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krieg angegeben'). Die Herausgabe der Gefangenen und Feldzeichen 2) setzte erst Augustus durch und rechnete es sich als besondere Grosstat an 3).

Der Surenas vertrieb zunächst die römischen Besatzungen der Belichund Euphratlinie; in Carrhae setzte er den Verräter Andromachus ein1), ebenso wurde gewiss in den übrigen Städten die römerfeindliche Partei ans Ruder gebracht. Dann feierte er in Seleucia in Nachäffung römischer Sitte einen Triumphzug, bei dem die Gefangenen mitwirkten und ein Soldat Paccianus die Rolle des Crassus spielte, und bei dem man mit dem besiegten Feinde grausamen Spott trieb 5).

Silaces und einige andere, darunter Pomaxathres, der angebliche Mörder des Crassus, waren von Surenas als Siegesboten an Orodes gesandt worden, bei dem sie gerade zur Hochzeitsfeier des Kronprinzen Pacorus mit der Schwester des Artavazdes (oben S. 377) eintrafen; bei der dabei stattfindenden Aufführung von Euripides' Bacchen diente das Haupt des Crassus als das des Pentheus6)!

Orodes belohnte die Boten, beseitigte aber nach gutorientalischem Brauche den Surenas), dessen Macht vielleicht zu gross geworden war, wohl noch im selben Jahre, da wir von weiteren Unternehmungen desselben nichts mehr hören. Mit ihm fiel anscheinend sein Verbündeter Abgarus von Edessa). Welchen Eindruck die Niederlage des Crassus daheim auf die Mitwelt und auf die Folgezeit machte, ersehen wir aus zahlreichen Dichter

1) Plut. Anton. 37, Dio 49, 24, 5; in diesem Feldzuge leistete nach Florus 2, 20, 4, Velleius 2, 82, 2 einer der crassianischen Gefangenen dem Antonius auf dem Rückmarsch einen wichtigen Dienst, doch ist diese Notiz, da bei Plut. Ant. 41 dieselbe Rolle ein Marder spielt, als zur Verherrlichung der Römertreue von Livius erfunden zu betrachten (vgl. Bürcklein, Quellen und Chronologie u. s. w. S. 19-21, DrumannGroebe 12 3341).

2) Die Erbeutung der signa erwähnen Ovid fast. 6, 465 und Val. Max., wozu die Notizen kommen, die von ihrer Rückgabe handeln. Lucan Phars. 1, 11 stellt sich die erbeuteten Feldzeichen in Babylon deponiert vor.

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3) Mommsen, res gestae diri Aug. 124 ff. und Drumann-Groebe I2 337, dort die Belege, zu denen Strabo 6, 288, Sidon. Apoll. 7, 97 hinzutreten. Die Gefangenen werden im Monum. Ancyr. selbst nicht erwähnt. 4) Nicolaus Damase. frg. 88. Vgl. S. 3893.

5) Plut. Cr. 32. wo seine Quelle sich zum Sittenrichter gleichermassen über Parther wie Römer aufwirft; vgl. Dissertation S. 52 Nr. 2. Über den auch sonst belegten Namen Paccianus siehe Haakh in Paulys Realencycl. V 1039; Drumann IV 109 irrig Paciaccus.

6) Alles aus Plut. Cr. 33, daraus Polyaen 7, 41; demgegenüber ist die Nachricht des Livius (bei Dio 40, 27, 3, Florus, Festus, Servius, Fulgentius de aet. mundi 169, 23 ed. Helm), man habe Gold in seinen Mund gegossen, um ihn damit zu sättigen, wonach er gestrebt habe, zu verwerfen, vgl. Dissertation S. 12, 23; der dort erwähnte Fall des M'. Aquillius ist übrigens unbeglaubigt, vgl. Drumann-Groebe II2 377 1. 7) Plut. Cr. 33 fin.

8) So erklärt sich am besten die Tatsache, dass Abgarus II i. J. 53 zu regieren aufhört und ein einjähriges Interregnum, d. h. wohl direkte Abhängigkeit vom Partherkönig, folgt, vgl. S. 3792.

stellen1) und den vergleichenden Betrachtungen und moralisierenden Erörterungen zeitgenössischer und späterer Rhetoren und Historiker2). Bleibende Folgen knüpften sich an Crassus' Partherkrieg zwar nicht für den Orient denn die durch die Vernichtung des konsularischen Heeres ermöglichten Einfälle der Parther in Syrien in den Jahren 52, 51, 50 hatten keinen dauernden Erfolg, und im Jahre 50 brachen wieder Thronwirren im Arsacidenreiche aus, die eine Aktion nach aussen für lange Zeit unmöglich machten 3) wohl aber für die innere Lage der Republik: mit Crassus' Tode war anstelle des Triumvirats ein unheilvoller Dualismus getreten, der Bürgerkrieg stand vor der Tür 4).

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Es sei gestattet, zum Schlusse auf die Punkte hinzuweisen, welche eine Neubearbeitung des Crassuszuges erforderlich machten, da dies bei der fortlaufenden Erzählung nicht zur Genüge hervortritt:

Unsere Quellen und die Mehrzahl der neueren Bearbeiter suchen den Grund zum Kriege und die Ursachen des Misslingens vorzugsweise in den persönlichen moralischen Qualitäten des Crassus. Ich glaubte für ersteren auf die allgemeinpolitische Lage, für letztere auf die Entschuldbarkeit der Fehler in Vorbereitung, Anlage und Ausführung des Unternehmens, vor allem aber auf die durch optimatische Umtriebe entstandene Verängstigung und Unbotmässigkeit des Heeres hinweisen zu müssen.

Den örtlichen Verlauf des Krieges gelang es mit Hilfe einer bisher übersehenen Notiz festzustellen und durch Vergleich der Ortsbeschreibungen unserer Quellen mit denen moderner Reisender auch Einzelheiten der Operationen klarzulegen.

Mit Hilfe zweier astronomischer Notizen konnte, im Anschluss an Groebe, auch der zeitliche Verlauf der Ereignisse fixiert werden.

Die Beobachtung der verschiedenen Tendenz unserer Hauptquellen lehrte in vielen Einzelfällen die wahre von der falschen Tradition mit grösserer Sicherheit zu unterscheiden, als bisher geschehen konnte.

1) Horaz carm. 3, 5, 5 ff.; Properz 3, 3, 9; Ovid fast. 6, 465 f.; Lucan Phars. 1, 11; 8, 91, 300, 327, 358, 393, 414, 421; 9, 65; 10, 51; Sidon. Apoll. 2, 454; 7, 97; 9, 250.

2) Cic. de divin. 1, 16; 2, 9; 2, 40; de fin. 3, 22; Seneca controv. 2, 1 (9) § 7; 5, 7; Dionys. Halic. 2, 6; App. Syr. 51; Solinus 1, 72 (S. 18, 7 ed. it. Mommsen). Im Vergleich mit der Niederlage im Teutoburger Wald erwähnt von Tac. Germ. 37, Vell. Pat. 2, 119, im Vergleich mit dem Siege des Ventidius Bassus Tac. Germ. 37, Val. Max. 6, 6, 9. 3) Quellen: Liv. per. 108, Festus 17, Oros. 6, 13, Eutrop 6, 18, Vell. Pat. 2, 46; Josephus arch. Jud. 14, 7, 1, bell. Jud. 1, 8, 8; Moses Chor. 2, 18; Justin 42, 4, 5; Dio 40, 28-30; Caesar bell. civ. 3, 31, 3; auctor de vir. ill. 83; App. Syr. 51; Frontin 2, 5, 35; einiges bei Cicero. Vgl. Vaillant 123-125, Longuerue 24 f., DrumannGroebe II 100 f., Schneiderwirth 67-69, Froehlich in Pauly-Wissowas Realencycl. III 1728, Gutschmid 92 f., Ihne VI 469, Mommsen, R. G. III 351 f.

4) Florus 2, 13, 13, Plut. Pomp. 53 (daraus Zonaras 10, 7 A), Lucan Phars. 1, 100 ff.; 2, 553, vgl. aber Drumann-Groebe III 303.

Studien zu den Weihgeschenken und der Topographie von Delphi. Von H. Pomtow.

Die Beschreibung der Weihgeschenke an der Anfangsstrecke der heiligen Straße war in den Athenischen Mitteilungen Bd. XXXI (1906) S. 437 ff. bis zu Anathem Nr. 5, dem 'Denkmal Lysanders für Aigospotamoi' geführt worden. Der Umfang der einzelnen Aufsätze und die Anzahl der beigefügten Abbildungen und Tafeln gebieten es, den Stoff dieser delphischen Studien auf mehrere Zeitschriften zu verteilen. Nur so war es möglich das schnelle Erscheinen zu gewährleisten, und es ist wohl anzunehmen, daß wenn den Lesern die Wahl gelassen wird, ob sie die von einander ziemlich unabhängigen Einzelstücke zwar an verschiedenen Orten, aber rasch kennen lernen können, oder ob sie lange Semester auf die einheitliche Fortsetzung an derselben Stelle warten sollen, sie trotz der Zersplitterung des Materials das erstere vorziehen. Bis dat qui cito dat. Das gilt heut in ganz besonderem Maße von den delphischen Altertümern.

Die Nische der Könige von Argos (Anathem Nr. 6).
Von H. Pomtow und H. Bulle).

Unmittelbar links (westlich) an das Lysander-Denkmal schließt sich ein großer halbkreisförmiger Kammerbau an, der bedeutend besser erhalten ist, als die Aigospotamoi-Nische. Man fand im Innern einige der Basen der mythischen Argos-Könige (Perseus, Alektryon), und da die gekrümmten Vorder- und Rückseiten der Steine den gleichen Durchmesser erkennen lassen, den das Halbrund zeigt, so war ihre Zugehörigkeit erwiesen, obwohl keine der Basen in situ lag. Pausanias führt diese Könige und Heroen auf als sein 8. Anathem vom Eingang an gerechnet und bestimmt ihre Lage nach der des 7., den Epigonen. Diesen lägen sie gegen

1) Ueber den Anteil der beiden Verfasser dieser Studie möge gesagt sein, daß die historische Behandlung (Abschn. 2-4) ganz von Pomtow, die Analyse der Standspuren und der Gesamtanordnung in Abschnitt 5, sowie die der künstlerischen Komposition (Abschn. 6) ganz von Bulle herrührt und jeder Verfasser einzeln für diese Teile verantwortlich ist. Die technische Beschreibung und Wiederherstellung der Nische in Abschn. 1 ist gemeinsame Arbeit, indem Pomtow neue Beobachtungen und Photographien aus Delphi mitbrachte und daraufhin den ersten Entwurf schrieb, Bulle diesen dann mit Hülfe seiner früheren Aufnahmen nochmals durcharbeitete.

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Abb. 2. Die Argosnische von Osten, vor Wiederherstellung des vorderen Pflasters. (Zeichnung von Reichhold).

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Abb. 4. Schnitt durch die Mitte der Argosnische. Maßstab 1:100.

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Abb. 3. Grundriß der Argos-Nische. (Aufnahme von H. Bulle). Maßstab 1:100.

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