dorpater Progr. 1885 S. 9) bestreitet, dass der Krieg von Ol. 104 gemeint sei, ebenso Robert Ath. Mitt. 18, 1893, S. 39 und Blümner zu Paus. 6, 20, 7, B. II S. 639. Das Hochaltertümliche, das sie zur Begründung anführen, ist bewusste Nachahmung.

der Altis, und zwar während der Feier des Hochfestes selbst, am Nachmittage des 13. Parthenios, war es zu blutigem Kampfe gekommen. Die Eleier hatten den Kladeos überschritten und waren bis in die Mitte des heiligen Hains vorgedrungen. Die Pisaten, welche, ihrer heiligen Rechte in der Vorzeit eingedenk, mit den Arkadern die Leitung der Festfeier an sich gerissen hatten, leisteten kräftigen Widerstand, und so gelang es trotz aller Tapferkeit den Eleiern nicht, die Altis einzunehmen. Immerhin hatten sie ihren Gegnern so bedeutenden Schaden zugefügt, dass diese sich zunächst auf Verteidigung beschränkten. Bald darauf stiegen bei einzelnen der Gemeinden des arkadischen Bundes Gewissensbedenken gegen die weitere Verwendung der geraubten Tempelschätze auf. Schliesslich verstand man sich dazu, den Eleiern die Leitung des olympischen Heiligtums zurückzugeben, und ein beiden Teilen gleich willkommener Friede kam zu stande Ol. 104, 2 (363 v. C.).

Die Eleier, welche wider Erwarten das Wesentliche dessen, was ihnen genommen war. zurückbekommen hatten, hielten es für klug, nachdem erst einige Zeit ins Land gegangen, sich als Sieger darzustellen. Die Olympienfeier von 364, welche Pisaten und Arkader veranstaltet hatten, wurde für ungiltig erklärt und nicht in die Liste aufgenommen. Am Ufer des Kladeos war am heissesten gekämpft worden; dort. in der Nähe des Flusses auf einem freien Platze, der später zum Gymnasion gezogen wurde, errichtete man ein Siegeszeichen '). Das im Text erwähnte Arkadergrab lag nicht weit davon. Ausserdem stellten die Eleier ziemlich in der Mitte der Altis an der Nordseite des Tempels einen 27 Fuss hohen Zeus von Erz. das grösste aller Standbilder des Gottes, auf. Der mächtige, vor dem Ostgiebel des Zeustempels gefundene Block mit der Inschrift Falcior TεQì ôμovoiaq ist allem Anscheine nach das Mittelstück seines Untersatzes gewesen). Die Darstellung des Xenophon, der um jene Zeit im nahen Skillus angesessen war und die Verhältnisse besser als andere beurteilen konnte, lässt erkennen, dass man den günstigen Erfolg jener Kämpfe einer unmittelbaren Einwirkung himmlischer Mächte zuschrieb. Eine solche Tapferkeit, wie sie die sonst unkriegerischen Eleier am Tage des Kampfes bewiesen, könne nur durch Eingebung der Gottheit, welche auch Schwache zu Helden macht, erklärt werden. Es kam hinzu, dass die weiteren Erfolge der Furcht vor dem Walten des Gottes verdankt worden sind 3).

1) Xenoph. Hell. 7, 4, 14. 28 ff. Diod. 15. 78. Paus. 5, 9. 5. 24, 4. 6, 20, 6. 21, 2. 22. 3. Africanus Ol. CIV. Wenn das Gymnasion erst im zweiten Jahrhunderte v. Chr. erbaut wurde (Graef, Ol. Erg. Textb. 2 S. 128), so ist es eben um das Hypaithron herum aufgeführt, auf dem der Sockel für das Tropaion des vierten Jahrhunderts stand (P. 6. 21, 2).

2) P. 5, 24, 4; dazu Blümner. Purgold, Hist. u. phil. Aufs. E. Curtius gewidmet S. 224 ff. Dittenberger, Arch. Zeit. 24. 1876. S. 219 f. Ol. Erg. V, Inschr. n. 260. Auch der paläographische Charakter der Schrift weist auf das vierte Jahrhundert v. Chr. hin. 3) Hell. 7, 4, 32 Ἠλεῖοι – τοιοῦτοι γενόμενοι οἵους τὴν ἀρετὴν θεὸς μὲν ἂν ἐμ

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Dass die von Pausanias überlieferten gottesdienstlichen Einrichtungen aus solchen Gedanken erwachsen sind, ist nicht zu bestreiten. Die Legende ist ganz im Geiste des damaligen Zeitalters ersonnen und der Kult mit voller Absicht altertümlich gestaltet. Seit den Perserkriegen war es üblich geworden, rettende Götter oder Heroen bei den Schlachten in Szene zu setzen. Man denke an die Vorgänge bei Delphi Ol. 75, 1 (480 v. C.) nach Herodot 8, 37. In Olympia gebührte zunächst dem Zeus als Soter in diesem Sinne Verehrung und Dank. Soter und Sosipolis sind verwandte Begriffe; nur ist der allgemeine Gedanke des Retters auf das Besondere des heimischen Gemeinwesens bezogen. Dem entsprechend erhielt Sosipolis auch in Stadt Elis eine kleine Kapelle links neben der Kolossalgestalt der Tyche in deren Tempelhalle. Ein Gemälde stellte ihn nach der Eingebung eines Traumes als Knabe mit sternbesäter Chlamys dar, das Horn der Amaltheia in der Hand haltend 1). Zeus Soter hoch im Gewölke, der den Kronoshügel bewohnt und den breitströmenden Alpheios ehrt und die heilige idäische Grotte". so ruft Pindar in der oben (S. 155) erwähnten Stelle den Gott an. Die Eileithyia, welche durch den Beinamen der Olympischen so hoch ausgezeichnet ist, wie in Olympia sonst nur Zeus und Hera, mit dem Knäblein, das sie unter die Menschen gebracht hattе, лооńуауεv is ȧvdоóлоvs, erscheint doch nur als eine Dienerin der Grossen Mutter. Denn diese ist in der Gestalt der Frau mit dem Säugling an der Brust, den sie selbst geboren haben wollte, noch wohl zu erkennen 2). Wohnte der kleine Retter fortan in der Grotte des Berges, dort, wo er verschwunden war, und galt Rhea, die Tochter der Gaia, auch selber als Erdgottheit, so passt dazu die Schlangengestalt des Daimons sehr wohl. Die Schlange ist uraltes Symbol der Erde. Auch die Einwirkung der Träume ist bezeichnend; denn man dachte sie als der Erde entsteigend 3). Dazu kommt die Lage der Kapelle mitten unter den Thesauren in der Nähe des Gaion, des alten Erdorakels mit Stomion, Aschenaltar der Göttin (n. 32) und Alπνεύσας δύναιτο καὶ ἐν ἡμέρᾳ ἀποδεῖξαι, ἄνθρωποι δὲ οὐδ' ἂν ἐν πολλῷ χρόνῳ τοὺς μὴ ὄντας ἀλκίμους ποιήσειαν. Von den Gegner 35: τοῦ τε γὰρ ἱεροῦ τοῦ Διὸς προεστάναι οὐδὲν προσδεῖσθαι ἐνόμιζον, ἀλλ ̓ ἀποδίδοντες ἂν καὶ δικαιότερα καὶ ὁσιώτερα ποιεῖν, καὶ τῷ θεῷ οἴεσθαι μᾶλλον ἂν οὕτω χαρίζεσθαι βουλομένων δὲ ταῦτα καὶ τῶν Ἠλείων, ἔδοξεν ἀμφοτέροις εἰρήνην ποιήσασθαι· καὶ ἐγένοντο σπονδαί.

1) Ρ. 6, 25, 4 ἐνταῦθα ἔχει τιμὰς καὶ ὁ Σωσίπολις ἐν ἀριστερᾷ τῆς Τύχης, ἐν οἰκήματι οὐ μεγάλῳ· κατὰ δὲ ὄψιν ὀνείρατος γραφῇ μεμιμημένος ἐστὶν ὁ θεός, παῖς μὲν ἡλικίαν, ἀμ πέχεται δὲ χλαμύδα ποικίλην ὑπὸ ἀστέρων, τῇ χειρὶ δὲ ἔχει τῇ ἑτέρᾳ τὸ κέρας τῆς Ἀμαλθείας. orsigátor auch in Olympia vgl. P. 6, 20, 2 oben S. 158. Ueber die Verehrung

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des Sosipolis in Magnesia (Strabon 14, 648) vgl. die Berichte in der Berl. Arch. Gesellsch. vom März 1894, Arch. Anzeiger 1894 S. 75 ff.; dazu Dittenberger Sylloge2 553. 2) Eine bildliche Darstellung des Sosipolis sieht Purgold (Histor. u. Philol. Aufs. E. Curtius gewidmet 228) in der vergoldeten Figur eines sitzenden nackten Knäbleins von der Hand des Boëthos, die im Heraion verwahrt wurde (P. 5, 17, 4).

3) Mežavoлtεgúyov μīteg óvrigov redet Hekabe bei Euripides (v. 71) die X9ov an: vgl. Iph. Taur. 1262 vvzia 79òw ¿tezvógato géoμať övsiqov zt). Weiteres u. S. 176.

tar der Themis (n. 33), sowie der Heiligtümer der Muttergöttin. Die Wartung des Knäbleins durch die greise Lutrophoros und die Verehrung durch den Chor der Frauen und Mädchen erinnert ganz an die Pflege des kleinen Zeus durch seine Nymphen in Kreta und anderwärts. Darf man annehmen, dass in Olympia zur Zeit der Arkaderschlacht die idäische Grotte und ihr Dienst beim Volke bereits so gut wie vergessen und auch bei den priesterlichen Behörden in den Hintergrund getreten war, so ist es wohl zu begreifen, wie die Vorsteher des olympischen Gottesdienstes nach dem wunderbar glücklichen Ausgange jenes gefahrvollen Krieges den Grottenkult kretischer Ueberlieferung in zeitgemässer Form von neuem ins Leben riefen, und, anknüpfend an die Auffassung des Zeus als Retter. eine zugleich besser verständliche und der elischen Politik nutzbare Gottesverehrung einrichteten, bei der Frauendienst und Kindespflege beibehalten blieben, das Adyton der Kapelle an die Stelle der Grotte trat und der Gott, wie in Stadt Elis, zu einer Art guten Dämons umgewandelt erscheint1), dem man, der Geburtssage entsprechend, die Eileithyia zur Seite stellte. Beziehung zwischen Eileithyia und Rhea liegt nahe genug und wird durch die hohe Verehrung beider Gottheiten in Kreta bestätigt). Dass bei solcher Umwandlung die Beziehung zu Zeus nicht vergessen wurde, zeigt sich auch in der Würde des Sosipolis als höchster Eidesgott, wie sie in Olympia eben grade dem Zeus - als Vorkios beigelegt war. Um übrigens alle schuldige Rücksicht auf den Olympier zu wahren, hatte man ihm das Kolossalbild verehrt. Je mehr man alle Umstände erwägt, um so deutlicher leuchtet ein, wie in dieser, hundert Jahre nach Pindar getroffenen gottesdienstlichen Neuerung auf altem Grunde gebaut worden ist. Zugleich findet aber auch die Tatsache ihre Erklärung, dass ausser bei dem Dichter und dem gelehrten Grammatiker von Skepsis der alte Gottesdienst nirgends erwähnt wird, und dass Spuren von ihm auch in Denkmälern nicht erhalten sind. Unverkennbar ist die stark elische Tendenz der Neuerung. Entstehung und erste Entwicklung des Rheadienstes gehört noch in die Zeit des pisatischen Uebergewichts. In dem Kriege von Ol. 104, 1 (364 v. C.) standen die Pisaten mit den Arkadern im Bunde, und sie beriefen sich ausdrücklich auf ihre alten heiligen

1) Usener, Götternamen 172 betont mit Recht, dass dieser Sosipolis eine eigenartige Gestalt bezeichnet (man beachte das Praesens voua Tigerta P. 6, 20, 5) und nicht als Beiwort des Zeus geprägt ist, geht aber m. E. zu weit, wenn er meint, dass die Eleier dabei nicht den leisesten Gedanken an Zeus gehabt hätten. In Magnesia a. M. heisst er Zerg Zooinożę sowohl nach Strabon 14, 648 als in der Inschrift Dittenberger Sylloge 2 553, 48, 51. Ueber die Entwickelung der Heilandsidee s. m. Abh. Feralis exercitus im Archiv f. Religionswissenschaft X, 1907, 246.

2) Schon die Odyssee (19, 188) kannte eine Grotte der Eileithyia in Amnisos, der Hafenstadt von Knosos. In Lato war sie Hauptgöttin, und in ihrem Heiligtume wurden die Staatsverträge aufgestellt. Ein dritter Kultort war Einatos.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte VII 2.

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