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Die Sprache der Aufzeichnung ist entsprechend dem Inhalt voll von poetischen Wendungen. Stellenweise glaubt man Verse vor sich zu haben. In Wirklichkeit ist es rhythmische Prosa, in der durch die Spatien bezw. (in Z. 2. 4. 6) durchs Zeilenende die einzelnen zola geschieden sind. Inhaltlich zerfällt der Text in zwei Abschnitte:

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I. Z. 1-6: die frohe Botschaft des Gottes,

II. Z. 7-14: die Aufforderung zur Feier des verkündeten Ereignisses. I. Phoebus Apollo ist, so erzählt er, auf dem Sonnenwagen mit Traian zum Himmel gefahren 1) und verkündet selbst die Thronbesteigung Hadrians, des neuen Herrn". Der Todestag Traians ist nach der offiziellen Version der 10. August 1172), der dies imperii Hadrians, d. h. der Tag, an dem er nach Empfang der Todesnachricht in Antiocheia durch die Legionen des syrischen Heeres zum Kaiser ausgerufen wurde, der 11. August 3). Hier kommt es aber nicht auf den Todestag Traians an, sondern auf den Tag seiner Konsekration, die etwas später in Rom durch den Senat erfolgte.

Das Datum dieses Ereignisses lässt sich nach der vita Hadriani, die hier (5, 5 ff.) streng chronologisch nach der besten Quelle, dem Werk des tüchtigen Anonymus 1), berichtet, annähernd bestimmen. Sub primis imperii diebus schreibt der Gardepräfekt und Kaisermacher Acilius Attianus, noch von Selinus aus 5), einen Brief an Hadrian, worin er zu scharfem Vorgehen gegenüber einer Anzahl verdächtiger Persönlichkeiten auffordert. Hadrian leistet dieser Aufforderung keine Folge, sondern ersetzt nur den Lusius Quietus, den führenden Mann unter den Generälen des alten Regimes, sofort durch Marcius Turbo. Dann erst erfolgt die Reise des neuen Machthabers nach Selinus ad inspiciendas reliquias Traiani und die Anordnung, dass die Gebeine des Vorgängers von Attianus, Plotina und Matidia nach Rom überführt würden. Nachdem deren Einschiffung erfolgt ist, kehrt Hadrian nach Antiocheia zurück. Von hier sendet er an den Senat ein Schreiben, worin er für Traian um die divini honores bittet, seine Ausrufung zum Kaiser (praepropere!) durch die Truppen anzeigt und zugleich um die Bestätigung nachsucht ). Der Senat bewilligt alles, was verlangt wird, ja er

1) Eine Himmelfahrt auf dem doμa Levzóñwhov auch auf dem Relief der Ara zu Ehren des Augustus im Vatikan, abgebildet bei Raoul Rochette, Mon. inéd. Taf. LXIX Nr. 1, darnach Gardthausen, Augustus II 3 S. 874; vgl. auch Jordan, Ann. dell' Inst. 1862 p. 305, Gerhard-Platner, Beschr. d. Stadt Rom II S. 141 Nr. 55, CIL VI 876 = Dessau I 83. 2) Schulz, Leben des Kaisers Hadrian S. 15, W. Weber, Die Adoption Kaiser Hadrians, Heidelb. Diss. 1907, S. 40. 3) Vita Hadr. 4. 7.

4) Ueber diesen Autor vgl. meine Ausführungen in Kaiser Hadrian S. 70—120. 5) W. Weber, der zuletzt diese Dinge behandelt hat (a. a. O. S. 44), lässt den Brief ohne hinreichenden Grund erst von Rom aus geschrieben werden; über den streng chronologischen Bericht der Vita an dieser Stelle (abgesehen von 5. 10 am Schluss) vgl. Schulz, a. a. O. S. 29; 35 und mein Buch Kaiser Hadrian S. 22 f.

6) Kaiser Hadrian S. 22. 4 habe ich noch gefragt, ob hier ein oder zwei Schreiben anzunehmen seien. Sicher handelt es sich um nur ein Schreiben und darauf bezieht sich auch Cassius Dio 69. 2. 2, vgl. W. Weber S. 43.

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geht noch über die Forderungen Hadrians hinaus. Es verstreichen also ein paar Tage, ehe die Fahrt nach Selinus angetreten wird, allermindestens drei bis vier Tage (das sind die primi imperii dies), für die Reise sind dann als Minimum ebensoviele Tage anzusetzen 1). Endlich ist die Zeit in Rechnung zu stellen, die der Brief an den Senat von Antiocheia nach Rom braucht, wofür Schulz etwa 1/2 Wochen annimmt 2), und der Tag der entscheidenden Senatssitzung. So kommen wir mit dem Tag der Konsekration Traians auf etwa 21/2 bis 3 Wochen nach dem 11. August. Es vergehen dann nochmals mindestens 112 Wochen, bis die Antwort des Senates bei Hadrian eintrifft. So können wir sagen, dass frühestens um die Mitte des September 117 die Konsekration Traians in Syrien bekannt gewesen sein wird. Damit ist annähernd auch die Zeit bestimmt, in der unser Papyrus verfasst ist, d. h. im Anfang des zweiten (ägyptischen) Jahrs Hadrians, frühestens im Oktober 117 3).

Für die Frage nach dem Orte ist der Umstand von Bedeutung, dass in Z. 12 3 ein Stratege erwähnt wird. Daraus geht hervor, dass mit & [] in Z. 2 die Bevölkerung einer ägyptischen „Stadt") oder eines Gaues bezw. einer Gaumetropole angeredet wird 5). Im letzteren Falle, der, wie sich gleich zeigen wird, allein in Betracht kommt, fragt es sich, welcher von den ägyptischen Gauen gemeint ist. Hierfür lässt sich aus der Herkunft des Papyrus ein Anhalt gewinnen. Derselbe wurde mit einer Briefsammlung, wovon die Hälfte zuvor von Herrn Melchers für Bremen gekauft worden ist, in Eschmunen (Hermupolis Magna) erworben "), andere Stücke derselben Herkunft sind nach Florenz gelangt und neuerdings von Vitelli, nach dessen Angabe sie von Händlern im Faijum gekauft wurden, herausgegeben worden). Die Schreiben sind gerichtet an 'Arollovion orga'Απολλωνίωι στρατηγῷ ̓Απολλωνοπολείτου Επτακωμίας oder abgekürzt στρατηγῷ Ἑπταzouias, und zwar stammen die datierbaren Stücke der Giessener Samm

1) Ueber die Dauer der Reise von Antiocheia nach Selinus siehe die Berechnung von Schulz S. 15, etwas anders Weber S. 36 f.

2) A. a. O. S. 37. - 3) Vgl. hierzu Wilcken, Ostraka I S. 800 ff.

4) Wir wissen jetzt, dass selbst Alexandreia schon seit der Ptolemäerzeit einen Strategen (otoarnyòs tÿję różɛog) gehabt hat, M. L. Strack, Archiv III S. 134 nr. 13, Wilcken ebda. §. 335, vgl. Ostraka I S. 624.

5) Aquos zur Bezeichnung der Gesamtheit der Bürger einer Gaumetropole begegnet, wenngleich selten, auch sonst in Urkunden; vor 202: P. Oxyr. III 473 (Zeit des Antoninus Pius): [ἔδοξε τοῖς τῆς λαμπροτάτης πόλεως τῶν Ὀξυρνγχλιτῶν ἄρχουσι zai tỷ đuợ zt., dazu P. M. Meyer (Berl. phil. Wochenschr. 1904 Sp. 496), dessen Freundlichkeit ich diese und die folgenden Stellen verdanke; nach 202: Wessely CPHermop., Studien zur Paläogr. u. Papyrusk. V, 1905, nr. 121, P. Oxyr. I 41 Z. 19 u. 26, BG U. 884 I Z. 27.

6) Ueber die Bremer Stücke vgl. die ersten Andeutungen von Wilcken, Archiv IV S. 163 ff.

7) Atene e Roma VII, 1904, Nr. 64,5 Sp. 120–125; dazu Wilcken, Archiv III S. 305 f., IV S. 163 ff.; der von Vitelli am Schlusse veröffentlichte Brief der Eudaimonis an ihren Sohn Apollonios bezieht sich auch auf den Strategen. Das geht aus Pap. Giss. Nr. 26. 97 (Arożkovien tộ vìữu) und Nr. 96 (Aživnı tüı 9vyarpi, d. i. die Gemahlin des A.) hervor,

lung alle ans dem zweiten und dritten Jahr 1178d 118 9 der hairanischen Regiering 5. Das topographische Problem Eat soeher Wücken auf Grund der Bremer Stücke behandelt. Der Apolonopolites der nesen Papyri liegt in der Thebais und ist der Gau des nördlichen Apollinopolis Parva. das auf dem libyschen Ufer des Nils südlich vom Torrs (Ptol. IV 31) und gegenüber dem Arraoxožity; (Ptol. IV 32) anzusetzen ist. Der Zusatz E.xrazouíaş erklärt sich aus dem Bestreben, diesen Apollonopolites von dem gleichnamigen Gan von Apolinopolis Magna Eift zu unterscheiden. WiWilcken im Gegensatz zu Vitelli - richtig gesehen hat. ist Evazouía, das schon auf einer Inschrift ptolemäischer Zeit begegnet 5. und wohl von einem Ptolemaer durch Synolismos von sieben Dörfern gegründet worden ist, die Metropole des Gaues, die, wahrscheinlich bei der Errichtung des nenen Nomos. offiziell Aróliorog aólg genannt wurde, ohne das aber der alte Name Heptakomia ganz dadurch verirängt wurde). Der Gau ist nämlich jungen Ursprungs: erst unsere Papyri und dann GauMünzen ebenfalls hadrianischer Zeit (ans dem 11. Jahr erwähnen ihn. während Plinius nur einen Gan dieses Namens und zwar den von Apollinopolis Magna kennt. Die Gründung fällt also etwa in die flavischtraianische Zeit. am ehesten erst unter Traian 9. Auffällig ist, dass der Gan bei Ptolemaios nicht erwähnt wird. Die Vermutung liegt nahe, das Fehlen durch die Benutzung einer älteren Quelle. wie auch anderswo bei diesem Autor, zu erklären: diesen Ausweg versperrt aber die Erwähnung des erst im Jahre 130 von Hadrian geschaffenen Arturoître und der Arnvóor róiz IV. 5. 30. falls nicht hier eine Einarbeitung in die ältere Quelle vorliegt. Ist das letztere nicht der Fall. so bleibt nichts anderes übrig, als die Liste des Ptolemaios als unvollständig zu bezeichnen. Auf keinen

1 In Betracht kommen Pap. Giss Nr. 16 und 31 (2. Jahr des Hadriank Nr. 8 und 9 13. Jahr). Nr. 40 ebenfalls aus d. 3. Jahr. erwähnt in Z 10-12 den grossen Steuererlass Hadrians vom Jahre 115: End oiv ó zípios fuer Adguevos Keisao βαστός Γερμανικός ξεκικός Παρθικὸς ἐκούφισεν τῶν ἐγχωρίων τὰ μέρη καθολικώς διέ apoyoductos etc.l. Nr. 30 und 42 das Jahr Hadrians ist leider nicht erhalten. Die einzig datierbare der Vitellischen Urkunden stammt auch aus dem 2 Jahr Hadrians. 2) Archic a. a. 0. 18. S. 251 Anm. 6). — 31 Dittenberger Or. Grace, inser. I 52. 4. Die andere Möglichkeit, die Wilcken in Erwägung zieht, dass vielleicht eine Ortschaft Ertezouía zeitweise) die Metropole Apolinopolis überfügelt habe, kommt wohl nicht in Betracht.

5. Wilcken spricht unter Bezugnahme auf Eckhel D. N. IV p. 106 nur von einer Minze: bei F. Feuardent. Numismatique de l'Égypte anc. II p. 331 ist noch eine zweite publiziert. auf der Rückseite ebenfalls mit der Umschrift ENTAKO LIA, aber mit einer anderen Darstellung. nämlich einer stehenden männlichen nicht weiblichen. wie F. meints Gestalt Apollo 21, die sich mit der erhobenen Rechten auf ein Szepter stützt und in der ausgestreckten Linken den Sperber hält.

61 Vielleicht in 12. oder 13. Jahr dieses Kaisers 108 101, die ähnlich wie das 11. des Hadrian (1267) durch die Prägung von Gaumünzen ausgezeichnet sind. Eekhel D. N. IV S. 99. Parthey, Zur Erdkunde des alten Aegypten. Abh, der Berl. Ak. 158 S. 517, Feuardent a. a. O. II S. 293.

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